Insektentod und Windradanlagen

Insekten suchen kurz vor der Eiablage in großen Schwärmen hohe, schnelle Luftströmungen auf, um sich zu Brutplätzen tragen zu lassen. Das sind Jahrmillionen alte Pfade, die sie dabei nutzen. Die werden ihnen jetzt durch die Windräder zerschnitten.

Bild Bettina Hagen

Das Frühjahr beginnt, das bedeutet auch Flugzeit für Insekten. Für 3.600 Tonnen von ihnen werden diese Flüge kein glückliches Ende nehmen. Sie klatschen an die langen Flügelkanten der Windräder, werden zerteilt und weggeschleudert. Das Ausmaß ist offenbar für Insektenpopulationen bedrohlich geworden. Das ergibt eine Studie, die die Auswirkungen der Windparks auf die Insektenwelt untersucht hat.

In Bayern haben zwar gerade 1,7 Millionen Bürger ein Begehren unterschrieben, das die Bienen retten soll. Die Bienenretter hatten dabei vor allem die »industrielle Landwirtschaft« im Blick. Mehr Ökolandbau, so ihre Vorstellung, bringe mehr Bienen. Doch sie vergaßen eine gewichtige Ursache für den Insektentod: Windräder. Offenbar spielen die gewaltigen Anlagen der Windindustrie bei der Vernichtung von Insekten eine wesentlich größere Rolle als bisher angenommen. Diese Industrieanlagen zerstören bereits weite Landschaften in Deutschland und dezimieren kräftig Insekten.

Während des jüngsten Berliner Industriegesprächs der Deutschen Physikalischen Gesellschaft in Berlin am vergangenen Mittwoch referierte Dr. rer. nat. Dipl.-Ing. Franz Trieb, vom deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR), Institut für Technische Thermodynamik, Abteilung Energiesystemanalyse, Stuttgart über die »Wechselwirkungen von Fluginsekten und Windparks«.

Franz Trieb untersuchte von Oktober 2017 bis Oktober 2018 Zusammenhänge zwischen dem Rückgang von Insekten und den Effizienzverlusten von Windanlagen aufgrund von Verschmutzungen der Rotorblätter mit Überresten von Fluginsekten. Er stellte fest, dass Insekten entgegen bisheriger Annahmen ähnliche Lufträume wie die Windräder nutzen. Daher könnte ein Zusammenhang zwischen Insektensterben und dem Ausbau der Windkraft bestehen.

Erste Hinweise liefert das Aufblühen eines neuen Gewerkes: das der Windradreiniger. Sie säubern die Vorderkanten der Flügel. Bekannt ist das Phänomen schon lange. Bei Autos sieht man Insektenreste an Karosserie und Windschutzscheiben. Segelflieger säubern penibel nach jedem Flug die Tragflächen ihrer leichten Flieger. Sie wissen: Die Insektenleichen beeinträchtigen ebenso wie Schmutz die Strömungsverhältnisse um die Flächen.

Dasselbe geschieht auch an den Vorderkanten der Flügel. Bereits 2001 berichteten Gustave Corten und Herman Veldkamp von ihrem Forschungsprojekt für einen kalifornischen Windradbetreiber. Der stellte immer wieder Leistungsverluste seiner Windräder fest. Sie rauhten Rotorblätter künstlich auf und verglichen die Leistung mit glatten Rotorflächen. Das Ergebnis sah aus, wie es Segelflieger erwartet hätten: An den aufgerauhten Flächen strömte die Luft nicht mehr laminar, sondern turbulent vorbei – mit entsprechenden Leistungsverlusten. Sie können sogar die Leistung um die Hälfte reduzieren.

Viel Arbeit für Windradreiniger, die hängen für ihren gefährlichen Job an Seilen und putzen die Flügelblätter. Es gibt auch Versuche, diese Arbeit Robotern zu übertragen.

Ebenso wissen Insektenkundler, dass Insekten kurz vor der Eiablage in großen Schwärmen hohe, schnelle Luftströmungen aufsuchen und sich zu Brutplätzen tragen lassen. Das sind Jahrmillionen alte Pfade, die sie dabei nutzen. Die werden ihnen jetzt durch die Windräder zerschnitten.

Gefährlich auch deswegen, weil die Rotorblätter der Windräder immer länger werden. An den Enden erreichen die Blätter sogar Geschwindigkeiten bis zu 300 km/h, das sind ungefähr 80 Meter in der Sekunde. Ziemlich schnell, keine Zeit mehr für fliegende Tiere auszuweichen.

Das trifft erst einmal Vögel. Immer mehr spricht sich herum, dass sich Windradparks als wahre Monster im Ausrotten von Vögeln und Fledermäusen erweisen. Sie dezimieren den Bestand an Raubvögeln in dramatischen Ausmaßen.

Mäusebussarde, Rotmilan und Seeadler werden von den Flügeln erschlagen. Jetzt machen sich wieder gewaltige Vogelschwärme auf ihre Reise und geraten in die Windparks, werden dort zerschreddert. Vor allem norddeutsche Flachlandschaften sind mit Windrädern praktisch dicht zugestellt und lassen kaum noch Flugräume zu. Besonders erschreckend: Die scheinbaren »Naturschützer« in den großen Verbänden wie NABU und BUND akzeptieren den millionenfachen Vogeltod und sehen der drohenden Vernichtung ganzer Arten bedenkenlos zu.

Als sehr kritisch erweisen sich auch die Windradanlagen, mit denen derzeit die deutschen Mittelgebirge zerstört werden. Für ein einzelnes Windrad werden dabei rund ein Hektar Wald abgeholzt. Doch es bleibt nicht allein bei erheblichen Waldschäden. »Bekannt ist, dass besonders Vögel und Fledermäuse sowie zahlreiche Insektenarten diese Lufträume nutzen. Die zeitlichen und räumlichen Nutzungsmuster sind für die meisten Tierarten nach wie vor unbekannt und ständige neue Forschungen belegen gerade diesen Wert des Kronen- und darüber liegenden Luftraumes.«

Das sagt der 1943 in Jena geborene studierte Forstingenieur Martin Görner. Er arbeitete schon zu DDR-Zeiten als Naturschutzbeauftragter und Leiter einer überregionalen Arbeitsgruppe Artenschutz. In einem Zeitungsbeitrag befasste er sich bereits vor einiger Zeit mit den überaus besorgniserregenden Schäden, die Windkraftanlagen in den Wäldern anrichten: »In Wäldern errichtete Windkraftanlagen schaden auf mehreren Ebenen den komplizierten im Wald stattfindenden biologischen Abläufen und bewirken tiefgreifende Beeinträchtigungen der Waldökologie.«

»Nicht zu vergessen ist, dass durch die Windkraftanlagen eine hohe Verwirbelung der Insektenfauna stattfindet. Wenn Millionen von Insekten an den Rotoren durch kleine Blutströpfchen nachgewiesen werden können, wird lediglich dieser Tatbestand belegt. Was die Reduzierung der Insektenfauna in den Waldbereichen bedeutet, ist für von Insekten lebende Tiere keineswegs ausreichend aufgehellt.«

Görner weiter: »Selbst jüngste Forschungen belegen, dass nicht nur Schwarzstörche, sondern auch Weißstörche täglich mehrmals 3 bis 4 Kilometer große Waldgebiete überfliegen. Selbst für die fluggewandten Waldschnepfen stellen offensichtlich – wie Untersuchungen belegen – Windkraftanlagen ein Problem dar.«

»Im Falle der Fledermäuse ist hinreichend bekannt, dass jedes Jahr zehntausende Fledermäuse an Windkraftanlagen sterben. Diese Tiere – unabhängig um welche Arten es sich handelt – sterben in den Turbulenzen der Rotoren. Neuere Untersuchungen belegen das Zerplatzen von Lungen und inneren Organen bei den fliegenden Säugetieren.«

Martin Görners Fazit in seinem Beitrag für die Ostthüringer Zeitung: »Die Situation konsequent weitergedacht, bedeutet, dass die Populationen der betreffenden Tierarten immer weiter ausdünnen und diese Entwicklung den Zielen der Erhaltung der Biodiversität entgegensteht.«

Jetzt liefern Forschungsarbeiten neue Informationen zu den Auswirkungen der Windräder auf die Insektenwelt. Sie wurde in einer Kooperation des DLR-Institutes für Technische Thermodynamik, dem DLR-Institut für Physik der Atmosphäre, DLR-Institut für Aerodynamik und Strömungstechnik, Institut für Zoologie der Universität Hohenheim, Fraunhofer Institut für Energiewirtschaft und Energiesystemtechnik, Entomologischer Verein Krefeld e.V., zoologisches Institut der Universität Kiel, und dem zoologischen Forschungsmuseum Alexander König erstellt.

Dabei benutzten die Forscher auch Radar und Lidar-Technologien, um Insektenschwärme zu beobachten. Sie räumen auch mit der Annahme auf, dass Insekten nur in relativ niedrigen Höhen bis zu 30 Metern über dem Boden fliegen würden. Sie verweisen auf die umfangreiche Literatur über Insektenschwärme, die es seit längerem gibt. Nachgewiesen sind Insektenmassenbewegungen in mehreren hundert Meter Höhe.

Die Insekten benutzen auch starke, gleichmäßige Lufströmungen in bis zu 2.000 Meter Höhe über Grund gewissermaßen als Fahrstuhl. So kommen sie schneller zur Eiablage in ihre Brutgebiete.

Die Wissenschaftler bezeichnen diese Schicht bis zu 2.000 Meter auch als »Insektenmigrationsschicht«. Dieser wichtige Lebensraum wird auch von Vögeln und Fledermäusen benutzt. Die folgen bei ihrer Jagd nach Nahrung wiederum teilweise den Insekten.

Die Wissenschaftler versuchten auch, überschlägige Mengenberechnung anzustellen und kamen auf eine potentiell gefährdete Insektenmasse von 24.000 Tonnen. Sie bezifferten die Verluste an Insekten, die durch die Rotoren fliegen, auf mindestens 1.200 Tonnen im Jahr. Das entspricht etwa fünf bis sechs Milliarden Insekten pro Tag während der warmen Saison.

In Höhen bis zu 200, 300 Meter reichen mittlerweile die Rotoren der Windanlagen. Die wurden immer höher gebaut, damit sie noch ein bisschen mehr und vor allem gleichmäßigeren Wind als in den unteren turbulenteren Schichten abbekommen.
Das bedeutet auch, dass die Insekten zweimal durch diese Windradschichten fliegen müssen, einmal beim Aufstieg in ihre »Reiseflughöhe« und dann wieder beim Abstieg vor der Landung in ihrem Zielgebiet, dem Brutgebiet. Bisher ging man davon aus, dass Insekten bei größeren Windgeschwindigkeiten nicht fliegen würden. Das stimmt ebenfalls nicht, wie die Forscher herausfanden.

Auf den Windradtürmen blinken rote Warnleuchten für den Luftverkehr. Die Rotorblätter erwärmen sich aufgrund der Luftreibung, strahlen Reibungswärme ab. Beides, Lichter und Wärme, locken Insekten scharenweise an.

Die Folgen dieses gigantischen Insektentodes auf die Population können kaum abgeschätzt werden. Besonders kritisch, dass die meisten Verluste gerade in der Phase der Hauptflugbewegungen auftreten. Dann nämlich, wenn sich die Insekten kurz vor ihrer Eiablage zu ihrem Migrationsflug aufmachen. Damit verstärken sich die Verluste auch in den nachfolgenden Generationen. Diese Vernichtung ist so massenhaft, dass sie sich durchaus auf die gesamte Insektenpopulation auswirken kann. Die Forscher beklagen, dass es keinen Verträglichkeitsnachweis von Windanlagen gegenüber Fluginsekten gibt.

»Wir wollen, dass in diesen vier Jahren jede Biene und jeder Schmetterling und jeder Vogel in diesem Land weiß: Wir werden uns weiter für sie einsetzen!«

Das posaunte die Grünen-Fraktionschefin Katrin Göring-Eckardt einst auf dem Bundesparteitag in Berlin – vielleicht noch mit einem Tränlein in den Augen. Doch bevor die Insekten das wissen könnten, heißt es für sie: Endstation an den Blättern der Windradrotoren. Daran zerklatschen die Insekten.


 

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Kommentare ( 86 )

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Schwabenwilli
5 Jahre her

Ist abseits vom Thema aber dennoch interessant und könnt u.U. auch einen weiteren Artikel Wert sein.

„Zahlreiche Studien haben bereits mit Hilfe von Modellen nachgewiesen, dass ein massiver Ausbau von Windparks Auswirkungen auf die atmosphärische Zirkulation haben kann, ebenso konnte ein Einfluss auf die Temperatur und die Niederschlagsverteilung festgestellt werden.“
https://www.wetter-center.de/blog/?p=815

Es gibt noch viele weitere Untersuchungen zu dem Thema Windräder und Beeinflussung des Wetters, zumindest in lokaler Umgebung, von Windrädern/Parks, möglicherweise sogar Klimas.
Hier ist noch ein Riesenbedarf an Untersuchungen dazu.

H. Gregor
5 Jahre her

Bei der bisherigen erreichten Dichte der Windkraftanlagen in Deutschland, ist es dringend notwendig, sich mit den Nachteilen dieser ökologischen „Innovation“ zu befassen, wie vom Autor Herrn Douglas beschrieben wurde. Tiere die mit Flügeln ausgestattet sind, dabei sind extrem viele Insekten wie berichtet, sind in Lebensgefahr durch die schnell rotierenden Propeller, wenn der Wind weht. Diese Tatsache hat nachhaltige ökologische Auswirkungen, die sich in Zukunft noch deutlicher zeigen werden. In den letzten windreichen Tagen und Wochen wurde allein in Deutschland im Leistungsbereich von 30.000 MW bis 43.000 MW Windleistung allein in D. in das Stromnetz eingespeist. Auch das ist ein direkter… Mehr

Henning Nartell
5 Jahre her

Zur Erinnerung: das Papier der von Ihnen angeführten Tagung heißt: „Modellanalyse liefert Hinweise auf Verluste von Fluginsekten in Windparks“. Darin heißt es unter anderem: „Es ist bisher unmöglich, die Auswirkung der hier geschätzten Verluste auf die Gesamtpopulation der Fluginsekten zu quantifizieren, weil die Größe der Gesamtpopulation unbekannt ist. Da der Einfluss anderer menschlicher Aktivitäten wie die Ausbringung von Pestiziden, intensive Landwirtschaft, Verkehrsaufkommen, Urbanisierung, Klimawandel u.a. bisher ebenfalls nicht quantifiziert wurde, ist auch kein Vergleich der hier geschätzten Verluste mit diesen anderen Auswirkungen möglich.“ Modellanalyse, das heißt keine Analyse konkreter Zahlen, sondern Modellrechnungen denkbarer Szenarien. Dazu werden weitere, ebenfalls nicht quantifizierte… Mehr

M.E.S.
5 Jahre her
Antworten an  Henning Nartell

Die 3600 Tonnen tote Fluginsekten, die die Studie festgestellt hat sind aber erst mal real. Und da dies Studie sich auf diese Fragestellung bezogen hat kann sie keine Vergleiche zu anderen Ursachen, die vor allem im Spekulativen blieben, machen. Die Windräder sind definitiv für Insektensterben verantwortlich. Da bei diesen 3600 Tonnen viele zukünftige Insekten sind, kann man erstens davon ausgehen, dass der Schaden in Wirklichkeit größer ist, und vor allem, dass er sich akkumuliert, je länger die Windmühlen stehen. Sie wollen relativieren, ob die Windmühlen für DAS Insektensterben verantwortlich sind. Warum versuchen Sie das? Wie viele Vögel könnten sich eigentlich… Mehr

Henning Nartell
5 Jahre her
Antworten an  M.E.S.

Nein, die 3.600t sind es eben nicht. Die Studie sagt eindeutig, dass sie eine Modellstudie (,,Gedankenexperiment“) ist, die gewisse Faktoren berücksichtigt und andere nicht und vor allem: sie ist nicht empirisch! Lesen Sie nach!
https://www.dlr.de/tt/Portaldata/41/Resources/dokumente/st/et_1810_10_3_Trieb_BCDR_51-55_ohne.pdf

M.E.S.
5 Jahre her
Antworten an  Henning Nartell

Mit ‚real‘ war war das Studienergebnis gemeint, zugegebenermaßen missverständlich. Die Frage ist dann, wie viel Insektenmasse darf es denn sein? Um die Modellannahmen empirisch abzusichern müssen Sie die Insekten von den Rotoren abtragen und wiegen. Damit haben Sie aber noch nicht die Geschädigten in der größeren Umgebung. Ich würde also eher empfehlen die jeweiligen Annahmen durch weitere Studien zu untermauern oder widerlegen. Der entscheidende Punkt ist aber ein anderer: Mit der Windmühlenbauerei wurde begonnen, indem man einfach bequeme Annahmen gemacht hat, und auch als klarer wurde, dass die Annahme falsch sein könnte, hat man hurtig weitergemacht. Es geht um die… Mehr

Henning Nartell
5 Jahre her
Antworten an  M.E.S.

Noch mal: der Punkt ist, dass die Modellstudie KEINE konkreten, haltbaren Aussagen machen KANN. Sie kann nur sagen, wenn wir die und die Annahmen zugrunde legen, müssen wir mit jenem Ergebnis rechnen. Vielleicht ist es noch schlimmer, vielleicht ist das Problem nicht so akut – die Studie kann das nicht sagen. Daher fordern sie ja empirische Untersuchungen, die Klarheit geben könnten. Außerdem fordern sie eine Umweltverträglichkeitsprüfung auch hinsichtlich Insektenschäden, was ich für nachvollziehbar halte. Dann müsste man auch klären, welche Arten in welchem Umfang betroffen sind (sowohl hinsichtlich des Migrationsverhaltens als auch der Schädigungen) und in welcher Relation dies zu… Mehr

M.E.S.
5 Jahre her
Antworten an  Henning Nartell

Die Argumentation geht eigentlich anders herum: Wenn die Risiken unbekannt sind (darauf läuft Ihr Kommentar zu der Studie ja hinaus) gilt das Vorsorgeprinzip, d. h. es werden so lange keine Anlagen mehr betrieben bis die Studien abgeschlossen und die Risiken bekannt sind. Danach trifft man eine Entscheidung bis zu welchem Grad ein Ausbau vertretbar ist.

Thomas Jacobs
5 Jahre her
Antworten an  M.E.S.

Stimme Ihnen ganz zu, M.E.S.! Leider leben aber heute zu viele von Katstrophenmeldungen, beziehen Lohn und Brot aus dieser Richtung. Gegenteilige wissenschaftliche Meinungen werden unterdrückt oder kleingeredet, und das seit vierzig Jahren! Als Merkel noch klarer bei Verstand war, vor ca. 12 bis 13 Jahren, äußerte sie einmal sinngemäß, dass wir aus der ökologischen Umgestaltung des Landes nicht mehr herauskommen, da diesbezüglich schon derartig viel an Geld investiert worden sei, dass ein Rückschritt ökonomisch nicht mehr verkraftbar sei. Das ist Fakt! „Wenn Torheit epidemisch wird, nennt man es Vernunft!“

Thomas Jacobs
5 Jahre her
Antworten an  Henning Nartell

Sehr geehrter Herr Nartell! Sind die „Studien“ zum Klimawandel nicht auch weitestgehend Computer gestützte Modell-Ergebnisse, auch wenn sie auf „Erfahrungen“ beruhen, die in die Zukunft projiziert werden ( aus naheliegenden Gründen!!) Zeitigen nicht kleinste Veränderungen an den Parametern auch große, von der „Klimalobby“ erhoffte Katastrophenergebnisse. Vielleicht wäre es auf Seiten der Klimaaktivisten sowie der der „Klimawandelskeptiker“ Zeit, moralisch und ideologisch abzurüsten!! Dennoch: Die bewusst fehlerhafte Aufstellung von Abgasmessstationen, um bewusst negativ verfälschte Ergebnisse zu erhalten, Fahrverbote auszusprechen, Katastrophenstimmung erzeugen zu können (früher neue Eiszeit, dann Waldsterben, Ozonloch, Wassermangel etc.) lassen mich persönlich eher seit über 40 Jahren genauso an den… Mehr

maxmink
5 Jahre her
Antworten an  Henning Nartell

Ein Hektar Wald für ein einziges Windrad SIND gigantische Abholzungen wenn man diese Fläche auf die Anzahl der Windräder umrechnet.
Im Jahre 2016 gab es 27.000 Windanlagen in Deutschland welche zu diesemm Zeitpunkt also 27000 Hektar Fläche benötigten.
Und das ist ja erst der Anfang
Vergleicht man dazu die Waldfläche im Hambacher Forst von ursprünglich 4100 Hektar und jetzt noch 800 Hektar, sind das ganz andere Dimensionen.

Ca. 1200 Tonnen Insekten werden durch die Rotoren vernichtet, das sind 1200 Milliarden Insekten. Das entspricht der Größe der durch 40 Mio. PKW vernichteten Insekten.

Ihre Relativierungen sind unhaltbar.

Henning Nartell
5 Jahre her
Antworten an  maxmink

Nur ein Bruchteil der Windräder steht in Wäldern. Die meisten stehen auf Acker- oder Grünflächen, wo sie wesentlich weniger Fläche beanspruchen. Ein Hektar ist vielleicht für ein Privatgrundstück eine große Fläche, im land- und forstwirtschaftlichen aber eher wenig. Wenn wir von 10.000ha bundesweit ausgehen, ist das ein großer Betrieb. Nicht mehr und nicht weniger. Ich weiß nicht, wo Sie die 1.200 t-Zahl herhaben, bestimmt nicht aus der DLR-Studie, die ja, wie dort zu lesen ist, nur eine Modellstudie ist. Sie berücksichtigt u.a. auch nicht, welche Insekten überhaupt dieses Migrationsverhalten haben und ob das eben die Arten sind, die vom Schwinden… Mehr

Birgit
5 Jahre her
Antworten an  Henning Nartell

Meine Güte, Henning, … JEDER QUADRATMETER Wald-, Acker-, Wiesen- oder sonstige Beton versiegelte! Freifläche ist ZU VIEL … – für hässliche, gefährliche Dinger, deren Energielieferung doch sowieso – naturgegeben – völlig unzuverlässig ist und daher immer! parallel auch andere Energie-Technologie zusätzlich im Standby erfordern. Warum dann nicht gleich NUR DIESE ANDEREN? Warum dann auch noch Vogel-, Fledermaus- und Insektenkiller basteln, die die Menschen in ihrer Umgebung ebenfalls quälen – durch gesundheitsgefährdende Schallwellen mehrfacher Art – hören / indirekt hören / fühlen etc. … Nicht nur die baulichen Dimensionen sind gewaltig – das Gesamtgewicht JEDES EINZELNEN Windrads samt Fundament beträgt durch… Mehr

Wilhelm Cuno
5 Jahre her

M.E. haben die Bayern die Windräder beim Volksbegehren nicht vergessen, sondern bewusst weggelassen. Erstens ist Bayern aufgrund der Seehoferschen 10h-Regel sowieso vergleichsweise dünn mit Windrädern ausgestattet. Zweitens wären dann die wenigen ökologisch Interessierten in den eigenen Grabenkampf gestartet. Dann hätten ÖDP und Grüne sich bekämpft, Imker und Ökobauern, Alternativinvestoren und Vogelschützer. Und die Staatsregierung hätte heimlich grinsend zugesehen, wie die 10 % – Hürde unterschritten wird. Es war schon richtig so, nur darf man nicht dabei stehen bleiben.

Dr. Mephisto von Rehmstack
5 Jahre her

Ich habe nur den letzten Teil mit „Newton“ gesehen, was das mit Satire zu tun haben soll erschließt sich mir nicht, reines Propagandafernsehen und wie immer nur halbe Wahrheiten: zwar ist richtig, daß Köhler sich um Zehnerpotenz verrechnet hat, aber an dem Beispiel mit dem Adventskranz wurde zwar richtig gerechnet, das Ergebnis der MESSUNG! (s. Das Dieseldesaster, das eine deutliche höhere NO2 Konz. in geschlossenen Räume bei Kerzenbrand oder Gasflamme als am vor dem Fenster liegenden Neckartor zeigte; man „lüftete“ daher auch die Küche zum Neckartor!) wurde eben nicht gezeigt. Scheuer wurde als Grenzdebiler dar gestellt, selbst Schuld, wenn die… Mehr

elly
5 Jahre her

„Das Frühjahr beginnt, das bedeutet auch Flugzeit für Insekten. Für 3.600 Tonnen von ihnen werden diese Flüge kein glückliches Ende nehmen. Sie klatschen an die langen Flügelkanten der Windräder, werden zerteilt und weggeschleudert. Das Ausmaß ist offenbar für Insektenpopulationen bedrohlich geworden. Das ergibt eine Studie, die die Auswirkungen der Windparks auf die Insektenwelt untersucht hat.“ sowas aber auch wieder, sind doch nicht die Kleinbauern alleine verantwortlich. In unmittelbarer Nachbarschaft wurden zwei Mehrfamilienhäuser mit hochwertigen Eigentumswohnungen errichtet. Die ganze Nacht hindurch ist de Eingang zu den Hauseingängen taghell erleuchtet, die Wege sind gepflaster und die wenigen Grünflächen pflegeleicht. Dafür sind die… Mehr

Marcel Seiler
5 Jahre her
Antworten an  elly

elly, danke für diese Schilderung. Das klingt sehr glaubwürdig.

Diese Schizophrenie ist das Ergebnis kompletter Unwissenheit, teils unabsichtlich herbeigeführt und teils mit einem gewissen Nicht-Wissen-Wollen. Sich moralisch als hochstehend zu empfinden (mit dem angemaßten Recht, auf die anderen herabzublicken) schlägt die Mühe, sich erst einmal kundig zu machen.

Henning Nartell
5 Jahre her
Antworten an  Marcel Seiler

Gegen Unwissenheit hilf Lesen!
https://www.dlr.de/tt/Portaldata/41/Resources/dokumente/st/et_1810_10_3_Trieb_BCDR_51-55_ohne.pdf

„Es ist bisher unmöglich, die Auswirkung der hier geschätzten Verluste auf die Gesamtpopulation der Fluginsekten zu quantifizieren, weil die Größe der Gesamtpopulation unbekannt ist. Da der Einfluss anderer menschlicher Aktivitäten wie die Ausbringung von Pestiziden, intensive Landwirtschaft, Verkehrsaufkommen, Urbanisierung, Klimawandel u.a. bisher ebenfalls nicht quantifiziert wurde, ist auch kein Vergleich der hier geschätzten Verluste mit diesen anderen Auswirkungen möglich.“

Hugo Treppner
5 Jahre her

Es sind drei bis vier Vögel, die pro Jahr! pro Windrad sterben. Das ist aber nichts gegen die Tonnen von Fischen, die jährlich von den Turbinen der Wasserkraftwerke zerhäckselt und zerstückelt werden. Es wird massiv in die Lebensräume der Fische eingegriffen.

maxmink
5 Jahre her
Antworten an  Hugo Treppner

In Deutschland liegt der Rotmilan nach dem Mäusebussard auf dem zweiten Platz der häufigsten registrierten Kollisionsopfer an Windenergieanlagen (Stand 2017).
Kollisionen mit Windenergieanlagen sind die häufigste gemeldete Todesursache bei Rotmilanen in Deutschland.
Durch Windkraftanlagen sind vor allem Greifvögel gefährdet.

Henning Nartell
5 Jahre her
Antworten an  Hugo Treppner

Die Zahl der aufgefundenen toten Vögel unter WEA lag 2018 bei 3.907. Realistischer Weise könnte man hier also von 100.000 – 200.000 tatsächlichen Vogelschlägen ausgehen (alle Zahlen für pro Jahr in Deutschland).
Wie auch immer: alleine in Stromleitungen verenden circa1,3 bis 2,8 Millionen Vögel. Im Straßenverkehr liegt die Zahl im mittleren zweistelligen Millionenbereich (!!!). 18 Millionen Vögel sterben durch Glas, 100-200.000 durch die Fischerei. Dazu noch ein paar Millionen durch Hauskatzen. Aber die Windräder sind die Vogelschredderer.
Muss mal unter selektive Wahrnehmung googeln…

steyning
5 Jahre her

Dank an den Autor.
Dieser Artikel zu heutiger Zeit hat in etwa die Wichtigkeit wie ein kritischer Artikel zu Asbest in den 70ern. Zu der Zeit wahrscheinlich wirkungslos weil gegen den Trend der Zeit, aber doch sehr wichtig um eines Tages die Bereinigung dieses Gifts zu vollziehen. Die Kosten um die Windmühlen aus der Landschaft verschwinden zu lassen, werden jede Asbest-Restbeseitigung millionenfach übertreffen.

Henning Nartell
5 Jahre her
Antworten an  steyning

Wer keine Mittel (Geld, Bankgarantien o.ä.) für den Rückbau eines Windkraftwerkes nachweisen kann, erhält keine Baugenehmigung. Meinten Sie das?

Albert Pflueger
5 Jahre her

Ich habe schon vor Jahren in einem Kommentar anläßlich des Bienensterbens darauf hingewiesen, daß die Turbulenzen, die die Windräder erzeugen, für Insekten vermutlich höchst problematisch sind. Es geht nicht nur um die, die erschlagen werden, sondern auch um die, die verwirbelt und orientierungslos werden, bzw. hohen energetischen Aufwand haben, um da hinzukommen, wo sie eigentlich hinwollten. Selbstverständlich trifft es alle fliegenden Tiere. Die Struktur der bodennahen Strömungen wird vollständig chaotisiert durch die Windmühlen der Klimaschützer. Daß die Klimarettung das Gegenteil von Umweltschutz ist, ist denkenden Menschen schon lange klar. Man kann den Effekt als Verwandlung eines Sees in ein Wildwasser… Mehr

Christoph Behrends
5 Jahre her

Eigenartig: Einige der größten Fehlentscheidungen der Regierung Merkel hatten eng mit physikalischen Phänomenen zu tun, die gerade eine „Physikerin im Kanzleramt“ eigentlich antizipiert haben sollte…