Die Zerstörung des Westens beginnt bei seinen Denkmalen – Und das Gefährlichste kommt nicht von außen

Seit 2020 richtet sich eine Welle von gezieltem Vandalismus gegen Wegmarken der Vergangenheit – in den USA, Deutschland und anderswo. Ein akademischer und ein Straßenmob reichen einander dabei die Hände. Wie Wähler darauf reagieren, zeigt das Beispiel der Niederlande.

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Eine enthauptete Christopher-Kolumbus-Statue in Boston. Die Statue wurde in der Nacht vom 9. Juni 2020 vandalisiert

Als Mitglieder der „Letzten Generation“ vor wenigen Tagen mit Pinseln Farbe auf Säulen des Brandenburger Tors schmierten, bemerkte die Berliner Zeitung treffend, sie hätten sich dieses Mal die „unversehrte Seite“ des Denkmals ausgesucht. Auf der Ostseite tragen die Stützen immer noch einen Orangeschimmer; die von der „Letzten Generation“ vorher dort aufgesprühte Farbe sitzt so tief im Sandstein, dass die Reinigungstrupps sie bisher nicht komplett entfernen konnten.

Möglicherweise bleibt sie für immer. Oder die Putzkolonnen müssen eine Schicht an der Säulenoberfläche opfern. Aufnahmen zeigen Passanten, die zwei der Säulenanstreicher mit ihren Handykameras filmen, ohne einzugreifen. Die Polizei nähert sich gemächlich. Offenbar gibt es keine Beamten, die ständig auf das bekannteste Bauwerk Deutschlands aufpassen. Die „Letzte Generation“ jedenfalls kündigte schon einmal die nächsten Einfärb-Aktionen an.

Ähnliche Besudlungen durch die „Letzte Generation“ gab es viele, allerdings bis vor kurzem nicht an dem Nationaldenkmal. Und bisher – was bedeutet: bis zu dem ersten Farbstreich am Tor – meldete sich noch keine Akademikerin und kein Akademiker, um die Aktion mit einem überwölbenden Sinn zu versehen. Das erledigte Hedwig Richter, Professorin für Neuere und Neueste Geschichte an der Bundeswehruniversität München, die Journalisten meist als „Demokratieforscherin“ apostrophieren.

Richter jedenfalls schrieb auf Twitter: „Ein würdiger Gebrauch unseres Nationaldenkmals. Mir fällt momentan kein besserer ein.“ Zur Erklärung schob sie nach: „Es ist gut, dass das Nationaldenkmal an die Zerstörungen erinnert, die wir aktuell anrichten, die vom Bundesverfassungsgericht als verfassungswidrig benannt wurden und gegen die wir viel zu wenig unternehmen.“ Andere Twitternutzer, die nicht einzusehen vermochten, warum überhaupt an eine angebliche Weltzerstörung durch menschengemachten Klimawandel erinnert werden muss, da das Thema schließlich jeden Tag Qualitätsmedien und Politikerreden füllt, und weshalb die Farbe überhaupt an etwas anderes erinnern sollte als den Überfall der „Letzten Generation“ auf einen frühklassizistischen Bau in Berlin, belehrte Richter, sich gefälligst zu zügeln: „Die Empörung über diese Zerstörung steht in keinem Verhältnis zur Zerstörung, die wir alle anrichten und die, wenn wir nichts dagegen machen, auch der Demokratie den Boden entziehen wird.“

Natürlich hatte das Bundesverfassungsgericht nicht irgendeine nicht näher ausbuchstabierte Zerstörung als verfassungswidrig bezeichnet. Richter gehört zu den vielen Personen, die das sogenannte Klimaurteil nie gelesen oder jedenfalls nicht verstanden haben. Der Beschluss stellt vielmehr Grundrechte unter einen Klimavorbehalt, was wiederum den Boden der Demokratie tatsächlich bedroht. Aber nimmt man ihre Professorinnenlogik ernst, dann handelt es sich bei der von ihr so bezeichneten Welt- und Demokratiezerstörung um eine so absolute Gefahr, dass sie auch noch ganz andere Anschläge rechtfertigen würde, falls die Urheber erklären, damit ein Zeichen setzen zu wollen.

Apropos Zeichen: Es drängt sich die Frage auf, warum die Streichung der Professur für Neuere und Neueste Geschichte in München nicht genauso gut oder schlecht als Mahnung für irgendetwas dienen kann wie die Beschädigung eines Denkmals, zumal bei einer Stellenbereinigung an der Bundeswehruniversität geringere Folgekosten anfallen dürften als am Pariser Platz. Die Berliner Zeitung, die Richter interviewte und ihr dabei diese Frage nicht stellte, schrieb zur näheren Charakterisierung der Akademikerin:b„Sie engagiert sich seit längerem für Klimapolitik. Immer wieder fordert sie auch die Politik dazu auf, der Bevölkerung angesichts der Klimakrise mehr Einschränkungen zuzumuten.“

Aufforderungen, der Bevölkerung mehr Einschränkungen und überhaupt allerhand zuzumuten, kommen in diesem Land grundsätzlich von Professorinnen und Professoren, Kirchenleuten, Mitarbeitern des öffentlich-rechtlichen Rundfunks und Berufspolitikern, kurz, den „Sinn- und Heilsverwaltern“ (Helmut Schelsky) mit der Gemeinsamkeit, ihr Besserleben mit Steuern und Abgaben anderer Leute zu bestreiten und nicht in die gesetzliche Rentenkasse einzahlen zu müssen. Aber das nur am Rand, denn in diesem Text soll es um etwas anderes gehen.

Bis vor einigen Jahren, ganz genau lässt es sich nicht datieren, gab es eine allgemeine Scheu, Denkmale anzutasten. Für die allermeisten gibt es keine Bewachung, noch nicht einmal Kamerabeobachtung. Sie stehen zugänglich in der Öffentlichkeit. Das Beschmieren und Zerstören machte technisch also noch nie besondere Mühe. Es passierte aber jahrzehntelang trotzdem nur extrem selten. Diese Hemmung jedenfalls existiert nicht mehr. Und das trifft nicht nur auf Deutschland zu. Als die Black-Lives-Matter-Kundgebungen 2020 durch die USA und Westeuropa tobten, vandalisierten Demonstranten Columbus-Statuen in Baltimore, Boston und Houston. Im britischen Leeds beschmierte eine talibaneske Menge den Sockel eines Denkmals für Königin Victoria mit der Beschuldigung, sie würde eine Mitschuld an der Sklaverei tragen. Tatsächlich gehörte Victoria genauso wie ihr Mann Prinz Albert zu den entschiedensten Gegnern der weltweiten Sklaverei (die im Königreich selbst schon vor ihrer Thronbesteigung abgeschafft worden war).

Der Denkmalsturm in den USA ging schnell in geordnete Bahnen über. In Columbus, Ohio, ordnete Bürgermeister Andrew J. Ginther im Juni 2020 an, das Denkmal des städtischen Namenspatrons von seinem Platz vor dem Rathaus zu entfernen. Die Statue des dritten US-Präsidenten Thomas Jefferson, die 187 Jahre in der Halle des Rathauses von New York stand, fiel ebenfalls keinem Mob zum Opfer, sondern Politikern, die 2021 beschlossen, Jefferson sei zwar einerseits Mitverfasser der Unabhängigkeitserklärung, andererseits auch Sklavenhalter gewesen und deshalb der Öffentlichkeit nicht mehr zumutbar. Über eine mögliche Entfernung der Washington-Statue in New York mit gleicher Begründung debattieren Lokalpolitiker gerade.

Wie alle politisch-akademischen Entwicklungen in den Vereinigten Staaten schwappten sowohl der wilde wie auch der regulierte Vandalismus gegen Denkmale auf Deutschland über. Ausdrücklich mit der Berufung auf das BLM-Purgatorium in den USA forderte der Hamburger Historiker Jürgen Zimmerer schon 2020 in der Zeit, das Bismarckdenkmal der Stadt gehöre wegen der Mitschuld des Reichskanzlers am Kolonialismus auch irgendwie zerstört und unterbreitete dazu an anderer Stelle gleich praktische Vorschläge. „Wenn der Prozess ernst gemeint ist“, fand der Professor, der den Prozess durchaus ernst meinte, „müsste es eine Option sein, das Denkmal ganz wegzunehmen. Oder wir halbieren es, nehmen den Kopf ab, wir verändern die Staue. Das müssten alles auch Optionen sein.“ (Dass Bismarck ein Gegner kolonialer Ambitionen Deutschlands war und sie bremste, wo es ging, muss ein Geschichtsprofessor heute nicht mehr unbedingt wissen).

Mit der symbolischen Köpfung der westlichen Schuldvergangenheit brachte Zimmerer das eigentliche Anliegen ganz treffend auf den Punkt. Von der dafür notwendigen intellektuellen Selbstenthauptung an etlichen westlichen Universitäten legt der Professor auch sonst beredt Zeugnis ab. Er leitet die „Forschungsstelle Hamburgs (post)koloniales Erbe“; überregionale Bekanntheit erwarb er sich dadurch, dass er nicht nur Bismarck neu zu kontextualisieren wünscht, sondern auch den Holocaust.

Denn die Erinnerung an den europäischen Judenmord, meint er zusammen mit Dirk A. Moses und anderen Stichwortgebern, stünde der Erinnerung an die westlichen Kolonialverbrechen im Weg. Und ganz nebenbei der Postkolonialen Lehre und der Critical Race Theory, wonach Weiße nur als Täter und Nichtweiße ausschließlich als Opfer in Frage kommen. Im weitesten Sinn plädiert Zimmerer auch dafür, den bisherigen Westen im Stil Frantz Fanons ganz praktisch und in toto abzuräumen. Jedenfalls betrachtet er jede politische Kraft, die illegale Migration auch nur einschränken will, als völkisch, und macht dabei neuerdings selbst vor den Grünen nicht Halt.

Übrigens erscheint es rätselhaft, wie es Zimmerer bei seinen umfangreichen Twitterverpflichtungen noch schafft, seine Nebentätigkeit an der Universität zu bewältigen.

Erst nach der umfangreichen akademischen Begründung, warum Vergangenheitszeugnisse durch Köpfung, Zerteilung oder durch andere Mittel eine Angleichung an die schon existierenden antiwestlichen Theoriemüllhalden erfahren müssen, ging eine Welle der Zerstörung durch das Land, teils mit politischer Botschaft, in vielen Fällen aber auch ohne eine spezielle Richtung, vom grundsätzlichen Destruktionswillen einmal abgesehen. Hier fand tatsächlich ein Dammbruch statt. Im Juli 2020 beschmierten ein oder mehrere Unbekannte etwa 50 Museumsobjekte in der Wewelsburg in Nordrhein-Westfalen. Am 3. Oktober schafften es nie gefasste Täter, 70 Objekte auf der Berliner Museumsinsel mit einer öligen Flüssigkeit zu übergießen. Zwei Jugendliche beschmierten ebenfalls im Oktober 2020 die Granitschale im Berliner Lustgarten, 1831 aus einem Block gehauen und über Dekaden von solchen Angriffen verschont, mit dem türkischen Schriftzug „hayat kisa insanlar ölüyor“ („Das Leben ist kurz Menschen sterben“).

Kaum ein Medium berichtete über den Inhalt der Inschrift, ihre Meldungen illustrierten sie meist mit Fotos, auf denen der türkische Satz nicht zu lesen war. Kurz darauf folgten die nächsten Schmierangriffe auf die Schale.

Zum Verdruss der Sinn- und Heilsverwalter im Westen schlagen die meisten ihrer Ideen keine tiefen gesellschaftlichen Wurzeln. Im Fall des Vandalismus verhält es sich anders. In der BLM-Bewegung steckte schon vor dem Tod George Floyds eine radikal antiwestliche Ideologie, außerdem ein magisches Denken, in dem das Zeichen immer einen höheren Rang einnimmt als das Bezeichnete. Sowohl die BLM-Führer als auch die Critical-Race-Textbausteinlieferanten wussten natürlich, dass sogar hundert verwüstete oder abtransportierte Denkmale nicht das Leben eines einzigen Farbigen oder überhaupt irgendeines Bürgers verbessern. Für materielle Verbesserungen zugunsten anderer interessierte sich die BLM-Mitgründerin Patrisse Cullors, die mit Spendengeld eine Millionenvilla in Los Angeles kaufte, genauso wenig wie ein erwachter Professor in Harvard.

Sie wollten und bekamen die von ihnen dringend gewünschte symbolische Handlung, die öffentliche Hinrichtung des Westens, exekutiert an seinen historischen Wegmarken. Dieser Aufführung folgte, was erwartungsgemäß folgt, wenn Sinnverwalter ein bisher besonderes, aber nicht geschütztes Gut nicht nur für wertlos, sondern für schädlich erklären und damit zum Abbruch freigeben: Viele, sehr viele brauchen keine Extraeinladung, um aus unterschiedlichen Gründen beim Abbruch mitzuhelfen. Hier kam eine Idee ausnahmsweise wirklich in der Breite an.

Diese Breite in Motiven und Vorgehen erstreckt sich von dem Beschmieren des Denkmals für deportierte Juden in Berlin-Grunewald über abgehackte Teile der marmornen Neptun-Statue im Park Sanssouci und einer entstellenden Beschädigung der Julius-Caesar-Statue am Rheinufer in Beul bis zu der oben geschilderten doppelten Farbattacke auf das Brandenburger Tor und die Ersteigung des Neptunbrunnens am Alexanderplatz, wo junge Mobmänner am 4. November im Gestus von Eroberern die palästinensische Fahne hissten.

Alle genannten Beispiele stammen aus dem Jahr 2023. Selbst in München, verglichen mit Köln und Berlin noch eine Insel urbaner Ordnung, fühlen sich Leute neuerdings ermuntert, beispielsweise die Anlage am Friedensengel nicht nur wie früher an Wochenenden zuzumüllen, sondern das Denkmal auch nach ihrem Geschmack zu gestalten. Das begann mit dem schablonengesprühten Zeichen von Extinction Rebellion am Tag einer Demonstration von Fridays for Future, und setzte sich dann unpolitisch fort.

Auch an der Brunnenfigur an der Luitpoldbrücke davor.

Wie gesagt: Es braucht dazu keine besonderen Aufforderungen und Anstiftungen. Mit bestimmten zivilisatorischen Hemmungen verhält es sich wie mit einem mühsam eine Ebene hinaufgeschobenen und mit Keilen gesicherten Steinblock. Das kostet kraftraubende Arbeit. Wer sie zunichtemachen will oder einfach für entbehrlich hält, muss nur die Keile wegschlagen. Der Rest vollzieht sich durch Schwerkraft von ganz allein.

Dieses Wegschlagen ziviler Tabus geschieht nicht überall im Westen in gleichem Maß. Als ein Vandale von FFF im März in Italien anfing, den Palazzo Vecchio mit rötlicher Farbe zu beschmieren, stürzte sich Bürgermeister Dario Nardella, der zufällig auf dem Platz davor ein Interview gab, auf den Mann und fragte ihn auf eine ziemlich nachdrückliche Weise: „Che cazzo fai?“ Nardella kam damit ins landesweite Fernsehen.

Auch darin unterscheidet sich der politisch aus ARD- und ZDF-Sicht schwer bedenkliche Staat von den Barbaren im Norden, wo regelmäßig Luisa Neubauer oder Carla Reemtsma zum jeweiligen Moderatorenstichwort monologisieren dürfen. Bei einem Bürgermeister, der sich hier auf Greta-Gläubige stürzt, würden erst einmal Tiefenrecherchen bis in seine Schulzeit stattfinden. In Italien sieht ein neues Gesetz inzwischen eine Geldstrafe von bis zu 60.000 Euro für das Beschmieren von Kulturgütern vor, auch dann, wenn der Schaden geringer ausfällt. Transmontane Professoren, die öffentlich dazu aufriefen, Vittorio-Emanuele-Statuen zu köpfen, müssten wahrscheinlich mit den einen oder anderen Unannehmlichkeiten rechnen.

Vor 30 Jahren erschien im Spiegel der Essay „Anschwellender Bocksgesang“ von Botho Strauß. Die üblichen Wortwarte stürzten sich damals sofort zeternd auf den Text, weil sie ahnten, dass er ins Schwarze traf. Aber weder sie noch Strauß konnten sich 1993 schon in allen Einzelheiten dieses Europa vorstellen, in dem Professoren und Mob einander bei der Abwrackung des historischen Erbes die Hand reichen. Der Autor des Bocksgesang-Textes verstand eine entscheidende Sache: In den größten Konflikten der Zukunft (die jetzt anbricht), geht es nicht um Materielles. Sondern um das Selbstverständnis derjenigen, die sich zum Westen zählen und derjenigen, die dagegen antreten. Es geht um Ideen, Erinnerung, Zeugnisse. Um das Eigene.

Bei Strauß hieß es damals: „Es ziehen aber Konflikte herauf, die sich nicht mehr ökonomisch befrieden lassen; bei denen es eine nachteilige Rolle spielen könnte, daß der reiche Westeuropäer sozusagen auch sittlich über seine Verhältnisse gelebt hat, da hier das »Machbare« am wenigsten an eine Grenze stieß. Es ist gleichgültig, wie wir es bewerten, es wird schwer zu bekämpfen sein: daß die alten Dinge nicht einfach überlebt und tot sind, daß der Mensch, der einzelne wie der Volkszugehörige, nicht einfach nur von heute ist. Zwischen den Kräften des Hergebrachten und denen des ständigen Fortbringens, Abservierens und Auslöschens wird es Krieg geben.“

Sein Text streift die Möglichkeit nur am Rand, dass hunderttausende Migranten aus muslimischen Ländern durchaus etwas Traditionelles herbringen, wenn sie in den Westen kommen, insbesondere den Hass auf Juden und Schwule, ein patriarchalisches Verständnis der exakt zwei Geschlechter, aber auch eine grundlegende Verachtung für den Westen als Ganzes. Dass diese Anhänger von etwas Hergebrachtem sich mit den ureigenen Fortbringern und Auslöschern des Westens zumindest auf Zeit verbünden würden, konnten sich vor drei Jahrzehnten nur die Allerwenigsten ausmalen. Die eingewanderten Muslime mit ihrer ewigen Verantwortungsflucht sowie Anklagebereitschaft und die erwachten Selbstgeißler und Ankläger des Westens im akademisch-politisch-medialen Komplex bilden zusammen eine Mischung, die genügend Sprengkraft zur Zerstörung ganzer Staaten besitzt.

Stichwortgeber wie Zimmerer und Richter verstehen vermutlich gar nicht, wie leicht sich Tabus und Schranken demolieren lassen, während sich an der Reparatur eine ganze nächste Generation verschleißen wird. Falls sie überhaupt gelingt. Aber sehr viele Wähler verstehen es offenbar gut. Aus diesem und keinem anderen Grund stimmten die Niederländer so ab.

Aus diesen Gründen könnte Marine Le Pen nächste französische Präsidentin werden. Die Verhältnisse in Deutschland geraten 2024 vermutlich auch aus ihren gewohnten Fugen. Eigentlich ergäbe sich jetzt schon die Gelegenheit, den einen oder anderen postkolonialen Forschungsverbund und manche geldberegnete Vereine, die ihrerseits mit islamischen Eroberungsverbänden paktieren, in den 60-Milliarden-Krater zu stoßen, der sich gerade im Bundeshaushalt auftut. Aber fast immer in Deutschland bedarf es einer gründlicheren Erschütterung, bevor sich tatsächlich Strukturen ändern.

Eine große Zahl von Wählern will diese Erschütterung offenbar bei nächster Gelegenheit herbeiführen. Sie würden vermutlich jedem ihre Stimme geben, der ihnen glaubhaft versichert, nicht mehr jeden über die Grenze zu lassen, die Hamas-Jubelaraber zurückzudrängen, hetzenden Akademikern die Forschungsgelder zusammenzustreichen und Zerstörern öffentlicher Güter mit Strafen zu überziehen, die wirklich zum Nachdenken anregen. Über diese Wähler könnte es in einigen Jahren heißen: „Sie wussten sich kein anderes Mittel.“

Jedenfalls wissen sie, dass die Mitglieder der Jugendgang, die einen Weg von 17 Kilometern auf sich nahmen, um ein Dorffest im südfranzösischen Crépol mit dem Schlachtruf „wir wollen Weiße abstechen“ zu überfallen, einen Jugendlichen töteten und 16 mit Messern verletzten, dass diese Truppe sich deshalb formierte, weil es vorher die schon weit fortgeschrittenen Abrissarbeiten am und im Westen gab.

Und sie wissen auch, dass sie die Gefährlichsten in diesem Prozess nicht unter den Einwanderern suchen müssen.

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