Alexander Mitsch von der WerteUnion und Malermeister Markus Mittwoch schickten uns ihre Kommentare, die wir dokumentieren.
Alexander Mitsch von der WerteUnion und Malermeister Markus Mittwoch schickten uns ihre Kommentare zum CDU Parteitag in Leipzig, die wir dokumentieren:
Alexander Mitsch
Es ist zu früh, den gerade beendeten Bundesparteitag der CDU abschließend zu bewerten. Bei nüchterner Betrachtung ist erwartungsgemäß nicht viel passiert. Es standen aber auch weder wichtige Wahlen noch wesentliche Entscheidungen auf der Tagesordnung, was Bedingung gewesen wäre, um die notwendige Wende einzuleiten. Vermutlich war die Tagesordnung somit der Geburtsfehrehler dieses Parteitags, denn die ließ nicht mehr zu, als das, wann dann geschah:
Die Funktionäre übten sich in ihrer Verunsicherung über den Abwärtstrend der letzten Jahre verzweifelt in Geschlossenheit und hoffen so, dass alles quasi von selbst wieder gut wird. Wird es aber nicht. Weder die minutenlangen stehenden Ovationen für AKK oder die unterhaltsame Rede von Söder, noch die engagierte Kritik der Herren Linnemann und Spahn werden die CDU für den Wähler attraktiver machen. Herr Merz leistete zwar seinen Beitrag zur geforderten Geschlossenheit, enttäuschte aber einige, die ihn als Hoffnungsträger im Sinne einer Veränderung sehen.
Das Fazit des Bürgers auf der Straße: es geht weiter so unter Merkel. Die für viele enttäuschte Konservative dominierenden Themen Einwanderung und Innere Sicherheit blieben fast unbearbeitet. Der Mittelstand, die Wirtschaft und die Leistungsträger warten weiter auf Impulse zu Steuerentlastung und Bürokratieabbau.
Wenn sich dieses Bild verfestigt, wird die Union mangels klaren Profils weiter an Zuspruch verlieren. Sollte das, was in verschiedenen Reden anklang, aber endlich auch Umsetzung finden, könnte dieser Parteitag der erste Schritt auf dem langen und mühsamen Weg sein, Vertrauen zurückzugewinnen. Unabdingbar dafür ist aber, dass sich die Partei von der Politik derjenigen, die sie gestern noch mit stehenden Ovationen empfangen hat, emanzipiert: Angela Merkel. Ob die Parteispitze dafür den Mut aufbringt, werden erst die nächsten Wochen zeigen.
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Markus Mittwoch
Malermeister Markus Mittwoch antwortete seiner Parteivorsitzenden auf deren Brief „An die Damen und Herren Mitglieder der CDU Deutschlands“:
Sorry, aber dieser Parteitag war alles, aber nicht zukunftsorientiert.
Dieser Parteitag war eine peinlich zur Show gestellte Funktionärs-Veranstaltung, eine Selbstbeweihräucherung von Berufspolitikern.
Keine kritische Analyse über 13 verlorene Wahlen, keine Bestandsaufnahme der gescheiterten Migrationspolitik, Energiewende, Sicherheits- oder Wirtschaftspolitik.
Kein Einsehen der Parteispitze, keine Einbindung der CDU-Basis.
Sie haben Beiträge der Mitglieder für eine peinliche Veranstaltung verschwendet und haben jedes Mitglied der CDU beschämt.
Die nächsten absehbaren Wahlverluste gehen zu Ihren Lasten. Aber das interessiert Sie ja nicht, Sie wursteln sich so lange durch, so lange es noch für Ihr Einkommen reicht, und diesen Egoismus werden wir an der Basis zu spüren bekommen.
Dieser Egoismus wird sich auf allen Ebenen in den kommenden Wahlergebnissen widerspiegeln.
Ich fordere Sie daher auf, geschlossen zurückzutreten. Machen Sie endlich Platz für Leute, die wirklich an der Zukunft des Landes sowie unserer Partei interessiert sind.
Hochachtungsvoll: Markus Mittwoch
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Markus Mittwoch mag als Malermeister nicht über die rhetorischen Fähigkeiten eines Herr Mitsch verfügen, aber dass, was er schreibt, kommt von Herzen. Er schwurbelt nicht herum, versucht nicht, schönzureden, sondern sagt klar seine Meinung und seine Forderung.
Herrn Mitsch sei gesagt:
Es gibt unter dem Punkt „Verschiedenes“ immer die Möglichkeit eine Lawine loszutreten – warum haben Sie es nicht getan?
Die „Werte-„Union hielt ich anfangs für einen Hoffnungsschimmer, aber die Zeiten haben sich geändert. Jetzt kommt sie mir vor wie ein Feigenblatt.
Überlegen Sie sich, was Ihre Aufgabe im Sinne des Grundgesetzes ist! DAFÜR wurden Sie gewählt!
Nur zur Info: eine Partei, die nach aussen geschlossen auftritt, ist ein Grund sie nicht zu wählen da nur bestehend aus Parteisoldaten.
Drehrumbumm und Hoppsala – mehr hatte dieser Parteitag nicht zu bieten.
Ich (langjährige CDU Wählerin bis 2015) möchte einen Bürger zitieren, der bei einer Umfrage, was er Merkel gern mal persönlich sagen würde, antwortete: Sie sind verhaftet.
Glückwunsch an Malermeister Markus Mittwoch für seinen offenen und ehrlichen Brief.
Vollkommenes Unverständnis dafür, dass Herr Mitsch von der WerteUnion
die von den CDU-Granden selbst erstellte „Tagesordnung als Geburtsfehler“ dieses Parteitags ansieht und er zudem in verschiedenen Reden etwas (?) gehört haben will, das endlich auch Umsetzung (?) finden könnte und Vertrauen (?) zurückzugewinnen könnte.
Weiteres sinnloses Rumgeblubber der WereUnion ohne jegliche inhaltliche Substanz !
Zitat „…zunächst eine Bahnsteigkarte erwerben zu können.“
Und da es in D schon lange keine Bahnsteigkarten mehr zu kaufen gibt …. na ja, Sie wissen schon, wird das mit einer möglichen Revolution ….
Sicher sind das respektable Personen in der Werteunion. Aber die andere Wahrheit ist die, daß sie vollkommen machtlos sind. Es stimmt schon, daß es vielleicht Sinn macht, wenn die sowieso kaltgestellte und vom Rauswurf bedrohte Gruppe ( siehe Tauber-Äußerungen) sich geschlossen jetzt der Alternativen für Deutschland anschließen würde. Das wäre ein mutiger, konsequenter und rationaler Schritt. Nach der Mißachtung ihrer Anliegen und der Diffamierung ihrer Mitglieder können sie sich auch gleich den stigmatisierten Sündenböcken, auf die der Rest der “ Politik und der Zivilgesellschaft“ herumkloppt, anschließen. Komisch : heute wurde ein Nationalliberaler zum Präsidenten gewählt, der Deutsch als Muttersprache spricht!… Mehr
Bravo Herr Mittwoch!
„Vassallentreffen“ mit kriechen kommst Du weiter, damit ist alles ausgedrückt!
Die Berufspolitiker sonnen sich in ihren Filterblasen!
Einer der wichtigsten WERTE des Menschen heißt Ehrlichkeit (gepaart mit Aufrichtigkeit) und da melde ich, besonders nach diesem Parteitagsverlauf, erhebliche Zweifel bei dem Teil dieser Partei an, der sich WERTEunion nennt. Dass die ehemaligen Volksparteien gegenüber ihren Wählern nicht mehr ehrlich sind, ist schlimm, aber mittlerweile hinlänglich bekannt und kann nur vom Wähler selbst geändert werden. Dass aber die Leute der „Werte“union nicht mal mehr SICH SELBST gegenüber ehrlich sind, ist beschämend und wurde auf diesem reinen WEITER-SO-PARTEITAG eindrucksvoll untermauert. Wer auf diese sogenannte „Werte“union auch nur einen Pfifferling Hoffnung, dass sie etwas bewegen könne, setzt, wird auch weiterhin bitter… Mehr
… übrigens, die CDU im kulturellen Kontext und wie es vielleicht weitergeht – ich verlinke ja ungern auf den Tagesspiegel, aber heute gibt es einen wirklich interessanten Beitrag von Alexander Grau: „So weltoffen, so borniert!“
http://www.tagesspiegel.de/gesellschaft/elitenkritik-so-weltoffen-so-borniert/25261602-all.html
Exzellenter Artikel zum Nachdenken, auch wenn man vllt. nicht mit allen Details konform geht.