Jeder Gebetsruf ist Live-Propaganda für Erdogan

Mit jeder Moschee, die in Deutschland erbaut wird, und mit jedem staatlich unterstützten „Kulturverein“ wird nicht die Toleranz, sondern Erdogan gestärkt. Atatürk würde sich im Grabe herumdrehen. Von Selma Ceylan

imago images / Revierfoto
Die Fatih-Moschee des Türkisch-Islamischen Kulturvereins des Diyanet in Mülheim an der Ruhr

Am 05.02.1937 hat Mustafa Kemal Atatürk im Parlament der jungen türkischen Republik den laizistischen Grundsatz durchgesetzt. Aber was ist Laizismus? In der Türkei und auch hierzulande gibt es viele Menschen, die die Bedeutung nicht kennen, meistens jedenfalls nicht verstehen. Das Interessante dabei ist, dass es oft dieselben sind, die sich den Namen „Atatürk“ auf ihr Handgelenk tätowieren lassen oder zumindest ihr Auto mit Atatürk-Stickern dekorieren – was in der Konsequenz auch bedeuten müsste, dass man dazu – also zum Laizismus – steht. Das ist aber oft nicht so. Leider.

Seit 1960 hat sich die Religion in der Türkei wieder stark gegen den Laizismus im Staatswesen durchgesetzt und begann sich langsam aber sicher in der Öffentlichkeit und in der Gesellschaft als immer maßgebender zu erweisen. Kurz gesagt: Atatürks laizistischer Staat und damit seine Fortschritte und Errungenschaften wurden wieder abgebaut. Es gibt viele Meinungen und Ansichten darüber, worin die Ursachen dafür liegen. Ein Grund unter vielen anderen ist womöglich, dass viele Türken aus der Türkei nach Deutschland ausreisten, um dort zu arbeiten.

Bei jeder Urlaubsreise ins Heimatland, trat die kulturelle und mentale Entfremdung zwischen den Familienmitgliedern, den Traditionen und Werten in den Vordergrund.
Viele „deutsche Arbeiter“ hatten mit diesen teilweise bewusst aber auch oftmals unbewusst gebrochen.

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Diese Entfremdung innerhalb der Familien, gepaart mit einer erhabenen und oft auch nahezu arroganten Haltung dem türkischen Einheimischen gegenüber, führte zu tiefgreifenden Konflikten in der ganzen türkischen Gesellschaft. Allein dieser Prozess führte neben vielen anderen zu einer klaffenden Spaltung, die bis heute die Gemüter erhitzt. Ein Leck war entstanden, der neue Kit soll diesmal die Religion sein.

Atatürks Worte und Auffassungen über Religion und über den Staat waren unter anderem, dass Religion eine persönliche Gewissensangelegenheit und eine private Zusammenkunft zwischen dem Individuum und Gott ist, die keinen anderen Menschen etwas angehen darf und nicht als Statussymbol oder als ein Vorzeige-Lebensmodell benutzt werden darf.

Der Mensch als Individuum darf und soll seinen persönlichen Glauben ausleben und zwar für sich selbst. Dafür benötigt er keine Gemeinschaften und schon gar keine Öffentlichkeit.

Mann und Frau galten für Atatürk als gleichberechtigt und gleichwertig. Die Gesellschaft hat jeder Religion gegenüber respektvoll zu sein. Religion darf niemals mit Politik vermischt werden oder als politisches Instrument benutzt werden. Generell ist Religion zu „heilig“ um sie, egal für welchen Zweck auch immer, auszunutzen und zu instrumentalisieren. Für echte Gläubige wäre dies eine Sünde.

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Wenn Religion für politische Zwecke missbraucht wird, um eine Gesellschaft zu lenken, so wie es oft der Fall ist und war, gibt man jenen das Zepter in die Hand, die sich mit Gott auf eine Ebene stellen, was ebenfalls eine Sünde ist und dem Faschismus die Türe öffnet. In einer laizistischen Republik sollten echte Gläubige vor Fundamentalisten, die gleichzusetzen sind mit Faschisten, geschützt werden. Das war Atatürks Anliegen.

Atatürk war ein großer Anhänger der westlichen Zivilisation und der Idee der Freiheit. Er war sehr gebildet und sprach mehrere Sprachen fliessend, aber er war auch ein gläubiger Muslim.

Für ihn war gesellschaftlicher Fortschritt und Religiosität kein Widerspruch, aber das eine würde das andere behindern. Er wusste das eine vom anderen zu trennen und Prioritäten zu setzen, und er war konsequent bei der Durchsetzung seiner Ziele. Atatürk war hart und in gewisser Weise auch radikal.

Religiöse Kleidungen und andere religiöse Symbole bei Männern und Frauen (religiöse Kopf- und Körperbedeckungen) wurden aus der Öffentlichkeit rigoros verbannt. Er schätzte die westliche Kultur und Weltgewandtheit und setzte sie 1937 in der Verfassung mit Reformen für die Bildung, die Künste und das Gesundheits- und Sozialwesen durch.

Davon profitierte die Türkei enorm und zwar nicht nur in wirtschaftlichen Bereichen. Auch gesellschaftlich war das Land im Aufschwung.

Ab 1960 tummelten sich in der Türkei jedoch immer mehr „fromme Politiker“ auf der öffentlichen Bühne. Bevor diese überhaupt verstanden hatten, was Demokratie und Zivilisation im Atatürkschen Sinne bedeutet, und da sie generell die westliche (gottlose) Orientierung ablehnten, wurde der Begriff Demokratie innerhalb kürzester Zeit auf groteske Art und Weise umgedeutet.

Um sich überhaupt als oppositionelle einen Platz in der Politik zu verschaffen, nannten sich viele „moderat islamistische Demokraten“ und propagierten immer mehr den Islam als passendes Lebensmodell für die türkische Gesellschaft. Der täglich praktizierte Islam sei das fehlende Glied in der Kette, der die Menschen davor bewahre, noch mehr vom „Weg abzukommen“, und der Kit der Gesellschaft.
Trotz Gegenwind durch die Atatürk-Anhänger formierten sich die „Frommen“ immer stärker, bis 1999 die Adalet Kalkinma Partisi ( Gerechtigkeits- und Entwicklungspartei) AKP gestärkt und voller Enthusiasmus auf der politischen Bühne stand.

Ein Grund für die Niederlage der Atatürk-Nachfolger war, dass sie der türkischen Gesellschaft und den neuen Generationen weder Zukunftpläne noch Ideen anbieten konnten. Genau genommen waren es bald nur noch alte verkrustete Parolen, die man stets im Namen und zu Ehren Mustafa Kemal Atatürks herausposaunte, während das Land massiv stagnierte und sich lange vom fortschrittlichen Geist entfernt hatte. Das lag auch daran, dass Atatürk zwar nach wie vor verehrt wurde, aber man nun auf einem Erbe saß mit dem keiner etwas anzufangen wusste. Außer türkische Fahnen zu hissen, wusste keiner dieser „türkischen alten Männer“ wohin die Reise gehen könnte. Kein Wunder, denn in der Türkei hängt die Gesellschaft noch immer einem Führerkult an. Nur der Führer fehlte. Atatürk ist nun lange her.

Die AKP machte es anders. Sie füllte die Lücke, die entstanden war, durch unfähige fanatische Politiker wie jene, von denen Atatürk das Land einst befreit hatte. Und mit Religion und einem neuen Führer.

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Die AKP ist zweifellos eine islamistische Partei, die Atatürks westliche Ideologie und Gesellschaftsreformen aus der Gesellschaft und der Verfassung verbannen will, um stattdessen sich arabische Kulturen und Lebensweisen zum Vorbild zu nehmen und somit auch mit der Scharia zu liebäugeln. Es geht um ein „modernes“ Kalifat, in dem Recep Tayyip Erdogan als Herrscher in einem Palast lebt. Und das tut er bis heute.

Dass die Türkei damals nicht in die EU eintreten durfte, war die große Chance für Erdogans Einwirken in alle gesellschaftlichen Schichten, die er geschickt ergriff.
Die Eintritssverweigerung hatte alle seine politischen Gegner, nämlich die prowestlichen und säkularen Türken, stark moralisch und in ihrem Stolz gekränkt. Ihre Stimmen wurden zwar nicht leiser, aber es fehlte die Rückendeckung von ihrem Vorbild Europa. Ein Idol, welches ihnen die Tür vor der Nase zuschlug.

Dass Länder wie Rumänien in der EU Mitglied sind, aber die Türkei noch keines sein darf, weil es nicht genügend Kriterien erfülle, war eine große Schmach. Allein das „Warten und Bitten“ hatte die Gesellschaft in ihrem kollektiven Bewusstsein der EU gegenüber in seinem Stolz gekränkt. Nun kennt man die Türken und die Bedeutung, die verletzter Stolz für sie hat.

Damit wusste Erdogan Politik zu machen und ließ keine Gelegenheit aus, um mit dieser Schmach nicht nur seine Gegner immer mehr ins Abseits zu drängen, sondern auch die Gesellschaft davon zu überzeugen, dass die „eigene muslimische Kultur“ ohnehin die bessere sei, bei der man niemanden um Eintritt bitten und betteln muss.

Der reine Glaube an Gott zählt und er vereint alle Türken. Nicht Atatürk vereint sie mehr, denn dieser hat zugelassen, dass die Türkei sich von ihrer eigenen Kultur entfremdete und sich der westlichen Kultur und dem Westen anbiederte, was letztlich mit einer kollektiven Verletzung der Ehre endete. Davor wird Erdogan seine Leute in Zukunft bewahren und sie im neuen Lichte auf der Weltbühne strahlen lassen. Nicht Europa dreht der Türkei den Rücken zu, sondern die Türkei wendet sich von Europa und somit auch Deutschland ab und etwas besserem zu.

Und dennoch, Erdogan hält die Beziehungen zwischen der EU und Deutschland aus einem bestimmten und kalkulierten Grund „warm“. Der Grund dafür sind die in Europa lebenden Türken, an die er denkt und um die er sich sorgt. Diese Türken werden in all seinen politischen Reden immer erwähnt und teilweise auch direkt angesprochen. Er gibt ihnen das Gefühl, „nicht vergessen“ worden zu sein, spricht ihnen sein Mitgefühl zu und verhilft ihnen dadurch zu der Illusion, einer riesigen globalen Gemeinschaft von Türken und Muslimen zu gehören.

Die große Zahl der in Europa lebenden Türken ist ihm bewusst. Sie ist zu groß, um das Potenzial nicht zu nutzen. Er weiss, dass an vielen dieser Türken die Sehnsucht nach ihrem Heimatland nagt. Ein Heimatland, welches sie damals hat einfach ziehen lassen und somit arglos die Entwurzelung in Kauf nahm. So der Duktus.

Trotz alledem
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Erdogan möchte die Bindung zu den in Deutschland und Europa lebenden Türken beibehalten, um dadurch seinen Machtbereich zu erweitern. Was bei vielen „deutschen“ AKP-Wählern wie emotionaler Beistand und Zusammenhalt ankommt, ist in Wirklichkeit nichts anderes als politisches Kalkül. Auch wenn das viele sogar wissen, spielt es keine Rolle, da er nicht nur redet, sondern auch Taten für sich sprechen lässt. Er vertritt in der Öffentlichkeit vermeintliche Interessen dieser Türken. Streitet mit anderen Regierenden und fordert für sein Land und seine „Leute“ Vorteile ein. Dass diese Interessen mit Religion tun haben, kommt nicht von ungefähr. Freiheiten, die Erdogan den Aleviten in der Türkei vorenthält, fordert er in Deutschland für seine Anhänger ein und unterstützt diese auch finanziell. Moscheen werden nicht nur finanziell unterstützt, sondern auch mit hauseigenen linientreuen „Geistlichen“ besetzt. Er handelt im Sinne vieler, die in den Parallelgesellschaften leben, aus denen oft kein Weg nach draussen führt. Deren einziger Zufluchtsort ist nur noch die eigene Familie und Religion, ganz einfach weil nichts anderes mehr sichtbar ist.

Gleiches gilt für die vielen türkischen „Kulturvereine“, bei denen es sich zumeist um kleine „Männercafes“ handelt, die nicht weiter weg sein könnten von der eigentlichen türkischen Kultur, die sich nach dem Fortgang vieler Gastarbeiter in der Türkei entwickelt hatte. Diese Männer in diesen Vereinen sitzen heute dort genauso wie damals ihre Väter in den Teegärten ihrer Heimat, bevor das Anwerbeabkommen zwischen Deutschland und der Türkei unterzeichnet wurde. Sie bezeugen einen Zustand, den die damalige Türkei eigentlich satt hatte, die nach Veränderungen und Fortschritt strebte. Diese „Kulturvereine“ sind keine Vereine für Kultur, sondern oftmals politische Anlaufstellen und Netzwerke aus AKP-Wählern. Es ist offensichtlich, dass Erdogan an eine Zeit anknüpfen will, die vor Atatürk existierte, und dass er den gesellschaftspolitischen Einfluss aus Europa nicht nur blockieren, sondern auch gewissermaßen verleugnen will.

Die Türken in Europa sollen keine „Nehmer“ mehr sein sondern „Geber“ und somit aus der passiven Rolle in die aktive übergehen. Die Frage ist, was diese Menschen „geben“ sollen, die oftmals nur lebenslang in Fabriken gearbeitet haben und gar keine bis kaum Bildung genossen haben? Dieses neue Selbstbewusstsein vom ackernden Arbeiter zum aktiven Kulturvermittler gibt Erdogan diesen Menschen ganz einfach mit der Religion. Wenn jemand das Proletariat aktiviert, dann Erdogan und nicht die Linke.

„Zeigt ihnen unsere Kultur“, sagte er einst. Mit ihnen sind die Kulturlosen und Gottlosen gemeint – die Europäer. Er vermittelt vielen Türken in Europa somit wieder ein Gefühl des Erhabenen und der Überlegenheit den anderen gegenüber. Er macht aus Verlierern Gewinner und aus Integrationsverweigerern stolze Nationalisten. Und umgekehrt macht er aus säkularisierten, angepassten Türken in Deutschland und Europa Verräter des Vaterlands.

Ähnliches tat einst Atatürk mit seinen Anhängern, die seinen Idealen treu folgten und die religiösen Fundamentalisten als „rückständige Bauern“ in der Gesellschaft stigmatisieren ließen. Erdogan dreht nun den Spieß gekonnt um, und ganz Europa macht mit. Aber warum?

Die deutsche Politik, statt wenigstens den Rest an Laizismus, der noch existiert, zu bewahren und gegen Widersacher vorzugehen, genehmigt nahezu jedes Bauvorhaben von Moscheen und Kulturvereinen, die im Grunde fast immer religiöse Vereine sind, und feiert dies im Namen der Religionsfreiheit. In Wirklichkeit handelt es sich um Inkompetenz und man könnte auch sagen: Gemütlichkeit. Solange die Parallelgesellschaften, die in die deutsche Gesellschaft zu integrieren man längst aufgegeben hat, bekommen, was sie wollen, und das deutsche System und dessen Bürokratie nicht anderweitig stören, ist es allen Recht. Auch dem deutschen Staat ist wie Erdogan bewusst, dass die Zahl derer, die aufsässig werden könnten, nicht zu unterschätzen ist. Und so versteckt man seine Inkompetenz, Feig- und Faulheit hinter der freiheitlichen Verfassung, die auf diese Weise selbst ausgehöhlt wird.

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Am 01. April 2020, also im Schatten der Corona-Krise, unterzeichnete das Bundesland Rheinland-Pfalz eine erneute Zielvereinbarung mit vier islamischen Verbänden – der islamischen Religionsgemeinschaft DITIB Rheinland-Pfalz e.V., dem Landesverband der Muslime e.V., dem Landesverband der Islamischen Kulturzentren Rheinland-Pfalz e.V. (LVIKZ) und der Ahmadiyya Muslim Jamaat K.d.ö.R. (AMJ). Diese Vereinbarung wurde zunächst für eine Laufzeit von 18 Monaten vereinbart. Es stellen sich viele Fragen: Wie und von wem wurden die Vertreter dieser Verbände eigentlich gewählt? Wer hat das kontrolliert? Wie und von wem werden diese Vereinbarungen geprüft? Wie geht es weiter nach diesen 18 Monaten?

Der DITIB-Vorsitzende Yılmaz Yıldız bezeichnete die Vereinbarung als „ersten Schritt in die richtige Richtung, um die Anerkennung und Gleichstellung muslimischen Lebens“ voranzubringen. Welche Richtung für einen „wahren Muslim“ die richtige ist, müsste mittlerweile jedem klar sein und vor allem sollte auch klar sein, dass es im Islam nur eine richtige Richtung gibt, und dass diese Richtung genau im Widerspruch zu einer freiheitlich demokratischen Verfassung steht.

Aber es geht weiter. Am 23. April 2020 hat der Ramadan, die muslimische Fastenzeit, begonnen. Eine Zeit, die für viele fastende Muslime untrennbar verbunden ist mit dem Besuch einer Moschee.

Ebenfalls im Schatten der Corona-Krise wurde in über 40 Städten in Deutschland der öffentliche Gebetsruf aus den Moscheen genehmigt. Durch die Einschränkungen und Corona-Schutzmaßnahmen, die auch Versammlungen verbieten, soll der Gebetsruf für jene Muslime Trost spenden, die fasten. Natürlich nur solange wie die Krise anhält. Nun stellt sich die Frage, wie lange dauert so eine Corona-Krise? Etwa 18 Monate? Oder wie lange braucht eine Gesellschaft um sich an etwas zu gewöhnen?

Es ist sehr kritisch zu hinterfragen, dass über ein derart öffentlich relevantes Thema in einer Demokratie nicht per Volksabstimmung entschieden wurde. Wer oder was spendet der deutschen, laizistischen Gesellschaft dazu Trost? Keiner.

Mit jeder Moschee, die in Deutschland erbaut wird, und mit jedem staatlich unterstützten „Kulturverein“ wird in Wahrheit Erdogan und der Islam mit deutschem Steuergeld unterstützt und nahezu täglich von Neuem gestärkt. Dieser Einfluss in Europa wächst und jeder Gebetsruf eines Muezzins ist Live-Staatspropaganda für Erdogan aus den heiligen Minaretten für seine Heiligkeit und ein Trauergesang für die westliche Freiheit.

Wir leben in gefährlichen Zeiten.

Atatürk würde sich im Grab umdrehen. Amen. Offensichtlich ist die Corona-Pandemie für diese islamischen Verbände und Muslime keine Krise, sondern ein Segen und ihr Messias ist Erdogan.

Aus dem Türkischen übersetzt von Firuze B.

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Kommentare ( 13 )

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christin
4 Jahre her

„Der Islam gehört zu Deutschland“ ein Aussage von einem deutschen Bundespräsidenten und einer deutschen Kanzlerin, ein Menetekel, welches die deutsche Bevölkerung hätte in Unruhe und Aufruhr versetzen müssen. Aber nein, Naivität und Dummheit herrschen in der Bevölkerung vor und so wurde die wenig qualifizierte Regierungsarbeit auch 2017 durch den Wähler bestätigt.

Kassandra
4 Jahre her

Der orientalischen Kultur immanent ist übrigens auch, dass man bei anderen beständig Schuld sucht, wenn im eigenen Umkreis etwas schief läuft.
Weil die EU die Türkei nicht aufnahm soll sie Schuld an den folgenden Veränderungen und Zuständen dort geworden sein? Lächerlich.
Gehen Sie in sich und überprüfen Sie Ihre Gedanken!

Dass solch verfestigtes, verantwortungsloses Denken nicht zu unserer westlich freien Gesellschaft mit einer (bislang) bereinigenden Fehlerkultur passen kann, erkennt doch wohl sogar ein Blinder. Schon alleine wegen total verschiedener Weltanschauungen gehört die Türkei nicht in die EU.

N. Schwalen
4 Jahre her
Antworten an  Kassandra

Kassandra, darf ich ausnahmsweise einen Teilwiderspruch einlegen!? Es ist nun mal einfacher in die Krise böse Kräfte von außen verantwortlich zu machen.
Wie läuft das in Europa zu Zeiten der Griechenlandrettung, der Eurorettung, der Coronarettung, bei Rettungen jedweder Art: Nahezu alle zeigen mit dem Finger auf Deutschland und wenn sich Deutschland nicht gleich in die gewünschte Richtung bewegt, dann kommt der Nazi-Keulen-Tsunami und sorgt für Demut beim Michel. Von wegen „Fehlerkultur“.

Michael Theren
4 Jahre her

Alles richtig, aber die Kemal Mustafa Verehrung sollte dennoch auf den Boden bleiben, der Mann hat Kleinasien ethnisch säubern lassen (von 60 auf 3% Christen), war dabei tief im Völkermord verstrickt, hat die „Türken als Kunstvolk (aus den Sunniten die übrig blieben) erst geschaffen und schlußendlich den Christen keinerlei Rechte in seinem Staat zugebilligt….

Eloman
4 Jahre her
Antworten an  Michael Theren

Ohne diesen „türkischen Nationalismus“ wäre das Land auseinander gefallen. Aber Nationalismus lag damals weltweit im Trend. Nicht nur im Nachfolgestaat des Osmanischen Reichs.

Michael Theren
4 Jahre her
Antworten an  Eloman

natürlich gegen einen gesunden Patriotismus ist auch nichts einzuwenden, aber es gab/gibt eben max. 3 %Turkmenen in der Türkei, das hätte man ein Kantonalsystem a la Schweiz (Gesetze von dort wurden ja hinreichend übernommen) installieren müssen und nicht schlicht alles ausmorden was nicht paßt….(hinterher ist man immer schlauer….aber zu feiern gibt es an den Mann fast nichts und was seine Kommentare zu Mohammed angeht, war er auch kaum ein „guter“ Muselmane

Cosa nostra
4 Jahre her
Antworten an  Eloman

Sie haben durchaus Recht, allerdings wären mir die Folgen ihres ersten Halbsatzes so ziemlich egal. Allerdings ist die Türkei in der Tat ein Kunststaat, nicht wirklich von den Arabern akzeptiert und nicht im westlichen Kulturkreis akzeptiert. Wenn nicht jemand eine geopolitischen Standortvorteil erkannt hätte, dessen Wert aus seit dem nicht mehr in Frage gestellt wurde, wäre das eine Kamelwüste wie Afghanistan. Das jetzt der Führer der Türken aus dem Analphaten mit Minderwertigkeitssyndrom eine Weltmacht machen will..nun ja….kennen wir irgendwo her. Erdogan hat seine Kriegsziele schon vor langer Zeit festgelegt, aber der Westen will das einfach nicht wahrhaben. Auch das kennt… Mehr

Andreas aus E.
4 Jahre her

Bemerkenswerterweise sind es oft linksgrüne Frauen, die sich lautstark für „Toleranz“ einsetzen, wenn es um Gebetsruf und Kopftuch geht. Da kann man sich schon die Frage stellen, ob die komplett bekloppt sind oder von nichts ´ne Ahnung haben. Oder Böses im Schilde führen, was dann allerdings auch an deren Geisteszustand Zweifel zuläßt. So interessant die Ausführungen von Frau Ceylan auch sind: Das Problem ist und bleibt, daß das Gastarbeiterabkommen nicht eingehalten wurde, von beiden Seiten. Niemals hätte es Familiennachzug und Aufenthaltsverlängerung geben dürfen, gedacht war ja nur befristeter Arbeitsaufenthalt. Darum ja der Begriff Gastarbeiter. Hätte man sich daran gehalten, gäbe… Mehr

AlNamrood
4 Jahre her

Natürlich rotiert Atatürk. Er hat geglaubt sein Volk könne sich vom Islam lösen. Das konnte es nicht. Das scheint kein islamisches Land zu können, denn abseits der Städte herrscht nach wie vor das Mittelalter. Ägypten hat es gezeigt, freie Wahlen und man wählt die Moslembrüder an die Macht.

Michael Theren
4 Jahre her
Antworten an  AlNamrood

Ohne jede Sympathie für die „Brüder“….aber was sollen die Leute denn wählen? Die Muslimbrüder, waren die am wenigsten korrupten, die am sozial engagiertesten, schlicht die ehrlichsten…
In den 70er war der Islam in den Ländern bedeutungslos und es gab eine breite stetig wachsende säkulare Mittelschicht, diese wurde zum einen von den Moslems Kraft der Gebärmaschinerie zur absoluten Minderheit und/oder mußte ins Exil, weil (überwiegend westlich geförderte) Diktatoren, jegliche Freiheit ausmerzten, übrig blieben nur die Fanatiker und „Märtyrer“.
Man betrachte nur das säkulare Syrien, das aufgeklärte Libyen und was „wir“ nun daraus gemacht haben….

Denis Diderot 2018
4 Jahre her

Nur wenn die Türkei zusammenbricht, kann sich etwas ändern. Solange Michael Roth im Außenministerium die Fäden zieht und das Maasmännchen nach seiner Pfeife tanzen lässt, sitzt Erdogan mit am Tisch der Bundesregierung. Das muss jeder wissen, der Verwandte hat, die immer noch SPD wählen. Solange Michael Roth über die Türkei-Politik entscheidet, wird Deutschland die Türkei und damit die Eroberungspolitik stützen.

In Deutschland wird sich die Spaltung der Gesellschaft vertiefen.

AP
4 Jahre her
Antworten an  Denis Diderot 2018

Was verbindet Michael Roth mit der Türkei? Ich finde seine überheblichen Ausweichparaden bei Befragungen und Statements im BT hohl und unsympathisch, aber dass er und nicht Maas die Strippen zieht, ist mir neu. Was wissen Sie, wenn Sie hier andeuten. Ihre Kommentare sind oft recht informativ.

elly
4 Jahre her

Tja, womit auch Atatürk nie rechnen konnte, ist die Toleranzbesoffenheit und große Sehnsucht nach einem guten Gefühl der Deutschen.