Deutsch-amerikanische Beziehungen: Wir brauchen einen Neustart

Das Auswärtige Amt unter der Verantwortung von Annalena Baerbock mischte sich im September mit einem Post in den amerikanischen Wahlkampf ein – und hat nun die Wette zum Schaden Deutschlands verloren. Es wäre mehr als Zeit für ihren Rücktritt oder ihre Entlassung. Die deutsch-amerikanischen Beziehungen benötigen dringend einen Neustart

picture alliance/dpa | Kay Nietfeld

Donald Trump hat die Wahl in den USA gewonnen. Das ist erstaunlich, wo er doch den größten und mächtigsten Gegner der Welt gegen sich hatte: die deutschen Medien, an deren Großmoralwesen doch die Welt genesen soll, dazu die ihnen folgende Bundesregierung, die Grünen als Verfechter der alternativen Demokratie, vor allem aber die deutsche Außenministerin, die mit den Feinden Israels speist, Tausende von Afghanen vermutlich an Recht und Gesetz vorbei ins Land holt, für die dann keine Messerverbote wie für die deutsche Bevölkerung gelten, und der gefährlichste von allen Feinden: Roderich Kiesewetter von der CDU, der immer ein bisschen wie ein Grüner im Anzug wirkt.

Und in der Liste der übergroßen Gegner Trumps darf auch nicht die allgewaltige Klimakämpferin Luisa M. Neubauer fehlen, die, weil sich niemand mehr für das Klima interessiert, sogar eine Art Haustürwahlkampf gegen Donald Trump in Pennsylvania gestartet hatte, aber dabei eine heftige Niederlage erlitt, wie die deutschen Medien, wie die deutsche Bundesregierung, allen voran Annalena Baerbock, die niemand in der Welt mehr respektiert, auch. Langsam wird es sogar, wie man munkeln hört, peinlich, deutsches Geld zu nehmen.

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Und wer hat noch verloren? Stimmt, die Partei der Democrats mit Kamala Harris. Wohl niemand in Deutschland, wenn er brav die Öffentlich-Rechtlichen oder die Süddeutsche oder das Robert Habeck sehr gewogene Handelsblatt konsumiert hat oder nicht ganz so brav selbst die WELT, wäre nur im Entferntesten auf den Gedanken gekommen, dass Donald Trump die Wahl gewinnen würde. Wer hingegen an der Wirklichkeit interessiert war, hatte vorsorglich auf TE geschaut oder Susanne Hegers Berichte im TE-Wecker von Holger Douglas gehört. Anders als im Kommunismus ist es in Deutschland noch möglich, sich unabhängig zu informieren.

Als lebten sie in einem Paralleluniversum erzeugten die öffentlich-rechtlichen und grünaffinen Medien den Eindruck, dass Harris die strahlende Siegerin sein würde. Um Kamala Harris als kompetent, gebildet und klug aussehen zu lassen, konnten die deutschen Medien auf eine lange und gründliche Erfahrung zurückgreifen, denn das versuchen sie seit Jahren mit den Grünen, mit Baerbock, mit Göring-Eckardt, mit Lang, mit Habeck. Sie beherrschen ihre Muster, ihr Framing, ihre Propagandamethoden, die jeden Tag, in dem Deutschland tiefer in der Krise versinkt, in ihrer Welt- und Deutschlandfremdheit deutlicher werden.

Preisfrage: Was unterscheidet den deutschen Vizekanzler Robert Habeck von dem designierten Vizekanzler J.D. Vance? Antwort: J.D Vance ist kein Wohlstandskind und er kann schreiben.

Annalena Baerbock hatte sich und bei der Gelegenheit auch Deutschland lächerlich gemacht, als sie sich im September mit einem Post in den amerikanischen Wahlkampf einmischte: „Ob es einem gefällt oder nicht: Deutschlands Energiesystem ist voll funktionsfähig, mit 50 % erneuerbaren Energien. Und wir schalten Kohle- und Atomkraftwerke ab – und nicht zu. Spätestens 2038 wird die Kohle vom Netz sein. P.S Wir essen auch keine Katzen und Hunde.“

Ein Post übrigens, der noch dazu faktisch nicht einmal stimmte, denn man muss schon so weit von der Realität weg sich befinden wie ein Grüner, wenn man meint, dass „Deutschlands Energiesystem … voll funktionsfähig“ ist. In den Augen der Außenministerin beträgt anscheinend das deutsche Wirtschaftswachstum + 5 Prozent, gestützt auf das „voll funktionsfähige“ deutsche Energiesystem.

Der Kommentator Matthew Karnitschnig vom linksliberalen Portal Politico fragte im September zu recht mit Blick auf den Baerbock-Post:

„Wo ist Olaf? Die eigentliche Frage, die diese Episode aufwirft: Wo sind die Erwachsenen im Raum? Die Grünen können Trump verabscheuen, soviel sie wollen, aber man muss kein Klimawissenschaftler sein, um zu verstehen, dass es für Berlin vielleicht keine gute Idee ist, den rachsüchtigsten Menschen aller Zeiten, der je im Weißen Haus war, zu provozieren, wenn man bedenkt, dass er in ein paar Monaten wieder dort sein könnte und trotz seiner Behauptung, »deutsches Blut« zu haben, schon lange eine ausgeprägte Antipathie gegen Deutschland hegt … Es ist, als würde das Außenministerium darauf wetten, dass Kamala Harris gewinnt. Angesichts der knappen Umfrageergebnisse ist das allerdings eine sehr riskante Wette.“

Annalena Baerbock hat die Wette zum Schaden Deutschlands verloren. Es wäre Zeit für einen Rücktritt – und sie könnte einmal in ihrem Leben etwas für Deutschland tun, wenn sie die ganze Regierung mit sich nähme.

Deutschland benötigt den Wiederaufbau und einen Neuanfang in den deutsch-amerikanischen und den deutsch-russischen Beziehungen. Es wird Zeit, dass wieder die „Erwachsenen“ regieren, damit das Land nicht im Infantilismus versinkt.

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Es mag ja den einen oder anderen geben, der hofft, dass Angela Merkel aus der Tiefe ihrer Erinnerungen zurückkehrt, hat sie doch 2017 die hübsche Schnurre erzählt, dass sie nur deshalb noch einmal zur Bundestagswahl antritt, weil Barack Obama sie darum gebeten hatte, um die „freie Welt“ der Wall Street gegen Donald Trump zu verteidigen. Geglaubt haben ihr das damals nur die Medien, aber die haben ja auch geglaubt, dass Kamala Harris die Wahl gewinnt. Nein, Angela Merkel kehrt nicht mehr zurück. Sie ist Geschichte, wenn auch keine gute. Wenn Deutschland noch eine Zukunft haben will, muss sich das Land von der Gegenwart von Merkels Neffen und Nichten befreien.

Die CDU muss „wieder laufen lernen“, sie muss endlich mit dem Merkelismus brechen. Carsten Linnemann wagte mit Blick auf die notwendigen Reformen, die seine Partei für Deutschland vorantreiben müssten, folgendes Bild: „Der Berg ist sehr steil und wir haben auch einen Rucksack zu tragen, der nicht leicht ist. Aber wir trauen uns das zu, denn wir haben einen Plan für Deutschland.“ In dem Rucksack sitzt Angela Merkel, die CDU muss diesen Rucksack ablegen, dann kann sie beginnen, ihre Schuld an Deutschland abzutragen. Es gibt in der Sagenwelt auch das Bild vom „Huckauf“, der seinen Träger beherrscht. „Huckauf“ wäre wohl der präzisere Vergleich gewesen.

Mit den USA aber wird Deutschland nach all den Verletzungen und Dummheiten der Vergangenheit nur die Partnerschaft erneuern können, wenn Deutschland „erwachsen“ wird und auf eigenen Beinen steht, denn nicht nur die USA haben berechtigte Fragen an Deutschland, sondern Deutschland auch an die USA, Nord Stream 2 zum Beispiel. Doch über den Fragen steht die Verteidigung von Freiheit und Demokratie, der aufgeklärten Kultur und der wirtschaftliche Erfolg, in zwei Wörtern: wahre Stärke.


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Kommentare ( 66 )

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66 Comments
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Thomas
1 Monat her

Ich denke die Amerikaner (deren Bürger) haben uns mit der Wahl Trumps zum zweitenmal gerettet.
Erst 1945, hätte Deutschland in Europa gewonnen hätte der Völkermord noch viel grössere Ausmasse angenommen, Stichwort Hungerplan. Das hätte Deutschland als Nation nicht überlebt.
Und jetzt haben die Amerikaner, We the people, den Globalisten einen finalen dicken Strich durch die Rechnung gemacht die Völker und Länder des Westens zu zerstören für ihre transnationale Expertendiktatur (WEF: „Du wirst nichts besitzen und glücklich sein“)

F. Hoffmann
1 Monat her

Es gibt doch diese Kinderparlamente. Könnte für Baerbock nicht etwas ähnliches veranstalten? Man könnte ihr ja ihrem Flieger belassen, damit sie bissel an fernen Stränden plantschen kann. Und im Gepäckraum eine Klatschtruppe mitführen, die noch vor dem Leibfotografen den Flieger verlässt und ein Empfangskomitee imitiert?

Will Hunting
1 Monat her

Der amerikanische Geheimnisdienst warnt recht häufig, die Deutschen vor Anschlägen.
Weil die Deutschen unfähig sind.
Jetzt ist Trump an der Macht.
Er wird die Hetze und den Hass den deutsche Politiker und deutsche Medien über ihn ausgeschüttet haben nicht vergessen.
Richtig so!
Diplomatie ist zuweilen auch ausgelagerte Empathie die einen nicht direkt betrifft. Man nimmt sich vornehm zurück.
Man respektiert den politisch Anderen.

Last edited 1 Monat her by Will Hunting
RauerMan
1 Monat her
Antworten an  Will Hunting

„Er wird Hassund/oder Hetze nicht vergessen“.
Vielleicht werden unsere „Experten“ auf den Boden der Tatsachen landen

Rob Roy
1 Monat her

Baerbock gratuliert Trump zum Wahlsieg. Doch ihre Mimik bei ihrem Statement verrät all ihre Abscheu. Und dann noch der klassische freudsche-baerbocksche Versprecher: „die transatlantische Freundscheid“ statt Freundschaft.
Baerbock sieht die Beziehung zu den USA halt lieber geschieden als vertieft.

HansKarl70
1 Monat her

„Deutschland muss erwachsen werden“ Deutschland müsste erst mal souverän werden. Das wäre Grundvoraussetzung, über alles Weitere könnten wir dann reden.

Maja Schneider
1 Monat her

Um wieder „erwachsen“ zu werden braucht Deutschland den vollständigen Wechsel beim Politpersonal, und das scheint immer noch ein recht aussichtsloser Fall zu sein! Es sind wahrhaft spannende Zeit, nur wünscht man sich eine eher zur Abwechslung einmal positive Spannung und nicht ständig negative. Wir brauchen dringend Stimmungsaufheller!

Flaneur
1 Monat her

Neustart? Zustimmung. Nur wüsste ich leider nicht, mit wem. Die CDU ist durchsetzt mit „Transatlantikern“, die den USA so tief in den Allerwertesten kriechen, dass sie von dort trotzdem jeden Wunsch von den Lippen ablesen können.
Aber auch bei der AfD sehe ich leider nicht nur kompetentes Personal; ein Chrupalla zum Beispiel, der sich ausgerechnet am 9.Mai in der russischen Botschaft bewirten lässt, tauscht auch nur den Hintern, in den er seine Nasenspitze steckt. Rückgrat sieht anders aus.

Last edited 1 Monat her by Flaneur
Paprikakartoffel
1 Monat her
Antworten an  Flaneur

Ich würde zwar nicht gerade einer Einladung folgen, die sich auf einen Triumph des Stalinismus bezieht, aber das ist eine persönliche Abwägung. Abgesehen davon spräche ja nichts dagegen, daß deutsche Politiker und auch Regierungsmitglieder einer Einladung zum Unabhängigkeitstag in die amerikanische Botschaft folgten. So etwas fällt unter „Gesellschaftlichen Umgang“. Das Blöd Danebenstehen, während fremde Präsidenten die Beseitigung der eigenen Infrastruktur ankündigen, ist ein anderes Kaliber.

Flaneur
1 Monat her
Antworten an  Paprikakartoffel

Nein, es ist das gleiche Kaliber, beides ist Rückgratlos und eine Unterwerfungsgeste. Der einzige Unterschied ist, das eine geschah „Live“ und vor der Öffentlichkeit, das andere war eine Einladung, vermutlich per Post. Man feiert in Deutschland weder privat noch als Repräsentant den Einmarsch / Sieg der „Roten Armee“, ohne das millionenfach verursachte Leid durch diese mit zu feiern. Also lässt man es, wenn man den Zusammenhang erkennt und Ehre im Leib hat (und kein Stalinist ist). Chrupalla ist also entweder ungebildet oder ehrlos – oder ein Stalinist (was beides einschließt). Meine Meinung. Er hätte jeden anderen Tag nutzen können, sogar… Mehr

H. Priess
1 Monat her

Unser Land wird sich ändern und zwar drastisch. Und ich freue mich drauf! Endlich kann ich mal KGE zitieren und ihr völlig zustimmen. Den Linksgrünrotwoken geht der Stift und man kann ihre Angst förmlich riechen. Das gilt auch für die anderen Parteien der nationalen Einheitsfront. Seltsam, alle quatschen und werden bis zum Erbrechen zitiert nur von der AfD habe ich nur einmal etwas von Frau Weidel und Herrn Chrupalla gelesen auch hier bei TE scheinen die Aussagen der AfD eher in die Giftspritze zu gehören. Wenn Mr. Trump nur die Hälfte wahr macht was er vor hat, höhere Zölle, mehr… Mehr

AndreasH
1 Monat her

Frau Baerbock wird bald Geschichte sein. Allenfalls als Chefin einer internationalen Institution wird sie nochmals auftauchen. Das Palästinenserhilfswerk UNRWA wäre bestimmt eine Option für die Frau.

chez Fonfon
1 Monat her

Die provinzielle Baerbock macht keine Außenpolitik, sie schielt nur nach Stallgeruch innerhalb ihrer grünen Blase. Auch ihre lächerlich eisigen „Glückwünsche“ an Trump waren nicht für Trump gedacht, sondern eine Botschaft an ihre Gesinnungsgenossen: „Seht her, wie widerlich und ekelhaft ich Trump finde.“ Oder ihre dummen Ausfälle mit empört wackelnder Nase gegen Putin: „You hide behind teenager girls you kidnapped“. Das gilt in ihrer linksgrünen deutschen Deppenwelt als „total mutig“, international als albern, so redet keine Außenministerin. Dieses Problem haben auch die deutschen Journos, sie schreiben nicht für die Leser, sondern für die Kollegen. Und da gilt es, noch linker, noch… Mehr