Das blutige Gesicht des Terrors und die deutsche Untätigkeit

Dass die Hamas Israel auslöschen will, ist kein Geheimnis. Österreich setzt bereits die Hilfen an die Palästinenser aus. Deutschland will das erst prüfen – und dann anscheinend weiterzahlen. Man gewinnt den Eindruck, dass die Bundesregierung mit betroffenen Gesichtern Statements in die Medienwelt schickt, um nicht handeln zu müssen.

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Festivalbesucher fliehen vor Hamas-Terroristen

Man muss es in aller Deutlichkeit sagen: Seit Samstagmorgen wütet im Nahen Osten Krieg. Ein Krieg, der von der radikalislamistischen Hamas vor allem gegen die Zivilbevölkerung entfacht worden ist. Nicht die Armee Israels steht im Fadenkreuz der Hamas, sondern die Bürger Israels: Zivilisten, Wehrlose, Männer, Frauen, Kinder, Familien, Jugendliche – weil sie Juden sind. Offensichtlich wird die Hamas von der Hisbollah unterstützt, hinter der der Iran steht. Deshalb verlegt die USA einen Flugzeugträger, mehrere Schiffe und einen Zerstörer ins östliche Mittelmeer, außerdem 15 Kampfflugzeuge, um die Hisbollah am weiteren Eingreifen zu hindern.

Erinnerungen werden wach, als Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier dem Iran 2019 zum 40. Jahrestag des Umsturzes am 11. Februar der Führung in Teheran „herzliche Glückwünsche“, „auch im Namen meiner Landsleute“ übermittelt hatte. In dem Telegramm an seinen iranischen Amtskollegen Hasan Rohani versprach der Bundespräsident, dass Deutschland alles in seiner Macht Stehende tue, um das Atomabkommen zu retten, dass Steinmeier unter Missachtung israelischer und auch deutscher Sicherheitsinteressen 2015 mit ausgehandelt hatte. Steinmeier kommentierte damals als Außenminister: „Heute ist der Tag, an dem das Atomabkommen, über das zwölf Jahre lang mit dem Iran verhandelt wurde, tatsächlich in Kraft getreten ist. Und damit ist eine ganz wichtige Hürde zur Überwindung der langwierigen, langjährigen Konflikte mit dem Iran genommen.“

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Man erinnert sich auch, dass sich die Grünen, dass sich Claudia Roth und Lisa Paus im Mai 2019 im Deutschen Bundestag gegen den Antrag unter dem Titel „Der BDS-Bewegung entschlossen entgegentreten – Antisemitismus bekämpfen“ stellten. Als besonders verwerflich in den Augen der grünen Abgeordneten galt, dass der Antrag die Bundesregierung auffordert, „keine Projekte mehr finanziell zu fördern, die die BDS-Bewegung aktiv unterstützen. Damit drohen diverse entwicklungspolitische Projekte in Palästina, aber auch die Zusammenarbeit politischer Stiftungen mit zahlreichen Akteur*innen der israelischen und palästinensischen Zivilbevölkerung in Frage gestellt zu werden“. In Roths letzter Verantwortung stand auch, dass auf der vormals renommierten Documenta in Kassel als Wimmelbild verfertigte antisemitische Propaganda ausgestellt worden war.

Außer hochphrasiger Empörung hört man von der feministischen Außenministerin Annalena Baerbock bis jetzt nichts. Dabei könnte sie sofort handeln und alle Überweisungen an palästinensische Organisationen stoppen, was eigentlich schon längst hätte geschehen können. Denn dass die Hamas das Ziel der Auslöschung Israels verfolgt, ist nun wirklich kein Geheimnis. Um das herauszufinden, benötigt man keinen BND. Österreich setzt bereits die Hilfen an die Palästinenser aus.

Deutschland will das anscheinend nicht, Deutschland will prüfen und prüfen und prüfen – und zahlen. In diesem Sinne hat sich jedenfalls der außenpolitische Sprecher der SPD-Fraktion, Nils Schmid, geäußert. Man gewinnt den Eindruck, dass die Bundesregierung mit betroffenen Gesichtern Statement für Statement in die Medienwelt schickt, um nicht handeln zu müssen. Wort und Tat passen bei der Ampel nicht zusammen.

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Während in Deutschland die Stunde der Reden schlug, geschah und geschieht im Nahen Osten Folgendes: Die Hamas hatte Israel am Samstagmorgen und auch wieder in der letzten Nacht mit einem Raketenhagel bis dahin unvorstellbaren Ausmaßes beschossen, dem der Iron Dome nicht vollkommen standzuhalten vermochte. Gleichzeitig waren von Gaza-Stadt aus ungefähr 1000 Terroristen der Hamas nach Israel eingesickert, die Menschen getötet, misshandelt und entführt haben. Rund einhundert Menschen, unter ihnen auch Deutsche, wurden entführt, 700 Menschen getötet. Verstörende Bilder von Massakern und von Geiseln, die die Hamas wie Trophäen durch Gaza-Stadt transportierten, sind in den sozialen Medien zu sehen.

So waren wohl dreitausend Menschen im Süden Israels zum Tribe of Nova Trance-Musikfestival gekommen, um ein Fest des Friedens zu feiern. Wie aus dem Nichts tauchten plötzlich die Terroristen der Hamas in Pickups und in anderen Fahrzeugen auf, schossen auf die Besucher des Festivals und entführten etwa 100 Menschen.

Die zwanzigjährige Festival-Besucherin Noya Reuven floh in ihr Auto, während die Besucher Panik ergriff. Terroristen feuerten wahllos und brutal in die Menge auf Menschen jeden Alters und jeden Geschlechts. Noya Reuven gelang es, nach zwei Stunden zu entkommen. Eine andere Augenzeugin sprach von 50 Terroristen in Uniform. Der Notfallsanitäter Yanis berichtete: „Es waren mindestens 200 tote Israelis in dem Gebiet, in dem ich war. Das war ein Massaker. So etwas habe ich in meinem Leben noch nicht gesehen. Die Terroristen passten die Menschen ab, die zu den Notausgängen rannten. Auf den Parkplätzen rannten Menschen herum und töteten Menschen in den Toiletten.“

Gili Yoskovich äußerte gegenüber der BBC: „Sie waren überall mit automatischen Waffen. Sie gingen von Baum zu Baum und schossen. Sie kamen von zwei Seiten. Ich sah Menschen um mich herum sterben. Aber ich war ganz ruhig. Ich habe nicht geweint.“ Über drei Stunden habe sie sich versteckt gehalten. „Ich habe an meine Kinder gedacht, meine Freunde. Ich sagte zu mir selbst, dass es noch nicht an der Zeit ist für mich, zu sterben.“ Gili Yoskovich war eine der ersten gewesen, die evakuiert wurden: „Andere wurden erst zwei, drei Stunden später rausgeholt, und dabei starben Menschen.“

Ein Paar, Noa Argamani und Avinatan Or, das von ihren Familienangehörigen auf einem Video identifiziert worden ist, verschleppten die Terroristen. Während Noa Argamani auf einem Motorrad sitzt und verzweifelt nach ihm die Hände ausstreckt, fährt das Motorrad mit ihr los. Avinatan Or wird mit auf den Rücken gebundenen Händen fortgeführt. Niemand weiß, wo sich Noa Argamani und Avinatan Or zurzeit befinden und ob sie überhaupt noch am Leben sind.

Das eine sagen, das andere tun:
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Yoni Asher berichtete, dass seine Frau, die einen deutschen Pass habe, übers Wochenende zu seiner Schwiegermutter in den Kibbuz Nir Oz, nahe dem Gaza-Streifen, gefahren sei. Als er mit ihr telefonierte, flüsterte sie, dass Terroristen im Haus seien. Als er mit einem Suchprogramm endlich das Handy ortete, war es in der zweitgrößten Stadt im Gaza-Streifen. Seine Frau und seine beiden Töchter befanden sich da schon in den Händen der Terroristen. Auf Tiktok fand Yoni Asher ein Video, das seine Frau und seine Töchter auf der Ladefläche eines Traktor-Anhängers zwischen Terroristen, die „Allahu Akbar“ brüllten und mit ihrer „Beute“ angaben, zeigte. Asher schrieb an die deutsche Botschaft in Tel Aviv: „Bitte unternehmt alles, um die Frauen und Kinder dort herauszuholen.“

Die zweiundzwanzigjährige Deutsch-Israelin Shani Louk wurde von ihrer Mutter in einem Video der Terroristen erkannt. Zwar ist ihr Gesicht nicht zu sehen, doch die Mutter erkannte ihre Tochter an einem speziellen Tattoo. Shani liegt im Video auf der Ladefläche eines Pickups. Die Beine sind verdreht, Terroristen trampeln auf ihrem Körper herum, spucken auf ihren blutenden Kopf, zerren an ihren Haaren. Von Baerbocks feministischem Außenministerium heißt es lakonisch, man prüfe, ob auch deutsche Staatsangehörige unter den Opfern seien. Auf einem anderen Video sieht man, dass Hamas-Terroristen Frauen und Kinder aus einem israelischen Dorf abführen.

Was Israel nun von Deutschland erwarten darf, was die Deutschen von der Ampel-Regierung verlangen müssen, ist: Hört auf zu reden! Handelt! Reden, um nicht zu handeln, ist inakzeptabel. Und wagt es nicht, auch nur mit einer Silbe die Terroristen zu entschuldigen.

— Rita Panahi (@RitaPanahi) October 8, 2023


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