Grüne „Argumentationshilfe“: Frohe Weihnachten mit Rechtspopulisten

Gefahr unterm Weihnachtsbaum! Ist Ihr Onkel ein Rechter? Nach dem Erfolg der Amadeu Antonio Stiftung zur Denunziation rechter Eltern in der Kita hilft der Grüne Lasse Petersdotter, wie man an Weihnachten der "rechtspopulistischen" Verwandtschaft begegnet.

Bild: Collage

Weihnachten ist gerettet dank Lasse Petersdotter. Kennen wir ja alle, diese anstrengenden Familienfeste, wenn man halb betrunken und vollgefressen zusammen sitzt, Opa aus dem Krieg erzählt und sich der angeheiratete Onkel zu später Stunde aus seiner rechtspopulistischen Ecke traut und Stammtischparolen zum Besten gibt, die er vermutlich bei Björn Höcke abgeschrieben hat.

Ungefähr so muss das sein, wenn der Grünen-Abgeordnete aus dem Landtag in Schleswig-Holstein sich Weihnachten im deutschen Biedermeier vorstellt. Und damit das nicht wie üblich aus dem Ruder läuft, betretenes Schweigen folgt oder sich zartbesaitete Grünenwähler*Innen dann an ihrer veganen Sojawurst verschlucken, hat der Lasse uns eine Hilfestellung formuliert, damit wir wissen, wie wir auch beim Weihnachtsbraten klischeehaft, banal und naiv auf konstruierte Stammtischparolen angeblicher Rechtspopulisten am familiären Gabentisch antworten.

Der Lasse hat es nämlich richtig drauf im sanften, wohltemperierten Antworten. Wenn zum Beispiel jemand anmerkt, es kämen doch alle nur hierher, um unsere Sozialsysteme zu plündern, hat er die richtige Antwort parat: Niemand verlasse seine Heimat und riskiere alles, um dann von Sozialhilfe zu leben. Lassen Sie sich auf keinen Fall auf den Einwurf störender Fakten ein, sollte der renitente Onkel etwa anmerken, das doch nachweislich zwei Drittel aller Zuwanderer vom deutschen Sozialstaat leben und es offenbar doch ein paar gibt, die es vorziehen in Deutschland monatlich von dem zu leben, was sie in ihrer Heimat im Jahr verdient haben.

Auch wenn zum Beispiel jemand auf die Übergriffe auf Frauen in der Silvesternacht in Köln hinweist, und dass das mit einer Überzahl an Asylbewerbern zu tun hatte, weiß der Lasse in seiner eigens erstellten Broschüre, die Sie sich für die „lange Fahrtzeit“ im ökologisch einwandfreien „Zug nach Hause“ auf seiner Homepage herunterladen können, zuverlässig Rat und Antwort: Wir müssten unbedingt über sexualisierte Gewalt „diskutieren“. Und meistens finde diese ja im persönlichen und familiären Umfeld statt. Danke Lasse, was würden wir Frauen ohne dich tun?

Leider hat Lasse das Beispiel ausgelassen, was zu sagen wäre, wenn Opa beim Abendessen darauf hinweist, dass man früher keinen Weihnachtsmarkt in Deutschland mit Betonpollern und Maschinengewehren sichern musste, weil man das nämlich an der deutschen Außengrenze zuverlässig erledigte. Lasse, was antworte ich Opa bloß auf diese intolerante und verstörte Ansicht, die sicher irgendwie mit seinem Aggregatzustand als weißer alter Mann zusammen hängt, was bekanntlich besonders anfällig macht für rechtspopulistische Thesen?

Und leider ist auch nicht aufgelistet, was ich antworten soll, wenn jemand sagt, Kinderehen seien ja demnächst in Deutschland legal, weil wir lieber Scharia-Recht schützen, als die Prinzipien unserer eigenen Verfassung. Lasse, hilf mir, ich weiß nicht weiter!

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Kommentare ( 104 )

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Thomas Holzer
5 Jahre her

Hätten er und sein Büro diese Broschüre auch ohne Steuergeld, sprich aus Eigenmittel finanziert?!
Das wage ich doch zu bezweifeln. Ergo: Hinweg mit allen aus Steuern finanzierten Parteienförderung, und es wird wesentlich weniger Schwachsinn produziert und verbreitet werden 🙂

Tizian
5 Jahre her

Ja, dieses Land ist fertig, völlig krank und kaputt.

Peterson82
5 Jahre her

Es scheint wirklich schlimm zu sein, wenn durch betreutes Denken nun auch dem eigenen Klientel vorgekaut werden muss was sie von sich geben sollen, da die Argumente derartig dünn sind, dass man wohl von selbst kaum stichhaltige Gegenargumente finden wird.

Franzl
5 Jahre her

Da will man ein schönes Weihnachtsfest im Kreise der Familie verbringen und dann macht der Lasse den Mund auf. Man denkt als Vater sofort an den Fehler, ihn zu sehr behütet zu haben. Vielleicht wäre ein richtiger Beruf nach der mittleren Reife das Richtige gewesen? Aber nachdem er Islamwissenschaften studiert hat und in die Politik ging, hat er andauernd das Bedürfnis mir mein Weihnachtsfest zu versauen.

Enrico Stiller
5 Jahre her

Ich kann dem guten Lasse helfen. Keine Antwort auf die Betonpoller und putzige Maschinenpistolen bei Weihnachtsmärkten? Oder auf Kinderehen… Ach, ganz einfach: Wenn jemand Ihnen mit solchen Petitessen kommt, machen Sie ihn einfach darauf aufmerksam, dass solches Gerede Wasser auf die Mühlen der Falschen ist, dass die Ablehnung von Kinderehen und Scharia zumindest (!) potentiell rassistisch ist, und dass es doch ein Gebot christlicher Nächstenliebe ist, Kinder zu lieben, wie es viele Geistliche in den letzten Jahren doch vorgemacht haben. Und ausserdem sei unsere Gesellschaft doch so viel bunter geworden. Schliesslich müssten wir doch aus unserer Vergangenheit gelernt haben (das… Mehr

Engel
5 Jahre her

Sehe ich genauso, mir soll keiner blöde kommen, sonst gibts richtig Ärger.
Wiird Blödsinn gelabert, wird einmal höflich drauf aufmerksam gemacht. Beim 2. Mal fliegt derjenige raus!

Maria Mgd.
5 Jahre her

Um es mit einem mehr oder minder bekannten Bürger inklusive Mitgrationshintergrund (Hofnarr) zu sagen: Du kommst hier net rein … @Lasse Dingensdotter…

friedrich - wilhelm
5 Jahre her

welche geisteskrankheit ist angesichts solcher ergüsse eigentlich zu diagnostizieren?
kann man in deutschland sich sein gehirn absaugen lasssen? aber bitte nicht soviel, daß der kranke als politiker endet! trotzdem: best christmas day and happy new year by
friedrich – wilhelm, cambridge/mas.

hagr
5 Jahre her
Antworten an  friedrich - wilhelm

Akuter Infantilismus, fällt unter die Entwicklungsverzögerungen 😉

Reinhard Peda
5 Jahre her

Hat Er auch Argumentationshilfe für Diskussionen mit Salafisten und sonstigen Korangläubigen?

GUMBACH
5 Jahre her
Antworten an  Reinhard Peda

Nein, das wäre ja rechtspopulistisch … äh, oder so ähnlich …

Dieter
5 Jahre her

hätte der Herr in seiner Broschüre nicht das Wort „rechts*“ weglassen und einfach einen Freiraum zum selber einsetzen lassen können?
Dann hätte er sein Zielpublikum sicherlich vervielfacht.
Interessant fand ich die regelmäßigen Wiederholungen: , nachdem er ja vorher von einem „Streit“ als verbindendem geschrieben hatte.