Olaf Scholz, der fiese Möpp

Bundeskanzler Olaf Scholz hat mit seiner nachtretenden, kleingeistigen Art das Amt beschädigt. Nun dämonisieren er und seine verbliebenen Partner jeden Andersdenkenden zum Demokratiegefährder. Damit entpuppt er sich als prinzipiell ungeeignet für sein Amt. Er muss gehen. So schnell wie möglich.

picture alliance / ASSOCIATED PRESS | Denes Erdos

Im Rheinland gibt es den Begriff fieser Möpp. Es handelt sich um einen gehässigen, gemeinen Menschen. Er ist in erster Linie mit sich selbst unzufrieden und lässt seinem Menschenhass freien Lauf. Nach außen wirkt er ruhig, dennoch verkrampft angespannt. Aber irgendwann bricht es aus ihm heraus. Wer dann von seiner Wut getroffen wird, ist egal. Es ist keine irrationale, sondern gezielte Attacke. Ein Möpp, das ist im Rheinischen ursprünglich ein kleiner Hund. Die fehlende physische Präsenz machen diese Wesen mit großer Klappe und Kläffen wett.

Es muss einiges passieren, dass FDP-Kritiker nach drei Jahren Ampel-Kollaboration plötzlich Mitleid mit Christian Lindner empfinden. Der wirkte bedröppelt bei seiner ersten Pressekonferenz nach dem Rauswurf. Ihn zum verantwortungslosen Schurken zu degradieren – das gelingt vielleicht hinter dem ideologischen Stahlbeton der linken Mauer. Nicht nur bei der FDP und rechts der Mitte hat man die Pöbeleien des Kanzlers wahrgenommen. Auch neutrale Beobachter sind überrascht bis angeekelt.

Manche halten die Rauswurf-Rede von Scholz für seinen rhetorischen Höhepunkt. Weil der SPD-Politiker endlich aus sich rausging. Wenn es seine beste Rede war, dann unterstreicht das nur das unterirdische Niveau der Politikkultur Deutschlands. Insbesondere Sozialdemokraten (oder besser: Selbstdemokraten) wettern gerne gegen die AfD, gegen europäische und amerikanische Rechte. Sie würden den Diskurs verrohen und den Diskurs vergiften.

Während sich deutsche Medien an Donald Trump abarbeiten, fehlt es an Selbstkritik im eigenen Land. Mit seiner kleingeistigen, nachtretenden Art hat Scholz das Amt des Bundeskanzlers beschädigt. Angela Merkel gerierte sich als Moderatorin, Scholz eiferte ihr nach. Mit seinen Tiraden hat er aber selbst diesen Mindeststandard nicht halten können. Der deutsche Diskurs ist nicht besser als der US-amerikanische. Und die angeblichen Verteidiger der Demokratie feuern ihn (neuerlich) an.

Mehrfach hat Scholz seinen ehemaligen Minister zu einer Bedrohung der Demokratie dämonisiert. Wer nicht für SPD und Grüne ist, findet sich im Faeser-Staat schnell im AfD-Lager wieder. Lindner, der mit dem Bestehen auf die Schuldenbremse lediglich das Grundgesetz einhält, musste sich den Vorwurf gefallen lassen, er spiele „innere, äußere und soziale Sicherheit gegeneinander“ aus. „Das gefährdet unseren Zusammenhalt, das gefährdet am Ende sogar unsere Demokratie“, so Scholz. Intern soll Scholz, als Lindner sich weigerte, das mit „So. Doof“ kommentiert haben. Die Redlichkeit des Bundeskanzlers wird nur noch von seiner intellektuellen Tiefenbohrung überboten.

Mit seiner Forderung, „entweder die Ukraine unterstützen oder in Deutschlands Zukunft investieren“, habe Lindner einen Gegensatz aufgemacht, der „falsch und gefährlich“ sei. Scholz: „Das ist Wasser auf die Mühlen der Feinde unserer Demokratie.“ Der Kanzler stempelt seinen ehemaligen Minister damit zu einem Wegbereiter des Vierten Reiches ab. Kein Nazi. Aber Nazihelfer.

Dieses Narrativ, dass jetzt nur noch Rote und Grüne die einzige Hoffnung für die Rettung des Landes seien, wird auf dreiste Weise vom Kanzler übernommen. „Delegitimierung“ des Staates betreibt nun jeder, der der Meinung ist, eine rot-grüne Minderheitsregierung sei nicht im Interesse der Wirtschaft, der Bürger, des Landes. Auch hier sieht man sich mit dem Nazi-Vorwurf konfrontiert. Dirk Wiese (SPD) setzte in einer Bundestagsrede am heutigen Freitag sogar die Forderung nach Neuwahlen bzw. die Forderung nach baldiger Stellung der Vertrauensfrage mit den Destabilisierungsversuchen der Nationalsozialisten in der Weimarer Republik gleich.

Wenn das keine Vergiftung des demokratischen Diskurses ist, dann weiß man auch nicht mehr weiter. Die Ausgrenzung Anderer hat sich nunmehr auf die Mehrheit der politischen Parteien ausgeweitet. Diese Mehrheit hat nun die Verantwortung, sich gegen diese von einem toxischen Kanzler oktroyierte Hetze zu wehren.

Scholz muss nicht nur wegen seiner Politik aus dem Amt scheiden. Er muss auch aus dem Amt scheiden, weil er diese Woche gezeigt hat, dass er charakterlich für diese Position ungeeignet ist. Dass Politiker Charakterschwächen haben, ist bekannt. Wer sich aber selbst nicht im Griff hat, gehört nicht an die Spitze der Regierung. Er stellt ein Risiko dar.

Auch das sollten CDU/CSU, FDP und AfD bedenken, wenn sie sich einem konstruktiven Misstrauensvotum verweigern. Scholz ist ein Autorowdy, dem der Führerschein entzogen gehört, bevor er Kindergartenkinder umfährt. Das Kindergartenkind ist nicht Christian Lindner, sondern das Ansehen Deutschlands. Und wenn es nur darum geht, einen Übergangskanzler zu wählen, um dann über die selbstgestellte Vertrauensfrage Neuwahlen zu erzwingen. Lieber einen Ziegenbock zum Kanzler als einen fiesen Möpp.

Anzeige

Unterstützung
oder

Kommentare ( 119 )

Liebe Leser!

Wir sind dankbar für Ihre Kommentare und schätzen Ihre aktive Beteiligung sehr. Ihre Zuschriften können auch als eigene Beiträge auf der Site erscheinen oder in unserer Monatszeitschrift „Tichys Einblick“.
Bitte entwerten Sie Ihre Argumente nicht durch Unterstellungen, Verunglimpfungen oder inakzeptable Worte und Links. Solche Texte schalten wir nicht frei. Ihre Kommentare werden moderiert, da die juristische Verantwortung bei TE liegt. Bitte verstehen Sie, dass die Moderation zwischen Mitternacht und morgens Pause macht und es, je nach Aufkommen, zu zeitlichen Verzögerungen kommen kann. Vielen Dank für Ihr Verständnis. Hinweis

119 Comments
neuste
älteste beste Bewertung
Inline Feedbacks
Alle Kommentare ansehen
DuMeineGuete
1 Monat her

Manche Tabletten schäumen, wenn man sie ins kalte Wasser wirft und sich anschließend auflösen. Also nur Geduld!

Juergen Semmler
1 Monat her

Nach Scholzen’s Abkanzlerei gegenüber Lindner hatte sich Helmut Schmidt am Mittwoch im Grab kurz umgedreht, ….

sich eine Zigarette angezündet,

einen tiefen Zug genommen,

den Qualm langsam und
genussvoll ausgeatmet,

ein paar Sekunden innegehalten,

die Asche gekonnt abgetippt

und dann in seiner für ihn typischen charismatisch-hanseatischen wie auch staatsmännischen Art gesagt:

“ Das möchte ich nicht kommentieren „.

Spätestens da weiß / wusste jeder, wie verheerend Scholzen’s Kontrollverlust / der Verlust jeglichen Anstandes und menschlicher Größe am Mittwoch war.

Diogenes
1 Monat her

„Der deutsche Diskurs ist nicht besser als der US-amerikanische.“ ?
Diese Aussage verstehe ich nicht! Wie kann man die deutsche Demokratur mit ihrer lebendigen, leidenschaftlichen Diskussion auf allen sozialen Ebenen der US-amerikanischen Bevölkerung in ein Verhältnis setzen?

Ein, wie immer, sehr kluger und treffender Artikel und dann so eine Aussage?

Ich halte den Autor als einen, meiner bescheidenen Ansicht nach, besten und sympathischten Schreiber in meinem „geliebten“ Tichy’s Einblick. Und dann so eine merkwürdige Feststellung?

Last edited 1 Monat her by Diogenes
Waehler 21
1 Monat her

Solange sich Herr Scholz an die Omertà hält und nichts, wirklich gar nichts, zur Aufklärung von Wire Card, Cum-Ex bis zur Pipelinesprengung verlauten lässt und Aufklärung betreibt, bleib er, was er ist. Und das ist aus meiner Sicht nichts Gutes!
Solange Fehlverhalten ab oder in einer sozialen Schicht als „schneidig“ ange- sehen wird, wird es mit unserer Demokratie genauso bergab gehen, wie mit unserer Wirtschaft.
Leider betrifft es alle Funktionäre der angeblichen Mitte Deutschlands.

Last edited 1 Monat her by Waehler 21
Nihil Nemo
1 Monat her

In Scholzens und anderen linksgrünen Augen bedeutet Unseredemokratie™, dass Links regiert und nicht kritisiert oder gar behindert wird. Wer das tut, ist ein Nazi.

Edmund
1 Monat her

Es fing in der SPD mit Stegner an, dann kamen Esken, Mützenich, Klingbeil, Faeser und Scholz. Charakterlosigkeit scheint eine notwendige Voraussetzung für eine SPD-Karriere zu sein.

Michael Palusch
1 Monat her
Antworten an  Edmund

Leider chronologisch falsch. Denn Scholz war in der SPD lange vorm griesgrämigen Ralle da. Olaf erfreute sich als Juso schon der Gastfreundschaft der DDR, als Stegner noch nicht einmal Parteimitglied war.

Last edited 1 Monat her by Michael Palusch
TschuessDeutschland
1 Monat her

Die Deutschen werden Scholz noch ein halbes Jahr bis März ertragen, so wie sie alles ertragen.
Das weiß Scholz sehr genau.
Wenn es noch eines Beweises bedurft hätte, daß dieses Volk nicht demokratie-fähig ist:
Der Beweis ist Olaf Scholz.

Last edited 1 Monat her by TschuessDeutschland
niezeit
1 Monat her

Es muss in Zukunft verhindert werden, dass Menschen an der Regierungsspitze stehen, die es nicht einmal geschafft haben, eigenen Nachwuchs zu zeugen. Den vierten infertilen Bundeskanzler hintereinander überlebt dieses Land nicht mehr.

TomSchwarzenbek
1 Monat her
Antworten an  niezeit

Das sind alles Entscheidungen von uns Wähler. Jeder kann sich orientieren und nachlesen, wer etwas studiert bzw. gelernt hat, ob überhaupt. Hat er Bildung, Niveau, Charakter, Glauben und Weitsicht ? Als eher ungeeignet sehe ich Christian Wulff, Kühnert, Baerbock, Habeck, Faeser ect. ect., aber die wurden gewählt. Also Augen auf. Wer schimpft über andere Politiker, wer macht andere Parteien schlecht, oder wer konzentriert sich auf sich und seine Ideen für unser Vaterland ? Und jeder kann sich fragen, würde ich von der Person einen Gebrauchtwagen kaufen ?

Last edited 1 Monat her by TomSchwarzenbek
Muppetworld
1 Monat her
Antworten an  TomSchwarzenbek

Oftmals sind es nur Parteikarrieren der opportunistischen Kleingeister ohne Hals, dafür mit einem guten Namensgedächtnis und Listenplatz. Sowas haben wir auch im Kreis Bitburg. Es kommt von der Basis. Die Auslese der Ja-Sager.

Peter W.
1 Monat her
Antworten an  TomSchwarzenbek

Gebrauchtwagen von Herrn Scholz, bestimmt nicht, schon als er nur in Hamburg rumkasperte. Jeder wusste doch damals, das er nicht zum Kanzler taugte.
Spiegel, Welt, Bild, alle mit starker Basis in Hamburg, haben doch willig mitgemacht. Hauptsache links, dazu die Beeinflussung durch die Bertelsmann Clique, Frau Springer und Co. Alle Vorstände der grossen deutschen Aktiengesellschaften haben mitgemacht und Beifall geklatscht. Die wissen doch jetzt alle nicht wie sie schnell ihre Fähnchen umhängen können. Widerliche Typen.

Michael Palusch
1 Monat her
Antworten an  TomSchwarzenbek

Es wäre mir neu, dass man in Deutschland die Regierung wählen könnte. Wir wählen den BT, und auch dort nur die Hälfte der Abgeordneten direkt. Aber selbst bei diesen ist der Einfluß des Wählers marginal, da die Parteien die für sie aussichtsreichsten Stimmbezirke ihren Buddys zuschanzen. Sollte selbst das nicht gelingen, bleibt ja immer noch die Listenkungelei. Sie sehen, Sie bekommen selbst dann den windigen Gebrauchtwagenverkäufer, obwohl den niemand namentlich gewählt hat.

Last edited 1 Monat her by Michael Palusch
TomSchwarzenbek
1 Monat her
Antworten an  Michael Palusch

Aber, wenn ich zB die SPD und deren Koalitionspartner CDU, FDP, Grüne nicht wähle, bekomme ich auch keinen Scholz, Klingbeil, Habeck, Merz, Lindner ect. als Gebrauchtwagenhändler. Nebensächlich finde ich meinen Einfluß als Wähler also nicht. Wer wählt noch Baerbock&Co ? Das ist doch wirklich geschmacklos, wie die Grünen die Dame immer wieder vor jedes hingehaltene Mikrophon auflaufen lässt. Freunde würden sie erst einmal bei Seite nehmen und in die Anstalt fahren. Das könnte der Wähler indirekt übernehmen.

Last edited 1 Monat her by TomSchwarzenbek
Michael Palusch
1 Monat her
Antworten an  TomSchwarzenbek

Wenn SIE die nicht wählen, bekommen Sie die trotzdem. Auf Grund persönlicher Erfahrung kann ich Ihnen das versichern ;-).
Was meinen Sie wie es dazu kommt, dass sich im BT teilweise seit Jahrzehnten die gleichen Leute rumdrücken? Da gibt’s Abgeordnete, die haben für ihre vielen Legislaturperioden nicht ein einziges Mal ein Direktmandat gewonnen.
Theoretisch könnten Sie auf ~60% der Stühle für den BT ab 2025 schon heute die Namenschilder derer kleben, die dann darauf auch tatsächlich Platz nehmen werden.

Last edited 1 Monat her by Michael Palusch
Sonny
1 Monat her

Der Ekel, der mich überwältigt hat, bezieht sich nicht nur auf scholz. Der Großteil der amtierenden Minister und ihrer abhängigen Klatschsklaven sind schlichtweg notorische Narzisten ohne jegliche Kompetenz. Die können nur eins: Diktatur. Wenigstens werden das jetzt noch sehr viel mehr Menschen begreifen als bisher. Das Bild, dass Deutschland seit mehreren Jahren in der Welt abgibt, reicht von abstoßend bis absolut lächerlich. Aber das haben auch ein Großteil der gehirngewaschenen Wähler zu verantworten. Sie sind den Rattenfängern hinterhergelaufen, trotz tausender Warnzeichen. Christian Lindner hat in seiner gestrigen Pressekonferenz bei mir viele Punkte gemacht. Er wirkte ehrlich und seine menschliche Entäuschung… Mehr

Last edited 1 Monat her by Sonny
A rose is a rose...
1 Monat her
Antworten an  Sonny

Sorry, aber über den Verrat eines Parteimitgliedes enttäuscht zu sein, ist für mich noch lange nicht gleichbedeutend mit Kompetenz oder gar ein Zeichen von Klasse. Dieser Mann hat eine der wichtigsten und verantwortungsvollsten Positionen unseres Landes inne und da darf man doch wohl eine gewisse Professionalität und Resilienz erwarten. Mich interessieren deshalb die persönlichen Gefühle eines Ministers eher wenig, zumal sich Lindner über drei Jahre lang einen Teufel um die Wünsche, Bedürfnisse und Gefühle der Bevölkerung geschert hat. Mich interessieren stattdessen Taten. Und da hat der Herr Minister immer wieder Gesetzen zugestimmt, die uns großen, direkten und langwierigen Schaden zugefügt… Mehr

andreas
1 Monat her

Mich erinnert diese Scholz-Rede an die Äußerungen eines Zuhälters, der es nicht verkraftet, dass eine seiner Prostituierten nicht mehr bereit ist für ihn anzuschaffen. Selten hat sich ein Kanzler selber so demaskiert.

TomSchwarzenbek
1 Monat her
Antworten an  andreas

Das hinkt aber gewaltig……und wo stehen wir als Freier in Ihrem Vergleich ? (lach)