Nun hat also eine Mini-Bank Strafzinsen für Anlagegelder eingeführt, und jetzt ist die Aufregung groß. Als ob die Entscheidung einer Bank ohne Marktbedeutung irgendetwas ändern würde an der falschen Politik der EZB. Denn Null-Zinsen sind längst Realität – Banken müssen Strafzinsen zahlen, wenn sie ihr Geld bei der EZB über Nacht anlegen. Weil die Banken keine Wohlfahrtseinrichtungen sind, die Schäden reparieren sollen, die die EZB bei den Sparkonten auslöst – zahlen die Bankkunden bereits jetzt diese Strafzinsen mit. Denn klar ist: Die Banken überwälzen diese Kosten auf ihre Kunden – mit Ausnahme der Skatbank, die diese Überwälzung jetzt offen legt.
Statt sich über die Skatbank aufzuregen, sollte man sich über die EZB aufregen, die offenkundig zum Nachteil der Anleger handelt und die Wirtschaft eben trotz aller Zauberkünststückchen nicht ins Laufen bringt. Und jetzt warnt Bundesbank-Vorstandsmitglied Andreas Dombret die deutschen Geldinstitute vor der Einführung von Strafzinsen auf Spar- oder Girokonten. Verbraucher damit zu schrecken, wäre „negativ für die Sparkultur“, sagte Dombret auf einer Tagung zur Bankenaufsicht am Montag in Mainz. Na gut. Es sind nicht die Geschäftsbanken, es ist die EZB.
Die Null- und Negativ-Zinsen sind aber nicht nur für Sparer falsch, sondern auch für die Politik: Sie erleichtern Frankreich und Italien die Schuldenaufnahme und mit immer neuen Schulden können sie sich vor den notwendigen Reformen drücken.
Auch die immer als Gefahr aufgeblasene Deflation ist kein wirklich gutes Argument, das die Enteignung der Sparer rechtfertigen würde. Das alles wurde bereits beschrieben. Man will ja nicht Recht behalten, denn das ist das Dümmste, was einem passieren kann. Trotzdem ein Beitrag aus dem Sommer hier im Zinsherbst.
Sie müssenangemeldet sein um einen Kommentar oder eine Antwort schreiben zu können
Bitte loggen Sie sich ein