Die Letzte Generation: Gegen Rechts ist in, für Klima out

Die „Letzte Generation“ will sich nicht mehr auf die Straßen kleben. Das liegt daran, dass Klima als Thema für staatstragende Demonstrationen nicht mehr in ist – und schafft der Ampel an anderer Stelle eine freie Hand.

IMAGO / Seeliger

Der Berliner Morgenpost ist das Ende des Klimaklebens einen „Eckenbrüller“ auf Seite drei wert. Eckenbrüller nennen sich Meldungen, für die Redaktionen nur eine Spalte am Rand der Seite übrighaben. Dann bekommen die Meldungen aber mehr als die gut 20 Zeilen, die einspaltige Meldungen sonst erhalten, weil die Journalisten sie dann doch irgendwie aufwerten wollen. „Studenten und Arbeitslose vertrödeln ihre Freizeit jetzt anders“ ist zwar nur ein Sack Reis in China, aber halt ein Sack Reis, den Medien über fast zwei Jahre gnadenlos gehypt haben.

Zwar ist die Meldung an sich nur einen Eckenbrüller wert, aber die Geschichte dahinter zu bespiegeln, lohnt sich: Als die Bauernproteste losgingen und von den regierungstreuen Medien als rechtsextrem geframt wurden, wies TE in einer Analyse auf einen Zusammenhang hin: Ampel-Fürsprecher wie Olaf Scholz, Thomas Haldenwang und Frank-Walter Steinmeier können jetzt schwer Übergriffe der Bauern skandalisieren, die sie zuvor bei der Letzten Generation gutgeheißen haben. Nicht, dass sie es nicht versucht hätten.

Drei Wochen später erklärt die Letzte Generation, dass sie sich nicht mehr gesetzeswidrig auf der Straße festkleben und Menschen von der Arbeit abhalten will. Das ist vermutlich nicht passiert, weil TE auf den Zusammenhang hingewiesen hat. Aber sehr wahrscheinlich haben auch Letzte Generation und Ampel-Fürsprecher das von uns aufgewiesene Dilemma erkannt. Haldenwang kann jetzt als Präsident des Verfassungsschutzes Übergriffe von Bauern oder anderen der Ampel unliebsamen Bürgern attackieren, ohne daran erinnert zu werden, dass er bei der Letzten Generation Gesetzesbrüche öffentlich gutgeheißen hat. Es muss nur eine gewisse Schamfrist vergehen, bis er das tun kann. Wie lange diese Frist dauert, hängt davon ab, wie viel Scham Haldenwang noch empfindet. All zu lange dürfte das nicht sein.

Die Letzte Generation hat mit ihrem Protest fürs Klima gutes Geld verdient. Es reichte, um manchen „Aktivisten“ die Lebenskosten zu bezahlen. Das Geld kam von kleinen Spendern, aber auch von gemeinnützigen Stiftungen, die vom Klima sprechen, aber den Niedergang der deutschen Wirtschaft fördern. Die Letzte Generation war für sie gut, um Politik zu fordern, die die Ampel ohnehin gemacht – und der Wirtschaft geschadet – hat.

Doch im Geschäft der staatstragenden Demonstrationen ist Aufmerksamkeit die Einheit, in welcher der Spielstand gemessen wird. Diese Aufmerksamkeit hat das Klima als Thema jüngst verloren. Das hängt auch damit zusammen, dass dieses Thema der Ampel nicht mehr genützt hat. Die Bürger waren immer weniger bereit, Zumutungen mit dem Verweis auf den Klimaschutz hinzunehmen. Jetzt setzen Olaf Scholz (SPD) und seine Mannen auf den Kampf gegen Rechts. Wer sich jetzt noch über hohe Steuern und Abgaben beschwert, niedrige Renten beklagt, übervolle Aufnahme-Einrichtungen sieht oder steigende Kriminalität rund um diese Einrichtungen, den halten die Ampel und ihre Medien mit der rhetorischen Frage auf Kurs, ob er „Rechts“ nutzen und aus der „Bündnis für Demokratie“-Gemeinschaft rausfliegen wolle.

Das will die Letzte Generation nicht. Sie will an den Spendentöpfen bleiben. Dafür muss man zur „Bündnis für Demokratie“-Gemeinschaft gehören. Also lernen die Extremisten um von Klimakleber auf Antifaschist. Ihre für den 3. Februar geplante „Massenblockade“ haben sie schon in eine Veranstaltung gegen Rechts umgemünzt. FFF-Frontfrau Luisa Neubauer – immer eine gute Nase für staatstragende Demonstrationen – hat es vorgemacht. Auch sie hat umgesattelt von Klimaschutz auf Kampf gegen Rechts. Fängt beides mit K an, bringt Neubauer Aufmerksamkeit und einen guten Lebensstandard. Dann halt jetzt Kampf gegen Rechts.

Nur die Bauern und andere müssen jetzt Obacht geben. All die, die zwar demonstrieren wollen, aber das nicht staatstragend tun. Ein böses Wort, eine falsche Bewegung und Haldenwang vergisst, dass er mal Gesetzesbrüche gutgeheißen hat, wenn diese die Politik zum Handeln auffordern. Die Instrumente stehen bereit. Sie beginnen bei der Skandalisierung in den staatsnahen Medien, reichen über die staatliche Beschnüffelung bis zur Zerstörung der Existenz durch Veröffentlichung von Beschnüffelungs-Ergebnissen – im schlimmsten Fall klingeln morgens die Klingelkommandos von Innenministerin Nancy Faeser (SPD) an der Tür – und eine Jahre dauernde Untersuchungshaft beginnt.

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Kommentare ( 8 )

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AlNamrood
9 Monate her

Der „Grüne Rand“ unserer „Zivilgesellschaft“ ist nichts weiter als ein Tentakel des Kulturmarxismus. Immer schon gewesen.

November Man
9 Monate her

Das Klima bringt der Ampel keine Wählerstimmen mehr, aber Billionen Euro. Die Sache mit der grünen CO2-Sekten-Steuer wurde zum laufen gebracht. Und wir Bürger zahlen jetzt. Jeden Tag, sinnlos, wegen nichts und wieder nichts, ohne Ende in Sicht. Das haben wir vor allem den Grünen zu verdanken.

Zack
9 Monate her
Antworten an  November Man

Tja, das letzte Jahr war für Klima-Jünger nicht unbedingt das Erfolgreichste. Auch, weil das Wetter nicht ganz mitgespielt hat. Aber „Rechte“ die gibt es immer, zu jeder Jahreszeit und in, anscheinend, unbegrenzter Zahl. Gefühlt ist mittlerweile jeder Dritte ein heimlicher Reichsbürger, zumindest aber AfD-Wähler. Unabhängig von Alter, Gebrechlichkeit oder Siechtum. Und damit eine Todesgefahr unserer „wehrhaften Demokratie“. Anscheinend wird für Viele das Ende dennoch eine Überraschung sein. Obwohl es sich überall abzeichnet. Sehenden Auge ins Verderben- Das können anscheinend wiedermal nur „wir“. Die Deutschen. Es ist schon peinlich, nach dem bösesten Volk der Welt nun auch noch das Dümmste zu… Mehr

Mausi
9 Monate her

„Das hängt auch damit zusammen, dass dieses Thema der Ampel nicht mehr genützt hat.“
So sehe ich das auch. Klima bringt keine Wählerstimmen mehr für die Parteien. Auch den Grünen nicht. Immerhin verlieren Die Grünen nicht. Ziel muss es sein, die AfD und die Maassen-Partei kleinzukriegen. Und das gilt auch für alle nicht-Ampel Parteien links von AfD und Maassen. Daher ist Kampf gegen Rechts das Ziel, das jetzt vorrangig angestrebt werden muss.

teanopos
9 Monate her

Hervorragend analysiert, so wird es kommen.

Fragt sich wer den längeren Atem hat.
Die Ökofaschisten oder die gebeutelten, verarmten Bürger.

Da ich voraussichtlich ebenfalls bald arbeitslos werde (Habecksche Insolvenz; nix mehr Aufträge) überlege auch ich auf Aktivist umzusatteln, nur eben anders als Frau Faeser und die linken Ökofaschisten sich das vorstellen.

Wenn ich so dran denke kommen mir da so einige wunderbare Ideen, die diesen *** in Berlin so garnicht gefallen dürften und ich hätte meine wahre Freunde dran es diesen inkompetenten *** in Berlin so richtig heimzuzahlen.

Last edited 9 Monate her by teanopos
Querdenker73
9 Monate her

Tja, jetzt wo der letzten Generation ihre eigene Inkarnation (Greta) abhanden gekommen ist, muss eine neue Glaubensrichtung her! Ist ja auch unangenehm, wenn man sich für seine heeren Ziele den A.. auf der Straße abfrieren muss. Da ist Beschriftung von Pappschildern in der warmen Bude die bessere Alternative. Graphologische Fehler hin oder her…

Schwabenwilli
9 Monate her

Schon klar was hier abläuft, nachdem Greta Thunberg sich als ausgewiesene Antisemiten geoutet hat ist kein Geld mehr zu machen mit Klima. Jetzt sind es eben die Rechten, diesmal sogar mit CDU CSU. Bezahlen tuen die ganzen Demonstrationen der Steuerzahler und paar hunderttausend nützliche Idioten die leichtgläubig und naiv im Geschwätz der Bundesregierung Glauben schenken. Luisa Neubauer als ausgesprochene opportunistin hat das natürlich sofort erkannt, das muss man neidlos anerkennen.

Haba Orwell
9 Monate her

> Die Letzte Generation hat mit ihrem Protest fürs Klima gutes Geld verdient

Bei diesem Mega-Schwindel geht es ja einzig um Geld in gigantischen Dimensionen; global dreistellige Billionen-Anzahl. Das absurde Framing sollte die Betätigung von Habeck, Baerbock & Co weniger absurd erscheinen.