Christian Lindner und Marco Buschmann weichen Fragen zum Compact-Verbot aus. Der Justizminister zeigt sich als besonders mutlos: Er lässt Beiträge zur Pressefreiheit gleich ganz ausblenden.
Manche Viertel in Berlin sollte man meiden. Grundsätzlich. Dieser Tage aber besonders. Denn ganz hinten hinter einem Stein und im Schutz der Dunkelheit könnten Christian Lindner oder Marco Buschmann sich verstecken, um sich ja nicht zu dem Angriff Nancy Faesers (SPD) auf die Pressefreiheit äußern zu müssen. Die wiederum Innenministerin in der Bundesregierung ist, der die FDP angehört. Die Lindner und Buschmann mittragen. Und die den beiden zu dicken Bezügen und Dienstwagen verhilft.
Immerhin hat sich Buschmann geäußert. In klaren Worten sagt er: „Politiker, die gezielt die Pressefreiheit einschränken wollen, leiden unter einem schwerwiegenden Demokratiedefizit. Sie dürfen daher keine hohen Staatsämter ausüben.“ Allerdings ist der Tweet gut fünf Jahre alt und bezieht sich auf die Ibiza-Affäre in Österreich. Die ist nach Buschmanns Geschmack: weit weg. Er ist nicht zuständig und braucht nur Gratismut, um den Haltungs-Journalisten in ARD, Taz oder Süddeutsche zu gefallen.
Zur Affäre im eigenen Land schweigt Buschmann beharrlich. TE hat ihn über sein Ministerium angefragt. Eine Sprecherin antwortet für ihren Chef: „Die von Ihnen in Bezug genommene Maßnahme wurden vom Bundesministerium des Inneren und für Heimat erlassen. Das Bundesministerium der Justiz kommentiert Verwaltungsmaßnahmen anderer Ressorts grundsätzlich nicht.“ Zu Rechtsbrüchen im eigenen Land äußert sich der Justizminister also grundsätzlich nicht, wenn das zu Krach mit dem Koalitionspartner führen könnte. Trefflicher als durch seine eigene Sprecherin lässt sich der Gratismut-Löwe Marco Buschmann nicht zusammenfassen.
So ganz entkommt Buschmann dem Thema aber nicht. Auch wenn er es versucht. In einem Tweet äußert er sich am Mittwoch zu einem Gesetz, das die Ampel gegen „Klima-Aktivisten“ erlassen will. Kurz nachdem die Extremisten ihre Arbeit aufgegeben haben, wird auch die Ampel gegen sie aktiv. Roaaarrr! Der Gratismut-Löwe hat gebrüllt.
Doch X-Nutzer erinnern den Justizminister in den Kommentaren zu diesem Tweet an den Rechtsbruch, der vor seiner Nase und durch seine Innenministerin stattgefunden hat. Sie stellen ihm Fragen wie: „Was sagen Sie zur Pressefreiheit?“ Was antwortet der Gratismut-Löwe darauf? Der Justizminister lässt Fragen zur Pressefreiheit ausblenden. Unsichtbar machen. Mit der Pressefreiheit möchte der liberale Justizminister nicht belästigt werden. Kein Stein ist klein und schmutzig genug, als dass Marco Buschmann sich nicht doch noch dahinter verstecken könnte.
— Ex-Green 👿🍀🌲 (@gruen_over) July 17, 2024
Wir fragen auch den Generalsekretär der FDP an. Bijan Djir-Sarai. In seiner Funktion als Abgeordneter des Bundestags. Doch sein Büro verweist TE an die Parteizentrale. Die haben wir auch angefragt. Die Antworten? Von beiden zusammen? Keine. Bijan Djir-Sarai versucht gerne, sich als liberal-konservativer Erneuerer der FDP zu inszenieren. Doch wenn es darauf ankommt, ist der Generalsekretär nur ein weiterer Marco Buschmann – in noch kleiner.
Die Bundestagsfraktion haben wir auch angefragt. Auch da: Fehlanzeige. Wer in Deutschland für die Freiheit kämpft, erlebt die FDP-Führung nur als Deserteure. Bestenfalls. Auch der FDP-Chef selbst versucht es mit Ablenkung. Christian Lindner äußert sich zur Pressefreiheit – in Russland – und zu seinem Haushalt. Immerhin lässt er keine kritischen Anmerkungen ausblenden. Fraglich ist nur, ob das jetzt mutiger oder einfach nur fauler ist.
Letztlich macht Lindner es wie alle FDP-Vertreter. Dem Bruch der Pressefreiheit durch die eigene Innenministerin begegnet er mit der Strategie: Ich halte mir die Augen zu, dann gibt es das Problem auch nicht. Das hat sich schließlich bewährt. Mehr Mut bringt die Partei dieser Tage nicht auf.
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Es ist schöner, bis zum nächsten Jahr weiterzumachen, als direkt aus dem Bundestag zu fliegen. Außerdem haben die Liberalen, genau wie Sozis und Unionisten, Angst vor den Grünen und ihren medialen Lakaien.
FDP – Dieser unfähige wie unsympathische Verein mit Buschmann, Lindner, Kubicky usw. wird in naher Zukunft restlos abgewählt.
Und Kubicki gibt mal wieder den Kubicki – als hätte die FDP nichts mit der FDP zu tun.
Die Nummer hat man auch schon zu oft gesehen.
Die fdp ist längst tot und das wissen sie auch. Bis zur nächsten Wahl in 2025 gibt es noch viele Monate, in denen man sich seinen Abgang versüßen kann. Denn sich selbst das Gehalt überproportional zu erhöhen, wenn die Preise für alles ins Unermeßliche steigen, dass geht in der freien Marktwirtschaft nicht mehr so einfach.
Ich schätze mal, dass viele fdp-ler zur Zeit auf der Suche nach ordentlichen und lukrativen Jobs in der freien Wirtschaft sind. Den äußerst luxuriösen Lebensstandard, den man sich durch Steuergelder verschafft hat, möchte man ja schließlich über die Zeit retten.
Was soll von der FDP kommen, nix, warum auch. Es ist sicher das die unter 5% bleiben. Also möglichst viele Schafe ins trockene bringen. Einzigste Aufgabe.
Das Kapitalgesellschaften quer Beet plötzlich einem Vereinsrecht unterliegen und über Nacht enteignet werden können, sollten ausländischen Kapitalgebern eine Warnung sein. Nur schnell weg da weg.
ANBEI
Nach Faeser’s (SPD) Compact-Verbot dreht der Staat mit seinen uniformierten Staatsbütteln nun wohl gänzlich rund und es reicht schon aus wenn man ein T-Shirt mit ein „C“ druff hat um als Gefährder zur „Foto-Session“ abgeführt zu werden.👇
👉 „Verdächtiger Buchstabe auf T-Shirt: Ermittlungen gegen Demonstranten.
Polizei greift bei Kundgebung gegen das „Compact“-Verbot hart durch.“
https://x.com/reitschuster/status/1813949311081689389
#bestedeutschland
Ich verstehe die Aufregung nicht, wir leben doch schließlich in einem Rechtsstaat! Oder? (Sark off)
Es ist verdammt ruhig um das Verbot des compact-magazins geworden.
Meine Vermutung: Alle Redaktionen haben Angst, dass ihnen Faeser ebenso die Bude auf den Kopf stellen lässt.
Mein Vorschlag: Alles sich entwickeln lassen.
Nur beobachten und protokollieren und sichern (unzugreifbar für die jetzigen Täter).
Ein Griff ins Steuer ist nur möglich mit dem Risiko, selbst unter die Räder zu kommen.
Warten bis es den Leuten zu viel wird (ein Wendeereignis wird es nicht mehr in bekannter Art geben). Seine eigene Umgebung hochschätzen und hegen und skeprisch bleiben. „S“wird, wie’s wird!“, Pyrrhon auf Schwäbisch.
Mir fallen da zwei Sachen ein, Arbeitsverweigerung (Buschmann) und unsere Innenministerin Amtsmissbrauch. Gegen beide sollte ein Amtsenthebungsverfahren eingeleitet werden, mit viel Presse live aus dem Bundestag entfernt werden.
Das ist ungefähr so realistisch wie ein Amtsenthebungsverfahren gegen Honecker 1984 – ob „Neues Deutschland“ dafür schreiben würde? Erst nach dem Fall des Systems konnte man ihn vom Posten entfernen.
Es zu akzeptieren und nichts zu tun, ist aber auch nicht die Lösung.
Ich bin kein Anwalt, aber aufgeben ist keine Option.
Geht ohnehin nicht gegen ministeriale Möchtegernautoktraten, sondern nur gegen unseren obersten Grußworthalter (Art 61 GG). Und dann darf ohnehin nur BT und BR klagen. Ministernde kann aktuell nur ein Typ namens Olaf entlassen. Wird er das tun? Niemals… Im Zweifel müsste man ihn also zwingen einen auf das GG pfeifende Minister abzusetzen. Dafür gibt es keiner Rechtsgrundlage. Hilft jetzt nur noch ihn selbst zu entlassen. Dafür braucht es dann aber wieder ein Mißtrauensvotum (Art 67 GG). Dass darf aber nur der BT aussprechen. Und wer hat da die Mehrheit? Niemals werden linke Berufspolitiker mit einem kaum fürs wahre Leben geeigneten… Mehr
Wer braucht eine gesetzliche Grundlage? Unsere Minister nicht, dann wir auch nicht, einfach mal ins blaue schießen, einen Präzedenzfall schaffen.