In Deutschland und den von der Corona-Mutante am stärksten betroffenen Ländern sind die Inzidenzen im Sturzflug. Die letzte Drohkulisse fällt. Welches Argument bleibt für den Lockdown überhaupt noch übrig?
Die Trend der jetzt sinkenden Positiv-Getesteten, die als „Neuinfektionen” gemeldet werden, setzt sich fort. Seit Ende Dezember hat sich die 7-Tages-Inzidenz auf unter 100 mehr als halbiert.
Da nicht nur die Zahl der „Neuinfektionen” sank, sondern auch der Anteil der positiven Tests an den Testzahlen insgesamt, ist dieser Trend wohl tatsächlich in der Realität begründet und wird nicht nur durch schwankende Testzahlen erzeugt.
Über die Weihnachtstage schwankten die Testzahlen so gewalttig, dass die RKI-Daten dort nahezu wertlos waren, da die Schwankungen bei den gemessenen „Neuinfektionen” einfach durch die Schwankungen der Zahl der durchgeführten Tests entstanden. Die Infektionszahlen für Weihnachten waren wohl deutlich zu niedrig, daraus wurde fälschlicherweise oft eine höhere Fall-Sterblichkeit abgeleitet und damit eine höhere Gefahr durch das Corona-Virus.
Auch der Trend bei den Corona-Toten-Zahlen setzt sich fort, in der vierten Woche in Folge ist die Zahl der mit oder an Corona gestorbenen rückläufig.
Auch die zuverlässigste Zahl der durch Covid-19-Fälle belegten Intensivbetten sinkt weiter rapide seit Anfang des Jahres, mittlerweile wurden so fast 1.500 neue Intensivbetten frei. Die Zahl der insgesamt belegten Intensivbetten wurde durch die Corona-Fälle ohnehin nie großartig beeinträchtigt. Die angeblich drohende Triage ist damit wohl endgültig vom Tisch. Will man jetzt etwas Sinnvolles tun, sollte man sich auf den Ausbau der Kapazitäten des Gesundheitssystems fokussieren.
Aber die drohende Gefahr von der Mutante soll weiter den drastischen Lockdown rechtfertigen. Doch die ewige Drohung funktioniert nicht: Denn wenn die Mutante tatsächlich so gefährlichen wäre, müssten die Zahlen in Deutschland mittlerweile wieder stark nach oben gehen. Immerhin existiert die Mutation nachweislich seit September, und es werden immer mehr Fälle der „britischen“ Variante b.1.1.7 in Deutschland gefunden. Die Idee, man könne die Einschleppung aus Großbritannien verhindern, ist offensichtlich gescheitert. Dennoch scheint die Mutante keine Veränderung zu bringen und die sinkenden Zahlen nicht zu beeinträchtigen.
Noch klarer wird das in den Ländern, in denen die Mutante teilweise bis zu 50% der Corona-Neuinfektionen ausmacht, also bereits eine extrem große Verbreitung hat. Auch hier zeigt sich keine Veränderung bei den Gesamtinfektionen. In Großbritannien, Irland und auch im Herkunftsland der zweiten gefährlichen Mutante, Südafrika, sind die Inzidenzen im Sturzflug. Auch im in Kontinentaleuropa am stärksten von der Mutation betroffenen Dänemark sank die Inzidenz zuletzt unter das deutsche Niveau.
Die 7-Tage-Inzidenz bundesweit auf unter 50 zu drücken – das war das erklärte Ziel der Lockdown-Verschärfungen, die die Bundeskanzlerin mit den Ministerpräsidenten Mitte Januar beschloss.
Doch mittlerweile weicht die Politik von dem selbstgewählten Maßstab ab: Denn die Inzidenz sinkt und sinkt. Ob das den Maßnahmen zuzuschreiben ist, kann auch das Institut von Deutschlands Lockdown-Befürworter Lothar Wieler nicht zweifelsfrei feststellen – behauptet wird es trotzdem gerne. Verschiedene Untersuchungen von renommierten Forschern zeigten zuletzt, dass es keinen nachweisbaren erheblich positiven Effekt von stark restriktiven Corona-Maßnahmen gibt.
Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier verweist auf die als ansteckender bezeichneten Corona-Mutationen und weicht so der Frage, ob denn nun am 14. Februar gelockert werden würde, aus. Eine Verlängerung will er selbst bei einer Inzidenz unter 50 nicht ausschließen. Unions-Fraktionschef Ralph Brinkhaus erteilt Lockerungen direkt eine Absage: „Besser jetzt noch ein wenig länger etwas härtere Maßnahmen“, posaunt der Parlamentarier, ohne zu erklären, was denn nun „ein wenig länger“ sein soll. Und SPD-Ministerpräsidentin Manuela Schwesig erklärt wenigstens ehrlich über die eigenen Intentionen, wir müssten „weniger über Lockerungen, sondern eher über Verschärfungen“ reden. Baden-Württembergs Innenminister Strobl warnte vor „falschen Hoffnungen“ und forderte auch drastische Grenzkontrollen. „Ich bin hier für strikte Einreiseverbote – mit allem, was das deutsche Verfassungsrecht und das europäische Recht hergeben“. Was für ein Glück, dass man dafür seit 2015 anscheinend ganz neue Fähigkeiten gewonnen hat.
Auch CDU-Chef Armin Laschet stimmt in den Chor der Lockerungs-Verweigerer ein: Selbstverständlich sei es wichtig, Grundrechtseingriffe zurückzunehmen, wenn die Infektionszahlen sinken. Da aber das Grundgesetz zur Zeit anscheinend unter Vorbehalt gilt, hängt der NRW-MP natürlich das erwartbare „Aber“ an: „zum jetzigen Zeitpunkt ist eine Öffnungsdiskussion falsch.“
In der Politik will man offensichtlich bereits Zielvorgaben für ungültig erklären, bevor man sie überhaupt erreicht, und Verschärfungen durchsetzen, bevor es überhaupt reale Argumente dafür gibt. Auch die Corona-Mutationen scheinen eher Vehikel für Panikmache als für Infektionswellen zu sein: Die Drohkulisse bricht zusammen. Die Ausbreitung der Varianten führt nicht zu einem unvermeidbaren Kontrollverlust, den Merkel und Co. seit Wochen heraufbeschwören. Die Zahl der von der Realität entkoppelten Politiker steigt indes dramatisch.
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Wir wundern uns über die nicht genommene Möglichkeit ferner Länder, trotz der vermeintilchen Niedergang bringenden „Mutationen“ – und das trotz Nachbarschaft des angeblich schon „mutierten“ Belgien – praktisch jedes Land der Welt mit dem Flugzeug anzusteuern. Würde die Panik dort auch so geschürt – die Deutschen müssten wohl zuhause bleiben. Aber nein: Wir packen unsere Urlaubskoffer.
Entweder der Virus mutiert oder diese Regierung hat zu mutieren.
Das wissen Merkel & Spahn nur zu genau: Das Märchen muss also weitergehen !
Das Schöne ist ja: egal, wie sich die Lage entwickelt, IMMER kann Regime es als Bestätigung seiner Politik verkaufen. Sinkt die Zahl der „Neuinfizierten“, ist das der weisen Kanzlerin und den Maßnahmen zu verdanken, steigt die Zahl, liegt das an „Covidioten“ und es bedarf weiterer Verschärfung, bleibt alles wie gehabt, denkt man sich einfach neue Mutante aus. Alles völlig wuppe, und wenn es irgendwann langweilig wird, kommt man wieder mit Klima um die Ecke. Ist derzeit nicht so der Straßenfeger, bei uns liegt Schnee (und das im Winter!), aber das derzeitige Hochwasser im Rhein kann man bestimmt als „how-dare-you-Lage“ verbraten.… Mehr
Stand heute sind lt. DIVI seit Febr. 2020 18.824 Menschen auf einer Intensivstation an COVID-19 verstorben. Signifikant mehr können insgesamt nicht an COVID verstorben sein, außer man unterstellt, Deutschland würde tausende Patienten qualvoll außerhalb einer ausreichenden medizinischen Versorgung sterben lassen obwohl ausreichend Behandlungskapazitäten vorhanden sind. Es sind also an COVID in fast einem Jahr ungefähr soviele Menschen gestorben wie in einer Woche in Deutschland ganz normal sterben. Wo ist das Problem? Im Übrigen sind die ganzen Fallzahlen ein Fake, weil PCR-Tests, die ja die Grundlage bilden, (allein) keine Infektionen feststellen können. Das kann man schon aus dem Beipackzettel entnehmen. Gilt… Mehr
Angst schüren auf Basis von Vermutungen“Corona-Mutationen: Viele Verdachtsfälle, kaum verlässliche DatenDie Angst vor einer Verbreitung von Mutationen prägt die Debatte über Corona-Maßnahmen. Verlässliche Daten fehlen. Bayerns Regierung verspricht nun erneut, das zu ändern. Bisher gibt es im Freistaat viele Verdachtsfälle – aber nur wenige Nachweise.“ https://www.br.de/nachrichten/bayern/corona-mutationen-viele-verdachtsfaelle-kaum-verlaessliche-daten,SNs7KC4
Wenn man bedenkt, dass es in Schweden, vergleichbar Tote die positiv auf Corona getestet worden sind wie in der Schweiz und weniger als in Frankreich, dann muss man schon fragen was die Maßnahmen bewirken. Die nicht beabsichtigten Folgen der Maßnahmen sind unüberschaubar und kommen erst noch auf uns zu.
Die Kriegsgeneration sagt es ist kein Vergleich mit dem Weltkrieg, richtig, die Coronasterblichkeit ist unvergleichlich geringer.
Ich hab’s hier schon mal geschrieben … Covid-19 … Covid-20 … Covid-21 … Da sowas niemand glauben würde nennt man es jetzt Mutationen – und die sind gaaaanz schlimm. Und das wird gaaaanz lange dauern … aber scheibchenweise. Und wie AM sagte: Nur wenn alle gaaaanz brav sind, Homeoffice machen, zu Hause bleiben, Abstand halten, auch keine Verwandten treffen … dann gibts ein Zückerchen … und man darf wieder was. Aber wer sich nicht impfen lasssen will … der darf vielleicht dann doch nicht alles (kein Kino, kein Konzert, kein Hotel etc. ???). Das regelt dann kein Gesetz, sondern das… Mehr
Johnson, den ich anfangs super fand, macht mir immer mehr Sorgen..Da haben Sie Recht, lieber Herr Murkle. Als das „ britische, schlimme Virus“ plötzlich vor Weihnachten auftauchte, kam ich ins Grübeln.. Die Hexenküche von „ Davos“ kocht überall..
Auch Johnson ist bei „build back better“. So viele Politiker können sich doch gar nicht irren!
Bei den Ereignissen des 2.WK haben auch noch sehr ,sehr viel Bürger an den Endsieg geglaubt ,als der Russe schon in Potsdam stand .
Weil es dauernd propagiert wurde . Zeitungen und Rundfunk waren voll davon .
Genau wie heute !
Die Medien machen das Bild beim Bürger ,niemand anders.
Wenn die versagen ,dann geht der Volksverstand unter.
Das ist doch absurd, die fallende Inzidenz nicht mit den Lockdown Maßnahmen
in Verbindung zu bringen.
Absurd ist es, 80 Millionen Bürger wg. leichter Übersterblichkeit über Monate einzusperren. Abgesehen davon wurde selbst von der WHO festgestellt, dass der Effekt harter Lockdowns minimal ist (siehe entsprechende Artikel hier bei TE).
Wir brauchen keine Sonne: Nachts scheint sie nicht, und tagsüber ist es sowieso hell.