Empörung über die Essener Tafel

Für Probleme, die man selbst geschaffen hat, werden andere Unbeteiligte verantwortlich gemacht, anstatt die eigenen politische Fehler zu korrigieren.

© Stefanie Loos/AFP/Getty Images

In der Vergangenheit habe ich einige Male die Gelegenheit wahrgenommen, die Ablaufprozesse an den Tafeln zu analysieren. Die Betreiber und deren ehrenamtliche Mitarbeiter habe ich hierbei als Idealisten kennengelernt, die persönlich alles daran setzen, Armen selbstlos zu helfen. Den ehrenamtlichen Mitarbeitern geht es nicht um Zustimmung, Orden und Ehren. Verhaltensweisen, die man hingegen in der Politik zuhauf vorfindet.

Vertieft wurde dieser Eindruck nicht nur durch meine Beobachtungen, sondern auch durch viele persönliche Gespräche. Ich half gerne, wie und wo ich konnte.

Weder die Betreiber, noch die Ehrenamtler sind Fachleute in Sicherheitsfragen. Ihnen ist das Problem der verschärften Lage in und vor ihren Tafeln nicht verborgen geblieben. Immer mehr Personen mit Migrationshintergrund verdrängen in Essen Rentner und andere tatsächlich bedürftige Deutsche. Diese bleiben nicht nur in Essen zunehmend weg. Der Anteil an Zugewanderten, Osteuropäern und „Geflüchteten“ nimmt dagegen trotz „Rundumversorgung“ stetig zu. Andere kulturell geprägte Verhaltensweisen im Konfliktfall, steigen hingegen kongruent an.

Der Stress beginnt schon in der Schlange. Auseinandersetzungen mit dem Personal oder anderen Anstehenden, alles andere als eine Seltenheit. Das geht bis zu Körperverletzungsdelikten. Ich kann den Essener Vereinschef intuitiv und rational gut verstehen, dass er die Notbremse zieht, denn er ist kein Sicherheitsfachmann, warum auch. Er darf nur ausbaden, was die Politik mit Unterstützung vieler Medien, verzapft hat.

Pflichtvergessen
Angela Merkel geißelt Essener Tafel
Nur eine ganze Reihe von Maßnahmen können dazu beitragen, die Ordnung im Chaos wieder herzustellen. Wir kommen dabei nicht umhin, den dortigen Beschäftigten einige grundlegende Eigensicherungsmaßnahmen, zum Schutz der eigenen physischen Unversehrtheit zu vermitteln. Mir wäre natürlich viel lieber, dass das nicht notwendig wäre. Ich bin jedoch Realist und kein Phantast aus „Ich male mir das Leben schön“. Dabei geht es „nur“ um einfache aber sehr effektive Schritte, die auch für Laien leicht in die Tat umzusetzen sind. Darüber hinaus ist es wichtig, ein Ordnungssystem einzuhalten und durchzusetzen. Das wird man auch in Essen mehrfach versucht haben, bevor man sich zu einem Schritt durchgerungen hat, Neuanmeldungen für Zugewanderte zeitweilig auszusetzen. Denn leider hilft oftmals nur ein privater Sicherheitsdienst, wie sie hier und da bei Tafeln bereits für Ordnung sorgen.

Nach Möglichkeit mit Personen besetzt, die selbst einen Migrationshintergrund haben, da diese schneller akzeptiert werden. Deutsche, die einschreiten, setzen sich nicht selten dem irrigen Vorwurf des „Rassismus“ aus, das geht selbst Tafelmitarbeitern so, die sich korrekt verhalten. Das ist natürlich kein Grund, auf deutsches Sicherheitspersonal zu verzichten, aber nicht jeder hält das psychisch aus. Denn „Rassismus“ ist in Deutschland eine Totschlagkeule, die schnell bei der unsäglichen „politisch-korrekten Betrachtungsweise“ an Fahrt aufnehmen kann. Nur, wer soll diesen Sicherheitsdienst bezahlen?

Wenn die Politik schon die chaotischen Zustände verantwortet, die zu der Zunahme und Überlastung geführt haben, hat die Politik auch eine Pflicht zu helfen.

Terror
Angriff auf Essener Tafel
Nicht durch unangemessene Kritik gegenüber den Ehrenamtlern und Betreibern, ganz gewiß nicht durch ein Empörungsverhalten aus der fernen Berliner Blase heraus. Die Kommunen sind eindeutig in der Pflicht. Nach meiner Erfahrung wird diese Pflicht sehr verschieden wahrgenommen. Hier gibt es gute wie schlechte Beispiele. Die Verantwortung der Kommunen ist damit aber bei weitem nicht ausgeschöpft. Notwendig sind auch bauliche Veränderungen der Tafeln, um Sicherheitsaspekten gerecht zu werden. Schließlich handelt es sich um sehr stark frequentierte Gebäude und Einrichtungen. Dazu gehören große Räume mit einem Angebotsmobilar, hinter denen Mitarbeiter, mit ausreichender persönlichen Distanz zum Kunden, (gemeint ist hier nicht „eine Armlänge Abstand“ der Kölner OB’in Reker) agieren können. Außerdem eine Fluchttür, verschiedene Aus- und Eingänge, um den Kundenstrom fließen zu lassen, Brandschutzvorkehrungen u.v.m.

Es kommt nicht darauf an, zerstörerisch und demagogisch zu kritisieren, es kommt darauf an, die Tafeln in ihrer wertvollen Arbeit zu unterstützen. Die Politik hat diese Zustände durch Altersarmut, offene Grenzen und einem ungefilterten Migrantenansturm erzeugt. Sie ist auch in der Verantwortung, diese Zustände gesellschaftlich zu befrieden. Es kann nicht angehen, dass die Ärmsten der Armen die Zeche dafür bezahlen. Aber genau das ist gegenwärtig zu beobachten.

Für mich ein typisches Negativbeispiel ist die Berufsempörerin Sawsan Chebli (SPD). Diese hatte vorgelegt, andere ziehen nach. Chebli schreibt über eine Essener Tafel: „Mir läuft es eiskalt den Rücken runter. Essen nur für Deutsche! Migranten ausgeschlossen“. Arm in Arm mit der der Ministerin für Familie, Senioren, Frauen und Jugend, Katharina Barley (SPD), sowie Karl Lauterbach – ebenfalls SPD und Mitglieder des Bundestags.

Es ist mühselig, darauf noch einmal speziell einzugehen, es ist bekannt, dass der Inhalt des Tweets von Chebli nicht den Tatsachen entspricht. Der sich daraus ergebende politische- und mediale Furor hatte jedoch für den Betreiber der Tafel Folgen: Ein regelrechtes Bombardement setzte gegen den Chef der Tafel und deren ehrenamtlichen Mitarbeiter ein.

Die „Nazikeule“ musste einmal mehr ihren Dienst verrichten. Kein Wunder, wenn sich mutmaßliche linksextremistische Kräfte „im Recht“ sehen, sechs Fahrzeuge und die Eingangstür des Tafelvereins mit Diffamierungen „Nazis“ und „Fuck Nazis“ zu beschmieren. Nun überlegte der Vorsitzende, zurückzutreten.

Reste der Bürgerfreiheit bewahren
Die Essener Tafel und jede andere ist frei
Politiker haben nicht nur für Armut und eine ungefilterte Einwanderungswelle gesorgt, sie haben gleichzeitig jahrelang staatliche Stellen abgebaut. Zwei dieser knappen Ressourcen sind die Polizei und die Justiz. Diese müssen nun angezapft werden, um die Straftaten gegenüber der Essener Tafel aufzuklären. Zu allem Überfluss setzte sich Bundeskanzlerin Merkel dann zuverlässig spät, aber auch so bemerkenswert falsch an die Spitze derjenigen, die die Ehrenamtlichen der Tafel für deren Form des Krisenmanagements kritisieren.

Sie sei „gegen eine Kategorisierung bei der Essener Tafel!“ Das sagt die Frau, die für einen ungefilterten Flüchtlingsansturm politisch verantwortlich ist, ohne jemals einen Plan gehabt zu haben, geschweige dafür materiell wie rechtlich die Voraussetzungen zu schaffen.

Die Frau, die als Bundeskanzlerin politisch zu verantworten hat, dass noch nie so viele Kinder von Hartz IV leben müssen. Die Frau, die als Bundeskanzlerin politisch zu verantworten hat, dass Altersarmut immer mehr um sich greift. Die Frau, die als Bundeskanzlerin einen starken Anstieg bei Gewalt- und Sexualstraftaten politisch zu verantworten hat.

Die Endlosschleife: Für Probleme die man selbst geschaffen hat, werden andere Unbeteiligte verantwortlich gemacht, anstatt eigene politische Fehler zu korrigieren. Wer den Lampenstrahl auf andere hält, steht selbst im Dunkeln!


Steffen Meltzer, Buchautor von „Ratgeber Gefahrenabwehr: Wie Sie Gewalt- und Alltagskriminalität in der Gesellschaft begegnen“.

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Kommentare ( 151 )

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U.D.
6 Jahre her

Das ist differenziert betrachtet. Sehe ich auch so.

Werner Geiselhart
6 Jahre her

Ende 2016 haben wir eine Institution mit der Entrümpelung des Haushalts meiner verstorbenen Schwiegermutter beauftragt. Diese Institution beschäftigte Obdachlose für diesen Zweck und entlohnte diese auch anständig. Die Leute waren hochmotiviert und machten ihre Sache hervorragend. Bei der Schlußabnahme kam ich mit dem Leiter dieser Einrichtung, einem Sozialpädagogen, ins Gespräch, der mir dann unumwunden sein Leid klagte über das, was damals schon abging: Es würden öffentliche Gelder „umgeleitet“ von solchen Institutionen wie der seinen, den Rest kann man sich denken. Er wisse nicht, wie es weitergehe, entweder wäre er nicht mehr konkurrenzfähig oder er müsse die Mittel für die Mitarbeiter… Mehr

Mozartin
6 Jahre her

Aus unter Anderem DIESEM gegebenen Umstand möchte ich darauf hinweisen, dass Tichys Einblick nicht mein gewohnter Zusammenhang ist. Herr Tichy wird aber vielleicht zustimmen, dass die jetzt schon angespannte Lage im Land, bei beginnenden Verteilungskämpfen´schnell eskalieren kann. Ich möchte weder, dass dieAntifa´ marschiert noch ein `brauner Block´. Ich befürchte, dass die politische Lage, die ich einzig Frau Merkel anlaste, als Verantwortlicher, nur in gemeinsamer Anstrengung ALLER DEMOKRATEN bewältigt werden kann. Absehbar ist doch mittlerweile, dass es eine Zeit nach Merkel geben wird, darauf hätte ich nicht einmal gewettet. Für diese Zeit sollte man schon schreiben, nicht nur, um den MSM… Mehr

Someone
6 Jahre her

….sagen wir es Mal so… für 50 Milliarden jährlich, könnte man jeden Rentner, der über 1 Mio. Betroffenen, welche Grundsicherung beziehen, 50.000,– Euro pro Jahr als Grundsicherung ausbezahlen…

Oder anders, man könnte mit 50 Milliarden jährlich, jenen rund 8 Mio. Menschen* welche mittlerweile vom staatlicher Unterstützung leben (Stand 2016), jeden Monat über 500,– Euro Essensgeld ausbezahlen (und selbst die Hälfte würde wohl schon reichen) dann wären die Tafeln überhaupt nicht notwendig! – Aber halt ich vergaß, es ist ja kein Geld da….

*http://www.zeit.de/gesellschaft/zeitgeschehen/2016-11/statistisches-bundesamt-deutschland-sozialhilfe-hartz-4-leistungen-empfaenger

Eloman
6 Jahre her

Jemand, der so viel Unheil angerichtet hat wie Merkel, sollte ganz ruhig sein und demütig vor den Mitarbeitern der Tafeln in den Staub fallen.

Joeye
6 Jahre her

Zitat: „Die Politik hat diese Zustände durch Altersarmut, offene Grenzen und einem ungefilterten Migrantenansturm erzeugt. Sie ist auch in der Verantwortung, diese Zustände gesellschaftlich zu befrieden. Es kann nicht angehen, dass die Ärmsten der Armen die Zeche dafür bezahlen.“ Und genau deswegen gehörten die Tafeln vollkommen abgeschaft! Denn Sie zementieren leider nur die Unfähigkeit der Politik und das in einem Land, wo es im Grunde gar keine Armut bzw. Tafeln geben dürfte, die das aus politisch verursachte Fiasko mit privater Eigeninitiative zu kompensieren versuchen. Im Grunde müsste nach Merkels Äußerung erst recht jeder Tafelmitarbeiter seine Arbeit einstellen, damit die Misere… Mehr

Bernd Matzkowski
6 Jahre her

Man mag über die Entscheidung der „Essener Tafel“ durchaus unterschiedlicher Meinung sein. Bezeichnend ist aber, dass nahezu alle, die sich äußern, egal ob Frau Merkel und SPD-Politiker wie Frau Barley , aber auch viele Medien, die die Verantwortlichen der Tafel kritisieren, über diejenigen keine deutlichen Worte verlieren, die durch ihre Schmierereien an Gebäuden und Fahrzeugen der Tafel Sachbeschädigung begehen und zugleich die Tafelmitarbeiter pauschal als „Nazis“ verunglimpfen. Woher nehmen diese Leute eigentlich die Legitimation, anderen den „Nazistempel“ aufzudrücken – und das bei 75% Ausländern in der „Kundenkartei“ der Essener Tafel? Sind sich diese vermeintlichen Anti-Nazis eigentlich klar darüber, dass sie… Mehr

Kevin
6 Jahre her
Antworten an  Bernd Matzkowski

Fck Nazis ist das einzige, was die Antifa schreiben kann.

Simon Templar
6 Jahre her

Straftaten sind in Deutschland verboten. Was soll man denn bitte von dieser Person noch erwarten?

Katharina
6 Jahre her

Was denkt man eigentlich in jenem Moment, wo einem der Staat, der einem mindestens 45 Jahre lang mehr als 50 % des Einkommens weggenommen hat, erklärt, dass
das Geld für die restlichen 15 Lebensjahre in Rente leider für ein Leben in Würde nicht mehr ausreicht?

Aber gleichzeitig innerhalb der nächsten 3 Jahre 93 Milliarden EURO für illegal Eingereiste zur Verfügung steht?

Sabine W.
6 Jahre her

Es wird immer wieder gerne die Tatsache vergessen, dass viele Migranten das ihnen zur Verfügung stehende Geld nicht in ihren Lebensunterhalt investieren (und damit im Wesentlichen in Nahrungsmittel), sondern lieber per Western Union in ihre Heimatländer überweisen. Das ist ihre freiwillige Entscheidung, funktioniert aber nicht, wenn man nur wenig Geld hat. Und sich dann den fehlenden Etat teilweise unter Zuhilfenahme von Aggression und Brutalität über soziale Hilfeeinrichtungen wieder ‚hereinzuholen‘, ist an Dreistigkeit kaum zu überbieten. Allerdings ist es auch an Dreistigkeit kaum zu überbieten, wenn ‚Volksvertreter‘ ein solches Verhalten auch noch legitimieren möchten. Wo bleibt eigentlich die Verbalisierung SOLCHEN Fehlverhaltens… Mehr

Boudica
6 Jahre her
Antworten an  Sabine W.

Wir kennen die Merkel doch. Was haben Sie von der denn erwartet?

Joeye
6 Jahre her
Antworten an  Sabine W.

Zitat: „Und sich dann den fehlenden Etat teilweise unter Zuhilfenahme von Aggression und Brutalität über soziale Hilfeeinrichtungen wieder ‚hereinzuholen‘, ist an Dreistigkeit kaum zu überbieten.“
Oder im schlimmsten Falle über Raub und Diebstahl. Umsonst sind die Statistiken nicht in den letzten 2-3 Jahren in diesen Kategorien drastisch angestiegen!
Die „Flüchtlinge“ oft in Form der unbegleiteten (angeblich!) Minderjährigen sind nur die Ankerpersonen, die 1. soviel wie möglich an Geld in die Heimat bzw. zur Familie schaffen und 2. für den schnellstmöglichen Familiennachzug sorgen sollen!!!