Nein, es sind keine schönen Minuten mehr am Ende des Lebens der 19-jährigen Studentin. Bewusstlos, der Körper zu Dreiviertel in der kleinen, knietiefen Dreisam, der Kopf untergetaucht, die Beine auseinandergerissen, vergewaltigt. Unbekleidet. Überall Spuren brutaler Gewalt am Körper. Bilder, die sogar hartgesottene Polizisten erschüttern. Das Ende einer jungen, hoffnungsvollen Frau.
Nach dem grausamen Mord war Pfefferspray in der gesamten Stadt schnell ausverkauft. Zumal kurze Zeit später ein zweiter Mord an einer jungen Frau passierte. Es sind jetzt zwar mehr Polizisten in der Stadt unterwegs. Der Oberbürgermeister hatte in der Landeshauptstadt Druck gemacht: Wir brauchen mehr Kräfte. Doch wer jetzt noch abends nach Hause muss, ruft überall an, dass er gut und vor allem sicher angekommen ist.
Das ist Freiburg im Breisgau, 2017. Klassische alte deutsche Universitätsstadt mit Münster und vielen kleinen Bächles an den Straßenrändern, früher ein Schauplatz der Bauernkriege, Sitz des Erzbischofs, heute grüne Hochburg, seit langem von einem grünen Oberbürgermeister regiert, eine der Hauptstädte von »Refugees welcome«. Dringend werden gerade Dolmetscherinnen und Dolmetscher für Singhalesisch, Somali, Tamil, Kurdisch-Kurmanci, für Kreol für den zentralen Dolmetscherpool des Amtes für Migration und Integration gesucht.
Vor einem Jahr, am 16. Oktober 2016, wurde die 19-jährige Studentin Maria L. ermordet. Dieses Verbrechen verändert die Stadt mehr als alles andere. Maria L. fährt nachts von einer Studentenfeier »Big Medi Night« in der Mensa im Institutsviertel mit ihrem Fahrrad an der Dreisam nach Hause. Doch sie kommt nicht an. Hussein K. ist ein afghanischer »Flüchtling«, der seit 2015 in Freiburg lebt. Vielleicht stammt er auch nicht aus Afghanistan, so genau weiß das niemand, ebensowenig wie sein Alter bekannt ist. Papiere hat er nicht. Er gibt sein Alter mit 16 Jahren an, als er in Freiburg ankommt. Auf mindestens 22 Jahre schätzen ihn Fachleute.
Hussein K. trifft in der Nacht zum Sonntag, 16. Oktober 2016, auf die Studentin, reisst sie vom Fahrrad. Sie schreit. Er hält Maria L. den Mund zu. Er würgt sie mit ihrem Schal bis zur Bewußtlosigkeit. Er vergewaltigt sie brutal, wirft sie wie ein Stück Abfall in den Bach. Sie liegt mit dem Kopf im Wasser und ertrinkt, ohne das Bewußtsein wiedererlangt zu haben, wie der Oberstaatsanwalt sagt. Im Prozess später fällt die Aussage: Der Täter habe vergewaltigt und getötet »wie ein Tier«. Detaillierteres will man eigentlich nicht wissen.
Nur durch einen Zufall kommen die Ermittler nach siebenwöchigen Ermittlungen dem Täter auf die Spur. Sie durchsuchen die Gegend auch nach den kleinsten Hinweisen, lassen einen dornigen Busch komplett absägen und ins Labor bringen. An dessen Zweigen finden sie ebenfalls Spuren der Gewalttat und ein Haar mit der DNA des Täters. Zusammen mit Bildern von Videoüberwachungskameras kommen die Ermittler dem Verbrecher auf die Spur. Die Sonderkommission hatte vorher mit einem Suchhund einen Hörsaal durchkämmt – ohne Ergebnis. Die Personalien von rund 100 Studenten im Hörsaal wurden aufgenommen, fast alle gaben sogar DNA Proben von sich ab. Geprüft wurde auch, ob der Mord mit einem anderen Mordfall im nahen Endingen zusammenhängt, bei dem ein paar Tage nach der Gewalttat an der Dreisam eine 27-jährige Joggerin vergewaltigt und ermordet wurde.
Von dem Verbrecher wird bekannt, dass er 2013 auf der griechischen Insel Korfu eine 20-jährige Studentin überfallen und eine Steilküste hinabgeworfen hat. Die Studentin überlebt schwer verletzt wie durch ein Wunder. Hussein K. wurde in Griechenland zu einer zehnjährigen Strafe verurteilt, nach eineinhalb Jahren gegen Auflagen schon wieder entlassen. Der verurteilte Straftäter hätte eigentlich überhaupt nicht nach Deutschland kommen dürfen, taucht aber unter und schlägt sich im Chaos der Flüchtlingsströme und offenen Grenzen nach Deutschland durch. Pantelis Chaidos, der Vater des griechischen Opfers wird zitiert: »Ich kann nicht glauben, dass sie ihn freigelassen haben, damit er tötet. In was für einem Staat leben wir?«
Als Hussein K. irgendwie in Freiburg ankommt, verlassen sich alle darauf, dass er minderjährig ist und damit hilfsbedürftig. Die Sozialindustrie kann sich um ihn kümmern.
Der Fall erregt weltweite Aufmerksamkeit. Die meisten Zeitungen berichten ebenso wie ausländische Medien. Kai Gniffke aus der Tagesschau-Chefetage dagegen stuft den Mordfall als von »regionaler Bedeutung« ein. Die Tagesschau berichte »sehr selten über einzelne Kriminalfälle«, meint er. In der Tagesschau erfährt der Zuschauer daher nichts von dem Verbrechen. Sie greift zu dem Begriff »Unschuldsvermutung« und betont den »besonderen Schutz« des heranwachsenden (zu diesem Zeitpunkt dringend) Tatverdächtigen. Dass der Mann mindestens fünf Jahre älter als angegeben sein muss, interessiert die Faktenfinder der Tagesschau nicht.
Die öffentlichen Bekundungen des Politpersonals machen sprachlos. Für die stellvertretende CDU-Vorsitzende, Julia Klöckner, ist der Mord von Freiburg normal: »Solche Grausamkeiten werden leider von In- wie Ausländern begangen, das ist leider kein neues Phänomen.« Merkel: »Zur Wahrheit gehört auch: Manchmal hat man den Eindruck, dass auch einige, die schon immer hier in Deutschland leben, dringend einen Integrationskurs nötig haben.«
Ulrike Schwarz, Vertreterin der Helferindustrie vom Bundesfachverband unbegleitete minderjährige Flüchtlinge: »Der Fall in Freiburg ist eine Katastrophe und unentschuldbar – aber er hat mit Flüchtlingen nichts zu tun, sondern mit sexualisierter Gewalt, die bekämpft werden muss.«
Jörg Kinzig, Direktor des Tübinger Instituts für Kriminologie, sagt, dass der Mord was mit »jungen Männern« zu tun hat: »Junge geflüchtete Männer verhalten sich wie deutsche junge Männer auch.«
Christian Streich, der für seine Tobsuchtsanfälle bekannte Trainer des Bundesligaclubs SC Freiburg, nennt den Täter »Bub«, vergleicht auf einer Pressekonferenz vor dem Heimspiel gegen Darmstadt 98 die »Flüchtlinge« mit den verfolgten Juden im Dritten Reich. Maria L. wurde nahe an der Nordkurve des Fußballstadions ermordet.
Maria L. bekommt kaum ein Bild in den Medien. Wie die meisten Opfer der Gewaltkriminalität der »Schutzsuchenden«. Eines der wenigen in die Öffentlichkeit geratenen Bilder einer jungen Frau, die ähnlich grausam ihr Leben lassen musste, kommt aus Schweden. Auch sie war in der »Flüchtlingshilfe« aktiv, bevor ein »Flüchtling« zuschlug. Die Bilder von Maria L. zeigen eine lebenslustige junge Frau. Sie studierte Medizin, arbeitete nebenbei in der Flüchtlingshilfe Freiburg. Sie ist behütet aufgewachsen, war sich keiner Gefahr bewusst, ging allein und regelmäßig in ein Haus, in dem »Flüchtlinge«, meist aus Afghanistan, wohnten. Sie bezahlte Merkels Maßgabe »einfach mal auf Flüchtlinge zugehen« mit ihrem Leben.
Maria L. bekommt ein kein großes Begräbnis, nur eine kleine Trauerfeier in Brüssel. Es gibt lediglich eine karge Todesanzeige der Eltern: »Maria war 19 Jahre lang ein einziger großer Sonnenschein für unsere Familie, und das wird sie bleiben. Wir danken Gott für dieses Geschenk, das Er uns mit ihr gemacht hat. Wir sind gewiß, dass sie es bei Ihm gut hat.«
Der Vater sitzt im Brüsseler Apparat. Dr. Clemens L. ist Hauptberater Migration und Strategische Horizontale Angelegenheiten der Euröpäischen Komission. Er ist auch in kirchlichen und menschenrechtspolitischen Organisationen aktiv. Kein Wort von ihm über Flüchtlinge, über Migranten, über Probleme. Im Gegenteil: Die Eltern, deren 19-jährige Tochter grausam ermordet wurde, rufen noch in der Anzeige auf, anstelle von Blumen Geld für die katholische Kirche in Bangladesch zu spenden oder für den Studenteninitiative Weitblick Freiburg e.V. ( Stichwort »Maria« ), bei dem die Tochter auch engagiert war. Der Verein: »Mit den Spenden konnte nun die Schule in Ghana fertiggestellt werden. Es gibt dort auch einen Gedenkstein für Maria.«
In Freiburg stören Antifa-Faschisten eine kleine Trauerfeier von Bürgern, bespucken deren Teilnehmer, versuchen, deren Handys zu klauen und rufen: »Refugees welcome.« Von all dem bekommt Hussein K. nichts mit. Jetzt wird ihm in Freiburg der Prozess gemacht. 16 Verhandlungstage sind angesetzt, 45 Zeugen und zehn Sachverständige sollen gehört werden. Die sehr grüne Badische Zeitung berichtet in einem Live-Blog aus dem Gerichtssaal. Interessant sind die Aussagen der Pflegemutter.
Sie selbst stammt aus Afghanistan, ist Psychologin und kümmerte sich um Flüchtlinge, dolmetschte und fuhr sie zu Terminen zu Ärzten und Therapeuten. Ihr Mann ist Arzt, sicherlich erfahren im Abschätzen des Alters von Menschen. Eigentlich hatten sie sich für einen anderen Flüchtling entschieden. Aber weil Hussein so einen traurigen Eindruck gemacht habe und man nach einer schnellen Lösung für ihn suchte, bot man ihm die Unterkunft in ihrem Haus an. Hussein lebte in einer 70-Quadratmeter-Wohnung, für die er einen eigenen Schlüssel bekam. Die Wäsche habe sie übernommen, »sauber hat er selber gemacht«, sagt die Pflegemutter. »Ich musste ihn einlernen, aber er wurde sehr schnell selbständig.« Morgens sei sie immer zur Wohnung, um zu kontrollieren, ob er zur Schule gegangen sei. Manchmal musste sie ihn wecken. Sie achtete auch darauf, dass er die Wohnung sauber halte.
Wenn er nachmittags heimkam, sei er oft müde gewesen. Gemeinsam gegessen hätten sie nicht. Ein, zwei Mal habe sie ihn zum Essen eingeladen, doch sie habe schnell gemerkt, dass er kein Interesse an Gesellschaft habe.
Hussein beschreibt sie als »gestylt«, er sei oft zum Friseur gegangen und habe sich Klamotten gekauft. Er habe bei ihnen gelegentlich im Garten gearbeitet und etwas dazu verdient, so die Pflegemutter. Von Geldproblemen habe sie nichts mitbekommen. Immerhin 400 Euro habe Hussein im Monat erhalten für Essen, Kleidung und Sonstiges. Als sie gemerkt habe, dass er mit dem Geld nicht klar komme, habe sie in Tranchen gezahlt. »Er konnte nicht richtig einteilen«, sagt die Pflegemutter.
»Für die Unterbringung von Hussein K. bei einer aus Afghanistan stammenden wohlhabenden Arztfamilie gab es gar keine Genehmigung.«, berichtet nun die FAZ:
»Das Landesjugendamt, das im Südwesten vollständig „Kommunalverband für Jugend und Soziales“ (KVJS) heißt, verhandelt im Auftrag der Landkreise die Pflegesätze für stationäre Angebote der Jugendhilfe. Wenn eine „Erziehungsstelle“ eingerichtet oder „betreutes Jugendwohnen“ geschaffen wird, es sich also um eine „stationäre Hilfe zur Erziehung“ handelt, braucht es die Genehmigung des Stuttgarter Amts. Zwingend für eine Genehmigung ist, dass in die Betreuung pädagogische Fachkräfte einbezogen werden. Dass war im Fall von Hussein K. offenbar nicht der Fall.
„Stationäre Hilfen“ nach dem Sozialgesetzbuch VIII werden mit hohen Tagessätzen vergütet: Für eine „Erziehungsstelle“ können pro Tag pro Klient 55 bis 65 Euro abgerechnet werden, das sind im Monat dann etwa 2000 Euro. Handelt es sich um „betreutes Jugendwohnen“, liegt die Vergütung zwischen 60 und 100 Euro pro Tag und pro Klient. Das sind im Monat etwa 3000 Euro.«
Eine Studentin, die im Rahmen eines Praxissemesters an einer Schule den Angeklagten kennengelernt hat, beschreibt Hussein als »Gentleman«, er sei sehr zuvorkommend gewesen. Wenn Schüler störten, ermahnte er sie zuzuhören. »Er war nicht so abweisend wie manch andere«, sagt die Zeugin. Sie war zuversichtlich, dass er es in Deutschland schaffen würde. »Ich dachte, der möchte was erreichen.« In der Klasse sei auch über die Rolle der Frau diskutiert worden und die Frage, ob Frauen Sport treiben dürften. Viele arabische Schüler waren dagegen, weil Frauen Schleier tragen sollten. Hussein sei toleranter als die meisten anderen gewesen.
Die Pflegeeltern merken vom Mord nichts. Nach der grausamen Tat habe er in der Schule zwar öfter gefehlt. Einen Tag, nachdem er Maria L. umgebracht hatte, sang er sogar ein Lied vor. Immer wieder erzählt Hussein K. vor Gericht von ausschweifenden Alkohol- und Drogenexzessen mit anderen Flüchtlingen in Freiburg. Auch die Tatnacht soll der Moslem in einem einzigen Rausch verbracht haben.
BILD befragte Kumpels: »Hussein war nie zu Hause. Er war lieber unterwegs, hat mit uns getrunken – am liebsten Wodka. Manchmal gab es auch einen Joint. Wir haben viel gelacht und Frauen angemacht.“ Doch Hussein K. sei dann oft aus der Rolle gefallen: »Wir alle gucken schönen Frauen hinterher, sprechen sie an. Aber Hussein hat so Geräusche gemacht wie ein Tier. Er hat die Frauen richtig belagert und seine Show abgezogen.«
Es verändert sich viel in Freiburg. »Die Unbekümmertheit ist weg!« stellt der Polizeipräsident fest; der grüne Oberbürgermeister Dieter Salomon: »Die Verunsicherung reicht bis tief ins linksliberale Bürgertum hinein.« Sogar die Badische Zeitung fragt: »Dem gebürtigen Afghanen, der als sogenannter unbegleiteter, minderjähriger Flüchtling nach Deutschland kam, wird der Prozess gemacht. Verhandelt wird dabei zwar ausschließlich eine verabscheuungswürdige Tat, aber zugleich vergeht kein Gerichtstag, ohne dass die Prozessbeteiligten, aber auch Beobachter und Öffentlichkeit nicht an die besonderen Begleitumstände des Falles erinnert würden: Hussein K. steht auch für die Frage, ob diese Republik beim Umgang mit Asylsuchenden in der Vergangenheit alles richtig gemacht hat – oder ob womöglich krasse Fehler und Versäumnisse ein Verbrechen wie das an Maria L. zumindest erleichtert haben könnten.«
»Abends in Freiburg unterwegs – nur noch mit deutschem Schäferhund«, schreibt jemand in Facebook. Freiburg versucht, alles wieder als normal darzustellen. Schreckliches ist passiert – doch jetzt ist mehr Polizei in der Stadt. Auch ein Frauennachttaxi fährt. Doch seit der Tat meiden viele den Weg bei Dunkelheit.
Gesunken ist die Kriminalität auch in Freiburg nicht. Die Stadt an der beschaulichen Dreisam ist seit vielen Jahren eine Kriminalitätshochburg in Baden-Württemberg.
Deutsche Behörden kümmerte es nicht, dass mit Hussein K. ein in Griechenland verurteilter Verbrecher eingereist war. Datenabgleich – Fehlanzeige. Sein Asylantrag, den er im November 2015 gestellt hatte, blieb unbearbeitet liegen. Er lässt es sich gut gehen, umsorgt in einer sauberen Einliegerwohnung mit gutem Taschengeld, um das ihn so mancher Rentner beneiden dürfte, Kuchen zum vermeintlichen Geburtstag.
Ein Urteil im Mord-Prozess gegen Hussein K., den »afghanischen Flüchtling«, wird in Freiburg für Anfang Dezember erwartet.
Derweil greift in Freiburg ein sogenanntes »Islamische Zentrum« den liberalen Islamwissenschaftlers Abdel-Hakim Ourghi an. Dieser Verein hat einen offenen Brief an die Pädagogische Hochschule geschrieben, in dem er Ourghi vorwirft, Muslime zu »beleidigen«. Der hatte 40 Thesen zur Reform des Islam veröffentlicht, fordert einen aufgeklärten europäischen Islam mit Trennung von religiöser und weltlicher Macht und hat eine Freiburger Deklaration säkularer Muslime aus Deutschland, Österreich und der Schweiz unterzeichnet. Er kritisiert heftig die religiöse und politische Sozialisation sehr vieler Muslime in Deutschland in ihren Moscheevereinen, die von einer Pädagogik der Unterwerfung geprägt sei und in den türkischen und auch in den arabischen Gemeinden durch sogenannte Import-Imame praktiziert werde. Mit verheerenden Folgen. Antwort des Vereins: »Der Koran ist nicht veränderbar«. Die Pädagogische Hochschule erklärte, die Äußerungen Ourghis seien durch die Meinungsfreiheit gedeckt und Privatsache des Leiters der Islamischen Theologie an der PH Freiburg.