Bargeld soll abgeschafft und alle Zahlungen digital abgewickelt werden. Schweden, Vorreiter des bargeldlosen Zahlungsverkehrs, will zurück zum Bargeld. Das Risiko durch Cyberkriminalität sei zu groß. Die EZB und die EU scheinen diese Risiken auszublenden.

Die EU-Kommission und viele ihrer Mitgliedsländer sind weder willens noch in der Lage, Grenzen zu schützen. Auch bei der inneren Sicherheit haben sie längst kapituliert. Genauso wenig sind sie in der Lage, ihre Datennetze wirksam zu schützen. Die Cyberkriminalität boomt. Trotzdem, oder vielleicht gerade deswegen, soll jetzt das Bargeld abgeschafft und alle Zahlungen digital abgewickelt werden. Schweden, Vorreiter des bargeldlosen Zahlungsverkehrs, will zurück zum Bargeld. Das Risiko durch Cyberkriminalität sei zu groß. Die EZB und die EU scheinen diese Risiken auszublenden.
Zentralplaner wollen alles kontrollieren. Sie wollen bestimmen, wer, was, wann, wo und mit welchen Mitteln macht. Bisher hat das zwar nirgends funktioniert, doch nach der Logik der Zentralplaner liegt das nur daran, dass die Kontrolle aller Vorgänge nicht strikt genug ist. An diesem Punkt ist jetzt die EU-Kommission. Und um diese Lücke zu schließen, plant sie jetzt, als ultimatives Kontrollinstrument, den „digitalen Euro“.
Doch wer kontrollieren will, braucht Instrumente, die wiederum nur er kontrollieren kann. Wäre man in der EU dazu in der Lage?
Digitaler Euro: Digital klingt gut, modern, nach 21. Jahrhundert. Schon im Oktober 2025 soll der Europäische Rat über die Einführung entscheiden. Dabei soll das Bargeld nicht abgeschafft werden. Laut EZB soll eine Wahlfreiheit bestehen. Jeder könne entscheiden, wie er zahlen möchte. Doch die EU-Kommission und die EZB wollen kontrollieren, wer, wann, wo und wie viel bezahlt. Wahrscheinlicher ist, dass man nur den digitalen Euro wählen kann.
Die EZB erklärt das Projekt auf einer Webseite in der gewohnt forsch-blumigen Sprache von Bürokraten: „Das Digital-Euro-Projekt zielt darauf ab, eine paneuropäische Lösung für den digitalen Massenzahlungsverkehr zu schaffen, die unsere Abhängigkeit von außereuropäischen Anbietern verringert und die Widerstandsfähigkeit und strategische Autonomie des europäischen Zahlungsverkehrssystems stärkt.“
Also „Außereuropäisch“ und „Abhängigkeit“. Beides soll verringert werden. Da stellt sich natürlich die Frage, von wem wir außereuropäisch abhängig sind? Ist es unser „transatlantischer Partner“ USA, oder ist es China? Dann stellt sich die Frage, wie soll die Abhängigkeit verringert werden?
Das war 2014, seitdem scheint sich also nichts getan zu haben. Rechner laufen nach wie vor mit amerikanischen Betriebssystemen.
Wie sieht es mit Servern aus? Hier läuft die überwiegende Mehrheit zu etwa 80 Prozent unter der open-source Software GNU/Linux und nur 20 Prozent unter Windows.
Wie ist es nun mit der Hardware, also Servern und Computern? Google, ebenfalls nicht aus der EU, gibt hier Antwort: Hewlett-Packard, Lenovo, Fujitsu sind die größten Hersteller für Server. Für Computer sind es in der EU, Lenovo mit 25 Prozent Markanteil, dann HP mit 21,6 Prozent, gefolgt von Dell 16,1 Prozent, Apple 9,1 Prozent, Asus 7,1 Prozent und Acer mit 6,9 Prozent. Lenovo ist chinesisch, HP, Dell und Apple sind amerikanisch, Asus und Acer taiwanesisch. Es gibt auch hier kein relevantes Unternehmen aus der EU.
Große Mengen Daten wollen verarbeitet werden. Hierzu werden leistungsstarke Chips benötigt. Der mdr berichtet: „In der EU sollen deutlich mehr Mikrochips hergestellt werden als bisher. Das Parlament in Straßburg billigte wie erwartet ein entsprechendes Gesetz. Es erlaubt staatliche Beihilfen der EU-Mitglieder in die Halbleiterindustrie.“
„Die EU-Kommission hatte den sogenannten ‚Chips Act‘ vor dem russischen Angriffskrieg in der Ukraine im Februar 2022 vorgeschlagen. Sie hofft, damit bis zu 43 Milliarden Euro an staatlichen und privaten Investitionen für die Chip-Industrie zu mobilisieren. Dem ‚Chips Act‘ müssen noch die Mitgliedstaaten zustimmen. Dann kann er in Kraft treten. Die EU will so unabhängiger von anderen Ländern werden. Der Anteil der EU am Weltmarkt soll von derzeit zehn Prozent auf mindestens 20 Prozent bis 2030 gesteigert werden. Derzeit kommen 90 Prozent der modernsten Chips aus Taiwan, Südkorea und zusehends aus China. Halbleiter werden unter anderem in der Autoindustrie gebraucht. Sie sind auch in Laptops, Smartphones oder Kühlschränken verbaut.“
Nun sind Chips, die in Kühlschränken und Smartphones verbaut werden, keine Hochleistungschips. Auch hier weiß das amerikanische Google Antwort auf die Frage, wer sind die führenden Mikrochip-Produzenten: Es sind Samsung Electronics Co. Ltd., Taiwan Semiconductor Manufacturing Company Ltd. (TSMC) und NVIDIA Corp. (NVDA). Aber bis 2030, das Ziel der meisten 5-Jahres-Pläne der EU, soll das anders sein.
Zumindest in den EU-Ländern, die nicht den Vorgaben des Ökologismus folgten, und heute noch über Kernenergie verfügen, könnte also ausreichend Energie zur Verfügung stehen.
Neben der Sicherheit der Stromversorgung ist aber auch die Sicherheit des Netzes ein wichtiges Thema. Schweden, kein Euro-Land, aber Vorreiter des bargeldlosen Zahlungsverkehrs sieht darin heute vor allem in Cyberattacken ernstes Problem. Business insider schreibt: „Der Grund, warum die Zentralbank nun wieder zu mehr Bargeld rate, sei der russische Angriffskrieg auf die Ukraine, so die ‚FAZ‘. Denn dadurch sei die Sorge vor Cyberangriffen durch Russland gestiegen. Katastrophenschützer empfehlen dem Bericht zufolge daher, eine Reserve an Bargeld zuhause zu haben.“
Was von der angeblichen „Wahlfreiheit“ zwischen bargeldlosem Zahlen und Zahlen mit Bargeld schon heute zu halten ist, beschreibt der Journalist Norbert Häring auf seinem Blog:
„Jemand der wegen Geschwindigkeitsüberschreitung im Verkehr ein Verwarnungsgeld von 50 Euro bezahlen sollte, dies aber nicht elektronisch per Karte tun wollte, hatte das die Folge, dass er am Ende 100 Euro Bußgeld und Gebühren zahlen musste. Über eine Informationsfreiheitsanfrage beim Thüringer Innenministerium nach der Rechtsgrundlage für dieses Vorgehen, erfuhr er, dass gemäß Ziffer 2.1.2 der besagten Verordnung ‚in begründeten Ausnahmefällen die Zahlung in bar angenommen und geleistet werden kann‘.
‚Dementsprechend‘, so die Behörde, ‚kann die Annahme von Bargeld als gesetzliches Zahlungsmittel per se weder durch Rechtsverordnung noch durch andere Rechtsvorschriften ausgeschlossen werden. Aus organisatorischen Gründen ist die Bargeldannahme jedoch auf einzelne Dienststellen beschränkt.‘
Auch darüber, dass europäische und speziell deutsche Behörden die Sicherheitsproblematik unterschätzen, weiß Norbert Häring zu berichten. Ihm wurde per Mail, angeblich vom Bundeszentralamt für Steuern, eine Wirtschaftsidentifikationsnummer zugesandt. Ohne persönliche Anrede, ohne irgendeiner Erklärung, dafür mit einem Link zu einer kryptischen Adresse.
Die Mail hatte alle Anzeichen einer Phishing-Mail, außer dass die Absenderadresse legitim aussah. Häring schreibt: „Die Internet-Suche nach ‚Wirtschaftsidentifikationsnummer‘ führte immerhin auf eine Seite des Bundesfinanzministeriums mit Fragen und Antworten dazu. Aber kein Hinweis darauf, dass unerwartete E-Mails mit einem Weblink zu dem Thema verschickt werden. Erst auf einer weiteren Seite, ganz weit unten im Text, erfährt man, dass die Finanzverwaltung tatsächlich derart inkompetent und unverantwortlich vorgeht, und die Mail deshalb wahrscheinlich tatsächlich von ihr kommt. Ein Anwendungszweck oder Sinn der neuen Nummer wird in der E-Mail nicht mitgeteilt. Auf den Netzseiten der Finanzverwaltung erfährt man wortreich, dass sie vielleicht irgendwann in der Zukunft einen Sinn bekommen könnte.“
IT-Sicherheitsexperten treibt so argloses behördliches Handeln in IT-Fragen den Angstschweiß auf die Stirn. Würden EU-Behörden beim digitalen Euro mit mehr Bedacht handeln? Zumindest für Cyberkriminelle werden in der EU goldene Zeiten anbrechen.
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Not macht erfinderisch. Dann gibt’s eben wieder Ware gegen Ware, ohne den Umweg über Geld und damit auch ohne den Umweg über’s Finanzamt.
Oder Ware gegen Dienstleistung, oder Dienstleistung gegen Dienstleistung, oder Schattenwährung wie Zigaretten, Schokolade oder Salz.
Das geht alles ohne PC, EU und Finanzamt.
Ich denke, die Länder, die jetzt noch Stromüberschüsse haben und an uns abgeben, werden ihren Strom beim Ausbau der KI selbst brauchen. Damit steht dann Deutschland ohne Hose da.
Das Thema passt zu der Situation die ich vor kurzem erlebt hatte. Eine meiner Banken (Sparkasse) teilte mir lapidar mit, dass ich einer Preiserhöhung der Kontoführung zustimmen solle, da ansonsten unsere jahrzehntelange gute Zusammenarbeit beendet wird. Aus Frust über so ein dreistes Schreiben kündigte ich selbst die Konten. Kurz danach erhielt ich von einer anderen Bank ein ähnliches Schreiben. Das ist ein gutes Beispiel, wie Geldinstitute agieren wenn man total von denen abhängig ist. Übrigens hat sich die Sparkasse nie bei mir gemeldet um ihr Bedauern zu zeigen. Hab mal von einem ital. Restaurantbetreiber in Süddeutschland gehört, der kein Konto… Mehr
Die Abonennten des betreuten Denkens machen leider mit. Ist ja sooo praktisch und cool mit Smartphone, Smartwatch etc. zu bezahlen. Mit Neid blickten vor Jahrzehnten etliche auf Kreditkarteninhaber. Wer mit Diners Club, American Express, später gar mit Gold-, Platinum- heute mit exquisiter Black Karte bezahlte, war wer. Ein Statussymbol. Endlich scheinen sie genauso privilegiert.
Dass nur Bargeld unkontrollierbare Freiheit bedeutet, kapieren diese schlichten Gemüter nicht.
Und dann erinnere man sich an den Ausfall von Target2 am 27. Februar 2025. Das ist das für mich Beruhigende, diese Ideologen sind maximal inkompetent und bekommen nichts auf die Reihe. es wird Fiktion bleiben. Bis die ihre CBDC eingeführt haben, die dann nicht funktioniert, ist man pleite, weil alle gut Ausgebildeten ins Ausland ausgewandert sind, die Patente veraltet sind, die Auto und Chemiebranche pleite sind, keine Steuern mehr fließen, man wegen dem Handelskrieg ein einer tiefen Wirtschafts- und Finanzkrise steckt, und wegen Rettungsmaßnahmen die Inflation galoppiert. Und wenn es nichts mehr zu Holen gibt, ziehen diese sozialistischen Parasiten weiter.
Es geht um Kontrolle. Der Euro ist eine Schuldenwährung und man will den Zugriff auf die Vermögenswerte kontrollieren.
Man kann jedem nur raten in andere Währungen und Edelmetalle zu diversifizieren.
Mal ganz abgesehen davon, dass Bargeld nicht abgeschafft werden soll und man schon seit jeher gut beraten ist, ein paar Scheine bar zu Hause zu haben, ist der Rest des Artikels lächerliche Panikmache.
Jeder bekommt sein Gehalt oder die Rente überwiesen und nicht mehr in der Lohntüte. Um daraus Bares zu machen, bedarf es der IT, mindestens einmal im Monat, nämlich am Bankautomaten. Oder beim Bezahlen im Supermarkt. Elektronisch, dann kann man sich auch Bares auszahlen lassen.
Nur Bares ist Wahres! Und heisst nicht eine der beliebtesten Sendungen im ÖRR: Bares für Rares? Finde den Fehler.
-2- CBDCs stören den operativen Rahmen der EZB wie etwa Zinssetzung etc. Der von der EZB für den dig. EUR festgelegte Zinssatz muss dem der Einlagenfazilität entsprechen. Es sind aber ohne weiteres Marktsituationen vorstellbar, in denen dies unerwünscht ist und die Zinssätze für die Einlagefazilitäten und den dig. EUR unterschiedlich gefahren werden müssen. Käme es hier zu einer Abweichung, würde dies zu Arbitragegeschäften von Banken u von Vermögen großer Unternehmungen (Nichtbanken) führen. Somit wäre der für die Geldpolitik wichtige EZB-Einlagezinssatz eine Geisel des für den dig. Euro geltenden Zins. Auch entsprächen negative Zinsen für einen für ALLE verfügbare dig.… Mehr
-1- In einem nicht idealen Währungsraum, wie dem EURO-Raum, bringt die Digitalisierung des Zentralbankgeldes große Probleme mit sich. Deswegen dürfte es einen Digital-Euro (CBDC) für alle, wenn überhaupt, nur in begrenzter Menge geben (vielleicht für 2.000 Euro?). Auch eine mögliche Ausschaltung der Banken als Intermediäre dürfte keine gute Idee sein. Gerade am EURO betrachtet, zeigt sich, wie vielschichtig die Probleme von digitalem Zentralbankgeld sein können. Eine unvollständige Liste der speziellen Risiken von CBDCs im Euro-System (Währungsunion): – begünstigt den Run auf Bankeinlagen schwacher Banken, da CBDCs zu diesen eine leicht verfügbare und sicherere Alternative wären – aus gleichem Grund… Mehr