Den Wolf ansiedeln, den Hund abschaffen – grüne Steinzeit-Ideologie

Wölfe dürfen nicht gejagt werden. Selbst, wenn sie zur Gefahr für Mensch und Tier werden. Das haben SPD, Grüne und FDP im Bundestag beschlossen. Hunde sind indes in dieser Koalition nicht ganz so unumstritten.

IMAGO / blickwinkel

Vor tausenden Jahren saßen unsere Urahnen in Höhlen und Wölfe näherten sich ihnen. Mensch und Tier gewöhnten sich aneinander und profitierten von einander: Der Zweibeiner bot dem Vierbeiner sicheres Essen, der Vierbeiner setzte seine Körperkraft zum Schutz des Zweibeiners ein. Im Team arbeiteten sie sich an die Spitze der Nahrungskette. Allerdings galt das nur für zahme Wölfe, später Hunde genannt. Wilde, gefährliche Tiere blieben Wölfe und wurden über die Jahrtausende ausgerottet. Der Satz, dort gibt es noch Wölfe, galt als Zeichen für Rückständigkeit.

Seit gut 20 Jahren gilt Rückständigkeit als neue Moderne. Und wie immer, wenn es darum geht, vorsteinzeitliches Verhalten zu preisen, sind die Grünen ganz vorne dabei, dieses Mal dabei, den Wolf wieder anzusiedeln. Den wilden. Den gefährlichen. Den tödlichen. Wie schon ein Blick über aktuelle Schlagzeilen zeigt:

– „Wolf reißt bei Mühlberg sieben Schafe – ein weiterer Fundort ist ein Rätsel“
– „Bei Ziesar: Wolfsrudel reißt tragende Eselstute“
– „Wölfe reißen über 340 Nutztiere in MV“
– „Wölfe reißen zunehmend Weidetiere in der Region“ (nördliches Rheinland-Pfalz)

Die Seite Landtiere.de ist aktuell mit der Schlagzeile draußen: „Wölfe, die Hunde reißen: Wie Hundebesitzer vorbeugen können“. Das Servicestück bezieht sich auf einen Fall in Weißwasser, Sachsen. Dort riss ein Wolf eine Collie-Hündin. Der Kadaver war verstümmelt. Die Gedärme lagen offen da. Ein grausamer Anblick.

Zeit zum Lesen
„Tichys Einblick“ – so kommt das gedruckte Magazin zu Ihnen
Die Politik hat das Problem erkannt. Teile der Politik. Bayern hat Wölfe zum Abschuss freigegeben, die Nutztiere gerissen haben. Doch der CSU-Regierung droht ein Rechtsstreit. Naturschutzverbände wollen durchsetzen, dass vor dem Abschuss ein DNA-Test notwendig bleibt. Der Jäger muss erst beweisen, dass es tatsächlich das reißende Tier ist, das er erschießen will – und nicht einen unschuldigen, vegetarischen Artgenossen etwa. Mit dieser Sicht haben die Verbände nach gängiger Rechtslage durchaus Chancen vor Gericht.

Die Union wollte daher die Rechtslage ändern. Die AfD auch. Beide Fraktionen brachten unabhängig voneinander Gesetzesänderungen in den Bundestag ein. Deren Ziel war es, das Jagdrecht zu ändern, um das Schießen von Wölfen zu erleichtern. Zumindest das Schießen von Wölfen, die sich Wohnlagen nähern und Nutztiere reißen. Doch SPD, Grüne und FDP lehnten diese Anträge im Parlament ab. Der Wolf bleibt damit in einer ewig währenden Schonzeit – egal, wie viel Schaden er an anderen Tieren anrichtet.

Etwa an Hunden, wie das Beispiel in Sachsen zeigt. Die Haustier-Haltung ist den Grünen schon länger ein Dorn im Auge. Intern wurden die Debatten bereits vor zehn Jahren geführt. In der Außendarstellung ist selbst der Partei um Sympathieträger wie Jürgen Trittin, Katrin Göring-Eckardt und Renate Künast klar, dass ein Verbot der Haltung auf massiven Widerstand stoßen würde. Doch die Grünen nähern sich dem Verbot auf leisen Pfoten.

Das grüne Deutschland ist kein Ponyhof
Wolf reißt von der Leyens Liebling und steht jetzt zur Diskussion
Schärfere Regeln für die Haltung von Hunden forderten unter anderem die Bremer Grünen vor zwei Jahren. Mit der Idee eines Hundeführerscheins kam auch schon der rheinland-pfälzische Landesverband um die Ecke. Auch der Bund hat sich seit der Regierungsbeteiligung der Grünen bereits dem Thema gewidmet. So hat der Bundestag die Regeln für die Zucht verschärft, greift in die Auslauf-Zeiten ein, die ein privater Besitzer gewährt und stellt die Pflicht auf, „regelmäßig den Kontakt zu Artgenossen zu ermöglichen“.

Auch „die Wissenschaft“ liefert schon Argumente gegen die Hundehaltung. So hat die Technische Universität 2020 im bis dato rot-grün-rot regierten Berlin sich nicht mit den durch Wölfe verursachten Schäden auseinandergesetzt, sondern mit dem Klima-Schädling Hund. Demnach verursache ein 15 Kilo schwerer Hund in 13 Jahren 8,2 Tonnen Kohlenstoffdioxid – das entspräche 26 Flügen von Berlin nach Barcelona. Anlass für die Studie war laut RND die steigende Zahl von Hunden in der Europäischen Union.

Ein Vorschlag zur Güte: den Wolf endlich auch in Kreuzberg, Friedrichshain und Schöneberg ansiedeln. So ließe sich schneller der Zustand vor der Steinzeit wieder erreichen. Als es noch keinen Klimawandel gab. Zumindest keinen menschengemachten.

Anzeige

Unterstützung
oder

Kommentare ( 108 )

Liebe Leser!

Wir sind dankbar für Ihre Kommentare und schätzen Ihre aktive Beteiligung sehr. Ihre Zuschriften können auch als eigene Beiträge auf der Site erscheinen oder in unserer Monatszeitschrift „Tichys Einblick“.
Bitte entwerten Sie Ihre Argumente nicht durch Unterstellungen, Verunglimpfungen oder inakzeptable Worte und Links. Solche Texte schalten wir nicht frei. Ihre Kommentare werden moderiert, da die juristische Verantwortung bei TE liegt. Bitte verstehen Sie, dass die Moderation zwischen Mitternacht und morgens Pause macht und es, je nach Aufkommen, zu zeitlichen Verzögerungen kommen kann. Vielen Dank für Ihr Verständnis. Hinweis

108 Comments
neuste
älteste beste Bewertung
Inline Feedbacks
Alle Kommentare ansehen
maru
1 Jahr her

Ich finde, die Grünen setzen da ein in sich konsequentes Konzept ihrer Auftraggeber um: „Wölfe“ werden sowohl aus dem Tierreich als auch aus der menschlichen Spezie zuhauf importiert, um einerseits das heimische Nutztier zu dezimieren, während die zweibeinigen „Wölfe“ mittels Messerfertigkeiten selbiges unter der autochthonen Bevölkerung umsetzen. Überdies will man künftig im Namen des Klimas 30 % aller Wälder weltweit zu Naturschutzgebieten erklären, die von Menschen nicht betreten oder bearbeitet werden dürfen. Indem man diese Waldgebiete mit gefährlichen Kreaturen bevölkert, erspart man sich Sicherheitspersonal, das ansonsten die Naturschutzgebiete bewachen müsste. Eins greift ins andere Ich finde, die Grünen präsentieren da… Mehr

wachschaf
1 Jahr her

Einen weiteren Angriff auf die private Tierhaltung hat der grüne Landwirtschaftsminister durchgeführt : Novelle der Gebührenordnung für Tierärzte, GOT . Die Behandlungskosten für Heimtiere und Pferde sind enorm gestiegen. Gerade nach dem Boom durch Corona. Und es wird sich nicht um einen Gefallen für das grüne Feindbild „Tierarzt „ handeln, die vergiften doch zusammen mit der Landwirtschaft die Bevölkerung mit Antibiotika.
Nein, das ist ein Angriff auf die Hobbytierhaltung insgesamt, durch die Kostensteigerung soll die Haltung erschwert werden. Da bleibt mehr Essen für die Veganer übrig.

Hans Wurst
1 Jahr her

Also daß sich Kojoten (heimisch in Nord- und Mittelamerika) in Deutschland angesiedelt haben sollen, halte ich eher für unwahrscheinlich. Vielleicht meinen Sie ja den Goldschakal, der in den letzten Jahren vom Balkan bis nach Deutschland vorgedrungen ist. Aber auch dieses sind nur Einzeltiere oder ggf. Paare, die Gesamtzahl dürfte eher nicht dreistellig sein.

Hans Wurst
1 Jahr her

Also was strengere Regeln für den Besitz von Hunden (und anderer Haustiere) angeht, bin ich ähnlicher Meinung. Es sollten nur Menschen einen Hund halten dürfen, die diesen auch 1. selbstständig unterhalten können, 2. diesem ein verhältnismäßig artgerechtes Umfeld bieten können und 3. in der Lage sind, mit einem solchen Tier umzugehen und dieses jederzeit zu kontrollieren.
Wenn man diese Maßstäbe anlegte, würde sich die Zahl der Hundebesitzer in Deutschland über Nacht halbieren.

gmccar
1 Jahr her

Oder Goldschakal (Schilfwolf). In meinem ländlichen Wohnbereich (Ungarn) gibt es viele von diesen. Vom Fell her und der Größe sind die vom Wolf fast nicht zu unterscheiden.
Interessant ist, das diese Schakale nicht die mutigsten zu sein scheinen. Ich konnte beobachten, wie ein Schakal, Schulterhöhe ähnlich dem Reh, von einer führenden Rehgeiß verfolgt wurde und panisch flüchtete.
Kojoten sind jedoch meiner Meinung nach deutlich schmächtiger als Goldschakal oder gar Wolf.

Kraichgau
1 Jahr her

extra für Grüne zum Anschauen…
„Wolfen“ von 1981….schon damals war klar, was Tiere machen, wenn Sie zu nah an den Menschen gelangen und Raubgreifer sind 🙂

Last edited 1 Jahr her by Kraichgau
Aegnor
1 Jahr her

Die grüne Wolfspolitik ist nur ein Baustein in ihrem Kampf die Menschen in die (Groß-)Städte zu zwingen. Der Kampf gegen das Auto ist ein Weiterer. Menschen auf dem Land sind im Mittel konservativer und vor allem selbstständiger. Ein Graus für die totalitären Grünen. Deren Traum ist der sozialistische Totalstaat, wo jeder Mensch ohne familiäre Bindungen in städtischen Massenunterkünften lebt, ohne irgendwelchen persönlichen Besitz. Im Grunde 1984 reloaded. Dumm nur dass sich das mit der ebenfalls propagierten Identitätspolitik beißt, da die damit protegierten „Nicht-Weißen“-Kulturen ihre kulturellen und familiären Bindungen mehrheitlich nicht aufgeben.

alter weisser Mann
1 Jahr her

Die Wölfe in Deutschland sind alles Kojoten und alle Biologen etc. sind doof und merken nix, aber Sie haben Beweise. Dann mal munter vorgelegt, diese Beweise. Aber keine Gerede übers Paarungsverhalten und Schweden sondern echte Belege, gern DNA-Tests.
Übrigens sind Kojotenstreuner aus Südosteuropa in Deutschland längst bekannt.

Last edited 1 Jahr her by alter weisser Mann
Hesta
1 Jahr her

Mein Vorschlag, diese Regierung abschaffen, sie ist nämlich die größte Gefahr für die Menschen.

Endlich Frei
1 Jahr her

Ich habe den Wolf in unseren Wälder – genauso wenig wie den Bär – offengestanden nicht vermisst.
Keine Ahnung, wie er dorthin nun zurückgekommen ist. Es hat angefangen mit Ansiedlungswünschen durch Randgruppen, die bei den Medien auf ihre Entsprechung getroffen sind. Die Mehrheit wurde nicht wirklich befragt. Mit Tierliebe kann das nicht wirklich zu tun haben, da das regelmäßige Ausweiden von Nutztieren wie Schafe, Ziegen, Ponys etc… einen Tierfreund nicht unberührt ließe. Es ist wohl eher so ein Öko-Trotz als Reaktion auf eine Gesellschaft, in der sich gewisse Randgruppen (zurecht) als überflüssig empfinden.