Die SPD kündigt den antitotalitären Grundkonsens auf

Nicht nur Kurt Schumacher, auch Ex-Kommunist Herbert Wehner und Willy Brandt müssten sich im Grab herumdrehen, sähen sie, was Andrea Nahles ideologisch und prozentmäßig aus der SPD gemacht hat.

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Es gab einmal von 1946 bis zu seinem Tod 1952 einen SPD-Vorsitzender Kurt Schumacher. Für ihn waren die Kommunisten bereits 1946 rotlackierte Faschisten. Und es gab einmal ein Godesberger Programm (1959), mit dem sich die SPD vom Kommunismus lossagte. Alles Vergangenheit.

Diese Positionierung zählt nicht mehr. Wenn es dem Machterhalt dient, dann macht man gerne und regelmäßig auch mit Kommunisten gemeinsame Sache. Siehe so manche Landesregierung seit der Wiedervereinigung! Jetzt scheint Volksfront pur angesagt – unter Einbeziehung von Ultra-Linken und Antifa-Provokateuren. Im aktuellen „Vorwärts“, dem SPD-Parteiorgan seit 1876, darf sich eine Angela Marquardt unter dem Titel „Im Kampf gegen rechts braucht die SPD auch die Antifa“ ausbreiten. Herausgeber des „Vorwärts“ ist der jeweilige SPD-Generalsekretär, nun Lars Klingbeil.

Verzweifelte Sozialdemokratie
Der Genosse Trend marschiert in eine neue Richtung
Man muss den Namen dieser Frau nicht unbedingt im Gedächtnis haben. Da es sich bei ihr aber immerhin seit 2006 um eine enge Mitarbeiterin der SPD-Vorsitzenden Nahles handelt und da diese „Mitarbeiterin“ die „Denkfabrik“ der SPD seit 2007 leitet, ist das nicht ganz belanglos. Diese „Denkfabrik“ strebt Rot-Rot(-Grün) an. Da lohnt sich ein kurzer Blick in ihre Vita: 1987 hatte sie eine Verpflichtung als Informelle Mitarbeiterin (IM) der Stasi unterschrieben. Nun gut, sie war damals 15. Die heute 47jährige Marquardt war dann von 1994 bis 1997 Mitglied im Bundesvorstand der zur PDS gewendeten SED. Von 1998 bis 2002 war sie für diese Partei Mitglied des Bundestages, 2008 trat sie der SPD bei.

Nun hat Marquardt im „Vorwärts“ vom 7. September im Kontext mit „Chemnitz“ unter anderem folgendes vom Stapel gelassen hier – völlig friedlich gestimmt, wie sie sich beeilt festzustellen: „Ich jedenfalls gehe lieber mit gewaltfreien Antideutschen auf die Straße (ohne dabei jede ihrer Positionen zu teilen), als zur schweigenden Mehrheit zu gehören oder das Geschäft der Konservativen zu erledigen. Ja, vielleicht treffen junge Antifas oder Antideutsche nicht immer den Ton und die richtige Formulierung, auf Grundlage derer man gerne diskutiert …“

Aber, aber, wieso auf einmal so streng? Keine Gewalt? Haben die Antifa-Krawalle zum G-20-Gipfel vom 7./8. Juli 2017 in Hamburg zu einem Umdenken geführt? Natürlich nicht. Eine Distanzierung davon gab es seitens der „Denkfabrik“ nie. Und über das abgrundtiefe Versagen des damaligen Hamburger Bürgermeisters Olaf Scholz (SPD), heute Vizekanzler, haben Medien und Kanzleramt rasch und längst den Mantel des Schweigens ausgebreitet.

Aus Chemnitz kann man lernen - ABER NICHT SO!
Wie sich die Sozialdemokratie selbst demontiert
Es geht im Kern aber um etwas sehr Grundsätzliches! Es geht um die Frage, ob die SPD noch eine Äquidistanz zu linken und rechten Totalitarismen pflegt. Zu rechten tut sie es. Zu linken kaum noch oder gar nicht mehr. Damit hat sie den antitotalitären Grundkonsens, der diese Republik ausmacht und ausmachen muss, aufgekündigt. Nicht nur ein Kurt Schumacher, sondern selbst ein Ex-Kommunist Herbert Wehner und ein Willy Brandt müssten sich im Grab herumdrehen, wenn sie sähen, was eine Andrea Nahles ideologisch und prozentmäßig aus der SPD gemacht hat.

Hätte die CDU nicht ihre eigene „Angela“, müsste sie eigentlich die Gretchenfrage an ihren Koalitionspartner stellen: Wie haltet ihr es mit den Anti-Deutschen und Anti-Demokraten von links? Aber dazu hat eine profillose und völlig rundgelutschte CDU offenbar die Kraft nicht mehr. Und eine SPD schon gleich gar nicht. Deshalb wird sie sich den zehn Prozent nähern. Denn für sie gilt, was in völlig anderem Kontext skandiert wurde. „Wer hat uns verraten? Sozialdemokraten!“


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Kommentare ( 88 )

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Rebell
6 Jahre her

Wer in der SPD noch über einen funktionierenden Verstand verfügt -Sarrazin, Buschkowsky-, , der wird geächtet. Die Vita der SPD Vertreter kann mit der Vita der Grünen „Spitzenleute“ mithalten. Keine Ausbildung, keine Leistung, keine Erfahrung. Was reicht ist eine Funktionär Karriere, opportunistische Grundhaltungen und ideologische Verwirrung. Meine Erklärung, das es überhaupt noch Wählerstimmen für die gibt ist, das in den Altenheimen von dritten die Wahlzettel eingesammelt und ausgefüllt werden. Hätten wir bei den MS Medien redliche Journalisten und keine Propaganda Lohnschreiberlinge, es gäbe keine Grünen, Linken, SPD oder Merkel Wähler .

Ralf Poehling
6 Jahre her

Und das ist die volle Wahrheit, Herr Kraus! Die SPD von heute ist nicht mehr die SPD eines Schumacher, Brandt, oder ganz besonders die des Helmut Schmidt. Die SPD von heute ist linksextrem. Nein, sie ist vollkommen linksradikal! Sie ist von genau dem Ungeist in Beschlag genommen worden, der von der SPD unter Schmidt in den 70ern noch mit staatlicher Macht vollkommen zu recht bekämpft worden ist. Und dieser Ungeist von damals paktiert wieder mit dem selben Ungeist aus dem Nahen Osten. Mit dem selben Ziel. Allerdings hat man bisher nicht selber den Finger am Abzug. Dies überlässt man derzeit… Mehr

Wise Otherwise
6 Jahre her

Neuester Plan aus dem Ministerium für Wahrheit (Miniwahr): Frau Giffey (SPD, geb 1978 in Frankfurt/Oder): Vorsicht! Link geht zur ZEIT https://www.zeit.de/politik/deutschland/2018-09/familienministerin-franziska-giffey-chemnitz-forderung-gesetz-demokratiefoerderung Zitat: „Franziska Giffey will Gesetz zur Förderung der Demokratie Die Familienministerin warnt vor einer Entpolitisierung der Gesellschaft. Mit einem Demokratieförderungsgesetz will sie bei der politischen Bildung ansetzen.“ […] „Bundesfamilienministerin Franziska Giffey plädiert für ein neues Gesetz zur Förderung der Demokratie. „Dieses müsse unmissverständlich klar machen, dass es auch die Aufgabe des Staates sei, die demokratische Bildung junger Menschen auf allen Ebenen zu organisieren“, sagte Giffey der Zeitung Die Welt. Nach den fremdenfeindlichen Demonstrationen rechter Gruppen in Chemnitz hatte die… Mehr

teufelsknecht
6 Jahre her

Anzahl von Stasimitarbeitern offizielle und inoffizielle, eine grobe Schätzung, wenn eine Hälfte der DDR-Bürger die andre Hälfte überwacht und hinter dem Zaun eingesperrt hat, unsere Brüder und Schwestern so rund 20000000 Köpfe gewesen sein mögen, dann sind Zehntausende leicht untertrieben.

Klaus Mueller
6 Jahre her

Nach alten Maßstäben sind Teile der SPD linksextrem.

Rudi Ehm
6 Jahre her

Man fragt sich echt, wer da wen 1990 übernommen hat? Die SED- Kanzlerin und ihre Fünfte Kolonne sitzen überall drin. Jetzt vereinigt sich sogar – und diesmal freiwillig- die SPD wieder mit den Kommunisten. Es scheint, als ob die Bürger im Osten schon das richtige Gespür dafür haben. Die wollen den Mist partout nicht und wehren sich heftig. Der Westbürger schaut auf seinen Vorgarten und denkt, dass alles gut ist. Aufwachen, möchte man rufen.

Sabine W.
6 Jahre her

Obendrein begreife ich nicht, wofür das ‚S‘ in der SPD steht, wenn inzwischen Milliarden Euro lockergemacht werden für ‚Flüchtlinge‘, damit auch für Schulen, Kindergärten, Sozialbetreuung, Lebenshaltung, Wohnungsbau etc.
Dagegen gab es nie etwas für die sozial Benachteiligten im Land, und scheinbar auch weiterhin nicht.
Angeblich war das Geld nicht da, fließt aber inzwischen in Strömen.

‚Soziale Gerechtigkeit‘? Was verstehen die Spezialdemokraten darunter?
Und wundert es noch irgendjemanden, dass sich diese Partei im freien Fall befindet?

Sabine W.
6 Jahre her

Manchmal glaube ich, dass der von mir sehr verehrte Helmut Schmidt noch rechtzeitig den Deckel über seinem greisen, aber bis zuletzt noch kämpferischen Haupt zugemacht hat. Er ist im November 2015 gestorben, lag zuvor noch wochenlang im schwerkranken Zustand im Krankenhaus und wird (hoffentlich) nicht mehr viel vom Irrsinn, in den dieses Land kurz zuvor verfallen ist, mitbekommen haben. Ebensowenig, wie seine Partei genau so abbuddelt wie das ganze Land. Unter ‚Schmidt Schnauze‘ als Kanzler hätte es auch keine bedingungslose Grenzöffnung gegeben, schon gar nicht zu Lasten des inländischen Sozialsystems und der insbesondere betroffenen Bevölkerungsgruppe derer, die ihr schmales Budget… Mehr

butlerparker
6 Jahre her
Antworten an  Sabine W.

Unter H. Schmidt hätte es schon keine hastige Osterweiterung der EU, sowie die übereilte Einführung des Euro gegeben.

Hierzu empfehle ich ein Interview im Schweizer Fernsehen von 2005. Als wäre er Prophet gewesen. Leider wird so etwas in den D Medien nicht gezeigt.

https://www.youtube.com/watch?v=-4oRM2XycLY

ErwinLoewe
6 Jahre her

Wo ist Angela Merkels Stasi-Akte? Was enthält die Akte? Konnte Angela Merkel in der DDR Physik studieren, ohne dem System gefällig sein zu müssen? Welche Gegenleistungen waren für die Promovierung fällig?

Wie konnte es für eine unbekannte Angela Merkel möglich sein, über Nacht Treffen mit Helmut Kohl zu haben?

Warum lassen sich CDU und CSU von Angela Merkel in dieselbe Richtung zerren, die Nahles, Scholz, Barley, Klingbeil und Co. der SPD verordnet haben: In den Kommunismus des 21. Jahrhunderts mit Unterdrückung aller, die nicht folgen wollen?

Wer hat Angela Merkels Stasi-Akte verschwinden lassen und wer weiß außer Frau Merkel davon?

ErwinLoewe
6 Jahre her
Antworten an  ErwinLoewe

Merkels Promotionsarbeit gab es vor Jahren im Netz, öffentlich als PDF-Datei für jedermann, jedefrau und jedediverse zu lesen und zu laden.

Rebell
6 Jahre her
Antworten an  ErwinLoewe

Leute, Frau Merkel ist Diplom Physikerin. Eine Promotion im Fach Physik gibt es von ihr nicht. Sie hat aber mit fachlicher „Begleitung“ ihres späteren Ehemannes (Professor für Chemie) im Fach Chemie ihre Dr. Arbeit geschrieben. Man unterstellt ihr eine ähnliche Qualität wie die Promotion von Herrn Zu Guttenberg. Nur mit dem Unterschied, das Herr Zu Guttenberg seine Quellen, von denen er abgeschrieben hatte nicht genannt hatte, sie aber schon. Nach wissenschaftlichen Kriterien sollte eine Dr. Arbeit immer auch eigene Erkenntnisse beinhalten. Wenn nicht, dann wird sie nicht anerkannt oder sogar aberkannt, siehe Zu Guttenberg. Die eigenen Erkenntnisse in der Dr.… Mehr

friedrich - wilhelm
6 Jahre her

….zu meiner zeit in der spd wurden noch vernünftige beiträge abgeliefert! aber das ist lange vorbei! ebenso lange wähle ich in deutschland nicht mehr und habe mich völlig zurückgezogen! der radikalenerlass von der regierung brandt hat den wichtigengrund geliefert und die diskudssion über den fraktionszwang! seitdem hat die spd nichts mehr geliefert, was konstruktive kräfte mobilisieren könnte! dafür bin ich beruflich erfolgreich und familiär glücklich allerdings nicht mehr ständig in deutschland beheimatet!