„Gays for Gaza – Queers for Palestine – Chickens for KFC“

Westliche Frauen mögen nicht nachempfinden können, was Islamismus bedeutet. Aber auch sie sollten genügend Vorstellungsvermögen besitzen, um zu begreifen, dass sie sich mit Leuten solidarisieren, die sie umgehend entrechten würden, wenn sich dazu die Gelegenheit böte.

IMAGO

Westminster, London, an einem Abend Anfang November: Eine Gruppe pro-palästinensischer Demonstranten skandiert Slogans, die Israel als „Terrorstaat“ diffamieren. Auffallend viele Frauen befinden sich unter den Protestlern, auch solche europäischen Phänotyps. Mit wütenden Stimmen fordern sie ein „Freies Palästina“.

Dass ein solches unter anderem auch unfreie Frauen bedeutet, scheint ihnen entgangen zu sein – Cheerleader gegen die eigene Freiheit, gegen die eigenen Werte, gegen die eigene Sicherheit. Cheerleader, die Terror gegen Frauen mindestens indirekt gutheißen. Auf sie trifft zu, was in Bezug auf die LGBT-Lobby in den Sozialen Medien bereits zum „Meme“, also quasi sprichwörtlich, geworden ist: „Hühnchen für Kentucky Fried Chicken“, so werden mittlerweile Slogans wie „Gays for Palestine“ spöttisch paraphrasiert, um deutlich zu machen, dass jene Queeren, die um ihrer Wokeness willen die Sache der Hamas vertreten, offensichtlich den Verstand verloren haben – denn sie unterstützen Leute, die sie ohne mit der Wimper zu zucken umbringen würden.

Palästina-Demos
Die blanke Umkehr der Faktenlage
Blauäugigkeit, Naivität, es mangelt an Worten, dieses Verhalten zu charakterisieren. Dies gilt auch für Frauen, und zwar sowohl für Europäerinnen als auch für Frauen mit Migrationshintergrund. Letztere können sich im globalen Westen ein weitaus selbstbestimmteres Leben aufbauen als in ihren Ursprungsländern. Sie sollten besser als europäische Frauen wissen, was ein Leben in islamischen oder tribalistisch geprägten Gesellschaften bedeutet.

Westliche Frauen wiederum mögen vielleicht nicht so konkret nachempfinden können, was Islamismus bedeutet. Aber auch sie sollten über genügend Bildung und Vorstellungsvermögen verfügen, um zu begreifen, dass sie sich hier mit Leuten solidarisieren, die sie umgehend entrechten würden, wenn sich dazu die Gelegenheit böte. Allerdings greift hier die Vermutung, dass solche Frauen lediglich zu dumm seien, um zu verstehen, was sie tun, wohl zu kurz: Frauen haben freiwillig bereits den IS unterstützt, sie helfen in vielen Teilen der Welt, ihre Söhne zu Hass zu erziehen, zur Verachtung gegenüber Frauen. Wenn immer wieder mangelnde weibliche Solidarität beklagt wird, hier ist sie mit Händen greifbar.

Je mehr wir über das Massaker an der israelischen Bevölkerung am 7. Oktober 2023 erfahren, desto mehr wird auch deutlich, dass Frauen – wie in vielen Konflikten weltweit – in besonderer Weise zur Zielscheibe wurden. Schwangere wurden auf barbarischste Weise ermordet; Frauen und junge Mädchen wurden vergewaltigt, bevor sie getötet oder verschleppt wurden. Die grausamen Details sind unerträglich, Videos der Gräueltaten anzuschauen, ist nicht zu empfehlen. Angesichts dessen ist gleichfalls unerträglich, wenn Bürger im Westen, wenn Frauen das Leid der israelischen Frauen als Kollateralschaden betrachten, oder gar als berechtigte Folge israelischer Aggression. Zynischer geht es kaum.

Zum einen ist es pure Dekadenz und blanker Hohn, wenn Frauen Vergewaltigern mehr Solidarität entgegenbringen als deren Opfern. Zum andern zeigt sich hier eine atemberaubende Weltfremdheit: Wer sich mit der Hamas gemein macht, verwirft generös die Privilegien unserer Gesellschaft, und reibt sich stattdessen in einem bequem vom Sofa aus geführten Kampf um vermeintliche Gerechtigkeit auf, unter virtuellen, postfaktischen Schlagworten wie „Antirassismus“ oder „Antikolonialismus“.

Und schließlich erleben wir hier einen moralischen Totalausfall: In einer Welt, in der Frauen zu Hunderttausenden in pinkfarbenen „Pussy Hats“ für Solidarität mit Frauen demonstrieren, um sexistische Politiker anzuprangern, sich über einen Gender Pay Gap zu beschweren, oder dafür zu kämpfen, ihre ungeborenen Kinder umbringen lassen zu dürfen, zeigt sich hier erneut und in besonders infamem Ausmaß, dass große Teile der „feministischen“ und woken Szene am Wohl von Frauen nicht das geringste Interesse haben. Anders ist nicht erklärbar, warum nicht Millionen für die gedemütigten, gequälten Frauen und Mädchen Israels auf die Straßen strömen.

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Kommentare ( 111 )

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Sancho
9 Monate her

Hier manifestiert sich die Indoktrination gerade der Mädchen
durch die Bildungsmisere der vergangenen Jahrzehnte.
Nichts anderes als der sorgsam gepflegte, angestaubte
68er-Antisemitismus tritt hier zu Tage.
Dazu kommt ein desaströses historisches Wissen, das diese
Generation zu perfekten, instrumentalisierten Lautsprechern
für Woke, Neo-Feministen und Extremisten macht. Sie sind
das willige Werkzeug in der Hand der Islamisten, die mehr
als die Vernichtung Israels im Sinn haben.
„Die glücklichen Sklaven sind die erbittertsten Feinde der Freiheit.“
(Marie von Ebner-Eschenbach)

waltwide
9 Monate her

(Es ist)“ pure Dekadenz und blanker Hohn, wenn Frauen Vergewaltigern mehr Solidarität entgegenbringen als deren Opfern.“

Ein Klasse Statement. Danke sehr !

Last edited 9 Monate her by waltwide
evaundadam
9 Monate her

Verwunderte Anmerkung: Vormals gab es starke Weiber. Dann gab es die Frauen. Dann die Feministinen (nicht zu verwechseln mit den historischen Frauenrechtlern), dann die Frauenquoten und die Me-Too-Bewegung, dann… wieso nur, wieso nur habe ich hier den Eindruck, dass hier immer mehr verloren ging?

evaundadam
9 Monate her

Der Sinn und Zweck von hysterisch aufgeheizten, aggressiven Mobs/Massen ist der Verlust von jeglichem Bezug zur Realität. Die Irrationalität ist hier kein Fehler, sondern eben das Attraktive, ebenso wie die Aufgabe jeglicher Individualität – und individueller Verantwortung – zugunsten einer hemmungslos ausgelebten Aggressivität. Die vorgegebenen Ziele sind rein äußerlich aufgesetzt, weswegen es denn auch kein Widerspruch ist, wen diese sich widersprechen, weil nicht sie, sondern die oben skizzierten „Features“ das Gemeinsame sind. Im übrigen ist im Verhalten von hysterischen Mobs – ob nun männliche oder weibliche – keines der sog. männlichen Tugenden von Mut und Stärke zu finden. „Stark“ und… Mehr

Der kleine Muck
9 Monate her

Diese Frauen haben erkannt, wohin der Weg führt. Die Übernahme der Macht in vielen westlichen Gesellschaften durch den Islam ist nicht mehr aufzuhalten. Da ist es ratsam, sich beizeiten auf die richtige Seite zu schlagen. Dass das auch für LGBTx Personen gut ausgeht, mag bezeifelt werden.

Kassandra
9 Monate her
Antworten an  Der kleine Muck

Bei Ehrenmorden werden auch westliche Frauen gelistet. Freiheit ist „schwierig“ in so einer „Beziehung“ – wenn der stärkere gelernt hat, sein „Recht“ durchzusetzen. Einige Beschreibungen, wo es in Deutschland bereits schief ging, hier: https://ehrenmord.de/doku/doku.php

Ostfale
9 Monate her

Frau Diouf, Ihr Artikel in allen Ehren, ich teile in weitestgehend. Was mir allerdings aufstieß ist dieser letzte Absatze des folgenden Beitragsauszugs. Genau das sollte jedoch geschehen, sonst rüttelt es die nicht auf, die sich der Tragweite ihrer Zurückhaltung in punkto Solidarität für Israel und die Juden nie klar werden können. So harsch es klingt, aber *auf einen groben Klotz gehört nun mal ein grober Keil*. Sonst hat man das Nachsehen. „Je mehr wir über das Massaker an der israelischen Bevölkerung am 7. Oktober 2023 erfahren, desto mehr wird auch deutlich, dass Frauen – wie in vielen Konflikten weltweit –… Mehr

hkiom
9 Monate her

Das deutsche Grundgesetz garantiert Freizuegigkeit der Person – wenn es in Gaza und der Westbank so schoen und tolerant ist, warum gehen die Demonstraten dann nicht dorthin? Wenn es am Geld mangelt wuerde eine Spendenaktion Abhilfe schaffen – viele ‘Kartoffeln’ gaeben sicherlich gern hundert Euro, damit diese Leute ihren Traum verwirklichen und ohne Rueckfahrschein nach Gaza oder Westbank auswandern.

Manzotto
9 Monate her

Ja, solche Leute kenne ich auch. Vor langer langer Zeit links sozialisiert, ich gebe es zu, erlebe ich die, die man so „die alten Kumpels“ nennt, einig in ihrer hehren linken Gesinnung, in der sie es sich bequem gemacht haben wie auf einer warmen weichen Kuscheldecke. Es sind die, die ihren Eltern bis auf ewig deren „wir haben davon nichts gewußt“ vorgeworfen haben. Bald werden sie selbst diejenigen sein, die verschämt und ängstlich behaupten, dass man das ja alles nicht hätte kommen sehen können. Der Autor hier hat Recht: man weiss einfach nicht mehr, wie man dieses erbärmliche intellektuelle Versagen… Mehr

the ministry of silly walks
9 Monate her

Die beiden Chicken auf RadioGenoa wären im „freien Palästina“ die Ersten. Was mit denen passieren würde kann man in den Annalen des 07. Oktober eingehend nachlesen…

the ministry of silly walks
9 Monate her

Doch, bitte die entsetzlichen Taten der Hamasterroristen anschauen. Einfach mal eine Viertelstunde im www suchen. Findet man in arabischen und angelsächsischen Kanälen. Danach sich übergeben, nächtelang nicht schlafen, Angstzustände über Tage erleiden und danach kapieren was hier in Wahrheit abgeht…