Schlimm genug, dass die CO2-freie Energie der abzuschaltenden Atomkraftwerke durch CO2-Schleudern ersetzt werden muss. Für „Rückbauaktivitäten“ werden aber noch zusätzliche Energiequellen benötigt. Die Energiewende mutiert so zum Schildbürgerstreich.
Die letzten drei noch in Betrieb befindlichen Kernkraftwerke Emsland, Neckarwestheim 2 und Isar 2, sind Ende dieses Jahres stillzulegen. So sieht es der sogenannte neue Atomkonsens zwischen Bundesregierung, Opposition und betroffenen Wirtschaftsunternehmen aus dem Jahre 2011 vor. Im Dezember wurden die vorletzten drei AKW Gundremmingen C, Brokdorf und Grohnde heruntergefahren. Nach Stilllegung der Kraftwerksblöcke fehlen aber für Restbetriebs- und Rückbauaktivitäten Wärme und Energie. Für das noch in Betrieb befindliche Kernkraftwerk Isar hat nun die zuständige Marktgemeinde Essenbach die gemeindliche Zustimmung für den Einbau von drei Dampfkesselanlagen erteilt. Aus Erdgas soll die notwendige Energie gewonnen werden, wofür nun eigens eine Gasleitung an das Kernkraftwerk gebaut wird.
Damit sollte nun langsam dem Letzten klar werden, was der einseitige Ausstieg Deutschlands aus der Kernenergie für Folgen hat. In Zeiten, in denen mit mäßigem Erfolg quer durch unsere Industriegesellschaft nach Einsparmöglichkeiten von Kohlendioxid gesucht wird, erfordert die Abschaltung der AKW den Einbau und den Betrieb zusätzlicher schmutziger Energiequellen. Dies dürfte zumindest für alle zwölf Standorte der Fall sein, in denen oberirdische Zwischenlager für den Atommüll eingerichtet wurden. Diese befinden sich auf Kraftwerksgeländen quer über unsere Republik, sie werden bis zur Betriebsaufnahme einer Endlagerstätte möglicherweise über Jahrzehnte benötigt.
Und wer bezahlt auch diese Zeche? Die Rechnung für diese ganze Chose erhalten wieder mal die Gebühren- oder auch die Steuerzahler, wer denn sonst. Energie wird immer noch teurer gemacht, und das in einem Land mit den höchsten Energiepreisen weltweit. Energieintensive Industrieunternehmen stehen vor der Abwanderung, weil sie die Stromrechnung nicht mehr bezahlen können. Hauptsache wir retten das Weltklima und verteufeln gleichzeitig die CO2-freie Kernenergie. Dumm nur, dass kein anderes Industrieland dieser Erde diesem Pfad folgt. Das reine Umweltgewissen wird kein gutes Ruhekissen.
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Die Alternative Gas als Brennstoff zu verwenden wird wohl auch nicht mehr funktionieren. Wo soll denn das Gas noch herkommen, wenn aus ideologischen Gründen die Nordstream2 nicht in Betrieb geht??? Und außerdem wird in diesem Land mal wieder mit Argumenten gegen die Atomkraft argumentiert, die von vor 50 Jahren stammen. Aber kein Wunder, wenn man aus der Atomtechnik ausgestiegen ist, dann gibt es im Land halt auch kaum mehr einen, der die neueste Technologie kennt!
Keine Sorge. Eine Woche Blackout und damit ohne WLAN, Handy, TV, Kühlschrank und Heizung reichen. Dann wacht die Masse der Bevölkerung auf, wenn man jederzeit mit einer Wiederholung rechnen muss.
Sie unterschätzen das Beharrungsvermögen der schon länger hier lebenden!
Großes Schweigen im deutschen Blätterwald angesichts wochenlangen Sonnenmangels, und wer weiß wie lange noch! Aber fleißig die Landschaft weiter mit Photovoltaik-Platten verkapseln. Anstelle dieses „katastrophalen“ Sonnenmangels wird lieber über irgendeine lokale „Hitzewelle“ schwadroniert, die es angeblich in Brasilien gegeben haben soll. Der hirnrissige Schwachsinn deutschen Fanatismus ist einfach nicht mehr zu ertragen!!!
Der Artikel beschreibt eindrucksvoll das eherne Gesetz grüner und linker Politik: Sie erreichen stets das Gegenteil dessen, was sie vorgeben erreichen zu wollen, sei es die CO2-Reduktion oder die Besserstellung der ärmeren Bevölkerung.
Nicht nur aus ideologischen Gründen soll die Kernkraft weg. Es geht vor allem um die Monopolisierung der Erneuerbaren, mit entsprechenden Auswirkungen auf Gewinne und Aktienkurse. Völlig durch den Wind(!) sind sie auch nicht (zumindest nicht alle) bei den Grünen….
Ach kommt: „Lieber volles Risiko. Vielleicht gehts ja gut“ (Robert Habeck)
Das ist eben, wir wir jüngst erfahren durften, seine Vorstellung von „Patriotismus“. Meines Erachtens wird er sowohl in intellektueller als auch in rhetorischer Hinsicht überschätzt, wenn ich es mal so nett ausdrücken darf.
Deutschlands Rückgrat – eine gesicherte und sozialverträgliche Energieversorgung für den Verbraucher und die wirtschaftliche Standortsicherung unserer Industrie – wird von grünen Ideologen und Klimaaktivisten in einer willfährigen, naturwissenschaftlich ahnungslosen Politik demontiert. Die jetzigen „Härten“ bzw. Kostenexplosionen bei Gas und Strom sind nur ein erster Vorgeschmack auf das, was uns noch als „Schock“ erwarten wird.
Nur um es einzuwerfen: So ganz „CO2 neutral“ und „sauber“ sind AKWs nicht.
Von der Mine bis zum Brennelement ist es ein laaaanger Weg.
Obendrauf sind Uran und Plutonium bzw deren Oxide nicht besonders „gesundheitsförderlich“ was wiederum aufwand bei der Herstellung, Lagerung und natürlich Anwendung..
Dann das seit jeher bestehende Problem: Wohin mit den Abfällen? Gut hierfür könnte es Lösungen geben, das IFK in Berlin hätte etwas anzubieten. Leider besteht in Deutschland, bzw bei dessen Regierung, 0 – Interesse.
Das einzig Rationale in Deutschland ist die Irrationalität der überwiegenden Mehrheit der Deutschen.
Kleine Korrektur Herr Drexl: 14MW Feuerungswärmeleistung sind nicht 14MW Strom! Vielleicht kann Herr Henig Ihnen das bei Gelegenheit mal erklären.
Im Artikel werden die 15MW direkt als Feuerungswärmeleistung bezeichnet. Dass das einen Strom für 1000de Haushalte entspricht stimmt ja trotzdem.
Bei Herrn Henning – 18.12.21waren es sogar 30 Megawatt „Stromverbrauch“ je KKW. Also ca das 4-fache. Mir erschien das schon etwas viel, aber ich konnte keine Quelle dafür finden.