„Insolvenzverschleppung“ der Firma Merkel – und der Vorstand macht mit

Bei der Merkel-CDU stellt sich die Parteivorsitzende vor die versammelte Menge, sieht abermals keinen Fehler bei sich - und die Partei kuscht. Die Rechnungen bei den nächsten Wahlen werden teuer.

© John MacDougall/AFP/Getty Images

In der letzten Woche erging das Urteil im Fall Schlecker. Das Landgericht Stuttgart verurteilte den ehemaligen Drogerie-Unternehmer Anton Schlecker wegen vorsätzlichen Bankrotts zu einer Bewährungsstrafe von zwei Jahren.
Gegen Schleckers Kinder, Lars und Meike, verhängte das Gericht Haftstrafen. Lars Schlecker soll für zwei Jahre und neun Monate ins Gefängnis, seine Schwester Meike Schlecker für zwei Jahre und acht Monate, unter anderem wegen Insolvenzverschleppung, Untreue und Betrugs.

Ausverkauf
Insolvenz einer Volkspartei - die letzten Werte müssen jetzt raus
Die Angestellten (Basis) der ehemaligen Firma Schlecker stehen ohne Job da, Abfindungen gab es nicht. Nun kann man natürlich fragen, was die Insolvenzverschleppung einer Drogeriemarktkette und dessen Geschäftsführer mit der CDU unter Angela Merkel zu tun haben? Ganz einfach, wie ich bereits in dem Gastbeitrag „Insolvenz einer Volkspartei – die letzten Werte müssen jetzt raus“ geschrieben habe, befindet sich die CDU unter ihrer Parteivorsitzenden auf dem besten Weg in die Insolvenz. Die Parteivorsitzende hat zwar noch versucht. diese Bankrotterklärung abzuwenden, indem sie mit aller Gewalt die letzten Werte der Union an die Grünen verscherbelt, ist aber letztendlich an der Weigerung der FDP gescheitert, diese mitzutragen.

Die FDP war nicht bereit Werte ihrer Partei zu verkaufen, nur um einer gescheiterten Kanzlerin noch einmal in das Amt zu verhelfen. Zitat Christian Lidner: „Es ist besser nicht zu regieren, als schlecht zu regieren“ Nun dachten an dem Abend viele, das ist es jetzt gewesen, jetzt muss Angela Merkel gehen. Nicht nur, dass sie bei der Wahl das schlechteste Ergebnis für die CDU seit 1949 eingefahren hat (¼ ihrer Wähler verloren), nein, Merkel ist auch daran gescheitert eine stabile Regierung zustande zu bringen. In jedem wirtschaftlichen Betrieb müsste der Vorstand jetzt zurücktreten, im schlimmsten Fall noch vorher Insolvenz anmelden, aber nicht so bei der CDU.

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Bei der Merkel-CDU stellt sich die Parteivorsitzende vor die versammelte Menge, sieht abermals keinen Fehler bei sich – der Fehler liegt bei Christian Lindner. Relativ schnell wie absehbar wird mit Hilfe der Medienvertreter (deren Enttäuschung über das Scheitern einer Jamaika Koalition offensichtlich war) ein moralischer Schuldspruch über die FDP gefällt. Es wird fast die selbe Hatz vollzogen, die man vorher sonst über einen langen Zeitraum nur der AfD und CSU angedeihen ließ. Und noch eine Drehung mehr, jetzt wird es apokalyptisch oder sollte ich sagen ,,postfaktisch“: Es geht jetzt nicht mehr darum, was die Wähler von den Parteien erwarten, die diese gewählt haben, nein, es geht um die „Verantwortung für das Land“.

So etwas von einer Frau zu hören, die mit ihrer Verantwortungslosigkeit dafür gesorgt hat, dass es mittlerweile auf Volksfesten Angsträume für Frauen geben muss, dass auf jedem Weihnachtsmarkt Betonpfeiler verteilt werden und Frauen alleine nicht mehr zum Joggen gehen können, ist schon ein mehr als starkes Stück.

  • 1.181.665 Flüchtlinge (Quelle :BAMF)
  • Kosten 45.799 Milliarden Euro (Quelle: Schäuble,Tagesspiegel)
  • 600.000 Straftaten durch sogenannte Flüchtlinge, darunter Vergewaltigungen, Körperverletzungen, Diebstahl und Mord (Quelle BKA)

Die jeweils aktuellen Zahlen zu dieser „Verantwortung fürs Land“ können Sie hier sehen. Und um es deutlich zu formulieren: Ich gebe Angela Merkel dafür die Schuld. Denn wer so naiv ist, und jeden ins Land lässt, ohne zu wissen wer er ist, ob er vorbestraft ist (wie Anis Amri oder Hussein K., den Mörder von Maria L.), der trägt auch die Verantwortung dafür.

Zurück zur bevorstehenden Insolvenz der CDU. Man könnte annehmen, dass der Vorstand dieser einst stolzen Volkspartei jetzt endlich die Reißleine zieht und versucht den Schaden in Grenzen zu halten. Man könnte ferner denken, ein Neuanfang mit unbelasteten Leuten an der Spitze erscheint jetzt unumgänglich. Aber da hat man Angela Merkel und ihr engmaschiges Netz aus „Abnickern“ unterschätzt. Als Merkel ganz nebenbei erklärte, selbst im Falle von Neuwahlen wieder antreten zu wollen, applaudierte die erste Reihe der CDU nicht nur, man überbot sich gegenseitig mit Lob für sie.

Rainer Günther betont, wie wichtig Angela Merkel für Europa ist, Rainer Haselhoff bestätigt diese leere Floskel noch. (Das Thema Euro-Rettung würde einen extra Artikel benötigen.) Armin Laschet und Julia Klöckner schweifen in ihren Lobgesängen auf die Kanzlerin glatt ins Maritime und vergleichen Merkel mit einem „Anker in stürmischen Zeiten“.

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Wolfgang Schäuble, Ursula von der Leyen und Volker Kauder appellieren noch einmal schnell an die SPD, denn Neuwahl, das gefällt niemandem (und könnte unter Umständen noch mehr Stimmen kosten). Minderheitsregierung? Da müsste man sich ja Mehrheiten suchen und könnte nicht mehr auf Gutsherrenart einfach durchregieren, also: nein. Mit Angela Merkel geht das nun wirklich nicht. Nein, für die Parteispitze der CDU muss unbedingt eine Koalition her. Gleich, was es jetzt kostet. Nur so kann man die drohende Insolvenz immer noch weiter verschleppen.

An dieser Stelle dürfen allerdings keineswegs die Stimmen der Vernunft in der CDU verschwiegen werden: Die Junge Union Düsseldorf und die WerteUnion fordern den sofortigen Rücktritt von Angela Merkel. Diese beiden Fraktionen innerhalb der Union haben erkannt, dass es kontraproduktiv ist, einer ertrinkenden Partei noch einen schweren Anker zuzuwerfen.

Wenn man jetzt noch versucht, Angela Merkel im Amt zu halten, dann bedeutet dies nichts weiteres als eine Insolvenzverschleppung, die von der Union bitter wird bezahlt werden müssen. Spätestens nach weiteren vier Jahren Merkel (gleich, in welcher Koalition), dürfte wohl kaum noch viel mehr als Konkursmasse von der CDU übrig geblieben sein.


Markus Mittwoch von KonradsErben.

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Kommentare ( 129 )

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René Bräunig
7 Jahre her

Hier bringt es mal wieder jemand auf den Punkt. Es gibt persönliche Schuld beim politischen handeln. Merkel trägt diese Schuld ohne jede Reue. (sie haben bei den Straftaten die Toten vergessen. deren Zahl ist doch schon fast auf RAF-Niveau) Das müßte eigentlich Teil jeder Debatte sein. Für mich als CDU-Mitglied ist das kaum noch erträglich, wie Themen einfach entfallen und ohne öffentliche Debatte bleiben. Ich sehe innerhalb der CDU-Führung weder Inhalte, noch Personen mit irgendwelchen Grundüberzeugungen. Das wird eine längere Phase des Aufräumens. Vielleicht sollten sich ein paar Kreisvorsitzende schon mal melden, die Interesse haben, den Laden wieder auf Kurs… Mehr

Frank
7 Jahre her

Bei uns findet eine Inslovenzverschleppung auf Raten statt, denn noch ist Geld in der Kasse, so wird uns weiß gemacht. Die Schuldenuhr wird nicht gezeigt. Wenn wir die tatsächliche Bilanz der Bundesrepublik Deutschland wirklich sehen könnten, dann würden den Jubelbarden das Jubeln vergehen. Allerdings werden die Beteiligten, wenn es so weit ist, mit ihren ersessenen Diäten auf dem Altenteil, und ev. im Ausland sitzen. Es geht sie nicht mehr an. Allen voran die Grünen, SPD, Linken und CDU/CSU. Die CDU ist von einer einst konservativen Partei der Vernunft und Wirtschaft zu einer Rosa-Rot-Partei abgedrifftet. In ihr finde ich Grundzüge der… Mehr

Eysel
7 Jahre her

Mal ganz grundsätzlich zu all dem VIELEN was hier bei TE so weitblickend, überaus zutreffend an Zustandsbeschreibungen, klugen Analysen, auch an klugen Kommentaren geschrieben wird. – – So Vieles kann ich mit kühlem Verstand und heißem Herzen unterschreiben. – – EINES jedoch vermisse ich, F E H L T fast immer! – Der Gedanke, dass man A) akzeptieren muss, dass es ein MEHRZAHL von Menschen ist, die man B) KEINESFALLS und mit noch so klugen Analysen und Argumenten erreichen wird. – Eine Mehrzahl von Menschen die „einfachsten“ psychologischen Mustern folgen. Die einfach nur und so gut wie immer „instinktiv“ reagieren.… Mehr

Viktor Wallenstein
7 Jahre her

Köstlicher Artikel, die Hoffnung wächst dieses Irrenhaus nicht alleine ertragen zu müssen…. „Diese beiden Fraktionen innerhalb der Union haben erkannt, dass es kontraproduktiv ist, einer ertrinkenden Partei noch einen schweren Anker zuzuwerfen.“ 😉

Wolfgang M
7 Jahre her

Die CDU ist obrigkeitshörig. Da steht man zu seinem Vorsitzenden bis zum Untergang. Bei Kohl war es auch schon so. Man nennt das dort Geschlossenheit.

Andreas Thomä
7 Jahre her

Mir und vielen anderen ehemaligen DDR-Bürgern kommen diese Zustände ein wenig bekannt vor. Eine unantastbare Herrscherin.(oder Herrscher)…gleichgeschaltete Presse, Diffamierung und Verunglimpfung Andersdenkender. Zwei verschiedene Meinungen habe, eine privat die andere öffentlich…ich habe z.Z. ein Dejavu nach dem anderen..

O.Boe
7 Jahre her

Sehen Sie in Putins Akten, damit wäre Klarsicht gegeben. Merkel zersetzt ? So Putins Auftrag vor 1989 in Dresden.

Peter Gramm
7 Jahre her

Frau Merkel war im innersten Zirkel der CDU. Sie muß also von den Vorgängen um schwarze Kassen gewußt haben. So unwissend wie sie heute tut kann sie wohl nicht gewesen sein. Dann hat sie alle die ihr gefährlich werden konnten weggebissen. und sich nur noch mit ihr genehmen Parteifunktionären umgeben. Das Ergebnis ist die jetzige Wischiwaschipolitik Man könnte fast saqgen, Merkel ist Honis späte Rache am kapitalistischen System der BRD. Der Fisch stinkt bekanntlich vom Kopfe her. Wenn man sich jetzt die Vorgänge um den Bimbeskanzler ansieht wundert man sich über nichts mehr. Recht und Gesetz gilt in Deutschland wohl… Mehr

Cal
7 Jahre her
Antworten an  Peter Gramm

Auch nich sonderlich neu. „Die Kleinen hängt man, die Großen lässt man laufen“ – weil sie systemrelevant sind, weil sie eventuell in der eigenen Partei sind, weil sie etwas gegen Sie in der Hand haben können, weil sie jemanden kennen, der gegen Sie was in der Hand haben könnten, da sie… Was machen wir nun? Hm – andere Parteien, anderes Personal wählen? Meinen Sie im Ernst, mit anderen Parteien wird das besser? Glauben Sie, dass die Politiker in diesen anderen Parteien dem Ruf der Politik gefolgt sind, weil sie was verändern wollten? Die Zahl derer kann man an einer Hand… Mehr

Busytraveller
7 Jahre her

Alles richtig. Nur – die Wahlumfragen zeigen seit der Wahl immer wieder nahezu die gleiche Verteilung wie beim Wahlergebnis. Ein weiterer Absturz der CDU ist also nicht erkennbar, wenn sie mit Merkel wieder anträte. Und ohne? Diese Sonntagsfrage hat m.W. noch niemand gestellt. Ich habe das Gefühl, es wären es dann vielleicht weniger Stimmen, als mit Merkel. Denn sie haben ja niemanden sonst.

Andreas Thomä
7 Jahre her
Antworten an  Busytraveller

Noch so ein Naiver, der an Wahlumfragen glaubt…

Werner Meier
7 Jahre her
Antworten an  Busytraveller

Ich kann dieses SPD-nahe Demoskopengeschwätz nicht mehr hören! Angeblich hätte „der Wähler“ keine Lust auf Neuwahlen oder würde sich „genau so“ entscheiden wie bei der letzten Wahl. Für mich klingt das eher nach Beschwörung als nach Beschreibung. Den etablierten Partein sitzt eine im Grunde lächerlich panische Angst im Nacken vor weiteren, schmerzhaften eigenen Verlusten und zusätzlichen Stimmgewinnen für die AfD. Lächerlich deswegen, weil eine seriöse Politik ihr Programm selbstbewußt präsentieren könnte. Stattdessen fällt der Blick auf eine getriebene, abgehalfterte Politikerin, die panisch um ihren Machterhalt kämpft, ohne überzeugende Antworten auf bestehende oder künftige Fragen und Probleme zu haben.

Eysel
7 Jahre her
Antworten an  Busytraveller

So „unangenehm“ auch ist was sie schreiben, so zutreffend ist es vermutlich.
Ist es „nur“ Beharrungsvermögen“ ist es „Uneinsichtigkeit“ ist es bei einer großen Zahl von Menschen Unfähigkeit dem zu folgen was man ein Argument nennt, die Unfähigkeit ein einmal gefälltes Urteil zu korrigieren? ?
– Ich weiß es nicht! – Trotz erneutem Studium von „Le Bon“. –

mc6206
7 Jahre her

Die CDU sollte sich bei der Democrazia Cristiana und der Partita Sozialista in Italien erkundigen, um zu erfahren was passiert, wenn man meint den Wähler ignorieren zu können. Diese Parteien sind komplett verschwunden.