Na sowas: Faeser sieht anhaltend hohe Terrorgefahr in Deutschland

Die Bedrohungslage durch islamischen Terror sei in Deutschland anhaltend hoch, so die Innenministerin. Aber getan wird: nichts. Faeser wollte die schärferen Grenzkontrollen nach der EM nicht fortsetzen. Scholz kündigt an, aber liefert nicht. Und der Visa-Skandal sagt alles, was man dazu von Baerbock wissen muss.

picture alliance/dpa | Michael Kappeler

In Wien haben die Behörden am Mittwoch, 7. August, einen offenbar geplanten Terroranschlag auf die Besucher dreier Konzerts des US-Stars Taylor Swift am Ernst-Happel-Stadion vereitelt. Die drei Konzerte wurden abgesagt. Als Drahtzieher der geplanten Anschläge wurden zwei junge Männer (17 und 19) festgenommen. Sie gelten als „Österreicher“, die sich „radikalisiert“ und dem „Islamischen Staat“ verschrieben hätten. Es sind junge Leute, die in dritter Generation in Familien aufgewachsen sind, die aus Albanien und Nordmazedonien stammen. Die beiden hatten offenbar mit Sprengstoff sowie Hieb- und Stichwaffen ein Massaker anrichten wollen. Am Freitagmorgen haben die österreichischen Behörden eine weitere Festnahme gemeldet. Wieder handelt es sich um einen jungen Mann (18), diesmal mit irakischem Hintergrund.

Bundesinnenministerin Nancy Faeser (SPD) gibt postwendend die für- und vorsorglich Wissende und Agierende. Sie sagt, was man hier halt so sagt: „Die aktuellen Ermittlungen in Wien zeigen, wie ernst die Bedrohung durch islamistischen Terror in Europa zu nehmen ist … Unsere Sicherheitsbehörden tauschen sich mit den österreichischen Behörden eng aus.“ Faeser weiter: Auch in den vergangenen Monaten hätten die deutschen Sicherheitsbehörden mehrfach frühzeitig zugeschlagen, um Anschlagspläne zu verhindern.

Und: „Wir gehen jedem Hinweis nach und handeln in engem Austausch mit unseren internationalen Partnern … Die Bedrohungslage durch islamistischen Terrorismus ist auch in Deutschland anhaltend hoch. Das war einer der Gründe, warum wir gemeinsam mit den Ländern so starke Schutzmaßnahmen zur Fußball-Europameisterschaft in Deutschland getroffen haben.“ TE ergänzt: „Schutzmaßnahmen zur Fußball-EM getroffen“ … und dann wieder eingestellt haben! Und zweitens: „Enge Abstimmung“ mit internationalen Partnern“ heißt nichts anderes, als dass ohne Warnungen dieser ausländischen Dienste Deutschlands Dienste weitgehend ahnungslos geblieben wären.

NRW-Innenminister Herbert Reul (CDU) wird gegenüber dem „Focus“ noch konkreter: Er rechnet „jederzeit“ mit einem Terroranschlag. Man wisse genau, „dass Leute unterwegs sind, die Anschläge beabsichtigen könnten. Überall in Deutschland und in NRW sitzen Menschen, die sich radikalisiert haben.“ Einige Gefährder habe man im Blick. „Aber wir kennen nicht alle, die vor dem Computer sitzen, den ganzen Tag im Internet surfen und sich anstecken lassen.“

Reul sieht bei den Sicherheitsbehörden aktuell „große Probleme“, wo nachgerüstet werden müsse. Das erste Problem sei Personalmangel: „Wir haben Schwierigkeiten, Digitalexperten zu gewinnen. Es gibt kaum welche, und die Industrie zahlt viel besser.“ Deshalb bilde man nun selbst aus. 50 jungen Polizisten sei einen Masterstudiengang Cybercops angeboten worden: „50 sind zwar nicht viel bei rund 30.000 Islamisten in Deutschland, aber es ist besser als nix.“

Als „dramatischstes Problem“ sieht Reul die Rechtslage. Diese hinke der Zeit hinterher. Bei besonders schweren Delikten brauche es die Vorratsdatenspeicherung, „meinetwegen auch mit Richtervorbehalt“. Was Bundesjustizminister Marco Buschmann (FDP) mit seinem sogenannten Quick Freeze versuche, sei „allerdings Quatsch“: „Ich brauche Daten nicht erst, wenn was passiert ist. Ich brauche sie vorher.“

Es geht nicht ohne Grenzkontrollen und effektive Nachrichtendienste

Im Spätsommer 2015 mit der radikalen Grenzöffnung für fast eine Millionen Flüchtlinge (nachfolgend weiteren Millionen) und mit der hysterisch zelebrierten Willkommenskultur hatte die damalige Kanzlerin Merkel (CDU) Grenzkontrollen abgelehnt. Begründung: Sie wisse als gelernte DDR-Bürgerin, was es bedeute, wenn Grenzen geschlossen seien. Welch Vergleich! Der „Antifaschistische Schutzwall“ war schließlich da, um eine Ausreise aus der DDR zu verhindern. Merkels weiteres „Argument“: Deutschland könne seine Grenzen nicht schützen. Die Bundespolizei war zwar anderer Meinung, sie war auf die Grenzkontrollen auch vorbereitet, aber sie musste in den Unterkünften bleiben.

Dass Grenzkontrollen möglich sind, wurde indes zur Fußball-Europameisterschaft vom 14. Juni bis 14. Juli 2024 belegt. Bei dieser Gelegenheit wurden 230 Schleuser festgesetzt, 7.700 unerlaubte Einreisen verhindert, 1.700 Tatverdächtige herausgefischt und 1.100 politisch motivierter Terrorpläne Verdächtige erfasst.

Das heißt: Es geht doch! Nein, es ging doch. Innenministerin Faeser war allerdings nicht bereit, diese schärferen Grenzkontrollen über die EM hinaus fortzusetzen. Sie schafft es auch nicht anzuordnen, dass sich das ihr unterstellte Bundesamt für Verfassungsschutz (BfV) endlich auf Terrorgefahren konzentriert, statt kritische Bürger wegen „verfassungsschutzrelevanter Delegitimierung des Staates“ zu traktieren bzw. zumindest zu beobachten.

Klar ist aber auch: Wer weniger Import an Kriminalität und Sozialtourismus will, muss seine Grenzen schützen. Wer weniger „Asylbewerber“ haben will (98 Prozent haben keinen echten Asylgrund), muss ebenfalls an der Grenze ansetzen und Pull-Faktoren abschaffen. Hätte es in den Jahren ab 2015 ein anhaltendes und konsequentes Grenzregime gegeben, wäre diesem Land abseits der enormen Kosten in jährlich zweistelligen Milliardenhöhen viel erspart geblieben: Hunderte von Mordopfern würden noch leben. Tausende von Mädchen und Frauen wären nicht durch Vergewaltigungen, auch Massenvergewaltigungen, und sexuelle Belästigungen ein Leben lang gezeichnet. Die Verwaltungsgerichte wären nicht auf Jahr hinaus überlastet, die Kommunen finanziell und sozial nicht bis an den Anschlag überfordert.

Jetzt geschieht wieder nichts. Kanzler Scholz nimmt den Mund voll und kündigt verschärfte Abschiebungen ab. Wahrscheinlich hat er diese Ankündigung schon eine halbe Stunde später vergessen. Außenministerin Baerbock (Grüne) ist ohnehin beseelt von der Idee, noch mehr Afghanen nach Deutschland einzufliegen.

Hoffen wir dennoch, dass es nicht über kurz oder lang wieder einen Fall „Anis Amri“ gibt. Der eingereiste Islamist war am 19. Dezember 2016 auf dem Berliner Breitscheidplatz mit einem LKW in die Menschenmenge gerast und hatte dabei 12 Menschen getötet. Nachdem er zuvor den polnischen LKW-Fahrer umgebracht hatte.

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Kommentare ( 45 )

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Sonny
1 Monat her

Da fällt mir wieder der Artikel von Herrn Tichy ein:
Vollendet die Brandmauer! Spaltet Deutschland auf! „
Statt markiger Sprüche von faeser und Konsorten sollten wir dieses ganze politische Gesoxx einfach so weitermachen lassen, gemeinsamen mit ihren realitätsresistenten Wählern. Allerdings in einem abgetrennten Rahmen, der sich dann möglicherweise Regenbogenniemandsland nennt.
Der Rest kann dann endlich in Ruhe und Zufriedenheit in einem normalen Deutschland leben (ich sehne mich nach Normalität von vor 2005) und erfolgreich seine Zukunft gestalten.
Ohne Abspaltung von diesen Idioten der Altparteien ist kein auskömmliches, friedliches und erfolgreiches Leben mehr möglich.

Last edited 1 Monat her by Sonny
verblichene Rose
30 Tage her
Antworten an  Sonny

Das Schlimme ist doch, dass heutige Politiker (nicht alle!) sich wie Eltern aufführen. Soll heissen, dass sie uns erziehen wollen, anstatt pragmatische Politik zu machen. Und noch schlimmer ist, dass es Parteiprogramme gibt, die scheinbar von keinem der Wähler der Altparteien gelesen werden. Komisch wird es aber dann erst recht, dass diese Wähler Fernsehzeitungen (wegen des Programms) besser kennen, als die Programmatik derer, denen sie ihre Zukunft anvertrauen. Nun, Eltern dürfen heute längst nicht mehr so erziehen, wie es die meinen in meiner Kindheit noch „durften“. Und nein, ich sehne mich nicht nach dem Teppichklopfer, oder Stubenarrest zurück. Erkennen Sie… Mehr

AnSi
1 Monat her

„Auch in den vergangenen Monaten hätten die deutschen Sicherheitsbehörden mehrfach frühzeitig zugeschlagen, um Anschlagspläne zu verhindern.“ ja, man erinnere sich nur an die hochgefährliche Rollator-Gang um Prinz Reuß (oder so)! Solche Radikalen in Cordhosen muss man dingfest machen! Ali nicht. Der kann ja nix für. Der ist ja traumatisiert von der Baerbockschen Visavergabe und Einreise! Zu den vielen vergewaltigten Frauen kann ich nur sagen, was ein gewisser H. Prantl im ÖRR seinerzeit sagte: „Ihr Leben wird dann ein anderes sein (nach der Vergewaltigung). Das muss nicht unbedingt schlechter sein. Es ist nur anders.“ Ich möchte hier nicht schreiben, was ich… Mehr

TruthHurts
1 Monat her

Ganz ehrlich, alle Artikel über die Ampel bewirken nichts.

Man kann nur noch versuchen, in seinem Umfeld vielleicht doch den einen oder anderen zu überzeugen, seine Wahlstimme nicht sinnlos zu verschwenden und auch mal die Wahlprogramme zu lesen. Im Osten gibt es jetzt ein kurzes Aufbäumen, aber beim Gedanken an Schwarz-Grün nächstes Jahr mit Merz und Habeck wird mir wieder schlecht.

Bernhardino
1 Monat her

„Hätte es in den Jahren ab 2015 ein anhaltendes und konsequentes Grenzregime gegeben,…“
Nun ja, die Grenze geöffnet für alle Welt hat doch CDU/CSU, die Partei, die Herr Kraus ja laut seinen Äußerungen favorisiert. Also macht er doch nichts anderes als Nancy, die Probleme ansprechen, die selbst verursacht wurden.

verblichene Rose
1 Monat her

Nun, ich bringe mich selber nicht auf ein Niveau herunter, welches von Äusserlichkeiten sprechen würde. Seit ich von aber vom „Germany’s Next Topmodel“ weiss, ist diese Frau bei mir verbrannt, denn sie kann schon ob ihres Äusseren nicht gegen die Frauen bestehen, die ich regelmässig von der Bettkante stoßen würde. Ist schon klar, dass ich im Bett kein Hängst bin. Aber zumindest mir ist der Gedanke am Spass nicht gänzlich abhanden gekommen! Und schon deshalb geht mir diese „Frau“ komplett ab. Abgesehen von ihren kruden Gedanken. Und dann fängt es bei mir aber immer wieder an, über ein Aussehen nach… Mehr

Johann Thiel
1 Monat her
Antworten an  verblichene Rose

Erinnert ein wenig an Harald Schmidt seinerzeit zu Monika Wulf-Mathies. Gut, er hat sich nachher entschuldigt, allerdings auf seine typische Art. Aber es zeigt, niemand ist unnütz, und kann immer noch als schlechtes Beispiel dienen, oder in Harald Schmidts Fall sogar einem praktischen Nutzen dienen. Auch wenn das Situationsbedingt mit gewissen Risiken verbunden sein kann.😄

cernunnos
1 Monat her

“ Hätte es in den Jahren ab 2015 ein anhaltendes und konsequentes Grenzregime gegeben, wäre diesem Land abseits der enormen Kosten in jährlich zweistelligen Milliardenhöhen viel erspart geblieben“

Wie hätte es das geben sollen? Was führte denn dazu, dass die auf einmal alle an der Grenze standen? Was passierte denn vorher, auch und vor allem seitens Deutschland? Wurde über die Jahre ja nun genug geschrieben. Diese Situation damals ist bewusst herbeigeführt worden, weit vor 2015. Das ist wie linkes „Denken“, dass die 2015 halt auf einmal da waren wie eine Naturkatastrophe.

Last edited 1 Monat her by cernunnos
Kassandra
1 Monat her

Faeser hat gewusst, dass das so kommt, denn man hat es ihr gesagt. Auch Merkel wusste das schon. Hier der Außenminister der VAE mit seinem Appell Richtung Westen: https://www.danisch.de/blog/2024/04/28/wir-wurden-gewarnt/
Charlie Hebdo wie Bataclan immer im Bewusstsein. Das war 2015.

Roland Engl
1 Monat her

Da sieht man es wieder. Eine Integration von strenggläubigen Muslimen in unsere Gesellschaft ist schlicht nicht möglich. Denn dazu bräuchte es einen Grundkonsens von Werten. Wenn man diese Erkenntnis ernst nimmt, kann sich daraus nur eine Schlussfolgerung ergeben. Grenzen zu, keinen mehr reinlassen und alle raus, die schon drin sind.

Mohikaner
1 Monat her

Läuft doch alles nach Plan. Erst die Krise verursachen, sie dann „entdecken“, und dann als Gegenmaßnahme weitere restriktive Maßnahmen für die „Gesamtbevölkerung“ veranlassen … Weitere Überwachungen, Einschränkungen der Meinungs- und Pressefreiheit, Grundrechtseinschränkungen, Ausnahmezustand ausrufen …. natürlich nur zum Wohle der Nation. Und zack, haben wir einen autoritären Staat.

Roland Engl
1 Monat her
Antworten an  Mohikaner

Möglicherweise gibt es in Deutschland eine grundsätzliche Tendenz zu einem autoritären Staatswesen. Man darf nicht vergessen, dass der Sozialismus hier erfunden wurde (auch wenn er sich zu einem Exportschlager entwickelte). Und gemäß F. Hayek ist Sozialismus/ Nationalsozialismus ohne autoritäre Herrschaft nicht möglich.

ceterum censeo
1 Monat her

„Auch in den vergangenen Monaten hätten die deutschen Sicherheitsbehörden mehrfach frühzeitig zugeschlagen, um Anschlagspläne zu verhindern.“ Aber auch nur, wenn ausländische Geheimdienste den Deutschen die entsprechenden Daten zuschanzen. Der Verfassungsschutz ist mit dem Kampf gegen Rächts ausgelastet. Ausländische Geheimdienste erwarten von den Deutschen sicher nichts, zumal den Angaben wegen Unzuverlässigkeit garantiert nicht getraut würde. Deutschland hat sich International einfach lächerlich gemacht!