Deutsche Ezidi schreiben an Masud Barzani

Wir dokumentieren den Brief, mit dem sich die ezidischen Gemeinden in Deutschland an den Präsidenten der Autonomen Region Kurdistan im Irak gewandt haben.

© Alexander Koerner/Getty Images

Die Jeziden/Ezidi sind eine monotheistische Glaubensgemeinschaft im Nordirak und Nordsyrien. Als eigenständige Religion mit tradierten Bezügen zum Zoroastrismus gelten sie dem Koran, dessen Anhänger die Heimat der Ezidi seit dem siebten Jahrhundert überrollten und große Teile der Bevölkerung zwangsislamisierten, als zu vernichtende Ungläubige. Als 2014 die Fundamentalmuslime des Islamischen Staat den Norden des Irak eroberten, kam es zum Genozid am ezidischen Volk. Fast eine halbe Million wurde vertrieben, zigtausende ermordet und Mädchen und junge Frauen als Sexsklaven missbraucht und in die arabischen Staaten verkauft.

Jetzt haben sich die ezidischen Gemeinden in Deutschland in einem Brief an den Präsidenten der Autonomen Region Kurdistan im Irak gewandt. In diesem Schreiben an Masud Barzani, das an alle führenden Politiker der Bundesrepublik ging, bedanken sich die Ezidi einerseits für die Hilfe der Kurden, beklagen aber auch, dass nach wie vor zu wenig getan werde, um die verschleppten Ezidi aus den Fängen der Islamterroristen zu befreien.

Der Brief der ezidischen Gemeinden wird sowohl zu einem Abriss der jüngsten Geschichte ihres Volkes wie zu einer Anklage an die Weltgemeinschaft, ihr Schicksal nicht zu vergessen. Gleichzeitig unterstreichen die Ezidi ihren festen Willen, gemeinsam mit ihren muslimischen Nachbarn ein demokratisches Kurdistan aufzubauen.

Tichys Einblick dokumentiert den Appell, das Streben der Jesiden nach einem freien und sicheren Leben in ihrer Heimat zu unterstützen, ungekürzt als Dokument der Zeit. Ein Deutschland, das sich um die wirklichen Flüchtlinge kümmern will, muss dazu beitragen, dass die Bedrängten in ihrer Heimat ihre Zukunft finden können. Es ist nicht verpflichtet, die für den Wiederaufbau vor Ort so notwendigen Mittel in Wirtschaftsmigranten zu investieren, von denen nicht wenige das Leid der Bedrängten ausnutzen, um vom Wohlstand Europas zu zehren, während die wahren Opfer des Krieges in Lagern ausharren müssen. So steht zwischen den Zeilen auch die Aufforderung an die deutsche Politik, endlich die richtigen Prioritäten zu setzen.

Dazu gehört angesichts der dramatischen Lage in der Region auch, auf die dringende Bitte der von Deutschland militärisch unterstützen Kurdenverbände positiv zu reagieren und umgehend Ausbilder und Material zur Minenräumung im Kampf gegen die Terroristen zur Verfügung zu stellen.

Wenn an diesem Wochenende beispielsweise  „Human Rights Watch“ öffentlich beklagt, dass die Kurden bei ihrem Kampf um Mosul Häuser der Zivilbevölkerung sprengen, so ist dieses angesichts der Tatsache, dass diese Häuser vom IS massiv vermint sind und bereits führende Minenexperten der Kurden, darunter der deutsche Staatsbürger Sait Cürükkaya,  beim Versuch der Entschärfung ihr Leben ließen, einfach nur eines: Peinlich.

Das Schreiben der Eziden kann daher vielleicht auch dazu beitragen, dem einen oder anderen, der aus seinem sicheren Vereinssessel heraus meint, den gegen den IS kämpfenden Völkern gute Ratschläge geben zu müssen, die Tragweite der tatsächlichen Situation ins Gedächtnis zu rufen.

Das Dokument

Brief an den Präsidenten der Autonomen Region Kurdistan Masud Barzani

Betreff: Situation der Eziden in der Autonomen Region Kurdistan

Sehr geehrter Herr Präsident,

seit zwei Jahren wütet und mordet der Islamische Staat (IS) in Kurdistan. Wir möchten dem kurdischen Volk für seinen beispiellosen Widerstand gegen den IS danken. Ohne diesen Widerstand wären noch viel mehr Menschen gestorben und noch mehr Personen wären auf der Flucht. Wir wissen, welche unermesslichen Opfer insbesondere unsere kurdischen Brüder und Schwestern und Ihre Regierung im Umgang mit dieser Bedrohung erbracht haben. Allein die Versorgung der vielen hunderttausend Flüchtlinge in den letzten Jahren hat eine immense Anstrengung seitens Ihrer Regierung erfordert. Hinzu kommt der opferreiche Krieg gegen den IS. Wir möchten unser tief empfundenes Beileid aussprechen für die vielen gefallenen Peschmerga und Zivilisten, die für Frieden, Freiheit und den Schutz anderer Menschen ihr Leben gaben. Unter den vielen Toten sind Menschen aus allen Ethnien und Religionen, Muslime ebenso wie Eziden, Christen und Angehörige anderer Glaubensgemeinschaften. Wir schließen sie und ihre Angehörigen in unsere Gebete ein.

Wir hoffen inständig, dass bald Frieden in Kurdistan, im Irak und in Syrien einkehrt. Mesopotamien ist die Wiege der menschlichen Zivilisation. Schon immer haben verschiedene Völker und Religionsgemeinschaften in Freundschaft mit- und nebeneinander gelebt. Wir haben die Vision und Hoffnung, dass die vielen Völker und Religionsgruppen in einem selbstbestimmten Kurdistan als Gleiche unter Gleichen friedlich miteinander leben werden. Ihre Regierung hat seit jeher eine Vorreiterrolle gespielt, wenn es um den wirksamen Schutz von Minderheiten ging. Wir wünschen uns, dass dies weiter forciert wird.

Sehr geehrter Herr Präsident, wie Sie wissen, ist die ezidische Gemeinschaft seit dem Einfall des IS in Shingal am 03.08.2014 Opfer eines systematischen Völkermordes, der bis heute andauert. Sie befindet sich seitdem in einem Ausnahmezustand und sieht sich mit der Gefährdung ihrer kollektiven Existenz konfrontiert. Der Shingal-Genozid ist ein Verbrechen gegen die Menschheit. 450.000 Eziden sind aus Shingal vertrieben worden, mehrere tausend Eziden wurden ermordet, ebenso viele schwer verletzt und viele tausend ezidische Mädchen und Frauen werden immer noch vom IS gefangen gehalten. Eine große Zahl ezidischer Flüchtlinge lebt in den Flüchtlingslagern Kurdistans. Die Zustände sind dramatisch. Die Menschen leben seit über zwei Jahren notdürftig ohne jede Zukunftsperspektive in einem unsicheren und schutzlosen Zustand. Weil Shingal immer noch umkämpft ist, können die vielen ezidischen Flüchtlinge weiterhin nicht in ihr Hauptsiedlungsgebiet zurückkehren. Je länger sie entwurzelt bleiben, desto größer ist nicht nur die Belastung für die Region Kurdistan, sondern auch die Gefahr der endgültigen Vertreibung.

Als der IS in Shingal einfiel, rückten alle Peschmerga-Einheiten, die dort eigentlich zum Schutz der ansässigen Bevölkerung stationiert waren, unvermittelt und schlagartig aus der Region ab und überließen die Eziden ihrem Schicksal. Man hatte den Eziden noch nicht einmal Waffen zur Selbstverteidigung überlassen. Bis heute haben wir keine schlüssige Antwort auf die Frage bekommen, warum die Eziden in Shingal nicht beschützt wurden. Einige Wochen vor dem Beginn des Völkermordes ließen Verantwortliche der Peschmerga noch mehrfach verlautbaren, dass die Eziden auf jeden Fall beschützt würden, falls sie vom IS angegriffen würden. Wir Eziden hatten vollstes Vertrauen in diese Erklärungen, weil wir und unsere kurdischen Brüder und Schwestern eine gemeinsame Sprache, Kultur und Geschichte teilen und schon immer Verbündete im Kampf gegen Unterdrückung, Diktatur und Terror waren. Bedauerlicherweise wurde dieses Vertrauen auf einen Schlag massiv erschüttert. Wie keine andere Religionsgemeinschaft haben gerade die Eziden in den letzten zwei Jahren unter Mord, Flucht und Vertreibung gelitten und die größten Opfer erbringen müssen.

Seit dem Shingal-Genozid schaut die ganze Welt auf die Geschehnisse im Nordirak. Wir Eziden in Deutschland haben unmittelbar nach dem Einfall des IS in Shingal auf höchster politischer Ebene mit Vertretern der deutschen Regierung darüber gesprochen, dass die Kurden so schnell wie möglich mit Waffen versorgt und die humanitäre Hilfe um einen großen Millionenbetrag aufgestockt werden solle. Unsere Unterredung mit dem Vizekanzler Sigmar Gabriel führte nur wenige Tage nach Beginn des Shingal-Genozids dazu, dass der Deutsche Bundestag, die überwältigende Mehrheit der deutschen Parteien sowie die Mehrheit der deutschen Bevölkerung für die Waffenlieferung an Ihre Regierung plädierten. Dies war nicht nur ein Paradigmenwechsel der deutschen Außenpolitik, weil zuvor grundsätzlich keine Waffen in Konfliktregionen geliefert wurden, sondern auch ein Erfolg der Eziden in Deutschland. Wir Eziden in Deutschland haben uns entschieden dafür eingesetzt, dass die deutsche Regierung Kurdistan militärisch und humanitär stark unterstützt. Selbstverständlich war damit unsere Hoffnung verknüpft, dass Sie, verehrter Herr Präsident, alles daran setzen würden, den Shingal-Genozid endlich zu beenden. Unsere Hoffnung war, dass Sie den Eziden die größtmögliche Unterstützung zu Teil werden lassen und alles in Ihrer Macht Stehende unternehmen, um das verloren gegangene Vertrauen der Eziden wiederzugewinnen. Diese Hoffnung haben wir weiterhin.

Eine aus unserer Sicht wichtige vertrauensbildende Maßnahme ist nach der vollständigen Befreiung Shingals die Unterstützung eines ezidischen Selbstverwaltungsrechts für Shingal. Die Geschichte lehrt uns, dass Demokratien immer auch am Grad des von ihnen gewährten Minderheitenschutzes gemessen werden. Der Irak ist ein unübersehbar tief fragmentierter Staat. Der Zentralstaat ist kaum dazu in der Lage, seinen Bürgern, insbesondere seinen Minderheiten, im Zentrum wie auch an den Peripherien, den erforderlichen Schutz zu bieten. Umso wichtiger ist eine ezidische Selbstverwaltung mit einer engen Anbindung an die Region Kurdistan. Auch hier appellieren wir an Sie vor dem Hintergrund unserer gemeinsamen Geschichte und Kultur. Unerlässlich ist dabei ein rascher Wiederaufbau der Region Shingal und ihrer Infrastruktur.

Wir bitten Sie außerdem eindringlich, größte Anstrengungen darin zu unternehmen, dass die vielen tausend ezidischen Mädchen und Frauen endlich aus der IS-Gefangenschaft befreit werden. Je länger sie in Geiselhaft unbeschreibliche Qualen erdulden müssen, desto mehr schwindet die Hoffnung auf eine Rückkehr. Es ist die Pflicht jedes Menschen, ganz gleich, welcher Religion er angehört, dieser Barbarei entschieden zu begegnen.

Wir wissen, dass gerade Sie, verehrter Herr Präsident, in der Vergangenheit immer wieder betont haben, dass die Eziden die „Blume Kurdistans“ seien. Einst hatten viele kurdische Muslime ezidische Vorfahren. Die gemeinsame Bande der Sprache, Kultur und Geschichte hat ezidische und muslimische Kurden immer sehr stark zusammengeschweißt. Die Eziden haben die alte kurdische Tradition bewahrt und sind gewissermaßen das kollektive Gedächtnis der kurdischen Nationalkultur. Umso dringender ist es, dass gerade muslimische Kurden alles daran setzen, Konflikte zwischen Eziden und Muslimen zu vermeiden. Wir sehen Sie, verehrter Herr Präsident, in einer besonderen Verantwortung. Wir bitten Sie, weiterhin alles daran zu setzen, dass ezidische und muslimische Kurden wie Brüder und Schwestern miteinander umgehen: respektvoll, wertschätzend, solidarisch und gleichberechtigt.

In den vergangenen zwei Jahren hat es wiederholt Auseinandersetzungen zwischen Eziden und ihren muslimisch-kurdischen Nachbarn gegeben. Verschiedene Akteure versuchen immer wieder gezielt, einen Keil zwischen ezidische und muslimische Kurden zu treiben. In diesen Tagen hatte beispielsweise der Film „Reseba“ seine Uraufführung. Dieser Film des kurdischen Regisseurs Hussein Hassan diffamiert die gesamte ezidische Gemeinschaft und belastet das ezidisch-kurdische Verhältnis ganz erheblich. Am Tag der Uraufführung, dem 9. September 2016, eskalierte die Situation vor Ort, als sich viele Eziden vor dem Veranstaltungsgebäude versammelten und lautstark, aber friedlich, gegen den Film protestierten. Der Film handelt von dem fortwährenden Genozid an den Eziden aus der Region Shingal. In diesem Film wird ein junges ezidisches Mädchen vom IS entführt, vergewaltigt und als Sexsklavin missbraucht. Ihr ezidischer Verlobter kann sie schließlich aus der IS-Gefangenschaft befreien, jedoch ist der Vater des Verlobten strikt gegen eine eheliche Verbindung, da die junge Frau durch die Entführung und Vergewaltigung aus seiner Sicht nicht mehr „rein“ und die Ehre ihrer Familie befleckt sei. In einer der letzten Szenen des Films hält sogar der Vater des schwer traumatisierten Mädchens eine Waffe an den Kopf seiner Tochter.

Dieser Film suggeriert dem Zuschauer, dass allen aus der IS-Gefangenschaft befreiten ezidischen Mädchen und Frauen der Tod durch die Hand der eigenen Gemeinschaftsangehörigen drohe. Wir sind über diesen skandalösen Film zutiefst bestürzt und verurteilen ihn aufs Schärfste. Mit diesem Film wird nicht nur die gesamte ezidische Gesellschaft diffamiert, sondern er raubt auch den tausenden noch in Gefangenschaft gehaltenen ezidischen Mädchen und Frauen jede Hoffnung auf eine Rückkehr. Jetzt können die IS-Terroristen erst Recht unter Bezugnahme auf diesen Film behaupten, dass die noch in Gefangenschaft gehaltenen Mädchen und Frauen ohnehin getötet und verstoßen werden würden, wenn sie zu ihren Familien zurückkehrten; deswegen sei es gut, wenn sie in IS-Gefangenschaft blieben. Dieser Film ist daher tendenziös, schürt anti-ezidische Ressentiments und treibt einen Keil zwischen die Eziden und Kurden im Irak.

Als die ersten ezidischen Mädchen und Frauen aus der IS-Gefangenschaft befreit wurden, wurden sie vom religiösen Oberhaupt der Eziden, dem Baba Sheikh, spirituell gesegnet. Er brachte in den letzten zwei Jahren im Rahmen öffentlicher Auftritte und Interviews unmissverständlich und hundertfach zum Ausdruck, dass diese Mädchen und Frauen, die aus der IS-Gefangenschaft fliehen konnten, weiterhin selbstverständlich Teil der ezidischen Gemeinschaft seien, dass sie Eziden heiraten dürften und jede denkbare Unterstützung von der Gemeinschaft erhalten sollten. Deswegen ist es mehr als verwunderlich, dass diese immens wichtige Botschaft des religiösen Oberhauptes der Eziden, der die Glaubensgemeinschaft geschlossen gefolgt ist, im Film komplett ausgeblendet wird.

Laut aktuellen Informationen des Zentralbüros für Ezidische Angelegenheiten in Erbil konnten sich bisher 953 Frauen sowie 674 Mädchen im jungen Alter aus der IS-Gefangenschaft befreien bzw. wurden durch Angehörige und Freunde befreit. Doch es befinden sich noch über 3.700 Ezidinnen in IS-Gefangenschaft und weitere 1.914 Personen gelten als vermisst. Bis heute ist kein einziger Fall öffentlich bekannt, in dem Eziden ihre Mädchen oder Frauen, die aus der IS-Gefangenschaft entkommen konnten, ermordet hätten. Im Gegenteil: Es gibt hunderte Beispiele, wie die ezidische Gemeinschaft die schwer traumatisierten Mädchen und Frauen mit offenen Armen wieder aufnahm. In diesem Jahr haben z.B. in Deutschland sechs ezidische Frauen, die aus der IS-Gefangenschaft entkommen waren, Eziden geheiratet. Damit sollte nur symbolisch ausgedrückt werden, dass die Ezidinnen weiterhin Teil der ezidischen Gemeinschaft sind. Ein anderes Beispiel ist die Ezidin und UN-Sonderbotschafterin Nadia Murad, die für den Friedensnobelpreis nominiert ist und selbst mehrere Monate in IS-Gefangenschaft war. Sie wird von der gesamten ezidischen Gesellschaft mit der allergrößten Wertschätzung und Unterstützung auf- und wahrgenommen.

Dieser Film ignoriert die Tatsache, dass die Eziden alles Erdenkliche unternehmen, um ihren verletzten und schwer traumatisierten Glaubensbrüdern und Glaubensschwestern in dieser Stunde der schweren Not zu helfen. Es wirkt daher wie der blanke Hohn, wenn der Eindruck vermittelt wird, die Eziden würden sich gar gegen ihr eigenes Volk richten. Als wenn die Eziden nicht schon genug gelitten und geopfert hätten, wird mit diesem Film Hass gegen sie geschürt.

Nach unseren Erkenntnissen ist Ihre Regierung der Hauptsponsor dieses Films. Wir bitten Sie daher eindringlich, diesen Film für immer vom Markt zu entfernen und der Diffamierung der Eziden endlich ein Ende zu setzen. Wir sollten ein friedliches Miteinander von ezidischen und muslimischen Kurden im Irak unterstützen und nicht anti-ezidische oder anti-kurdische Vorurteile fördern. Solche Filme sind der Nährboden für Hass und Intoleranz. Sie verhindern ein friedliches Miteinander von Eziden und Kurden. Dem müssen wir gemeinsam entschieden begegnen.

In der muslimisch-kurdischen Gesellschaft bestehen seit sehr langer Zeit falsche Vorstellungen und Ressentiments gegenüber den Eziden. Obwohl die kurdischen Parteien und ihre Vertreter in den letzten Jahren sehr viel getan haben, um diesen Vorurteilen zu begegnen, reicht das – wie sich jetzt leider zeigt – nicht aus. Wir brauchen eine noch aktivere Bildungspolitik und eine noch effizientere Öffentlichkeitsarbeit, um das Bild über die Eziden in der Öffentlichkeit gerade zu rücken und so die gesellschaftliche Distanz zwischen Eziden und Kurden zu überbrücken. Wir sehen die kurdische Regionalregierung hier in der Pflicht, insbesondere durch eine Aufwertung der Religion im Schul- und Hochschulbetrieb und die fortwährende Aufklärung über die Religion, insbesondere in Funk und Fernsehen. Denn die Eziden möchten nur eines: als Menschen anerkannt und als Mitbürger geschätzt werden.

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