Evangelische Gesamtschule in Nürnberg und das Thema „Trans“

Ist Gott tatsächlich „queer“? Das könnte man meinen, wenn man auf das Programm einer evangelischen Schule in Nürnberg blickt. Dort wird der Transgender-Hype befördert unter dem Slogan: „Trans* – sehen, fühlen, verstehen“.

Die Wilhelm-Löhe-Gesamtschule Nürnberg (WLS) ist eine Schule in evangelischer Trägerschaft. Sie vereint unter einem Dach und unter Leitung von Pfarrer Mark Meinhard die fünf Schulformen Gymnasium, Fachoberschule, Realschule, Mittelschule und Grundschule mit insgesamt rund 1.900 Schülern.

Die WLS ist ein bayerisches Unikat, weil es in Bayern offiziell keine Gesamtschulen gibt. Als „kooperative Gesamtschule“ genießt sie einen Sonderstatus als staatlich anerkannte Schule in Trägerschaft der evangelischen Gesamtkirchengemeinde Nürnberg. „Anerkannt“ heißt: Die Schule muss nach dem geltenden bayerischen Schulrecht arbeiten, ihre Schulabschlüsse werden anerkannt.

Ein Unikat scheint die Schule auch in „woker“ Hinsicht zu sein. Zum Beispiel folgt sie vor allem in Sachen „Gender/Trans“ und Co. offenbar dem Rahmen, den mittlerweile Evangelische Kirchentage vorgeben. Etwa der Evangelische Kirchentag 2023. Wo? In Nürnberg! Im Programmheft des Kirchentages waren zu finden: 33-mal Themen wie „Queer“, 32-mal „Gender“.

Die Predigt von Pastor Quinton Ceasar zum Abschlussgottesdienst gipfelte in den Aussagen: „Wir alle sind queer“ und „Gott ist queer“.

Der „Verein zur Förderung der Schulsozialarbeit“ der Nürnberger WLS setzt diese Programmatik (besser: Ideologie) mittlerweile in die Tat um. Am 14. März 2024 gab es für alle Schüler der 10. Klassen einen Vortrag über „Geschlechtsidentität“. Referentin war die Schulleiterin bzw. Transfrau Sandra Wißgott der Stephani-Mittelschule in Gunzenhausen und Gründerin des Selbsthilfe-Vereins „Trans-Ident e.V.“. Neben biologischen und rechtlichen Aspekten erfuhren besonders die persönlichen Erfahrungen der Referentin mit ihrer eigenen Geschlechtsumwandlung Aufmerksamkeit.

Am 9. Juli nun veranstaltet die WLS mit ihrem „Förderverein für Schulsozialarbeit“ (FSW) im Rahmen der „Elternakademie“ eine Zoom-Veranstaltung zum Thema „Trans* – sehen, fühlen, verstehen“. Den „Input“ laut Einladungsschreiben (in dem darauf hingewiesen wird, dass die WLS bereits Transgender-Toiletten hat) liefern Patricia Sophie Schüttler und Sanda Höstermann-Schüttler. Patricia Sophie Schüttler ist Assistentin am Transgenderzentrum der beiden Dr.-Lubos-Kliniken in München-Bogenhausen und München-Pasing. Die Lubos-Kliniken haben 90 Ärzte, davon 18 spezialisiert auf „Transgender“. Diese Klinken warben schon auch mal mit Slogans wie „Fremd im eigenen Körper“ oder „Schritt für Schritt zum wahren Ich“. Wie würde Bill Clinton sagen: „It’s the economy stupid!“

Null Rücksicht auf Kritik von Experten

Das nicht nur Bedenkliche, sondern Skandalöse ist, dass mit solchen Aktionen der „Transgender-Hype“ und das Krankheitsbild der „Genderdysphorie“ befördert werden. Renommierte Fachleute warnen eindringlich davor. Schließlich hat sich nicht zuletzt durch öffentlich-rechtliche Propaganda bis hinein in den Kinderkanal, durch „Aufklärung“ des Bundesjugendministeriums über Pubertätsblocker und durch das „Selbstbestimmungsgesetz“ der „Ampel“ der „Trans-Hype“ exponentiell verbreitet. Mittlerweile fühlt sich ein Vielfaches mehr an Jugendlichen im falschen Körper als früher. Großbritannien hat übrigens die Reißleine gezogen, die Tavistock-Klinik im Frühjahr nach Tausenden von „Transoperationen“ geschlossen und Pubertätsblocker verboten.

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Kommentare ( 21 )

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21 Comments
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Eberhard
1 Tag her

Was soll man dazu noch sagen? Immer öfter scheine ich mich im falschen Körper zu befinden. Manchmal fühle und denke ich rechts, ein andermal links und dann eventuell auch noch quer. Ein politischer Transgender, der daher nicht seinen inneren Frieden findet und den man nicht operieren kann?

Kampfkater1969
2 Tage her

Meine Schwägerin hat sich den Abschlussgottesdienst des letzten Kirchentags angetan. Tags darauf ist sie zum Standesamt und hat ihren Austritt erklärt.

Biskaborn
2 Tage her

Interessant wäre gewesen noch zu erfahren, wie die Resonanz auf die Einladung dieser Gender- und Transideologen war. Außerdem hat das absolut nichts in Schulen verloren sondern gehört in den komplett außerschulischen Bereich, zum Beispiel
im Gemeindehaus. Dort können diese Menschen referieren und hingehen wer will, aber niemals in einer Schule!

Peter W.
2 Tage her

Die evangelische Kirche ist ein nicht mehr ernstzunehmender Verein, der nur noch von der Gier seiner Mandatsträgerinnen zusammengehalten wird.
Bei der katholischen Kirche ist es nicht ganz so schlimm, aber der derzeitige Stellvertreter Petri arbeitet hart dran.

Marie M
2 Tage her

Vorsicht, Herr Kraus! Diese Einladung zum Online-Seminar war erst die Vorstufe. Im Normalfall folgt darauf eine adäquate Veranstaltung mit den Schülern an der betreffenden Schule, welche den Eltern vorher nicht angekündigt wird. Das sind meist „Fummelkurse“, bei denen die Kinder unter ausdrücklicher Abwesenheit der Lehrer von externen Veranstaltern zum gegenseitigen Berühren genötigt werden. Auch werden die Kinder aggressiv verunsichert, indem ihre geschlechtliche Identität in Frage gestellt wird. Meist tritt als Veranstalter „Pro Familia“ auf. Berüchtigt ist das Projekt „Ziggy“, dessen Koordinatorin die links-radikalfeministische Dozentin an der evangelischen Hochschule Berlin, Stahrmüller ist. Sie fordert offen die Zerstörung traditioneller familiärer Strukturen. Die… Mehr

Mausi
2 Tage her

Muss man sein Kind auf diese Schule schicken? Nein. Es ist eine Privatschule, die Schulgeld erhebt. Das man dann ähnlich einer Spende in seiner Steuererklärung abziehen kann. Wer eine Schule wählt, für die er zahlen muss, informiert sich auch, wie die Schule arbeitet. Das tun manche Eltern ja sogar bei öffentlichen Schulen. Die Eltern der 1.900 Schülern gehen jedenfalls mit den Zielen diser Schule konform. „Die Schule muss nach dem geltenden bayerischen Schulrecht arbeiten,…“ Das tut sie bestimmt. Sie bietet aber mehr an. Ist doch toll. Sport bietet mehr an, die Kirchen bieten mehr an, Internate bieten mehr an, Chöre.… Mehr

Last edited 2 Tage her by Mausi
Mausi
2 Tage her
Antworten an  Mausi

https://www.gesetze-bayern.de/Content/Document/BayEUG/true Der Staat kommt seiner Aufsichtspflicht über die Zertifizierung von Privatschulen nicht nach. Transgender ist ein Randproblem. Als solches kann die Schule in einer Biologiestunde darüber informieren. Schulen, die dieses Thema intensiv mit den Schülern „bearbeiten“, verleiten die Minderjährigen zu medizinischen Eingriffen. So fing es mit der grünen Mülltrennung übrigens auch an. Die Kinder trugen die Mülltrennung in die Familien. Aber das war ja harmlos. Dieses „bearbeiten“ führt sogar dazu, dass Mütter (Volljuristin) anfängt zu zweifeln, wenn ihr Kind heimkommt und sich im falschen Körper fühlt. Glücklicherweise war das Kind vernünftiger als die Mutter. Die TransPhase legte sich von selbst… Mehr

Last edited 2 Tage her by Mausi
Weisheitszahn
2 Tage her
Antworten an  Mausi

Geben Sie sich keinen Illusionen hin: mein Europawahlkreuzchen musste ich auch in einer Schule machen. An der Pinnwand des Klassenzimmers eine ganze Wand voll Plakate über Gender, ausgedachte Geschlechter, Homophobie und dergleichem Unfug.
Abgesehen davon, dass ich es als ungeheuren Vorgang einer Wahlbeeinflussung empfand: Man sieht, das wird in allen Schulen durchgeorgelt. Wenn nicht die Grünen in den Schulämtern sind es halt die grünen Lehrer vor Ort.
Das Missionierungsbedürfnis der Woken ist halt schier grenzenlos- im schlimmsten Doppelsinne.

Zack
2 Tage her

EIN Blick auf diesen „Pfarrer“ hat mir gereicht. Damit war alles klar.

https://www.ndr.de/nachrichten/niedersachsen/quintonceasar100_v-contentgross.jpg

elly
2 Tage her

Dieser „Transgender-Hype“ geht vielen Jugendlichen mächtig auf den Wecker. Es ist eine kleine aber laute Minderheit, die schon lange nicht mehr diskriminiert wird. Das aber genügt den profitierenden NGOs nicht, sie wollen den Tanz ums goldene Kalb.

A.G.
2 Tage her

das Schlimme daran ist, das es Eltern gibt die da auch hingehen, anstatt sich schützend vor Ihre Kinder zu Stellen….diese Gesellschaft ist sowas von verkommen, das man nur noch wütend wird.

PapaAN
2 Tage her

„Fast alle Argumente sprechen dafür, daß wir, so weitermachend, in die Katastrophe schlittern. Ich sage aber auch, so lange noch in Fragen des Lebens eine kleine Chance besteht – sagen wir von ein oder zwei Prozent – so lange darf man nicht aufgeben.“ – Erich Fromm
Die 1 bis 2 Prozent haben wir verloren, die Katastrophe ist da!

M. Stoll
2 Tage her
Antworten an  PapaAN

Wir haben noch 17 Prozent.
Im Osten sogar noch mehr.
Die Hoffnung stirbt zuletzt.