Der FDP geht nach der verlorenen Wahl das Personal aus. Nachwuchs aus den Ländern ist nicht in Sicht. Denn die wenigen möglichen Führungskräfte haben ihre eigenen Probleme – wie den Gatten-Skandal von Daniela Schmitt in Rheinland-Pfalz.

Eine Wirtschaftsministerin geht auf Reisen. Im Namen des Staates. Sie nimmt Unternehmer mit, damit die im Ausland für sich werben können. Einen davon schnauzt sie abends an der Hotelbar an: Er solle jetzt endlich aufhören zu trinken und stattdessen mit ihr ins Zimmer kommen. Hört sich wie der Anfang eines Pornos an – ist aber nur eine Polit-Affäre. Weniger explizit, aber dafür unterhaltsamer im Plot. Denn die Hauptdarstellerin, die rheinland-pfälzische Wirtschaftsministerin Daniele Schmitt (FDP), muss sich nun für Vorteile verantworten, die ihrem Mann durch ihre Ämter zugekommen sind.
Berichtet hat über den Gatten-Skandal zuerst der Business Insider. Demnach habe Schmitts Mann Dominik Langosch im Sommer 2019 die „EnterpriseMindFactory“ gegründet. Danach hat die „Gedankenfabrik“ Fördergelder bei der staatlichen „Investitions- und Strukturbank Rheinland-Pfalz“ beantragt. So ein Verfahren kann sich in die Länge ziehen. Oder man ist der Ehemann der stellvertretenden Verwaltungsratschefin. Dann hat man das Geld schon im Frühjahr 2020. So wie Langosch. Wie viel das war, ist nicht bekannt. So viel zur Transparenz, die Schmitt in der Aufklärung verspricht.
Ihr Vorgesetzter war zu jener Zeit der damalige rheinland-pfälzische Verkehrsminister Volker Wissing. Ihm hätte Schmitt über die Verwicklung ihres Ehemannes berichten müssen, wenn sie das mit der Transparenz und der freien Entscheidung der ISB ernst genommen hätte. Der heutige Bundesverkehrsminister gilt als penibler und korrekter Politiker. Wissing ist für sein gutes Gedächtnis bekannt. Auf Anfragen der Presse antwortet er, ihm sei nicht in Erinnerung, dass Schmitt ihn über das Anliegen ihres Mannes informiert hat.
Auf Delegationsreisen hat Schmitt ihren Mann ebenfalls mitgenommen. Nach Informationen war er vier Mal dabei. Eine Anfrage dazu hat das Ministerium noch nicht beantwortet. Der Business Insider berichtet von einer Reise an die Copacabana. Dort hat die Delegation nicht vornehm in einem Drei-Sterne- oder Vier-Sterne-Hotel gelebt. Sondern bescheiden in einem Fünf-Sterne-Hotel. Man gönnt sich ja sonst nichts.
Alles sei in Ordnung, die Unternehmer hätten alles selbst bezahlt, versichert Schmitt. Das Land habe nur einen klitzekleinen Anteil der Unkosten von 3492 Euro übernommen. Peanuts in Zeiten der Schuldenkoalition. Aber für einen Gatten-Unternehmer genug Geld, um sich an der Hotelbar den weiteren Verlauf der Reise schön zu trinken.
Der Gatten-Skandal ist mehr als eine Posse aus der Provinz. Er trifft die FDP in der empfindlichsten Phase ihrer Geschichte. Nach dem Rauswurf aus dem Bundestag haben der Vorsitzende und sein Generalsekretär, Christian Lindner und Marco „Selbstbestimmungsgesetz“ Buschmann ihren Rücktritt angekündigt. Im Bundestag selbst kann sich keine neue Führungsreserve mehr etablieren. Lindners Rolle als Vorsitzender übernimmt Christian Dürr. Als bisheriger Fraktionsvorsitzender einer der Architekten der kompletten Wahlniederlage. Die Aussichten auf ein Comeback der FDP sind trübe.
In den Ländern ist die FDP neben Sachsen-Anhalt nur noch in Rheinland-Pfalz an der Regierung beteiligt. Schmitt (52) sitzt bereits im Bundesvorstand und böte sich somit an, mehr Verantwortung zu übernehmen. Eigentlich. Doch in der Debatte um die Schuldenbremse verspielte sie bereits die große Chance, der FDP wieder zu Profil zu verhelfen. Nun hat sie den Gatten-Skandal an der Hacke.
Immerhin: Bisher galt es als größter Makel von Schmitt, dass sie als Frontfrau in Rheinland-Pfalz zu blass, zögerlich und opportunistisch ist. Das hätte die FDP 2021 fast den sichergeglaubten Wieder-Einzug in den Landtag gekostet. Doch das hat sich nun erledigt. Nicht weil Schmitt nicht mehr blass, zögerlich und opportunistisch wäre. Sondern, weil sie in den Gatten-Skandal verwickelt ist – und die entscheidenden Details zur Aufklärung nicht liefert.
Am 5. April veranstaltet die FDP ihren Landesparteitag. Dort steht auch die Wahl des Landesvorstands an. Den hat Wissing aufgegeben, als er nach dem Ende der Ampel die Seiten wechselte. Alles schien Schmitt in den Schoß zu fallen. Eigentlich. Bisher hat sich auch kein Gegenkandidat gegen sie angeboten. Der FDP geht die Führungsreserve aus. Redet in der FDP nicht immer nur jeder über Mut, sondern zeigt ihn endlich auch mal jemand, könnte der politische Weg der Skandal-Gatten-Ehefrau am 5. April zu Ende sein. Zum Trost könnte sie an die Copacabana fliegen. Dort gibt es eine Hotelbar, an der sich so manches schön trinken lässt.
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Die Abgeordneten haben so oder so nix zu bestellen , laut Sylvia Pantel ist das gesamte Abgeordnetentheater ein charakterlose Abnickverein . Was liegt da näher als die Sinnlosigkeit seiner Parlamentszeit kreativ mit Beziehungs.- und Nebeneinkünften aufzuhübschen .
„Bundesverkehrsminister Wissing gilt als penibler und korrekter Politiker.“ – Da musste ich doch ein klein wenig schmunzeln.
Bild der Frau oder Bunte ?
Bei TE erwarte ich mehr als nur Schlagzeilen aus der Klatschpresse !
Hätte jene Partei, die sich freidemokratisch nennt, nicht zahlreiche politische Sünden auf sich geladen, müßte man ihr gegenwärtiges Ableben bedauern.
Doch KEIN politisches System benötigt eine Partei, die sich zwar liberal nennt, doch dem Linksblock unterwirft.
Die FDP nahm im parlamentarischen System der BRD viele Jahrzehnte eine konstruktive Rolle ein. Doch ihre gegenwärtige Politik macht sie überflüssig.
Möglicherweise wird ihrem Weg die Union folgen, einem Weg, den bereits die Democracia Cristiana beschritt.
Die Führung ist der FDP bereits mit dem Ableben Guido Westerwelles abhanden gekommen. Danach kam doch nichts mehr. Ein Wunder, dass die Partei überhaupt so lange überlebt hat. Der letzte ernstzunehmende FDP-Politiker war für mich der vor zwei Wochen plötzlich verstorbene rheinland-pfälzische Justizminister Herbert Mertin. Jemand, der einfach und ohne Selbstdarstellung einfach nur eine gute Arbeit abgeliefert hat. Die FDP ist eigentlich tot.
Die Parteienpolitik in Deutschland ist wirklich ein Selbstbedienungsladen ohne Kasse am Ende
Wen interessiert diese Partei noch?
Vereinzelte TE-Redakteure. Aber auch das legt sich.
Und noch etwas zu dem Bild von einem „PR-Berater“ … also wenn man solche Bilder als PR-Berater veröffentlicht, dann sollte man sich einen anderen Job suchen! Wobei, es passt wie die Faust aufs Auge zur FDP… „Obsoletismus“ at its best!
Ach die FDP…. die kennt in einem Jahr eh niemand mehr!
Und mit dem Clown AKA Christian Dürr Slay… man sollte sich wirklich mal sein Tiktok-Video ansehen… wie sagt man … dümmer geht immer wobei ICH hier keine Steigerungsmöglichkeit sehe… obwohl er hätte es auch noch tanzen können das wäre dann der absolute SLAY gewesen…