Entgegen aller wissenschaftlicher Erkenntnisse wollen uns Genderwissenschaftler weismachen, dass die Unterschiede zwischen Mann und Frau gesellschaftlich konstruiert sind. Als Gesellschaft werden wir uns diese ideologische Gleichmacherei nicht länger gefallen lassen.
Mit „Girlsdays“ sollen Mädchen für Berufe interessiert werden, in denen Frauen unterrepräsentiert sind. Zum Beispiel sollen Mädchen so zu einem Studium in MINT-Fächern (Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik) motiviert werden. Auch an meiner Universität gab es zu meiner Studienzeit einen solchen Girlsday mit dem Ziel, mehr Mädchen für das Medizinstudium zu interessieren.
Warum eigentlich ausgerechnet ein Girlsday für das Medizinstudium? Der Frauenanteil liegt schon seit langem bei deutlich über 50 %. Ich konfrontierte die Frauenbeauftragte, die den Girlsday organisierte, mit diesem Fakt. Diese erklärte mir, dass ja noch immer nur eine Minderheit der Professoren weiblich sei und solange das Geschlechterverhältnis bei Professoren nicht ausgeglichen ist, ein Girlsday für das Medizinstudium seine Berechtigung habe. Klingt sinnvoll, oder? Was wohl das Ziel ist? Eine Frauenquote von 100 % im Medizinstudium, weil es dann in Zukunft keine männlichen Professoren mehr geben kann?
Insgesamt ist Gleichstellung in unserer Gesellschaft eine Einbahnstraße. Wie beim Girlsday für das Medizinstudium geht es beim Thema Gleichstellung viel zu oft um Aktionismus und Frauenlobbyismus. Das liegt auch daran, dass in den Bundesverwaltungen, den meisten Kommunen, Bundesländern und einer Mehrzahl der Organisationen die Funktion des Gleichstellungsbeauftragten auf Frauen beschränkt ist. Auch deshalb geht es beim Thema Gleichstellung zu selten um Probleme, die Männer betreffen. Wenn eine Wahl zum Gleichstellungsbeauftragten stattfindet, sind in der Regel nur Frauen wahlberechtigt und diese wollen zum Wählen motiviert werden. Oft genug führt das zu Aktionen, die zeigen sollen: Ja, wir tun etwas für Frauen. Nicht: Wir tun etwas für die Gleichstellung.
Statt unsere Ressourcen in wirkliche Gleichberechtigung zu investieren, werden diese zum Beispiel in den Gender„wissenschaften“ verpulvert. Beispielhaftes Ergebnis der „Forschung“: Professoren sollen in Zukunft Professx genannt werden. Statt zum Bäcker gehen wir wohl bald auch zum „Backenden“ und statt zum Bestatter zum „Bestattenden“. Unsere Sprache wird, gefördert mit Millionen von Steuergeldern, verschandelt, ohne dass das irgendjemanden etwas bringt.
Aus dem vom Konsens geprägten Bundestag ist praktisch keine Kritik zu hören. Jüngst ließ sich die Berliner Landes-CDU sogar von ihrem Koalitionspartner SPD breitschlagen, das Studentenwerk in „Studierendenwerk“ umzubenennen. Kostenpunkt: Fast eine Million Euro. Wie viele Leben hätten wohl gerettet werden können, wenn dieses Geld in die Suizidprävention investiert worden wäre? Hätten die Ressourcen nicht viel mehr für die Gleichstellung gebracht, wenn sie in Kitas investiert worden wären, um eine bessere Vereinbarkeit von Elternschaft und Arbeit zu erreichen?
Wir müssen akzeptieren, dass Jungen und Mädchen, Frauen und Männer unterschiedlich sind. Entgegen aller wissenschaftlicher Erkenntnisse wollen uns viele Genderwissenschaftler weismachen, dass die Unterschiede zwischen Mann und Frau allein gesellschaftlich konstruiert sind. Als Gesellschaft werden wir uns diese ideologische Gleichmacherei nicht länger gefallen lassen.
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