Erfreulich: Die Zahl der Unternehmer im Bundestag ist deutlich gestiegen. Aber das liegt vor allem daran, dass FDP und AfD in den Bundestag eingezogen sind.
Alle Medien berichten in diesen Tagen groß über eine von der Stiftung Familienunternehmen erstellte Erhebung, wonach die Zahl der Unternehmer im Deutschen Bundestag deutlich gestiegen sei. Von den 709 Abgeordneten sind immerhin 76 Unternehmer. In der letzten Legislaturperiode waren es nur 35. Während sich die Zahl der Unternehmer zwar mehr als verdoppelte, gilt das jedoch nicht ganz für den prozentualen Anteil, da im letzten Bundestag nur 631 Abgeordnete saßen.
Was in den Medienberichten nicht gesagt wird: Die erfreuliche Zunahme der Unternehmer ist ausschließlich darauf zurückzuführen, dass die AfD und die FDP (wieder) im Bundestag vertreten sind. Denn für die FDP ziehen 13 Unternehmer in den Bundestag ein, für die AfD 19. Damit liegt der Anteil der Unternehmer in diesen beiden Fraktionen bei 16 Prozent (FDP) und 20 Prozent (AfD). Von den 41 Unternehmern, die zusätzlich im Bundestag vertreten sind, stammen also fast 80 Prozent (32) von diesen beiden Parteien.
Linke Parteien fast unternehmerfrei
Während es in der CDU/CSU-Fraktion immerhin noch 30 Unternehmer gibt (12 Prozent), so haben Grüne, Linke und SPD zusammengenommen (!) gerade einmal einen Unternehmer mehr in ihren Reihen als die FDP, nämlich 14. Zusammengenommen haben die drei linken Parteien 289 Abgeordnete, der Unternehmeranteil liegt also unter fünf Prozent!
Im deutlichen Kontrast dazu steht, dass gerade die Vertreter der Grünen glauben, sie wüssten besonders gut über Wirtschaft Bescheid. Denn es vergeht keine Woche, in der Cem Özdemir und andere Grüne sich nicht besserwisserisch über die „richtige“ Strategie und Produktpolitik beispielsweise der deutschen Automobilkonzerne äußern. Manchmal hatte man den Eindruck, Cem Özdemir sei nun im Hauptberuf (ungebetener) Unternehmensberater und nur noch im Nebenberuf Politiker.
Übrigens: Wussten Sie, in welcher Partei der Anteil der Beamten und Angestellten im öffentlichen Dienst am höchsten ist? In der Parteimitgliedschaft der Grünen liegt er bei 45 Prozent, so hoch wie in keiner anderen Partei. Die Begeisterung dafür, anderen Menschen Vorschriften zu machen, hat vermutlich bei der Berufswahl ebenso wie bei der Wahl der Parteimitgliedschaft gleichermaßen eine große Rolle gespielt.
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Ich war gestern auf einer Wahlkampfveranstaltung der Grünen zum Thema Elektromobilität. (Ich will ja auch mal aus meiner Filterblase ‚raus und ich muß auch zugeben, ich habe durchaus neue Informationien und Gedanken mitbekommen, es war keine schlechte Veranstaltung.) Und auch dort ist es mir aufgefallen. Jede Menge Möchtegernunternehmer die genau wissen, wie man ein Unternehmen besser führen könnte. In Wirklichkeit arbeiten sie aber im öffentlichen Dienst.
Welche Berufsgruppen dominieren Parlament und Parteien? – Interessante Frage: für die Antwort würde eine Tabelle genügen. Die Deutung sollten Sie dem Leser überlassen.
Ein Artikel wirkt unglaubwürdig, wenn man einen politischen Stil verurteilt und selbst betreibt.
Die Grünen und Unternehmertum – das ist unvereinbar. Aber die Grünen glänzten schon immer durch dogmatisches Moralisieren und Oberlehrerhaftes Gehabe.
Hallo Herr Zitelmann, die Grünen und ein Teil ihrer Wähler gehören eigentlich schon lange zur Klasse der „Revolutionäre mit Pensionsberechtigung“. Eine Spezies der Gesinnungsethiker.
Warum jubelt man jetzt so darüber, dass wieder mehr Unternehmer im Bundestag säßen? Ist Ihnen nicht bekannt, dass deutsche Unternehmer die schlimmsten Befürworter einer ungesteuerten Massenzuwanderung 2015 waren und es auch wieder sein werden?
Was bitte ist daran erfreulich wenn das gewählte Parlament als Repräsentation des Volkes dessen Zusammensetzung verzerrt darstellt ?
Der Unternehmeranteil an der Gesamtbevölkerung liegt bei unter 5%. Somit ist diese Interessensgruppe jetzt mit > 10% deutlich überrepräsentiert.
Bzgl. der Ausbildung ist das Repräsentationsverhältnis noch verzerrter.
Erfreulich ist das nur für Unternehmer, die jetzt Ihre Partikularinteressen sicher besser durchsetzen können. Also noch mehr Zeit- und Leiharbeit, Arbeit auf Abruf und Unterminierung von Mindestlöhnen.
Leider gehört der grösste Teil der Unternehmer in Deutschland zur verantwortungslosen Fraktion. Die „Alte Schule“ wie Grupp und Sixt ist leider am Aussterben.
Woher mag es wohl kommen, dass unsere Vorturner gerne in die Sozialkassen greifen, um damit Aufgaben zu finanzieren, die eigentlich aus Steuermitteln bestritten werden müssten? Nicht ein Beamter hat auch nur einen Cent für die 300-400 Millionen € bezahlt, die für Sprachkurse aus dem Budget unserer Pippi-Langstrumpf-Ministerin zweckentfremdet wurden. Beamte sind in der Politik völlig überrepräsentiert. „Der Bundestag ist mal voller und mal leerer, aber immer voller Lehrer“.
Danke Rainer Zitelmann. Dass unternehmerisches Risiko von Teilen des Politbüros wieder besser als in den vergangenen Jahren verstanden wird, lässt hoffen.
Nahezu alle Bekannte aus der 1970iger Jahren sind Beamte geworden. In Positionen, die satte Pensionen abwerfen. Arme BesserwisserInnen! Und immer von Neid geplagt auf jene, die sich in der freien Wirtschaft abrackern mussten.
Erstmal stellt sich die Linke als Sammelbecken für Hungerleider, Neidhammel aller Couleur, leider auch von Ahnungslosen, Drogensüchtigen, Pädophilen heraus. Zweitens liegt der Anteil der Beamten bei Grünen relativ hoch. Da sie durch die Übernahme in den Beamtenstatus keine existentiellen Sorgen mehr fürchten müssen, ist ihr Leben quasi zu Ende. Um ihrem Leben wieder ein Quentchen Dramatik einzuhauchen, verlegen sie sich auf das, was sie am besten können: Andere kujonieren. Wenn ich an Özdemir mit dem irren Blick denke oder an KGE, die noch nichts geschafft hat in ihrem Leben, wundert mich der Hang zur Dominanz mitnichten. `Das ich Ministerin werde,… Mehr
Ideologie war beim „unternehmen“ immer schon hinderlich. Beim Unternehmer zählen Fakten und Risikobewusstsein. Beides Eigenschaften, die denjenigen total abgehen, die sich lieber vom Staat alimentieren lassen, egal in welcher Form. Da wundert es nicht, dass da ausgerechnet die Grünen und die Linken hervorstechen, beides Parteien, die gerne auf dem Staatssäckel „herumreiten“ und gerne Geld verteilen, das sie selbst nie erwirtschaftet haben!