In Folge der TE-Investigativrecherche zu den Sympathien von Museen zu Klimaextremisten antwortete das Wiener Weltmuseum auf eine Anfrage des „Exxpress“ mit der Unterstellung, der Report wäre „verfälschend“ gewesen. Das können wir nicht auf uns sitzen lassen und veröffentlichen das vollständige Gespräch sowie Teile des Email-Austauschs.
Nachdem der TE-Investigativbericht über die Sympathien von Europas Museen zu den Klimaklebern auch die Aufmerksamkeit des österreichischen Exxpress auf sich zog, wandte dieser sich angesichts des skandalösen Telefonats mit einer „Führungskraft des Wr. Museumsbetriebs“ mit einer Anfrage um Stellungnahme an das Wiener Weltmuseum.
Doch statt Fehler einzugestehen, suchte das Museum sein Heil in der Flucht nach vorne und beschuldigte uns, das Gespräch „unter nachweislich falschen und betrügerischen Vorwänden unter falscher Identität“ geführt zu haben, „um es gezielt in einen falschen Kontext stellen zu können“. Die veröffentlichten Details des Gesprächs seien irreführend und aus dem Zusammenhang gerissen worden. „Der Inhalt des Gesprächs war weder zur Veröffentlichung noch zur sonstigen Verwendung bestimmt,“ so das Wiener Museum.
Ebenso berief sich das Museum auf einen angeblichen Vorschlag von Anabel Görlach-Bennani, der aber zurückgriff auf die vorangehende Kommunikation per Email. „Die falsche Aktivistin schlug vor, statt Klebeaktionen eine Reihe von legalen und konstruktiven Projekten zu besprechen, die sie gemeinsam mit Museen durchführen wollte, darunter Kunstinstallationen, Vorträge oder ein Flashmob zum Thema Klima.“
Um diesen Unterstellungen adäquat zu begegnen, beschlossen wir nach reiflicher Überlegung, die vollständige Videoaufzeichnung ohne Unkenntlichmachung unseres Gesprächspartners zu veröffentlichen, da nur so der Vorwurf der Falschdarstellung entkräftet werden kann. Sowohl die in den Artikeln als auch in den veröffentlichten Videofragmenten verwendeten Ausschnitte stellen zwar eine Auswahl dar, sind aber bestrebt, den originalen Kontext nicht zu verfälschen, was durch die Komplettfassung des Gesprächs leicht nachvollziehbar ist.
Ebenso gilt es darauf hinzuweisen, dass Gespräche mit Journalisten der Rechtsprechung nach grundsätzlich vollständig in der Berichterstattung wiedergegeben werden dürfen, womit der Vorwurf, der „Inhalt des Gesprächs war weder zur Veröffentlichung noch zur sonstigen Verwendung bestimmt“, hinfällig wird, zumal an keiner Stelle des Gesprächs ein expliziter Hinweis auf die Vertraulichkeit des Besprochenen erfolgte. Im Falle einer „falschen Identität“ gilt hier nebenbei Ziffer 4.1 des Pressekodex, der besagt, dass verdeckte Recherche im Einzelfall gerechtfertigt ist, wenn damit „Informationen von besonderem öffentlichen Interesse beschafft werden, die auf andere Weise nicht zugänglich sind“.
Mehrfaches Bitten um ein Telefonat mit Anabel
Gerade Letzteres wird unschwer dadurch ersichtlich, dass meine Reportage eigentlich offen und ehrlich mit einer höflichen, aber kritischen Reihe von Fragen zum Schutz der Gemälde in Museen vor den Klimaextremisten begann, Fragen auf die ich vom Kunsthistorischen Museum Wien zwar eine allgemeine Stellungnahme der Direktorin erhielt, die allerdings in keinster Weise auf die von mir konkret und detailliert formulierten Fragen einging, sondern stattdessen ihr Bekenntnis zur Notwendigkeit des Klimaprotests betont wurde. Das KHM (zu dessen Museumsverband das Weltmuseum gehört) erbrachte also mit seiner ausweichenden Antwort selbst den besten Beweis dafür, dass bestimmte Informationen nur durch verdeckte Recherche erlangt werden könnten.
Auch der Vorwurf, wir hätten „gezielt“ versucht das Gespräch in einen „falschen Kontext“ zu stellen, ignoriert geflissentlich die Tatsache, dass ich in meinen schriftlichen Recherchen – in denen ich noch gar keine Anabel-Darstellerin hatte – weder ursprünglich noch jemals danach um ein Telefonat gebeten hatte (dies aber von mindestens zwei weiteren Institutionen angeboten bekam). Auch im Fall des KHM wird in den nunmehr veröffentlichten schriftlichen Kommunikationen deutlich, dass die Initiative zu diesem Gespräch nicht von mir, sondern vom Weltmuseum selbst bzw. vom KHM ausging.
Nicht nur das. Da ich zunächst keine Anabel finden konnte, schlug ich vor, die Kommunikation schriftlich fortzuführen, bzw. ich versuchte, Zeit für die Suche zu gewinnen. Doch es war das KHM, das wiederholt darauf beharrte, ein persönliches Telefonat zu führen.
Zu guter Letzt wird der Vorwurf erhoben, wir hätten vorgeschlagen „statt Klebeaktionen eine Reihe von legalen und konstruktiven Projekten zu besprechen“, die wir „gemeinsam mit Museen durchführen“ wollten, darunter „Kunstinstallationen, Vorträge oder ein Flashmob zum Thema Klima.“
Wie bereits in Teil 2 meiner Reportage dargelegt und nun per Screenshot der Email ersichtlich, handelte es sich hier um eine Fortführung des Gesprächs, während ich nach einer Anabel-Darstellerin suchte, und um zu testen, wie weit das Museum bereit wäre, selbst auf karikaturenhafte Ideen von mir einzugehen. Die sogenannten „Kunstinstallationen, Vorträge, oder ein Flashmob“ waren allesamt Teil einer linguistischen Analyse, ob simpler Jargon genug wäre, um Interesse zu wecken. Dies kann auf jeden Fall bejaht werden, die Reaktion des KHM bezeichnete meinen Vorschlag als „tolle Ideen und Gedanken“ und „total spannend“. Im späteren Videotelefonat wurde dasselbe Projekt von Samira Kley als Anabel vorgeschlagen und es wurde von unserem Gesprächspartner Interesse mit der Bitte bekundet, man solle doch einen Vorschlag schicken und falls sich ein kooperationswilliger Mitarbeiter fände, ließe sich eine solche Aktion ins Auge fassen.
Das nimmt allerdings nicht weg, dass wir in unserem Videotelefonat auch konkret nach einem Tipp zum Ankleben im Wiener Weltmuseum fragten und daraufhin ausführlichst beraten wurden, wie so etwas antirassistisch zu realisieren wäre, wenngleich unser Gesprächspartner mehrmals darauf hinwies, für so etwas „kein grünes Licht“ geben zu können, was er aber auch einmal mit einem bedauernden „leider“ kommentierte. Die Behauptung, wir hätten also nur nach „legalen und konstruktiven“ Projekten gefragt, lässt sich leicht durch die vollständige Aufzeichnung unseres Gesprächs widerlegen.
Ein vermeidbarer Skandal
Vor allem aber muss darauf verwiesen werden, dass wenngleich der dritte Teil unseres Investigativberichts aufgrund des Videotelefonats die größte Aufmerksamkeit erhielt, die Crux der Causa bereits in Teil 1 der Reportage zu finden war. Denn vergessen wir nicht: Der Ursprung all dieser Untersuchungen war meine berechtigte Sorge um die Sicherheit der Gemälde. Doch durch den Ausschluss „konservativer“ Stimmen aus dem Diskurs – ein Ausschluss, der auch im Videotelefonat bestätigt wurde – bleibt einem kaum noch eine andere Wahl, als zu Mitteln des Undercover-Journalismus zu greifen.
Vielleicht dringt es ja irgendwann einmal zu den Verantwortlichen durch, dass ihnen dieser Skandal erspart geblieben wäre, wenn sie einfach auf die ursprüngliche Anfrage ernsthaft eingegangen wären? Hätten auch nur 10 von 20 Museen ernsthaft die Fragen beantwortet, wäre mir wohl nicht der Gedanke gekommen, Anabel zu erfinden. Wer glaubt, unliebsame oder kritische Fragen einfach ignorieren zu können, darf sich nicht wundern, wenn sich irgendwann Journalisten finden, die die ihnen zur Verfügung stehenden Mittel zur Offenlegung von Hintergründen ausschöpfen.
Sie müssenangemeldet sein um einen Kommentar oder eine Antwort schreiben zu können
Bitte loggen Sie sich ein
Hervorragende Investigativ-Recherche von Herrn Boos. Dieses Offenlegen der Auswirkungen linksgrüner Ideologien ist dringend notwendig und kaum hoch genug einzuschätzen. TE bietet mit dieser Recherche ein gutes Beispiel wie Journalismus gesellschaftlichen Gegendruck zum Schutz unersetzlicher Kulturgüter aufbauen kann.
Halte diese Art der Bloßstellung pflichtvergessener und sich nur noch wokem Zeitgeist unterwerfenden Verantwortlichen für sehr wirksam.
Bestrafe einen, erziehe hundert, geht auch anders herum, und darf nicht nur ein Privileg linker Ideologen sein. Und das nur durch einfaches offenlegen der Angepasstheit und des Versagens der Verantwortlichen in ihren Positionen.
Ich schließe mich Ihrem Kommentar an und bitte TE um weitere solche Recherchen. Nach meinen Erfahrungen ist inzwischen der gesamte steuerfinanzierte öffentliche Bereich links-grün indoktriniert. Ich denke, da gibt es noch eine Menge aufzudecken. Denn nicht immer wird es so plump offenbar wie z. B. bei der Inszenierung schöner Bilder durch Polizeibeamte.
Wer noch Zweifel hat an der gedanklichen Ausrichtung mancher Museumsverantwortlicher, der sollte dies hier vom Direktor der Hamburger Kunsthalle sehen.
Es macht nicht nur sprachlos, sondern stellt ernsthaft die Frage, ob nicht zumindest persönliche Spendengelder überdacht werden sollten.
https://www.ndr.de/fernsehen/sendungen/hamburg_journal/Klimaprotest-in-der-Kunsthalle-Interview-mit-Alexander-Klar,hamj133018.html
Da fragt man sich wirklich, ob man überhaupt noch ins Museum gehen soll. Wenn den Museumsleitungen die Kunst so wenig wert ist, dass sie sich mit Terroristen verbrüdern, was in letzter Konsequenz bedeutet, dass sie bereit sind, wertvolles Kulturgut einer Klima-Ideologie zu opfern, sind diese Leute wirklich in den falschen Jobs. Eigentlich ein Grund, sie fristlos zu entlassen. Würde in „normalen Zeiten“ wahrscheinlich auch passieren, jedenfalls würden diese beschämt zurücktreten. Da aber die gesamte öffentlich Verwaltung und der Kulturbetrieb so tickt, haben die nichts zu befürchten. Gut, dass TE das veröffentlicht. Für solche „Museumsleitungen“ muss man sich (nicht nur heimlich… Mehr
Nachbemerkung: Der Museumsmitarbeiter tut mir leid. Er ist das – allerdings leider willige – Opfer eines unverantwortlichen, desaströsen Zeitgeistes. Diesen gilt es zu demaskieren und zu überwinden – und das bald.
Großartig. Journalismus, wie er früher einmal war. Man kann diesen verantwortungslosen links-grünen Rechtsbrechern und dem sie umgebenden Unterstützersumpf gar nicht oft genug die Maske von der eitlen Fratze reißen. Die Menschen in unserem Land – in Österreich ist das nicht anders – werden leider zunehmend apathisch gegenüber den täglichen Schreckensmeldungen über systemathische links-grüne Arbeitsplatzvernichtung, Förderung illegaler Einwanderung, inzwischen fast täglichen Fällen vom Abstechen unschuldiger Mitbürger, explodierender, selbstgemachter Inflation, rücksichtslos und planmäßig erzeugter Wohnungsnot usw. usf. Konkrete Geschichten wie diese geben dem moralischen Zerfall und der Verachtung für Recht und Ordnung ein Gesicht. Bleiben Sie dran TE. Mehr investigativen Journalismus dieser… Mehr
Sehr gut! Den Rechtfertigungsdruck weiter nach „oben“ transportieren und die politischen Verantwortungsträger stellen.
Fast könnte man Mitleid mit diesem rhetorisch überforderten Museumsmann haben. Mehr Unsicherheit und Unterwerfung war selten. Peinlich.
Herr Boos, Ihr Postskriptum ist nochmal eine Umdrehung mehr mit der Daumenschraube. Daß ideologisch Getriebene in den öffentlichen Einrichtungen zusätzlich auch noch dumm sind, so dumm, daß sie sich noch weiter hineinreiten, das haben Sie schön gezeigt. („…antwortete das Wiener Weltmuseum (…), der Report wäre „verfälschend“ gewesen.“)
In den Museen werden die historischen Kunstwerke beschädigt für deren Erhalt die Museen Verantwortung tragen. Und die sypatisieren sich zum Dank mit den kriminellen Klimaklebern die Gemälde mit Tomatensuppe bewerfen. Was sind das für verantwortungslose Menschen die so mit dem anvertrauten Kulturgütern umgehen.
Gratulation. Das ist Journalismus, der keine Reisepässe finden muss, um einer Sache auf die Spur zu kommen.
Typisches Verhalten. Erwischt worden und anstatt in sich zu gehen, Fehler einzugestehen und Reue zu zeigen, wird derjenige angeschwärzt, der es aufgedeckt hat. Danke an TE für eurer Engagement und klasse Arbeit!