CDU und Linkspartei: Die neue Achse der Guten?

CDU-Integrationsministerin Widmann-Mauz und Berlins Sozialsenatorin Breitenbach von der Linkspartei sorgen sich um den Begriff „Migrationshintergrund“. Das Verdikt „Rassismus“ ist noch nicht gefallen. Doch bahnt sich eine gefährliche (gemeinsame) Diskriminierung der „schon länger hier Lebenden“ an. Ganz anders eine hellsichtige Sozialdemokratin aus dem Norden. Ein Lehrstück.

imago images / Metodi Popow, Charles Yunck

Endlich hat es jemand bemerkt: „Die Linke macht´s wie die CDU“. Man kann es auch umgekehrt sagen: „Die CDU macht´s wie die Linke.“ Denn beide Parteien verkünden im zeitgleichen Gleichklang (fast) das Gleiche. Doch die heutige Bild am Sonntag meint mit dieser Titelzeile (leider) nicht diesen ungeheuren Vorgang, der fast symbolisch für den Niedergang der stolzen Volkspartei von Adenauer und Kohl steht. Sie markiert damit lediglich die läppische Tatsache, dass auch die Linken nun ihren neuen Vorstand auf einem Internet-Parteitag wählen wollen.

Staatsministerin Widmann-Mauz:
„Der Begriff Migrationshintergrund ist nicht mehr zeitgemäß"
Dabei wiegt der dunkelrot-schwarze Schulterschluß in Sachen Einwanderung und Asyl viel schwerer und ist von historischer Bedeutung. Doch zu dieser neuen Koalition höre ich, so weit ich die Fenster auch aufreiße, kein „Unverzeihlich“ und auch kein „Rückgängig machen!“. Man muss also davon ausgehen, dass diese Strategie gewollt ist. Die Berliner Sozial- und Integrationssenatorin Elke Breitenbach (Die Linke) fordert eine Migrantenquote von 35 Prozent für den öffentlichen Dienst, denn „die Vielfalt der Bevölkerung muss sich auch in der Verwaltung spiegeln.“ In Wahrheit werden jedoch die Deutschen quotiert, also in Merkel-Lesart „die schon länger hier Lebenden.“ Im Klartext: nur 65 Prozent der Stellen bleiben gnädig für die Bürger übrig, die keine rumänische Oma, keine syrische Mutter oder türkischen Vater nachweisen können. Und es wird werden (Wetten, dass…?!) wie bei den gegenderten Berliner Straßennamen (50 Prozent für Frauen und Diverse): erst wenn die Quote erfüllt ist, kommen wieder Bewerber zum Zuge, die leider nur eine lippische Urgroßmutter und einen sächsischen, meinetwegen auch niedersächsischen Vater haben. Pech!

Spannend wird es bei einer „Einwanderungsgeschichte“ aus Ostpreußen oder Schlesien. Nach linker Lesart war das ja niemals deutsch. Also müßten doch alle mit diesem Hintergrund (und vor allem die Nachfahren der Heimatvertriebenen) bevorzugt eingestellt werden, oder?

Berlin
Senatorin fordert 35-Prozent-Migrantenquote in Verwaltung
Da wir bekanntlich ein völlig geschichtsloses Volk geworden sind (was wohl Absicht ist, denkt man an den nie enden wollenden Digital-Unterricht, denn allzu viel Wissen schadet nur), fällt auch gar nicht auf, was die linke Dame samt ihrem erfolgsgekrönten Super-Senat da durch die Hintertür einführt: eine in der jüngeren deutschen Geschichte ja nicht ganz unbekannte Form der Stammbaumforschung. Im Namen der Antidiskrimierung, des Antirassismus, der Diversität und der Buntheit der Ach-so-willkommenen „Facharbeiter und Ärzte“ (so von Armin Laschet über Claudia Roth bis Katja Kipping in Mega-Koalition 2015 avisiert) bekommen wir nun eine identitäre Ständegesellschaft. Ob der Verfassungsschutz wohl schon alarmiert ist? Aber klar, der hat jetzt Anderes zu tun, viel Entscheidenderes: die drei Buchstaben einer Partei sind den „neutralen“ Verfassungsschützern doch wahrhaft Wichtiger als dieser seitenlange, völlig grundgesetzwidrige Unsinn, den jeder juristische Laie auf Anhieb als Angriff auf Artikel 3, Absatz 3 des Grundgesetzes erkennt. Klartext: Das ist ein Angriff auf den Rechtsstaat und erfüllt alle Kriterien, sofort beobachtet zu werden.

Der Knüller: die Linken-Senatorin will eine Migrantenquote, stellt aber gleichzeitig den Begriff Migrationshintergrund infrage, weil der nun auch wieder diskriminierend ist.

"Aktion #lichtfenster"
Im Gegen das Vergessen hat Steinmeier sehr Wichtiges vergessen
Was gab es nicht schon alles: Fremdarbeiter, Gastarbeiter, Ausländer, ausländischer Mitbürger, Migrant, Menschen mit Migrationshintergrund, Asylant, Asylbewerber, Flüchtling, Geflüchteter, Schutzsuchender, Zugewanderter, Eingewanderter – der neueste in der Reihe. Menschen mit Einwanderungsgeschichte. Bei Straftätern oder bei Clan-Mitgliedern beliebt: männliche Person oder Gruppe männlicher Personen mit deutschem Pass etc. etc. etc.

Wobei wir bei der CDU wären. Deren Staatsministerin für Integration, Annette Widmann-Mauz, sesshaft im Kanzleramt, Tür an Tür mit Angela, trötet in mega-koalitionärer Eintracht der neuen Achse der Guten aus CDU und Linkspartei ins gleiche Horn: der Begriff „Migrationshintergrund“ müsse weg (Unverzeihlich! Rückgängig machen!), er sei „nicht mehr zeitgemäß.“ Sie gibt dann auch gleich „Empfehlungen“ an die Medien, was künftig zu sagen und zu schreiben ist. Hatten wir das nicht schon mal? Aber klar: wir merken das nicht, wir sind ja geschichtslos bis in die Staatsspitze. Jüngstes erschütterndes Beispiel: Die bundespräsidialen Kerzen für die Corona-Toten.

Mein Vater (Stalingrad, schier endlose russische Kriegsgefangenschaft) dreht sich im Grabe um: diese Kerzen im Fenster galten den gefallenen und vermissten Kameraden, den unzähligen gesuchten Familienvätern — und später wurde es im Westen an Heiligabend zu einem Gruß hinüber zu den „Brüdern und Schwestern in der Zone.“ Nebenbei: Wenn ich Bundespräsident wäre, würde ich erstmal den Regierenden den Marsch blasen (statt dramatisch das Streichholz auszublasen) und sie an ihren Amtseid erinnern. Köhler und Gauck hätten das nach meiner Einschätzung gemacht.

Berliner Testballon
Die Forderung nach einer Migrantenquote zielt auf eine Änderung des Grundgesetzes
Auch der Begriff Integration soll neu definiert werden. Auch hier eine dramatische Entwicklung: wer einst wie ich auf der deutschen Sprache als Kriterium bestand, wurde der „Zwangsgermanisierung“ bezichtigt, bis es die Grünen entdeckten („sonst gibt es ja keine echte Integration“), wer das Grundgesetz zum Maßstab erhob, war ein finsterer, deutschtümelnder Nationalist. „Zwangsmissionierung!“ bellte die Meute. Bis auch der Letzte erkannte, dass es ja gegen Frauenrechte verstößt, wenn man Kinder- und Zwangsehen, Ehrenmorde, Vergewaltigung in der Ehe und dergleichen Steinzeit-Ideologie duldet. Interessanterweise keineswegs gegen das Grundgesetz oder die Werte des christlichen Abendlandes, die Kardinal Marx ja obendrein noch als „Abgrenzendes“ und damit Irrelevantes verwarf.

Was Frau CDU-Staatsministerin und gleichzeitig Vorsitzende der Frauenunion, also aller CDU-Frauen, unter Integration versteht, machte sie bereits 2018 mit ihren Weihnachtskarten überdeutlich. Es lohnt sich, den Vorgang zu googeln! Der liebe Peter bekam zum Beispiel als erkennbarer Christ eine Karte (Absender: Kanzleramt) mit frommen Worten, der ach so geschätzte Journalist Herr Hahne eine zweite Karte (Absender: Kanzleramt) ohne jeden Bezug zu Weihnachten (es hätte auch Fasching sein können) mit dem Konterfei der Frau Staatsminister, bedeckt mit einer roten Zipfelmütze des Coca-Cola-Weihnachtsmanns. Irre Erklärung; diese Karte sei ja „nur“ an Journalisten und Migranten-Verbände gegangen. Ja, das war doch der Skandal! Kein Bekenntnis zu dem, wohin man integrieren will. Oder will man das gar nicht (mehr)? Doch da wusste, wer seinen Kopf nicht nur zum Essen hat, wohin die Integrationsreise geht.

Migrantenquote in Berlin
Herkunftsquoten für öffentlichen Dienst? Einheimische und Qualifizierte raus
Wie bei Merkel in der Wahlnacht 2013, als sie ihrem Vertrauten Hermann Gröhe auf offener Bühne die Deutschland-Fahne aus den Händen nahm und sie in die Ecke verfrachtete. Macron oder Biden müssten für sowas sofort zurücktreten. Aber die kämen gar nicht auf die Idee, das Heilige Symbol ihrer Nation so zu „behandeln“. Im Gegenteil! Oder Markus Söder, als er am 3. September 2019 auf der Zugspitze einen Kindergarten-Gipfel mit Gretas Jünger*/-in*en veranstaltete: „Ich bin der Markus. Und das ist der Thorsten, der Umweltminister.“ Jeder konnte ab da wissen, wie es weitergeht: die Pendler bezahlen das gerade saumäßig teuer mit explodierenden Benzinpreisen. An diesen biografischen Episoden lässt sich mehr ablesen, als in den offiziellen Presseverlautbarungen steht.

Doch neben den Damen Widmann-Mauz und Breitenbach, jener zukunftsweisenden dunkelrot-schwarzen Integrations-Koalition, gibt es auch einen Lichtblick. Eine Frau im hohen Norden mit Realitätssinn und Weitblick, die als Sozialdemokratin die AfD rechts überholt und beim Überschreiten der deutschen Grenze wohl sofort dem Verfassungsschutz der Bundesregierung und nicht dem Begleitschutz der Polizei übergeben wird:

Dänemarks Ministerpräsidentin Mette Frederiksen faselt nicht von Null-Corona, sondern entscheidet Null-Asylbewerber. Sie kündigte vergangenen Freitag eine knallharte Ausländerpolitik an, denn sie „fürchtet um den Zusammenhalt im Land.“

Die einzige deutsche Zeitung, die diesen historischen Tag der europäischen Sozialdemokratie erwähnenswert fand, war „Der Nordschleswiger“ mit einer Auflage von 1.500 Exemplaren. Klar, die deutschen „Qualitätsmedien“ folgten ja bereits im Stile guten, investigativen und kritischen Journalismus den „Empfehlungen“ des Kanzleramtes ….

Um es auf den Punkt zu bringen: Der alte, weiße Mann Peter Hahne lässt sich von den beiden jungen, bunten Frauen nicht auf den Arm nehmen! Im „Schatten von Corona“ läuft längst der Umbau unserer Gesellschaft. Da wird jede noch so krude Verschwörungstheorie bereits von der Realität weit überholt. Aber ich ziehe hier im Wallis meine Skimütze vor der großen Sozialdemokratin im hohen Norden. Sie ist eine wahre Volks-Vertreterin, die ihren Amtseid ernst nimmt.


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Kommentare ( 85 )

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clarus-et-sanus
3 Jahre her

Die Verweiberung von Politik , Medien und Unternehmen ist eine KATASTROPHE!!!
Dazu
„Weiberregiment nimmt nie ein gutes End.“ (Martin Luther)
„Es steht und fällt ein Volk mit seinen Frauen.“ (Friedrich von Schiller).
Zum Schluß
Früher gab’s die Waschweiber, heute gib’s die Politik- und Journalistenweiber.
Früher Schwätzerei, heute Schwätzerei. Nur – heute ist diese Schwätzerei gemeingefährlich.
Im übrigen: ich bin mit einer phantastischen und attraktiven Frau, die zudem in ihrem technisch-physikalischem Fach international anerkannt ist, verheiratet und sie unterschreibt jede der obigen Aussagen.

Oneiroi
3 Jahre her

Rechts von der CDU wird immer mehr Platz:D. Merkel als überzeugte Kommunistin, wird wohl neben ihrer Partei keine anderen Sozialisten dulden wollen und denen so das Wasser abgraben. SPD, Linke und Grüne müssen langfristig zumindest thematisch in die CDU aufgehen. AfD und FDP sind Verbotskandidaten und werden bei gleichbleibender Entwicklung keine 10 Jahre mehr überstehen. Ich gehe davon aus, dass man ganz dezent wie bei Juden medial unterstützt regelmäßig wegsehen wird, wenn wieder mal einer niedergeschlagen wird oder das einfach nur hinterücks feixend „ganz schlimm“ finden wird, bis man Deutschland nicht nur Judenfrei, sondern auch Widerstandsfrei gemacht hat. Die Konservativen… Mehr

elly
3 Jahre her

SPD und Linke: BeamtenrechtBerlin plant Privilegien für ehemalige StaatssekretäreWeiches Polster für den Fall einer Wahlniederlage? In Berlin sollen politische Funktionäre nach ihrer Amtszeit einen Posten in der Verwaltung bekommen. Die FDP spricht von »Versorgungsmentalität«.
https://www.spiegel.de/politik/deutschland/beamte-in-berlin-privilegien-fuer-ex-staatssekretaere-a-cf6efd11-fcb3-4fa2-9a7b-7778b801e9c4

Korner
3 Jahre her
Antworten an  elly

Was die Grünen da veranstalten, ist meines Erachtens wesentlich gravierender. Geld ist Geld, das kann man drucken, die Demokratie und vor allen den Rechtsstaat, kann man nicht drucken. Bei den Grünen geht es so langsam aber sicher in Richtung einer kriminellen Vereinigung.

El Gordo
3 Jahre her

Bald wird auch nicht mehr „Frohe Weihnachten“ gewünscht, sondern „Frohe Feiertage“. Kann man in den USA sehen. Man kann dann auch sehen, wer wo politisch steht. Politisch inkorrekt und subversiv ist „Frohe Weihnachten“.

Sani58
3 Jahre her

Eine große Bitte. Verunglimpfen Sie nicht die „Achse“. Auch wenn sie „der“, statt das „des“ verwenden. Das hat achgut nicht verdient. Und diese Leute da von Schwarzrot mit „Gut“ in verbindung bringen….na ich weiß ja nicht.

clarus-et-sanus
3 Jahre her
Antworten an  Sani58

Na dann lesen Sie mal das Interview in https://www.hagalil.com/archiv/2006/07/europa.htm .

IJ
3 Jahre her

Ich warte noch darauf, dass uns ein paar durchtriebene Feministen und Genderisten alsbald erklären wollen, dass der Verfassungsgrundsatz der Gleichheit vor dem Gesetz und das Recht auf rechtliche Gleichbehandlung eine Erfindung alter weißer Männer sei, um Minderheiten, allen voran Frauen und Migranten, zu unterdrücken. Ich hätte eigentlich nicht gedacht, dass die Wiedereinführung einer mittelalterlichen Kastengesellschaft aufgrund äußerer, askriptiver Merkmale wie Geschlecht und Hautfarbe von Feministen und Genderisten vorangetrieben wird. Eigentlich hatte ich diesen rückwärtsgewandten Irrsinn eher im islamistischen Lager vermutet. Aber faktisch sieht es wohl so aus, dass diese perfide Gruppierung, die offensichtlich mittlerweile alle etablierten Parteien unterwandert hat, wohl… Mehr

Der Ketzer
3 Jahre her

Wir befinden uns mitten in einer Kulturrevolution, die nichts Gutes verheißt. Und es fällt mir zunehmend schwer, mich mit diesem Land, dieser Nation – meinetwegen auch mit den „schon länger hier Lebenden“ – zu identifizieren. Alles wird „von oben herab“ diktiert und jedes Abweichen von der „Linie“ wird mit Ausgrenzung (Nazi, etc.) quittiert aber durch das Wahlverhalten der Bevölkerung letztlich immer wieder bestätigt. Verstehen muss man das nicht … kann man eigentlich auch nicht …

daldner
3 Jahre her

Wenn die beiden Damen meinen, ihr Makeup durch Wortkosmetik ersetzen zu müssen: so what? Ich finde, die deutsche Sprache hat für jeden Wortklaubenden genug zu bieten. Ein jeder nenne seinen Spleen wie er mag.

daldner
3 Jahre her

Definition „Euphemistische Tretmühle“: jeder Euphemismus wird irgendwann die negative Konnotation seines Vorgängerausdrucks annehmen, solange sich die tatsächlichen Verhältnisse nicht verändern…(Wikipedia)
Die Damen werden also weiterhin beschäftigt bleiben… sofern man sie nicht abwählt.
Das „gut“ irgendwann mal ein Schimpfwort werden würde, hat man auch nicht für möglich gehalten. Aber auch das wird sich wieder ändern.

Elli M
3 Jahre her

Ich beantrage Ureinwohner (oder wie auch immer sich das jetzt schimpft)-Mikrominderheitenschutz und deswegen, da auch Frau, einen besonders lukrativen Sinekurendirektor*I*nnenposten: es finden sich in meinem bisher eruiertem Stammbaum nur Leute aus Niedersachsen. Daß ich darauf nicht vorher gekommen bin!