Schwedens Ministerpräsidentin entdeckt die „parallelen Gesellschaften“

In Schweden funktionierte die Leugnung der Probleme durch Migration noch konsequenter als in Deutschland. Nun stellt die Premierministerin ganz erschrocken fest, dass es dort Menschen gibt, die »in komplett verschiedenen Realitäten« leben. In welcher lebte sie selbst eigentlich die letzten Jahre?

IMAGO / TT

Wir erinnern uns noch gut, als Trump 2017 im Wahlkampf darauf hinwies, was in Schweden passierte. Das Stichwort war »Last Night in Sweden« – letzte Nacht in Schweden (Original-Video bei cnn.com, 19.2.2017).

Ach, was höhnte die politisch korrekte Klasse damals über Trump! Schwedische Fotografen gaben ein Fotobuch mit dem Titel »Last Night in Sweden« heraus, das in handverlesenen Bildern zeigen sollte, wie friedlich und beschaulich es doch in Schweden zugehe.

Es ist wahrlich nicht die einzige Angelegenheit, in welcher Trump recht behielt (siehe etwa auch den Essay »Trump warnte, Maas lachte, Trump behielt recht« vom 8.3.2022).

Das Schweigekartell

Als in der Kölner Silvesternacht 2015 tausende Übergriffe durch junge Männer verübt wurden, versuchte die deutsche Presse knapp vier Tage lang einen Medien-Blackout des politisch wenig wünschenswerten Themas. Erst als es etwa in der New York Times auf der Titelseite berichtet wurde, bröckelte das Schweigekartell der Presse im Propagandastaat Deutschland (tagesspiegel.de, 6.1.2016).

Antworten gesucht
Schwedens Regierung sieht Integration von Einwanderern als gescheitert
In Schweden funktionierte die Leugnung tatsächlicher Probleme durch Migration weit konsequenter als in Deutschland. Immer wieder las man, aber eben nicht auf den Titelseiten, dass Schwedens Polizei und Politik im Schulterschluss aktiv vertuschen, was wirklich im Land passierte. Das Stichwort ist »Code 219« (siehe etwa spiegel.de, 21.1.2016). Dieser Code ist eine interne Anweisung für die Polizei, in welcher es, so die Berichte, wörtlich heißt: »Nichts soll nach außen dringen.«

Das linke Weltbild ist auf Lügen gebaut, und die praktischen Folgen sind immer grausam und unmenschlich – und sollen so lange wie irgend möglich verschwiegen werden. Das war im Sozialismus so, das ist in Schweden so. (Und das wird in jedem Staat so sein, das den recht offen anti-demokratischen »UN-Migrationspakt« unterzeichnete. Siehe dazu den Essay vom 2.1.2018, aber auch aktuell den Text vom 30.4.2022.)

Wo Code 219 und andere Redeverbote nicht genügen, wird versucht, das blutige Scheitern linken Toleranzwahns als »Hass & Hetze« zu deklarieren und über diesen Hebel zu zensieren. Doch spätestens wenn, wie in Schweden, Bombenanschläge und Schießereien so alltäglich werden, dass sie nicht verschwiegen werden müssen, da niemand mehr von ihnen überrascht ist und sie folglich keinen Nachrichtenwert mehr haben (politico.eu, 16.4.2018), könnte die Stimmung ernsthaft kippen.

Unter Polizeischutz

Im berüchtigten Viertel Rosengård
Nach der Verbrennung eines Koran: Eine Nacht der Gewalt in Malmö
Zwischen Stockholm und Sankt Petersburg liegen weniger als 700 Kilometer Luftlinie (luftlinie.org), (wenn es auch das ähnlich längliche Finnland ist, dessen 1370 lange östliche Grenze vollständig an Russland grenzt). Russlands Einmarsch in die Ukraine geht den Schweden buchstäblich näher als etwa den Deutschen. Aktuell wird gemeldet, dass ein russisches Flugzeug den schwedischen Flugraum verletzte (english.alarabiya.net, 30.4.2022). Während ich dies schreibe, handelt die Topmeldung bei Dagens Nyheter von Kriegsverbrechen in der Ukraine (dn.se, 1.5.2022).

Die Schweden sind aber nicht nur wegen des nahen Kriegslärms nervös. Eine sehr konkrete Gewalt bedroht Schweden ganz aktuell im Inneren – und es ist genau die, welche man seit Jahren zu verschweigen versucht.

Der schwedisch-dänische Politiker Rasmus Paludan hatte bei einer Demonstration einen Koran verbrannt, unter Polizeischutz übrigens, wegen Meinungsfreiheit und so. Muslimische Einwanderer nutzten diese Meinungsäußerung als Anlass zu Aufständen, Brandlegung und Gewalt gegen Polizei (nypost.com, 18.4.2022; bbc.com, 18.4.2022).

Die Bilder von den Protesten erinnern an die Plünderungen und Brandschatzungen bei einigen »Black Lives Matter«-Aufmärschen, und sie ähneln ebenso teilweise Bildern aus einem Bürgerkrieg. Wütende Schweden mit Migrationshintergrund legten Feuer und griffen Polizisten an. Schwedens Polizeichef sagte, er habe noch nie derart brutale Aufstände gesehen (theguardian.com, 28.4.2022).

Wem gehört Schweden?
Schweden: Muslime protestieren mit brutaler Gewalt gegen Koran-Verbrennung
Schwedens Premierministerin Magdalena Andersson (Sozialdemokratin) gab dieser Tage zu: »Die Segregation konnte so weit gehen, dass wir parallele Gesellschaften in Schweden haben. Wir leben in demselben Land, aber in komplett verschiedenen Realitäten« (zitiert nach arabnews.com, 28.4.2022, meine Übersetzung aus dem Englischen).

Rasmus Paludan plant weitere Koranverbrennungen. Noch plant die schwedische Polizei, auch diese zu schützen. Würde man sie jetzt verbieten, würde man vor der Gewalt einknicken. Noch ist man in Schweden nicht so weit.

Nach dem Irrsinn von 2015 war Schweden ja bereits letztes Jahr etwas zu Sinnen gekommen (siehe »Kluge Staaten, verrückte Staaten« vom 11.5.2021, aber auch foreignpolicy.com, 17.11.2022: »Sogar Schweden will keine Migranten mehr«), doch man versuchte, die Kursänderung eher subtil zu verkaufen.

Natürlich wird Provokateur Paludan für seine Aktionen kritisiert, auch von der Premierministerin selbst. Fakt ist aber, dass seine Provokationen indirekt dazu führten, dass die Politik endlich zugibt, was sie zu lange verschweigen wollte.

Unfreiheit anderer Leute

Wird Schweden vor der importierten Gewalt einknicken? Wird es Polizisten opfern und Stadtteile aufgeben?

Ich stehe dazu, bedächtige Vorsicht der nur dünn begründeten Zuversicht vorzuziehen. Hoffnung entwickele ich lieber nur dort, wo ich den Gegenstand meiner Hoffnung selbst gestalten kann. Und doch ist es ein gutes Zeichen, dass Probleme immerhin angesprochen werden. Nein, die durch linke Lebenslügen entstandenen Probleme lassen sich nicht einfach so abwickeln.

"Ausschreitungen bei rechten Demos"
Wie "ZDF heute" die muslimischen Krawalle in Schweden framed
Meine Vermutung ist, dass die parallelen Gesellschaften fürs Erste nicht aufgelöst werden, sondern eher zementiert und abgeriegelt. Die Parallelität wird zum Dauerzustand, jeden Tag und jede Nacht, in Schweden und anderswo.

25,9 Prozent der in Schweden lebenden Menschen wurden im Ausland geboren (scb.se). – Ein Teil dieser Menschen lehnt aber offen die westlich-freiheitlichen Werte ab, die ihnen überhaupt erst ermöglichten, nach Schweden zu ziehen und dort bei Bedarf auf Kosten der schwedischen Steuerzahler ihre Parallelgesellschaft aufzubauen. Das werden ein paar Sozialarbeiter nicht reparieren können.

Wenn eine Gruppe es unter Meinungsfreiheit zulässt, die heilige Schrift einer anderen Religion zu verbrennen, und eine andere Gruppe es unter Religionsfreiheit einsortiert, Straßenzüge anzuzünden und Polizisten zusammenzuschlagen, dann wäre es wahrscheinlich eine gute Idee, die beiden Gruppen voneinander fernzuhalten.

Ja, es ist etwas Gutes, dass Probleme immerhin genannt werden. Wenn dein Haus in Flammen steht – vielleicht sogar buchstäblich –, werden die Bewohner halt irgendwann zugeben müssen, dass es etwas wärmer geworden ist. Und dann muss sich der Einzelne entscheiden, ob er darauf vertraut, dass die Flammen gelöscht werden – oder ob der die Flammen zumindest vom eigenen Zimmer im gemeinsamen Haus vorm Feuer bewahrt.

Freiheit muss auch bedeuten, die innere Unfreiheit anderer Leute nicht zu meiner Unfreiheit werden zu lassen.


Dieser Beitrag erschien zuerst auf dushanwegner.com

Dushan Wegner (geb. 1974 in Tschechien, Mag. Philosophie 2008 in Köln) pendelt als Publizist zwischen Berlin, Bayern und den Kanaren. In seinem Buch „Relevante Strukturen“ erklärt Wegner, wie er ethische Vorhersagen trifft und warum Glück immer Ordnung braucht.


Lesen sie auch: 

Anzeige

Unterstützung
oder

Kommentare ( 31 )

Liebe Leser!

Wir sind dankbar für Ihre Kommentare und schätzen Ihre aktive Beteiligung sehr. Ihre Zuschriften können auch als eigene Beiträge auf der Site erscheinen oder in unserer Monatszeitschrift „Tichys Einblick“.
Bitte entwerten Sie Ihre Argumente nicht durch Unterstellungen, Verunglimpfungen oder inakzeptable Worte und Links. Solche Texte schalten wir nicht frei. Ihre Kommentare werden moderiert, da die juristische Verantwortung bei TE liegt. Bitte verstehen Sie, dass die Moderation zwischen Mitternacht und morgens Pause macht und es, je nach Aufkommen, zu zeitlichen Verzögerungen kommen kann. Vielen Dank für Ihr Verständnis. Hinweis

31 Comments
neuste
älteste beste Bewertung
Inline Feedbacks
Alle Kommentare ansehen
Iso
2 Jahre her

Die Restschweden werden in wenigen Dekaden ihre Heimat aufgeben und dann wird über Schweden ein gelber Mond auf blauem Grund flattern. Platz für linke Schwätzer und deren fetten Leben wird es dann dort auch nicht mehr geben.

bfwied
2 Jahre her

Unsere Kultur fußt im Wesentlichen auf der Aufklärung und der christl. Religion, die per se nicht auf strikte Verbote zurückgeht. Wenn in unserer Kultur die Säkularisation die persönliche Freiheit, eben v. a. die Meinungs- und Lebensgestaltungsfreiheit, vorangetrieben hat und wir gerade deshalb die erfolgreichste Zivilisation hervorgebracht haben, von denen die anderen durchaus partizipieren, dann ist es eigentlich selbstverständlich, zumal die meisten Zuzügler alimentiert werden, dass man sich zumindest anständig benimmt. Wenn die sich nicht anpassen wollen, dann sollen sie wieder gehen, sie dürfen hier sein, sie müssen es nicht! Bevor mir nun wieder jemand Rassismus vorwirft, sollte derjenige sich erst… Mehr

Mozartin
2 Jahre her

Nein und Ja, Herr Wegner. Lieber gleich getrennt als parallel, scheint mir nicht die Alternative. Ich weiss nicht, ob es möglich ist, aber Koranverbrennungen würde ich für mich nicht durchgehen lassen. Kunst kann auch schon mal Provokation sein, nicht aber Provokation gleich Kunst. Wenn die Aktion ein Beitrag zu allgemeiner Säkularisierung sein soll, als Nächstes dann die Bibel, AT und NT, dran ist, dann verkennt dieser künstlerische oder politische „Aktivist“ eventuell, dass Nordmännner und Frauen ihre Götter respektierten, wenn sie respektiert wurden, vielleicht eine Art Strukturalisierung im Werden Das nennt man auch Selbstbestimmung im Angesicht des Höchsten oder der Ahnen.… Mehr

Sonny
2 Jahre her

Tarnen – Täuschen – Vertuschen.
Das tägliche Brot von Politikern, die eine falsche Entscheidung nach der anderen treffen, nicht lernfähig sind und auch nach der x-ten falschen Entscheidung immer noch hoffen, dass das nächste Ergebnis besser werden würde.

Last edited 2 Jahre her by Sonny
Reinhard Benditte
2 Jahre her

Code 219 gibt es nicht nur in Schweden, dondern auch in Deutschland: Ist der Taeter kein Biodeutscher wird erst einmal gewartet, bevor etwas veroeffentlicht wird, es sei denn, man kann es nicht verschweigen; wichtig ist dabei, dass der Taeter als Mann bezeichnet wird. Ist der Taeter ein Biodeutscher, wird das sofort gemeldet und gleichzeitig dargestellt, dass er zur rechtsextreme Ecke gehoert.

Michael Scholz
2 Jahre her

„Das linke Weltbild ist auf Lügen gebaut“, ja, genau Herr Wegner, und es war ein genialer Streich von Rasmus Paludan, es der ganzen oder zumindest der schwedischen Welt zu zeigen.


2 Jahre her

Wie das Beispiel Schweden zeigt, müssen Täuschungen und Lügen nicht für immer wirken, sondern nur solange bis es zu spät ist. Wir haben exakt dasselbe Problem in Deutschland und auch hier wurde und wird mit denselben Tricks die Wahrheit vertuscht bis es zu spät sein wird, was es wahrscheinlich schon ist.

Jens Frisch
2 Jahre her

„Wenn eine Gruppe es unter Meinungsfreiheit zulässt, die heilige Schrift einer anderen Religion zu verbrennen, und eine andere Gruppe es unter Religionsfreiheit einsortiert, Straßenzüge anzuzünden und Polizisten zusammenzuschlagen, dann wäre es wahrscheinlich eine gute Idee, die beiden Gruppen voneinander fernzuhalten.“

Hat in Südafrika mit der „Apartheid“ sogar geklappt. Seit dem Ende der weißen Vorherrschaft in Südafrika wurden schon über 70.000 Weiße ermordet, hunderttausende fliehen. Aber:
Wohin sollen wir fliehen, wenn die Scharia im Land ist?

Mulle67
2 Jahre her

Als junge Schwedin reiste ich 1986 nach Fidschi. Dort traf ich auf die beiden Parallelgesellschaften Fidschianer und Inder. Die britische Kolonialmacht hatte die Inder vor über 150 Jahren dorthin gebracht um Zuckerrohr anzubauen. Noch nach 150 Jahren (!) lebten die beiden Kulturen teilweise Tür an Tür, ohne jegliche Annäherung oder Angleichung. Beispiel: wilde Ehe bei Fidschianern kein Problem, Inderinnen wurden mit 14 Jahren zwangsverheiratet. Damals lernte ich, dass Kulturen sich in der Fremde viel mehr auf ihre „Traditionen“ versteifen und keinen Wandel zulassen, da diese Traditionen wesentlicher Teil der zu wahrenden eigenen Identität werden. Das geht selbst mir als Schwedin… Mehr

Sonny
2 Jahre her
Antworten an  Mulle67

Alles richtig. Ich wünschte, Menschen wie Sie wären in der Politik für die Migrantenproblematik zuständig.
Nur zu Ihrem letzten Satz möchte ich gerne noch anmerken:
Wenn es nach 150 Jahren immer noch keine Annäherung gibt, sollte jeder Mensch eigentlich begreifen, dass diese Annäherung niemals stattfinden wird. Weder jetzt noch in der Zukunft. So viel Ehrlichkeit und Erkenntnis muss sein.

Astrid
2 Jahre her

Tja, so sieht halt die Migration aus der islamischen Welt aus. Natürlich merken „die da oben“ davon nichts, weil sie in priviligierten Verhältnisses auf Kosten der Steuerzahler leben, ihre Kinder teure Privatschulen besuchen und sie sich vom Leben der Normalbürger abschirmen. In Berlin als Frau nachts mit der U-Bahn fahren, lieber nicht. Der Normalbürger muss in jeder Konsequenz durch Einbußen seiner Lebensqualität für diese falsche Politik geradestehen. Diese Migranten wollen und müssen sich ja auch nicht integrieren. Man lebt Tag ein Tag aus auf Staatskosten, kostenlosen Zugang zur medizinischen Versorgung, kostenlose Wohnung incl. Heizkosten, kostenloses Kita- und Schulsystem und dabei… Mehr