Fridays for Future: Die Viertelstunde Ruhm neigt sich dem Ende zu

Weniger als 2.000 Demonstranten kann Fridays for Future auf die Straße treiben. Das Phänomen existiert außerhalb der Medien nicht mehr. Denn wer „Omas for Future“ braucht, um 100 Menschen zu versammeln, hat seinen Zenit hinter sich.

IMAGO / Stefan Trappe

Am Ende hatte sich sogar das Klima gegen Fridays for Future verschworen. Der regenreiche Freitag sollte eigentlich eine Machtdemonstration werden. Die bisherigen Zugeständnisse gingen der Klimabewegung nicht weit genug. Medial funktionierte die Kampagne: die großen Medien berichteten über die Kundgebung als hätte sie die Bedeutung des Bahnstreiks vom letzten Montag. Doch Anspruch und Wirklichkeit laufen weit auseinander. Fridays for Future fiel in doppelter Hinsicht ins Wasser.

Volksentscheid in Berlin
Die Niederlage der Luisa Neubauer
Nach Polizeiangaben versammelten sich in Berlin 650 Personen zu den Klimaprotesten. In München waren es 250. Die Süddeutsche Zeitung berichtete über „mehr als 100 Menschen“ in Dresden. In Freiburg fanden sich ein paar verstreute Teilnehmer zusammen, eher ein paar dutzend denn hundert. Bezeichnend ist der Bericht der Rheinischen Post, die von 30 bis 100 Teilnehmern in Düsseldorf berichtet, wobei die Höchstzahl von den Veranstaltern stammt. Die Zeitung kommentiert:

„Viele Menschen mit Plakaten und Fahnen waren gekommen, einige auch aus Köln, viele gehörten zu Gruppen wie ‚Omas for Future‘ oder ‚Parents for Future‘. Passanten blieben zumindest kurzfristig stehen.“

Die Berichterstattung steht damit in keiner Relation zum Demonstrationsgeschehen. Es ist bezeichnend, wie in der Vergangenheit Bauernproteste und Corona-Demonstrationen totgeschwiegen wurden, indes die Versammlung eines verstreuten Häufleins verschiedener Klimabewegter zu einem Tagesereignis hochstilisiert wird. Der Höhepunkt des klimapolitischen Geschehens war da noch die Blockade der Hamburger Köhlbrandbrücke durch Vertreter der „Letzten Generation“.

Der Rohrkrepierer ist bereits die zweite Niederlage für die deutsche Klimabewegung in kurzer Zeit. Nach dem verlorenen Referendum über eine vorgezogene „Klimaneutralität“ in der Bundeshauptstadt schien der Aufruf zum „Klimastreik“ nicht nur gegen aktuelle Projekte der Bundesregierung gemünzt. Die Klimabewegung sehnte sich nach einem starken Signal, um das angekratzte Selbstbewusstsein wiederherzustellen. Das ist an diesem Freitag ausgeblieben.

In den letzten Tagen kursierte das Gerücht, die Klimabewegung wolle eine eigene Partei gründen. Nachdem „Berlin 2030 klimaneutral“ als erstes politisches Projekt scheiterte – trotz Medienunterstützung und Geldern aus Übersee – will jetzt sogar der Kernbereich nicht mehr funktionieren. Wer in Deutschland keine 2.000 Leute mehr auf die Straße bekommt, der hat seinen Zenit überschritten. Da nützen auch 200.000 Unterschriften für einen Rücktritt von Verkehrsminister Volker Wissing wenig. Zum Vergleich: die Tierschutzpartei erreichte bei der Bundestagswahl dreimal so viel. Sie spielt dennoch keine Rolle.

Was bleibt, ist ein Medienphänomen, das sich um die Person Luisa Neubauer schart. Mittlerweile hat die Berichterstattung das Niveau eines RTL-Boulevardformats erreicht. Sie ist ein C-Promi ohne Relevanz, von dem behauptet wird, sie repräsentiere eine wichtige Bevölkerungsgruppe im Land. Nur existiert diese Relevanz allein in Talkshows, die immer weniger Zuschauer sehen wollen. Noch besitzt sie Rückendeckung. Aber wer auf „Omas for Future“ angewiesen ist, um in einer Landeshauptstadt wenigstens hundert Leute zu versammeln, hat die Viertelstunde Ruhm längst hinter sich. Allein die Medien ziehen sie noch künstlich in die Länge. Bis das nächste Klima-Phänomen an die Türe klopft.

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Kommentare ( 73 )

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Micky Maus
1 Jahr her

Ich wage nicht daran zu glauben dass nun endlich mehr Menschen begreifen, dass die Grünen nur Schwätzer sind, die aufgrund fehlender Lebenserfahrung und Bildung nichts bewirken, außer Versprechen machen können.

Ilona
1 Jahr her

Grööhl, grööhl, Klima, Erdwärmung…
Heut morgen in Stade -4 Grad, Scheiben kratzen ihr Dumpfbacken

na sowas
1 Jahr her

von den Akteuren der FfF-Hüpfern hat noch nie jemand Steuern bezahlt, leben noch bei Mami und Papi, sind somit nicht geeignet, dem Erwachsenen, kindliche „Belehrungen“ aufzuplappern. Liebe Kinderlein, geht in die Schule, lernt etwas „Anständiges“, Euer zukünftig erarbeiteter Lohn, wird schließlich für die ganze Welt gebraucht,

Tomas Kuttich
1 Jahr her

Wenn es regnet, war es das Wetter und nicht das Klima. Es gibt also immer noch Menschen, die diese Begriffe nicht auseinanderhalten können…

Oliver Koenig
1 Jahr her
Antworten an  Tomas Kuttich

Vor allem die Klimadeppen nicht. Bei denen ist grundsätzlich immer Klima, Klima an allem schuld.
Viel Sonne, wenig Sonne = Klimawandel
Viel Regen, wenig Regen = Klimawandel
Zu Kalt, zu Warm = Klimawandel
Viel Schnee, Wenig Schnee =
Zu Nass, zu Trocken =Klimawandel
Viel Wind, Wenig Wind =Klimawandel
Usw.

Maunzz
1 Jahr her

Dieser März gehört zu den nassesten März seit Wetteraufzeichnung. Dass er auch zu den kühlsten der letzten dreißig Jahre gehörte, muss man suchen, da die Ideologie ein mächtig Bollwerk. Der April beginnt mit saukaltem Nordost- und Ostwind.

Klaus Uhltzscht
1 Jahr her

Dieter Bohlen plant eine Boy-Group oder ein Schlagersternchen ja auch nur für eine oder zwei CDs. Dann ist dieses Kunstprodukt verschlissen. FFF ist nichts anderes. Und es hat das Ziel erreicht, wofür es aufgebaut wurde: die CO2-Schwindelsteuer konnte erfolgreich eingeführt werden. Es war die erste Steuer in der Menschheitsgeschichte, um die die Menschen selber gebeten haben.
Um ein Volk derart zu brechen, zu demütigen und finanziell auszurauben, muss die Finanzindustrie normalerweise einen Krieg führen. Mit dem FFF-Gehopse nebst eingebetteter GEZ-Propaganda brauchte sie nur einem Bruchteil des Geldes und der Intelligenz einsetzen und hat nun märchenhafte Gewinne.

Lars Baecker
1 Jahr her

Ich bin auch für Wissings Rücktritt. Aber aus einem anderen Grund. Und zwar dem, dass er mit seinem E-Fuel-Kompromiss wieder nur der großkopferten Klientel den Arsch gerettet, den auf das Auto angewiesenen arbeitenden Leistungs- und Steuererbringern aber die individuelle Mobilität genommen hat. Solche Leute verdienen meine Verachtung. Von den Klimaspinnern ganz zu schweigen…

MichaelR
1 Jahr her

Hier bei mir im Nordwesten, kurz vor der Nordseeküste, ist es den Kindern offenbar zu kalt und zu nass. Da macht es keinen Spaß zu demonstrieren, schon gar nicht, wenn die Ferien beginnen. Mit der letzten Generation gab es nur ein einziges Mal ein kleines Problem was unsere Polizei ganz schnell gelöst hat. Womit die Teilnehmer nicht gerechnet hatten, war der Umstand, dass man nicht einfach nur ihre Personalien aufnahm, sondern sie sofort erkennungsdienstlich behandeln ließ. Sie sind also allesamt im Sammelalbum der Polizei. Beim zweiten Auftritt wird man sie aller Wahrscheinlichkeit nach gleich dem Richter vorführen damit der Spuk… Mehr

dienbienphu
1 Jahr her

Im „1LIVE Fragenhagel“ antwortet Luisa Naubauer auf die Frage
„Womit verdienst du eigentlich dein Geld so als Klimaaktivistin?“
„Ich werd von George Soros… Nein Spaß! Ich bin Studentin, das heißt ich leb ein Studentenleben und schreib Bücher ab und zu.“

Erstens weicht Sie der Frage aus. Sie ist ja eher eine dieser Langzeitstudentinnen, wie ich erfahren habe.
Dass sie es zwar nicht schafft ihr Studium abzuschließen, aber selbst „ab und zu“ Bücher schreibt, lassen wir mal hingestellt.
Dass sie aus einem sehr reichen Elternhaus stammt und sich um Geld verdienen noch nie Gedanken machen musste, lässt sie aus.

Last edited 1 Jahr her by dienbienphu
mediainfo
1 Jahr her
Antworten an  dienbienphu

„Verdienst Du Deinen Lebensunterhalt selber oder lebst Du von finanziellen Zuwendungen oder von Kapital, dass Dir von Deiner Familie überlassen wurde?“

Das wäre die Frage gewesen, deren Antwort mich interessiert.

Last edited 1 Jahr her by mediainfo
MichaelR
1 Jahr her
Antworten an  dienbienphu

Dazu ein Ausschnitt aus Wikipedia (was von weiteren Quellen bestätigt wird): Im Wintersemester 2015 begann sie ein Studium der Geographie an der Georg-August-Universität Göttingen.[13] Sie absolvierte ein Auslandssemester am University College London[1] und erhielt ein Deutschlandstipendium[14] sowie ein Stipendium der Grünen-nahen Heinrich-Böll-Stiftung.[15] Im Sommersemester 2020 schloss sie dieses Studium mit dem Bachelor of Science ab.[16] Anschließend begann sie den Masterstudiengang Geographie: Ressourcenanalyse und -management an der Georg-August-Universität Göttingen.[17] Entgegen vieler Behauptungen im Netz hat sie schon eine Ausbildung, doch wie so oft bedeutet ein akademischer Abschluss nicht automatisch, dass der Ausgezeichnete auch klug sein muss. Allerdings finde ich es bemerkenswert, dass sie nicht – wo sie sich doch Klima- und Umweltschützer nennt – ein Naturwissenschaftliches Fach studiert,… Mehr

Juergen P. Schneider
1 Jahr her

Es ist wie bei einer größeren Familienfeier, zuerst werden die Gören gelobt, wie groß sie doch geworden sind, wie gut ihre Schulzeugnisse waren und wie hervorragend sie beim letzten Jugend-Tennisturnier abgeschnitten haben. Aber im Laufe der Feierlichkeit, bemerken die geladenen erwachsenen Gäste immer mehr wie ungezogen, unverschämt, anmaßend, dreist, frech, lärmend und arschig sich der Nachwuchs aufführt. Am Ende kann man die Kinder kaum noch ertragen und ist froh, wenn man die Feier wieder verlassen kann und endlich seine Ruhe hat vor den kleinen „Terroristen“. So ähnlich geht es der Mehrheit in unserem Land mit den Pattex-Klebern, Apokalypse-Gören und Schulschwänzern,… Mehr

Querdenker73
1 Jahr her
Antworten an  Juergen P. Schneider

Ergänzung Ihrer Aufzählung: Die Lang’s, Roth’s, Baerbock’s, Özdemir’s, Habeck’s kurz: Alle Scheinklimaretter, Schul- und Studienabbrecher, Stotterliesen, Volksbelüger und -betrüger!