Haben wir keine anderen Probleme? Die Gerichte in Deutschland sind massiv überlastet – am Montag Abend ging es darum in „Hart aber fair“. Die zahlreichen Klagen von abgelehnten Asylbewerbern vor den Verwaltungsgerichten sind nur einer von vielen Gründen.
Jetzt klagt Marlies Krämer, die vor Jahren bereits erfolgreich durchgesetzt hatte, dass Tiefdruckgebiete auch männliche Namen haben sollten, vor dem BGH in Karlsruhe. Das Anliegen, für das sie seit Jahren vor Gerichten kämpft: Sie möchte, dass die Sparkasse sie nicht mehr als Kunde, sondern als Kundin anschreibt – und dass auf dem Überweisungsformular nicht mehr Kontoinhaber steht, sondern Kontoinhaberin.
Der Deutsche Sparkassen- und Giroverband erläutert, warum man am „generischen Maskulinum“ festhalte, das alle umfasse. Wenn man bedenkt, wie viel wertvolle (Sende)zeit im Fernsehen und auf Parteitagen dadurch verschwendet wird, dass von „Bürgerinnen und Bürgern, Genossinnen und Genossen“ etc. die Rede ist, dann ist es schwer, darin einen Menschheitsfortschritt zu erkennen.
Eigenartigerweise hat sich übrigens noch keine Feministin darüber aufgeregt, dass in den Nachrichtensendungen nicht auch von „Terroristen und Terroristinnen“ oder von „Verbrechern und Verbrecherinnen“ die Rede ist. Die männliche Form ist bei Personengruppen, die Schlimmes tun, wohl kein Problem, sondern nach dem Verständnis von Feministinnen sogar geradezu angebracht.
Sollte Frau Krämer erfolgreich sein, dann warte ich auf die nächste Klage von Transgendern oder von anderen Personen, die nicht so recht wissen, ob sie männlich oder weiblich sind bzw. sich heftig dagegen wehren, irgendeinem Geschlecht zugeordnet zu werden – und die dann fordern, dass künftig von Kund*innen oder Konto_inhaberinnen die Rede ist, weil alles andere eine Diskriminierung darstelle. Vielleicht bekommen wir ja irgendwann auch Namen für Hoch- oder Tiefdruckgebiete mit einem Gendersternchen*.