Aufgrund aktueller Zahlen der Bundesagentur für Arbeit (BA) berichten zahlreiche Medien von einer gelingenden Integration von Asylbewerbern in den Arbeitsmarkt, die bisherige Erwartungen übertrifft. Bei genauerer Analyse der Zahlen zeigt sich jedoch, dass dies so nicht stimmt.
Im Streit zwischen den Vertretern einer optimistischen und einer pessimistischen Sicht der Integrierbarkeit von Asylbewerbern aus den Kriegs- und Armutsregionen des nahen und mittleren Ostens und Afrikas zitieren die Medien jüngst wieder einmal verstärkt die Optimisten, allen voran die Integrationsbeauftragte der Bundesregierung, Annette Wiedmann-Mauz. So berichtet etwa die Stuttgarter Zeitung (StZ) vom 10. September, daß diese Mitarbeiterin der Kanzlerin aufgrund der jüngsten Zahlen der Bundesanstalt für Arbeit (BA) zur Beschäftigung von Asylbewerbern der Meinung sei, deren Integration in den Arbeitsmarkt sei in den zurückliegenden vier Jahren deutlich besser verlaufen, „als es die Arbeitsmarktexperten vorhergesagt haben.“ Bestärkt wird sie darin unter anderem von einem der Arbeitsmarktexperten des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB), Herbert Brücker. Auf ihn bezieht sich Tagesschau.de vom 9. September mit der Aussage: „Im Herbst dürften ungefähr 40 Prozent der Flüchtlinge in erwerbsfähigem Alter einer Beschäftigung nachgehen.“
Anlass für diese Behauptung sind 399.000 Personen aus den acht Hauptherkunftsländern, die per Juni 2019 bei der BA als sozialversicherungspflichtig beschäftigt (324.000) oder als geringfügig beschäftigt (75.000) gemeldet sind. Das entspricht laut der BA bei den sozialversicherungspflichtig Beschäftigten einer Beschäftigungsquote von rund 40 Prozent, die sich aus dem Verhältnis dieser Beschäftigten zu allen Personen aus diesen acht Ländern errechnet, die zwischen 15 und 65 Jahren alt sind. Bei allen Ausländern (ohne deutsche Staatsangehörigkeit) liegt die entsprechende Quote derzeit bei rund 52 Prozent, bei allen deutschen Staatsangehörigen bei 69 Prozent.
Wie hoch die Anteile der verschiedenen Migrantengruppen an der Gesamtheit der Beschäftigten aus den acht Ländern sind, weisen die Statistiken der BA nicht aus, worauf die Experten für Statistikauskünfte der BA auf Nachfrage auch ausdrücklich hinweisen. Im Juni 2015 waren bei der BA allerdings insgesamt 77.000 Personen aus diesen Ländern als sozialversicherungspflichtig beschäftigt gemeldet. Sie müssten korrekterweise von den 324.000 sozialversicherungspflichtig Gemeldeten des Jahres 2019 abgezogen werden, wenn es um die Frage geht, wie erfolgreich die Integration in den Arbeitsmarkt seit der Grenzöffnung 2015 verlaufen ist. Statt 324.000 sind seit 2015 tätsächlich wohl nur rund 250.000 Personen aus den acht Hauptherkunftsländern in sozialversicherungspflichtige Beschäftigung gekommen, davon der sicherlich weit überwiegende Anteil als Asylbewerber und nur ein geringfügiger Anteil als reguläre Arbeitsmigranten.
Die laut Brücker inzwischen erreichte Beschäftigungsquote von 40 Prozent stimmt somit zwar mit Blick auf alle erwerbsfähigen Personen aus den acht Hauptherkunftsländern der heutigen Asylbewerber, die schon seit Jahren oder gar Jahrzehnten in Deutschland leben, nicht jedoch mit Blick auf die seit 2015 zugewanderten „Flüchtlinge“ aus diesen Ländern. Wie hoch diese tatsächlich liegt, wird von den Statistiken der BA nicht ausgewiesen, lässt sich aber anhand weiterer Statistiken annäherungsweise errechnen. So sind beim Statistischen Bundesamt Ende 2018 rund 1,8 Millionen Asylbewerber in Deutschland gemeldet. Sie dürften nahezu vollständig erst seit 2015 eingereist sein. Altersgruppenangaben ergeben, dass sich rund 70 Prozent der Asylbewerber im erwerbsfähigen Alter befinden. Damit haben wir es mit rund 1,3 Millionen erwerbsfähigen Asylbewerbern zu tun, die seit 2015 nach Deutschland eingewandert sind. Ihre aktuelle Beschäftigungsquote dürfte somit, bezogen auf die 250.000 sozialversicherungspflichtig Beschäftigten, nicht bei 40, sondern eher bei rund 20 Prozent liegen. Läge sie tatsächlich bei 40 Prozent, dürften sich von den vom Statistischen Bundesamt ausgewiesenen 1,8 Millionen Asylbewerbern nur 625.000 im erwerbsfähigen Alter befinden.
Beides hat seit 2015 in Deutschland stattgefunden. Die Anzahl der bei der BA als sozialversicherungspflichtig beschäftigt gemeldeten Zuwanderer aus den acht Hauptherkunftsländern ist von 77.000 im Juni 2015 auf 324.000 im Juni 2019 gestiegen, darunter sicherlich mehrheitlich Asylbewerber. Etwa im selben Zeitraum sank die Zahl der beim Bundesamt für Migration und Flüchtlinge (BAMF) gestellten Asylanträge von rund 745.000 im Jahr 2016 auf rund 185.000 im Jahr 2018. Käme die Zuwanderung erwerbsfähiger Asylbewerber ganz zum Erliegen oder würde sich deren Anzahl durch eine Rückkehr in die Heimatländer sogar verringern, würde sich die Beschäftigungsquote der im Land verbleibenden Asylbewerber selbst bei schleppender Integration in den Arbeitsmarkt sprunghaft verbessern. Sie könnte sich dann tatsächlich derjenigen aller Ausländer (52 Prozent) annähern, die freilich auch eher niedrig ist, wenn man sie mit den deutschen Staatsangehörigen (69 Prozent) vergleicht. Das setzt aber nicht nur eine stetig zunehmende Beschäftigung von Asylbewerbern, sondern noch mehr eine strikte Eindämmung der Zuwanderung über den Asylweg oder eine Rückkehr beschäftigungsloser Asylbewerber in ihre Heimatländer voraus.
Davon sind wir freilich nach wie vor weit entfernt. Der Rückgang der Asylanträge seit 2016 ist zwar beträchtlich, ihre Anzahl liegt aber weiterhin deutlich über den Zahlen der Jahre 2000 bis 2012. Gleichzeitig verläuft die Rückführung von (abgelehnten) Asylbewerbern schleppender denn je. Der im Koalitionsvertrag vereinbarte Zuzug von rund 200.000 Asylbewerbern pro Jahr erschwert oder verhindert gar eine deutliche Steigerung ihrer Beschäftigungsquote, befördert aber gleichzeitig die stetige Zunahme der Hartz IV-Empfänger. Deren Anzahl hat sich unter den Asylbewerbern vom Juni 2016 bis August 2019 von rund 290.000 auf rund 600.000 mehr als verdoppelt. Deutlich mehr als einer halben Million Hartz IV-Empfängern stehen unter den seit 2015 zugewanderten Asylbewerbern somit mittlerweile nur rund eine viertel Million sozialversicherungspflichtig Beschäftigter gegenüber.
Wer dies als schlagenden Beleg für eine gelingende Integration in den Arbeitsmarkt bewertet wissen will, hat wohl mehr die Rechtfertigung einer im Jahr 2015 im Kanzleramt getroffenen Fehlentscheidung als die mit falschen Versprechen ins Land gelockten Asylbewerber oder die Lösung von Arbeitsmarktproblemen vor Augen.
Dichtung und Wahrheit werden beim Thema Asyl und Integration nicht nur von erklärten Befürwortern einer ethnisch und kulturell homogenen Gesellschaft, sondern auch von erklärten Befürwortern einer ethnisch und kulturell zunehmend diverseren Gesellschaft gerne miteinander vermischt.
Sie müssenangemeldet sein um einen Kommentar oder eine Antwort schreiben zu können
Bitte loggen Sie sich ein
UvdL hat bei der BW auch eine Integrationskampagne gemacht, für Flüchtlinge. Hat die BW eine halbe Milliarde gekostet, diese Praktika Aktion. Ganze 2 Personen sind dadurch in Arbeit gekommen. Und da fragt man sich, wo all das viele Geld bleibt und es selbst an Stiefeln mangelt.
Sie fragen wo all das Geld geblieben ist? Ist doch klar. Bei all den vielen Trägern von Maßnahmen, die damit in unserem Land gerne und gut leben können! Und die mit jedem nicht integrierten Flüchtling sich eine weitere Existenzberechtigung sichern. Ähnlich wie bei Hartz4, was schon die Journalistin Knobel-Ulrich vor Jahren sehr anschaulich in einem Buch geschildert hatte. Die Kunst viel Geld auszugeben, und wenig zu erreichen, ist sehr verbreitet in Deutschland.
Ein Aspekt am Rande: vor wenigen Jahren wurde eine Art Kampagne betrieben, auch und vor allem über die Medien, in der die jungen Generationen den Generationen ihrer Eltern, zumindest theoretisch, den Generationenvertrag aufkündigten, mit der Begründung, dass sie es nicht schaffen könnten die Renten ihrer Eltern zu erarbeiten. Ich erinnere Überschriften, wie die ‚Alten zerstören die Zukunft der Jugend‘ und ähnliches. Und die gleiche Jugend nimmt jetzt jubelnd Millionen von neuen Transferempfängern auf, von denen ihnen ein Großteil dauerhaft ‚auf der Tasche liegen‘ wird. Um ganz ehrlich zu sein, als älterer Mensch, der selbst 4 Kinder ins Leben begleitet hat,… Mehr
Ich vermute das die meisten Leser von TE Berufstätig sind. Es soll doch bitte jeder in seiner Firma beobachten ob da Flüchtlinge sind, wenn ja welche Tätigkeit üben sie aus, Zeitarbeit? Wenn ja noch immer da oder schon wieder weg. Vor allem die „schon wieder weg“ interessieren mich, laufen die noch immer als „Arbeitende“ auch wenn sie nicht mehr beschäftigt sind. Wir hatten schon etliche solche Fälle.
Ich arbeite in einer großen fabrik mit ca. 700 mitarbeitern, wir haben es letztes jahr für ein halbes jahr lang mit flüchtlingen probiert. Jetzt werden keine flüchtlinge mehr genommen. Wir haben es lange genug mit diesen probiert, wir haben diese über eine zeitarbeitsfirma bezogen, die mussten nur ganz leichte tätigkeiten ausführen. ( eine maschine produziert ein produkt verpackt es automatisch und stapelt diese auf eine palette automatisch, wickelt diese palette dann automatisch. Das dauert 15 minuten, alle 15 minuten muss man also eine palette mit fertigen produkten zwei meter auf seite schieben wo sie dann ein staplerfahrer abholt und eine… Mehr
Groß- und Kleinschreibung, Absätze etc. ist nicht so ihr Ding, oder …
Viele Punkten sind bestimmt Inter , aber so einen Endlostext liesst mit Sicherheit kaum jemand.
Wenn die neu angekommenen Migranten erst einmal ein Großfamilie gegründet haben, wird Integration gar nicht mehr möglich sein. Wer soll denn diese Großfamilie integrieren. Die kinderlose deutsche Akademikerin?
Die macht keine Kinder, die lässt machen – schlauer geht nicht. Integrieren? Kann die vielleicht, aber nur, wenn sie Mathematikerin oder MINT ist. Und ist es nicht schön? Früher mussten wir die Sklaven aus dem Busch ziehen lassen vom Moslem – heute kömmt er selber, der Moslem.
Sklaven, giesemann, haben gearbeitet.
Richtig, da kann ich Ihnen soweit nur zustimmen! Die Integration beginnt bzw endet doch genau genommen schon Zuhause u/o in der Schule. Und das nämlich dann und so, wenn zB der „Herr u. Papa“ im Haus sein -selbst auch schon volljähriges- Töchterchen befiehlt WANN & WOHIN sie alleine weggehen darf und WEN & WANN sie -trationell- zu heiraten hat( >natürl nur einen gläubigen Moslem UND diesen auch noch ausgesucht vom „Herr u. Papa“ UND jemanden der -ganz inzuchtmäßig- aus dem eigenen Familien-/Bekanntenkreis kommt). UND in der Schule beginnt bzw endet die Integration der muslim. Schüler spätestens ab etwa der 3./4.… Mehr
Naja, man muß die jungen Leute auch verstehen. Für körperliche Arbeit, gar noch unter freiem Himmel, bleibt nicht mehr viel Energie, wenn sie fünfmal die Woche ins Fitnesstudio gehen und im Sommer ihren Teint im Schwimmbad oder bei Outdoor-Sports pflegen müssen. Und zeitlich paßt es auch nicht.
„Warum müssen Asylbewerber integriert werden??“
Das ist ja schon einmal grundsätzlich falsch wenn man meint Asylbewerber müßten intgriert WERDEN.
Asylbewerber müssen sich selbst integrieren.
Demographisch gesehen werden in wenigen Jahrzehnten Biodeutsche sich in die Mehrheit der Zugewanderten integrieren müssen.
Wie hoch ist der Wert einer Fake Statistik. Was letztlich zählt ist wieviel Zugewanderte bestreiten ohne fremde Unterstützung nur durch ihre Arbeit den Unterhalt für ihre Familie. Realistische Schätzungen sprechen hier von max. 5 % . Und diese Schätzung kam unter der Hand direkt vom Jobcenter. Also ohne Wohngeld, Transferleistungen, Aufstockung, Integrationshilfe, bezahlte Bildungangebote usw. Was bringt also ein anerkannter Asylbewerber, der in einem Sozialversicherungspflichtigen Job zwar arbeitet, also in der Statistik geführt ist , aber real so wenig verdient ,dass der Staat letztlich doch wieder für ihn und seine Familie aufkommen muss. Und diese Alimentierung findet solange statt wie… Mehr
Wer, ausser Tichy klärt noch darüber auf? Bei mir in der Gegend leben 3 Afrikaner innen, die sind inzwischen zu 12. Also jeweils 3 Kinder seit Einreise 2015/2016, Männer keine.
naja, irgendwann ja schon.
Man sehe sich doch nur einfach die Entwicklung der Sozialausgaben des Bundeshaushalts an:https://www.bundesfinanzministerium.de/Content/DE/Monatsberichte/2016/04/Bilder/b01-abb02-Entwicklung-Sozialausgaben-Bundeshaushalt.html –
seit 2013 ständig von 145 auf jetzt 186 Mrd. steigend. Das dokumentiert die eben nicht stattfindende „erfolgreiche Integration“!