In Hamburg bahnt sich ein Volksentscheid gegen die Gendersprache an

Hamburg ist einen Schritt weiter bei einer Initiative zur Volksabstimmung über „Schluss mit der Gendersprache in Verwaltung und Bildung“. Der Gendersprache müsste in der Hansestadt damit bald der Garaus gemacht sein. Denn das Volk will den sprachlichen Gender-Unfug nicht.

imago images / Christian Ohde

In Hamburg kann nun eine Volksinitiative zum Verbot der Gendersprache in Hamburgs Behörden starten. Soeben, am 31. Januar, erhielt die Initiatorin Sabine Mertens eine offizielle Stellungnahme des Landeswahlleiters. Die Initiatoren müssen nun ab Februar zunächst 10.000 Unterschriften sammeln. Dann folgt die Hürde von 65.000 Unterschriften. 2025 könnte es schließlich zu einer Volksabstimmung über „Schluss mit der Gendersprache in Verwaltung und Bildung“ kommen.

Initiatorin Mertens als Kopf der Bewegung ist keine Unbekannte: Die Autorin, Kunst- und Psychotherapeutin hatte vor dem Landgericht Hamburg gegen einen Verlag geklagt, weil dieser in seiner Zeitschrift „Training aktuell“ ohne Mertens’ Zustimmung aus dem von der Autorin verwendeten Begriff „Zeichner“ eine „zeichnende Person“ gemacht hatte. Dagegen hatte Mertens mit Verweis auf das Urheberrecht geklagt. Der Rechtsstreit endete mit einem Vergleich.

Zeit zum Lesen
„Tichys Einblick“ – so kommt das gedruckte Magazin zu Ihnen
Nun geht Mertens, die auch im Verein Deutsche Sprache (VDS) aktiv ist, gegen die amtliche „Verhunzung der Sprache“ an. Sie sagt: „Wir wollen die Bürger sprechen lassen, weil uns die Hamburger Verwaltung seit Jahren von oben herab angendert.“ Begriffe wie „Bürger*innen“ seien „Propagandasprache eines radikal queer feministischen Weltbilds“. Ferner gehe durch das Gendern die Verständlichkeit verloren.

Mertens weiß starke Bundesgenossen hinter sich. Der CDU-Landesvorsitzende Christoph Ploß und sein Landesvorstand hatten sich Januar 2023 hinter die Initiative gestellt. Ploß twitterte dazu: „Für uns ist klar: Die ideologische Gendersprache hat an Schulen, Universitäten und in Behörden nichts zu suchen.“ FDP-Vize-Landeschefin Sonja moniert, eine Behördensprache, die sich von der Wirklichkeit der gelebten Sprache immer weiter entferne, riskiere eine Entfremdung zwischen Bürger und Staat. Sie geht davon aus, „dass sich die Mehrheit der Hamburger Bevölkerung gegen das Gendern aussprechen wird“. Der stellvertretende AfD-Fraktionsvorsitzende Alexander Wolf sagt: „Diese von oben aufgezwungene Kunstsprache ist eines der gefährlichsten grünen Ideologieprojekte. Es ist freiheits- und demokratiefeindlich und spaltet die Gesellschaft.“

Die SPD und die mit ihr koalierenden Grünen sehen das (wider-)natürlich anders. Für beide ist Gendern angeblich „ein Zeichen des Respekts und der Höflichkeit“. Bereits in ihrem Koalitionsvertrag von 2020 wurde denn auch brav gendert. Und die Verwaltung der Hansestadt nutzt seit 2021 im Rahmen eines vom Senat verabschiedeten Leitfadens „eine variable Sprache, die den handelnden Personen alle Möglichkeiten lässt“. Die Gleichstellungsexpertin der Grünen, Mareike Engels, meint: „Die Empfehlungen des Senats zur geschlechtersensiblen Sprache bedeuten einen echten Fortschritt, da sie die Möglichkeit schaffen, Menschen in ihrer Unterschiedlichkeit respektvoll und diskriminierungsfrei zu adressieren.“

Das Urteil des Bundesverfassungsgerichtes von 2017 zum sogenannten Dritten Geschlecht unterstütze „dabei unseren Kurs“. Was natürlich Quatsch ist, denn die Karlsruher Richter haben nicht darüber entschieden, ob die feminine Form stets gesondert genannt werden muss. Wenn schon, dann müssten die Genderisten, so sie „Karlsruhe“ denn ernstnähmen, auch nach Formen suchen, mit denen das dritte Geschlecht und die daraus mittlerweile abgeleiteten weiteren sechzig sexuellen Identitäten „gemeint“ sind.

Das Volk lehnt das Gendern ab

Eigentlich müsste der Gendersprache in der Hansestadt bald der Garaus gemacht sein. Das Volk jedenfalls will den sprachlichen Gender-Unfug nicht. Wir haben hier auf TE am 8. August 2022 acht Studien und Umfragen zusammengestellt, nach denen sich zwischen 65 und 80 Prozent der Bevölkerung gegen das Gendern aussprachen.

Interessanterweise hat auch der Thüringer Landtag im November 2022 mit Mehrheit, hier mit den Stimmen von CDU, FDP und AFD, die Landesverwaltung aufgefordert, auf das Gendern zu verzichten. Siehe unseren Bericht auf TE vom 13. November 2022. Und weil den Genderisten keine anderen Argumente einfielen, haben sie sich über die angeblich fehlende „Brandmauer“ der CDU gegenüber der AfD aufgeregt.

Wir brauchen noch mehr Basis-Widerstand gegen den Gender-Unfug

Wie auch immer die Sache in Hamburg ausgehen mag: Es bleibt Widerstand angesagt. Wir haben hier auf TE Empfehlungen ausgesprochen, wie man gegen die Verhunzung unserer deutschen Sprache angehen und den verbohrten Genderisten das Leben schwermachen kann. Wir nennen einige auch an dieser Stelle:

  • Protestieren Sie als GEZ-Gebührenzahler bei den Intendanten, den Programmchefs und den Einzelredaktionen der Rundfunk- und Fernsehsender, wenn Moderatoren den Glottisschlag (Gender-Schluckauf bei Bürger*innen) oder das Gender-Partizip (Teilnehmende) verwenden!
  • Protestieren Sie bei Politik, Ministerien, Kommunen, wenn gegendert wird!
  • 
Fordern Sie Schulleiter auf, auf den Gender-Unsinn zu verzichten, wenn Sie sehen, dass Ihre Kinder hier im Unterricht umerzogen oder Sie in Elternrundschreiben entsprechend malträtiert werden!
  • Fordern Sie die Schulminister auf, die Gendersprache (wie in Frankreich) in der Schule zu verbieten!
  • 
Gehen Sie rechtlich dagegen vor, wenn Sie sehen, dass Ihre Prüfungsleistungen herabgewürdigt wurden, weil Sie nicht „gendergerecht“ geschrieben haben!
  • Drohen Sie als Kirchenangehörige, Ihre Kirche zu verlassen, wenn der Gender-Unfug dort von der Geistlichkeit oder von den Laienfunktionären praktiziert wird!
  • 
Drohen Sie Unternehmen, zukünftig deren Produkte zu meiden, wenn sie weiter „gendern“!
  • 
Motivieren Sie Bekannte „nicht-deutscher Herkunftssprache“, sich gegen den Gender-Irrsinn zu positionieren! Schließlich macht die Gendersprache den Erwerb der deutschen Sprache nicht leichter.
  • 
Kündigen Sie mit entsprechenden Begründungen Abos von Zeitungen und (Fach-)Magazinen, die die Gendersprache praktizieren und/oder verteidigen!
  • Spenden Sie nicht mehr an Hilfseinrichtungen, die Sie gegendert ansprechen!
  • 
Bauen Sie in Ihre Mail-Filter einen Gendersternchen-Filter ein und lassen Sie alle Ihre Kommunikationspartner wissen, dass „gendergerechte“ Mails im Spam-Ordner landen!

Ferner geben wir Ihnen für Debatten zu Hause, im Freundeskreis und am Arbeitsplatz zwei Argumente bzw. Aussagen mit:

Erstens: Es heißt immer wieder, mit der „Gendersprache“ sollen Frauen „sichtbar“ gemacht werden. Diese “Argumentation“ ist dummes Zeug. Zwar haben Lebewesen ein Geschlecht, ein Wort hat aber ein Genus. Es heißt in der Zoologie auch völlig unabhängig vom Geschlecht „der“ Fisch, „die“ Giraffe, „das“ Pferd. Genus hat nichts mit Geschlecht zu tun, sondern es ist eine grammatische, a-sexuelle Kategorie. Wie das sogenannte generische Maskulinum, das übrigens dem weiblichen Artikel „die“ folgt: „die“ Bürger. Ein Gender-Stern oder Ähnliches verschafft auch keiner Frau einen Vorstandsposten, hilft ihr nicht in der Abwägung zwischen Karriere oder Beruf. Hier für Frauen etwas zu tun, ist keine Frage der Sprache, sondern gesellschaftspolitischer Maßnahmen.

Und zweitens – an die Leserinnen (real: w wie weiblich) gerichtet: Halten Sie es doch mit der österreichischen Altfeministin (so ihre Selbstbeschreibung) Andrea Schurian. Sie sagte zum phonetischen Gender-Schluckauf: „Ich will in keinem stillen Sprachloch verschwinden oder der Appendix einer Atempause sein.“


Unterstützung
oder

Kommentare ( 47 )

Liebe Leser!

Wir sind dankbar für Ihre Kommentare und schätzen Ihre aktive Beteiligung sehr. Ihre Zuschriften können auch als eigene Beiträge auf der Site erscheinen oder in unserer Monatszeitschrift „Tichys Einblick“.
Bitte entwerten Sie Ihre Argumente nicht durch Unterstellungen, Verunglimpfungen oder inakzeptable Worte und Links. Solche Texte schalten wir nicht frei. Ihre Kommentare werden moderiert, da die juristische Verantwortung bei TE liegt. Bitte verstehen Sie, dass die Moderation zwischen Mitternacht und morgens Pause macht und es, je nach Aufkommen, zu zeitlichen Verzögerungen kommen kann. Vielen Dank für Ihr Verständnis. Hinweis

47 Comments
neuste
älteste beste Bewertung
Inline Feedbacks
Alle Kommentare ansehen
libelle
1 Jahr her

Es ist eben nicht so, dass die Genderspreche – ein Widerspruch in sich – nur eine Verhunzung wäre. Durch ihre Verkomplizierung bis durch ihre Kakophonie, unwillkürliche Parodierung ist das ein Angriff nicht nur auf die Schönheit, sondern auf die verständliche, eindeutige und widerspruchsfreie Kommunikation der Bürger an sich. Damit aber ist es aber ein flagranter Angriff auf die Demokratie. Man schaue nur in den Themenkreis und Zweckgebung der Nachrichtentheorie. Diese besagt-indem sie das Verhältnis und die Beziehung von Sender und Empfänger einer Nachricht, einer Information betrachtet, dass es darauf ankommt dass beim Empfänger genau das empfangen und verstanden wird was… Mehr

ekki
1 Jahr her

warum hört man nie etwas von terroristinnen etc.? die negativen sachen werden nie gegendert.
mein favorit des wahnsinns: krankenschwesterinnen;-)

Sonny
1 Jahr her

So wie es aussieht, lernen Deutschlands Bürger allmählich, sich zu wehren.
Das macht Mut.
Vielleicht schaffen wir es ja dann eines Tages auch, die Diktatoren aus der grünen Armee hinter uns zu lassen.

FCK diversity
1 Jahr her

Dann aber alles weg und nur das Maskulinum.
Denn auch die von so manchen nicht als Gendern empfundene schwachsinnige Doppelnennung ist keinen Deut besser als das Sonderzeichen-Neusprech.
Es macht die Sprache sogar noch mehr ineffizienter, weil noch länger und lenkt genauso vom Inhalt ab.
Und der Person und seine Gang müssen genauso beerdigt werden wie der Partizipmissbrauch.
Ersthelfende, Rettungsdienstmitarbeitende. Kotz.

PaulN
1 Jahr her

Oh ja, selbst hier in den Kommentaren gibt es Leute die es scheinbar immer noch komisch finden zu gendern und gar nicht merken, dass sie diesen Schwachsinn damit nur vorantreiben. Für mich fängt das Gendern übrigens schon damit an, dass man explizit beide Geschlechter anspricht „Liebe Leserinnen und Leser“.

mediainfo
1 Jahr her

Sehr geehrte „Bürger*innen …“

Ich hatte eigentlich gehofft, dass wir die Zeiten des aktiven Bekenntnisses zur erwarteten Gesinnung durch die Art des Grüßens, lange hinter uns haben.

Vladimir
1 Jahr her

Kurz und bündig: Bin aus allen Vereinen etc. sofort ausgetreten, die dieses dümmliche Kauderwelsch benutzten. Spare Geld!
ADFC, Mieterverein usw.

Last edited 1 Jahr her by Vladimir
Ursula Schneider
1 Jahr her

Hat man eigentlich schon mal in unserer „Willkommenskultur“ an alle diejenigen gedacht, welche beim Erlernen unserer eh schon schwierigen Sprache sich nun auch noch mit Gender-Sternchen, Schrägstrich, Binnen-I u. ähnlichem Quatsch auseinandersetzen müssen? Sind solche Zumutungen nicht extrem fremdenfeindlich?

Niklot
1 Jahr her

gender“gerecht“ ist auch so ein Propagandabegriff. Bürger ist gerecht, weil es neutral alle anspricht. Bürger:*_innen ist ja noch nicht mal gegendert, weil es ja gar nicht auf jedes einzelne „Gender“ eingehen kann. Aber im Zweifel könnte man natürlich „gegendert“ sagen. Nur gendergerecht, das gibt es einfach nicht. Das ist eine Illusion.

November Man
1 Jahr her

Gendern verbieten, ich bin dabei. Aber dann nicht nur in Behörden, sondern überall. Auch in den Medien und vor allem im deutschen Propaganda-Bezahlfernsehen ARD und ZDF. Man kann es wirklich nicht mehr hören. Das ist pure Provokation und Sprachterror gegen die deutsche Bevölkerung. Wenn schon einen Volksentscheid, dann aber gleich einen verbindlichen Volksentscheid in ganz Deutschland.