Audi will mehr „Gendergerechtigkeit“ im Unternehmen. Ein Mitarbeiter fühlt sich in seinen Persönlichkeitsrechten verletzt und zieht vor Gericht.
Migration ungebremst, Wirtschaft schwach, Schulden steigen.
Noch nie war eine neue Regierung so unbeliebt, die Wähler so frustriert.
Darauf reagiert die Regierung Merz mit wachsenden Angriffen auf freie Medien:
Kontrolle, Gedankenpolizei, jeder Kritiker ist „rechts“ und wird vor Gericht gezerrt.
Danke, dass Sie uns als kritisches Medium unterstützen.
Nur scharfe Kritik bewirkt Veränderung.
Wer keine Probleme hat, der schafft sich welche, besagt ein Sprichwort. Beim VW-Konzern könnte man ergänzen: „Wer bereits welche hat, der“, beziehungsweise gendergerecht „die oder das schafft sich gern noch mehr“ oder auch: „Warum einfach, wenn es auch kompliziert geht?“ Für die VW-Tochter-, Sohn- oder Divers-Marke Audi soll die werbliche Ansage „Vorsprung durch Technik“ seit April 2021 durch das Motto „Vorsprung beginnt im Kopf“ fundiert und arrondiert werden. Als hätte der Autobauer nicht schon alle Hände voll zu tun mit den Folgen von Dieselgate und dem in Deutschland ausgerufenen Ende der Verbrennungsmotoren sowie dem Umstieg auf Elektromobilität, weist das Unternehmen in einer dreizehnseitigen Broschüre seine Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter oder noch korrekter „Mitarbeitenden“ an, der Gendergerechtigkeit als „Ausdruck einer Haltung gegen Diskriminierung und für Vielfalt“ einen umfänglichen sprachlichen „Respekt“ zu erweisen.
Klage gegen Schikane
Aber nicht nur bei Konservativen regt sich Widerstand gegen eine verordnete Verballhornung der gewachsenen Sprache. Auch Mitglieder einer liberal geprägten Regierung wie der französische Bildungsminister und Rechtsprofessor Jean-Michel Blanquer machen Front gegen die Gender-Sprache. An französischen Schulen ist nun per Erlass verboten, was Audi an seinen oder ihren Werkbänken gerade erst arbeitsrechtlich verordnen will: Die Nutzung der Gendersprache. Die Pünktchenwörter mit Doppelpunkten in der Mitte seien zu komplex und behinderten das Lesen und Erlernen der französischen Sprache, befand Blanquer. Und der französische Premierminister Édouard Philippe hat seine Beamten aufgefordert, die hierzulande gerade beim „Deutschlandfunk“ und anderen Institutionen Einzug haltende Pünktchensprache und andere sogenannte inklusive Formen in offiziellen Texten nicht mehr zu benutzen.
Jakobinischer Eifer
Doch die angeblich geschlechtergerechte Sprache unterliegt nicht nur dem Irrtum eines angeblich generellen Zusammenhangs zwischen einem natürlichen und einem grammatikalischen Geschlecht. Der Ingenieur Johannes W.M. Braun macht darauf aufmerksam, dass „der Löwe, die Giraffe und das Pferd“ generisch für die jeweilige Tierart stehen, ohne dass dies die Sprachpolizist*innen bislang gestört hat. Und auch rein maskulin ist von dem „Sexualstraftäter“ oder dem „Pädophilen“ und „Päderasten“ als kriminellem Täter die Rede. Solche Inkonsequenz findet sich im Gender-Sprachgewirr aller Orten; zu Recht weist Braun darauf hin, dass es „konsequenterweise auch ,Bürgerinnen- und Bürgermeister‘“ oder auch „Einwohnerinnen- und Einwohnermeldeamt“ heißen müsste. Und in der Fernsehwerbung bekämen wir täglich dutzendfach zu hören, dass wir uns „über Risiken und Nebenwirkungen“ von Arzneimitteln bei unserem „Arzt oder Apotheker“ informieren sollten.
Das dritte Geschlecht
Die Wirtschaft hat andere Sorgen
Der Autor ist Rechtsanwalt, Politik- und Unternehmensberater und Vorsitzender des „Bundes Katholischer Unternehmer“ (BKU) der Diözesangruppe Berlin-Brandenburg im Erzbistum Berlin.
Dieser Beitrag von Richard Schütze erschien zuerst in Die Tagespost. Katholische Wochenzeitung für Politik, Gesellschaft und Kultur. Wir danken Autor und Verlag für die freundliche Genehmigung zur Übernahme.
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Ein Land, indem es mehr Lehrstühle für Gender als für Motorbau gibt, hat schon verloren.
Das Genderproblem ist nicht zu verniedlichen! Ich erachte es als eine kulturell gefährliche Beeinträchtigung einer über Jahrhunderte gewachsenen Gsellschaft, die wegen Ihrer Sprache bislang weltweit höchstes Ansehen besaß. Wenn ich allein schon auch an die undifferenzierten Anspracheformen aus dem Englischen im Vergleich zu den sehr differenzierten Anreden in der deutschen Sprache denke !!! Es graustmich, wenn wir englisch als Hauptsprache in der EU
Wenn eines fernen Tages alle „diskriminierenden“ Begriffe getilgt worden sind, wird man von vorn anfangen müssen. Denn die Unterschiede, die das eigentliche unerträgliche Ärgernis sind, bleiben ja bestehen.
Die Sprachreiniger sind sozuagen einem negativen Wortrealismus verfallen. Während Wortrealisten glauben, zu jedem Wort existiere das damit Bezeichnete tatsächlich („Gewöhnlich glaubt der Mensch, wenn er nur Worte hört…“), meinen Sprachreiniger, mit der Beseitigung eines Wortes oder einer Umbenennung sei auch der „Tatbestand“ verschwunden.
Beides ist ein Nachklang eines kindlichen Sprachverständnisses.
Ist wohl bei Audi ein Marketinggag, um sich als Wokes Unternehmen zu präsentieren. Das geht sicher nach hinten los, denn wieviele Woke kaufen wohl Autos, die wollen doch nur Fahrräder. Mein letzter Firmenwagen war ein Audi und da hab ich mich schon über die unmögliche Benutzersteuerung des MMI aufgeregt, jetzt wird Audi wohl auch noch das Geschlecht wissen wollen, bevor er startet und das Navi wird die Zusammenarbeit verweigern, wenn man nicht ordentlich gendert bei der Adresssuche. Ich hätte einen Slogan für den VW Konzern. Audi und VW sind No Way.
Wenn man einen Prozess anstrengt, sollte man tunlichst die eigenen Argumente auf Stichhaltigkeit abklopfen aber auch die möglichen Gegenargumente im Voraus überlegt haben. Wenn dieser Prozess nämlich verloren geht, wird er zum Präzedenzfall. Das gilt natürlich auch in die andere Richtung, aber bei scharfem Nachdenken wird klar, dass der Kläger leider nicht viel gewinnen kann, wenn überhaupt. Richtig war, die individuelle Betroffenheit zum Gegenstand der Klage zu erheben. Eine allgemeine Klage gegen das Gendern, wäre vom Gericht gar nicht angenommen worden. Nun wäre zu untersuchen, wo der Kläger tatsächlich individuell diskriminiert wird. Ein „falscher Wortstamm“, wie im Artikel erwähnt, ist… Mehr
Wer sich als divers bezeichnen darf, hat Organe oder Chromosomen der beiden Geschlechter. Ich kenne zwei dieser diversen Menschen, die sich aber als Frauen fühlen. Die 394 registrierten diversen Menschen von 83 Millionen sind sowieso nur ein Feigenblatt, da viele Männer Angst haben, sich mit Frauen (55% der Menschheit) in diesem Thema anzulegen. Als Transfrau bin ich in der Öffentlichkeit noch nie Demi Boys und Girls ( weiß der Autor, was das ist? ) oder anderen genannten geschlechtlichen Einordnungen begegnet. Vielleicht ist das einem anderen Foristen passiert? Ich wäre sehr sehr neugierig.
Mit diesen sinnlosen internen Maßnahmen, deren Wirkung wohl nicht nur bei den Interna in Zukunft festzustellen sind, war Audi meine Automarke!
Denn als nächstes ist dann als neueste Errungenschaft wohl zu erwarten, dass die Autos mit viereckigen Reifen ausgestattet werden………
Die Überschrift ist etwas irreführend. Gendern schließt gesunden Menschenverstand aus.
Naja, wenn es mit dem Fortschritt durch Technik nicht mehr so recht funktioniert, braucht man andere „Innovationen“. Soweit mir bekannt ist „Audianer“ verkürzt, korrekt, lautet es: „Audianer_innen“. Die Mitarbeiter mögen das bedauern und beklagen.
Die Kunden haben die Wahl.
Um ehrlich zu sein, gendern ist nur was für Schwachsinnige, Linke, Pseudointellektuelle und sonstige in fernerem Sinne der Regenbogenfahne Hinterherhechelnde… Vielmehr ist es der altbekannte Kulturkampf der Marxisten, Mao hat es auf die Spitze getrieben mit seinem „großen Sprung nach vorn“. So wird es weitergehen, die Aktivisten haben es geschafft, bis in die Vorstände großer Firmen vorzudringen. Erinnert mich irgendwie an den Marsch durch die Institutionen der Alt-68ziger. Rudi Dutschke hätte seinen Spaß. Aber was Audi und die Mutterine VW machen, interessiert mich eh keine Bohne, die wollen mir als Deutschen sowieso kein Auto verkaufen, man schaue sich nur die… Mehr