Der Ausgang der Landtagswahl wird in den Medien als ein Sieg der Befürworter von Merkels Asyl- und Migrationspolitik gefeiert. Die CSU solle daher Seehofer als Parteichef stürzen und auf Merkels Linie einschwenken. Die große Mehrheit der bayerischen Wähler will dies allerdings nicht.
Im öffentlich-rechtlichen Fernsehen sowie in den meisten überregionalen Tageszeitungen wird der Ausgang der bayerischen Landtagswahl als ein Beweis dafür interpretiert, dass die bayerischen Wähler mehrheitlich keine restriktivere Asylpolitik wünschten. Die CSU habe deswegen mit ihren asylkritischen Attacken gegen Merkel die Wahl krachend verloren, während die Grünen mit ihrer Politik der grenzenlosen Zuwanderung die eigentlichen Wahlsieger seien. Die CSU solle deswegen nicht nur ihren Parteivorsitzenden Seehofer auswechseln, sondern ihre Kritik an Merkel einstellen und am besten mit den Grünen eine Koalition bilden. Als formidable „Trauzeug*innen“ dieser neuen bayerischen Ehe, die die Grünen liebend gerne eingingen, böten sich vermutlich Anne Will und Maybrit Illner an.
Die Verluste der CSU sind somit keineswegs dem Umstand geschuldet, dass die bayerischen Wähler mehrheitlich gegen eine Wende in der Asyl- und Migrationspolitik sind, sondern dass es der CSU nicht gelungen ist, die Wähler davon zu überzeugen, dass sie diese Wende herbeiführen kann. Laut Infratest dimap haben rund 160.000 ehemalige CSU-Wähler deswegen der AfD ihre Stimme gegeben und rund 160 000 den Freien Wählern. Gleichzeitig hat die CSU aber auch rund 170.000 Wähler, die kein restriktiveres Vorgehen in der Asylpolitik wollen, an die Grünen verloren. Dies soll nun, ginge es nach den Mainstream-Medien, der Grund dafür sein, daß die CSU Seehofer stürzt und Merkels liberale Linie in der Asylpolitik übernimmt. Einer der Befürworter dieses Vorgehens ist Theo Waigel, der frühere CSU-Parteivorsitzende und Bundesfinanzminister unter Helmut Kohl.
Die CSU-Führung ist angesichts dieser Sachlage gut beraten, Waigels Empfehlungen nicht zu folgen, sondern ihren asyl- und migrationskritischen Kurs gegen Merkel und die SPD nicht nur in Bayern, sondern im Bund auch auf die Gefahr hin fortzusetzen, dass die Koalition in Berlin noch vor dem Ende der Legislaturperiode platzt. Ihre Beteiligung an der Merkel-Koalition im Bund hat der CSU in der Landtagswahl nicht genutzt, sondern geschadet. Der Versuch, die bayerischen Wähler davon zu überzeugen, dass man als kleinster Koalitionspartner in Berlin gegen die Kanzlerin eine Wende in der Asyl- und Migrationspolitik herbeiführen könne, ist aufgrund des Widerstands von CDU und SPD wie aber auch mangels eigener Courage gescheitert. Der Abstieg in den Umfragen unter die 40 Prozent-Marke begann mit dem Verzicht der CSU-Führung auf die von Seehofer angekündigten Rückweisungen illegaler Asylbewerber an den deutschen Grenzen. Wer laut bellt, sollte im Ernstfall auch beissen oder eben nicht bellen, sonst verliert er an Glaubwürdigkeit. Das hat die einen CSU-Wähler zu den Grünen und die anderen zur AfD und zu den Freien Wählern getrieben.
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Das zwangsgebührenfinanzierte Regierungsfernsehen arbeitet quasi als Berater der Regierung. Ich kann nicht sagen, welcher Teil davon mich am meisten anwidert.
Die Wählerwanderungen, die es schon immer gegeben hat, werden tlw. auch überbewertet: Das rechte Lager war bei der Bayern Wahl 1978 (CSU) etwa genauso stark wie 2018 (CS, FW, AfD), und das linke Lager war 1978 (SPD) ebenfalls etwa genauso stark wie 2018 (SPD, Grüne, Linke).
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Das Leben wird vorwärts gelebt und rückwärts verstanden. Theo Waigel findet hier noch einmal Erwähnung. Er, der sich für die größte Fehlentscheidung der Regieung Kohl, den EURO, in der Öffentlichkeit feiern ließ, befürwortet jetzt den Sturz Seehofers und ein Einschwenken auf die Linie Merkels in der Asylpolitik. Ein Land, das solche Politiker hat, braucht keine Feinde mehr. Er verdient als „Berater“ von Helmut Kohl wahrscheinlich mehr als jeder andere den Titel TOTENGRÄBER DER NATION. Er hat große Augenbrauen und eine große Klappe, ein Hochstpler und Schaumschläger, wie er im Buche steht!
Wenn wir auf der IAA in Frankfurt wären und nicht in München, würde man sagen, die Altparteien sind hervorragend restaurierte Oldtimer ohne Motor. Die freien Wähler mit Hubert Aiwanger können für die CSU noch einmal so ein Motor sein. Von alleine fährt die CSU nicht mehr dank der Bremsen des 30-Tonners aus dem Berliner Politbüro.
Nur einmal zum gerade rücken. In München gewannen die Grünen 5 Direktmandate. Doch woher kommen die Stimmen für die Grünen?
Das Portal der Stadt München hat offizielle Zahlen veröffentlicht. Klar ist eindeutig, die Grünen bekamen ihre Stimmen nicht von den CSU-Wählern sondern größtenteils von der SPD. Es gibt keine grüne Revolution sondern ein abgreifen von Stimmen aus dem Lager eines politischen Freundes
https://www.muenchen.de/rathaus/dam/jcr:bbe9e481-ca20-4dbb-9226-4ca62d8cd1be/ltw_2018_vorlaeufig_Waehlerwanderung_Parteien_Grafiken.pdf
Danke für den Link. Diese Zahlen sind ja sensationell! Sie stehen in krassem Gegensatz zu dem, was unablässig behauptet wird. Von den Wanderungsverlusten der CSU in München entfallen gerade mal 5 Prozent auf die Grünen. Aber 49,3 Prozent der Wanderungsverluste der CSU gingen an die Freien Wähler und 40 Prozent an die AfD; das sind zusammen 89,4 Prozent! Die Zugewinne der Grünen speisen sich zu 56 Prozent von der SPD, zu 42,3 Prozent von den Nichtwählern und zu läppischen 1,5 Prozent von der CSU. Noch eindeutiger kann es gar nicht sein: Von den Verlusten der CSU profitierten ganz massiv die… Mehr
„Asylkritscher Kurs der CSU“?
Welchem Bären sind Sie denn da aufgesessen?
Gut, daß es noch Leute gibt die rechnen können. Maybritt (SED) Illner und Anne (Facelift) Will gehören definitiv, wie die anderen Medien des linken Mainstreams, nicht dazu.
Um zu verstehen, was die Wahlergebnisse bedeuten muss man nur rechnen können (gerne auch mit Taschenrechner, wenns im Kopf nicht mehr zu machen ist).
Danke, aber diesen beiden Frauen glaube ich kein Wort. Leider muss ich dafür noch Rundfunkgebühren zahlen
Der Ansatz, ein Wahlergebnis nach dem Multiplikationsfaktor in Bezug auf das vorhergehende Landtagswahlergebnis zu interpretieren ist großartig, da er viel mathematischen Spielraum erzeugt. Ich habe jetzt aus den grünlichen Medien gelernt, wer eine Wahl gewonnen hat. Es ist nach grüner Meinung nicht der, der die Stimmenmehrheit hat, sondern der, der sein voriges Ergebnis maximal vervielfältigt. Das sind selbstverständlich die Grünen, die mit Verdoppelung angeben. Aber wie ist das mit der AFD? von null auf über zehn? Das ginge dann Prinzip gegen den Faktor Unendlich. Völlig klar also wer nach grüner Logik der Wahlsieger ist. Das begreifen diese Populärinfantilisten aber vermutlich… Mehr
Die SPD ist doch für die andauernden Störfeuer in der Koalition verantwortlich. Das hat doch in der letzten Koalition schon mit der Klage von der Küstenbarbie gegen das Müttergeld der CSU angefangen.
Ministerpräsident Söder von der CSU hat in den 6 Monaten seiner Amtszeit für die bayrischen Bürger das Extra Kindergeld, das Extra Pflegegeld für Familien und das Baukindergeld eingeführt. Er ist sozialer als der ganze SPD Haufen seit 1945, einfach so.
Die ÖR haben das nicht kommuniziert, oder versuchen es ins lächerliche zu ziehen. Sie bejubeln lieber die Grünen mit ihrem Sondermüll-Konfetti, der biologisch nicht abbaubar ist.
Von der CSU sollen Wähler in der Größenordnung von 160 Tsd zu den Grünen abgewandert sein. Glaube ich nicht so ohne weiteres. Diese Zahlen werden vor den Wahllokalen per persönlicher Befragung ermittelt und sind dementsprechend ausgesprochen unsicherheitsbehaftet.
Machen wir uns doch nichts vor: in einem Staat, in dem die CSU von 2018 die CDU von 1988 wegen „völkischer“ Mitglieder wie Dregger, Hupka, Czaja oder Steinbach vom Verfassungsschutz beobachten lassen und die CDU von 1968 wegen „Wesensverwandtschaft mit dem Nationalsozialismus“ wohl mit einem Verbotsverfahren überziehen würde, helfen weder Söder noch Drehhofer. Diese Herrschaften und ihre Entourage sind nicht die Lösung, sondern Teil des Problems. Sie dienen nur dazu, den derzeit politisch Handelnden, zu denen sie nebenbei ja SELBER gehören, Zeit zu verschaffen, so wie noch vor einem Jahr der auch an dieser Stelle hochgejazzte „Bambi“ Lindner, der zehn… Mehr