Bauhaus in Dessau untersagt ZDF geplantes „Feine Sahne Fischfilet“-Konzert

Das ZDF wollte ein Konzert mit einer umstrittenen Punkband groß rauskommen lassen – auf Kosten der Zwangsgebührenzahler. Doch die Stiftung Bauhaus untersagte den Auftritt. Nun schäumt die Linke.

© Getty Images

Im “Kampf gegen Rechts” ist scheinbar alles recht. Da sind auch linksextreme Gruppen willkommen, die unverhohlen Gewalt verherrlichen und ein fragwürdiges Verhältnis zur Demokratie haben. Die Punkband „Feine Sahne Fischfilet“ etwa durfte neulich beim großen Chemnitzer Konzert nach den Protesten auf großer Bühne spielen.

„Deutschland verrecke, das wäre wunderbar (…) Deutschland ist scheiße, Deutschland ist Dreck! Gib mir ein ‚like’ gegen Deutschland / Deutschland ist scheiße, Deutschland ist Dreck!“ grölten die Punker in einem ihrer ersten Lieder, von dessen Text sie sich später nie distanziert haben. In einem anderen Song „Staatsgewalt“ propagierten sie Gewalt gegen Polizisten. „Wir stellen uns in einem Trupp zusammen / Und schicken den Mob dann auf euch rauf! / Die Bullenhelme, die sollen fliegen / Eure Knüppel kriegt ihr in die Fresse rein!“

Auf der Internetseite der Band fand sich einmal eine Anleitung zum Bau von Molotow-Cocktails. Wegen ihrer linksextremen Verbindungen und Texte stand die Band jahrelang in den Berichten des Verfassungsschutzes von Mecklenburg-Vorpommern.

Doch dann wurden sie zu Lieblingen der „Kampf gegen Rechts“-Kampagne. Selbst Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier warb auf Facebook für das „Wir sind mehr“-Konzert mit den Punkrockern von Feine Sahne Fischfilet. Zwei Jahre zuvor hatte schon Heike Maas (SPD), damals Justizminister, die „Deutschland ist Scheiße“-Punker für ein „tolles Zeichen gegen Fremdenfeindlichkeit“ gelobt.

In jedem anderen Land mit ein bisschen Selbstachtung würde gegen solche Politiker ein Riesenprotest laut. Solche Politiker müssten zurücktreten. Nicht aber in Deutschland, mit seinem deformierten Selbstbewusstsein.

Politisch gewolltes Staatsversagen
Steinmeier: Bundespräsident setzt in Chemnitz auf Konfrontation
Nun aber haben die linken Punker um den Schwergewichtigen Sänger Jan „Monchi“ Gorkow einen Rückschlag erlitten. Das ZDF hatte sie ins Bauhaus Dessau eingeladen, um dort ein Konzert von ihnen für das gebührenfinanzierte Programm aufzunehmen. Doch die Stiftung Bauhaus, die das Hausrecht hat, untersagte den Auftritt am Donnerstag. Angeblich hatte es Drohungen von Rechtsradikalen gegeben, was natürlich gar inakzeptabel ist. Die Stiftung kritisierte aber auch die Linken. „Politische extreme Positionen, ob von rechts, links oder andere finden am Bauhaus Dessau keine Plattform, da diese die demokratische Gesellschaft – auf der auch das historische Bauhaus beruht – spalten und damit gefährden.“

Zuvor hatten CDU- und AfD-Politiker den Auftritt kritisiert. Der AfD-Bundestagsabgeordnete Andreas Mrosek, der aus Dessau kommt, kritisierte die Einladung des ZDF mit den Worten: „Es ist ein Skandal, dass ein von Zwangsabgaben finanzierter und zur Ausgewogenheit verpflichteter öffentlich-rechtlicher Sender einer linksextremistischen Band ein solches Forum bietet.“

Sachsen-Anhalts CDU-Generalsekretär Sven Schulze zeigte sich zufrieden nach der Absage: „Gut und richtig, dass hier jetzt die Notbremse gezogen wird!“

Die Linkspartei und die SPD schreien nun Zeter und Mordio – die Kunstfreiheit sei in Gefahr, klagen sie. Das ist sie natürlich nicht. Auch, dass CDU und AfD gemeinsam etwas kritisierten und gemeinsam Druck aufbauten, bringt die Linke auf die Palme. Die linksradikalen feinen Sahne-Punker können privat spielen und grölen, wo und wie sie wollen. Nur müssen sie nicht im mit Zwangsgebühren finanzierten Staats-TV auftreten und sie müssen auch keine öffentlich subventionierte Bühne bekommen.

Leider versucht das ZDF aber weiterhin, das fischige Linksfilet auf Gebührenzahlerkosten zu promoten. Man wolle versuchen, anderswo ein Konzert mit ihnen zu veranstalten, kündigte der Sender am Donnerstag an.

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Kommentare ( 51 )

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Sportfreund
6 Jahre her

Wo bleibt eigentlich der Aufschrei der Medien,die sofort brav reagieren wenn irgendwas nach rechts riecht.Wobei Hass-und Hetze Texte bei linken Gruppen toleriert werden.
Ihr Auftrag neutrale Berichterstattung auszuüben gibt es garnicht mehr.Alle nur noch Linientreu.

Birgit
6 Jahre her

„Die Punk-Subkultur ist durch die Ablehnung bürgerlicher Werte und gesellschaftlicher Regeln sowie die Auflehnung dagegen bestimmt.“ (Wikis‘ Worte)

ECHT UNCOOL
Dass die zwangsfinanzierten Zwangserzieher sich selber und ihrem Auftrag überhaupt keinen neutralen Zwang mehr antun müssen, ist das eine.
Aber dass PUNK-Haie direkt aus freier See in die vernietete Bürger-Konserve der ÖR hüpfen wollen, outet ihre eigene, verlogene Korruptheit, die bis dato wohl nur durch Mangel an Gelegenheit nicht auffiel.

Merke: Überall auf der Welt und egal, um was es geht –
VERRAT an der eigenen Sache stinkt immer zum Himmel… – auch der mit Sahne 😉

Klaus Mueller
6 Jahre her

Dann wird das ZDF hoffentlich bald vom Verfassungsschutz beobachtet und im Jahresbericht erwähnt. Unterstützerstrukturen des Linksextremismus gehören kontrolliert.

Bummi
6 Jahre her

Das zwangsfinanzierte Fernsehen macht mit solchen Gestalten aus der linksextremistischen Szene gemeinsame Sache. Die sind wirklich am Ende, und dabei doch soooo moralisch überlegen.

jorgos48
6 Jahre her

Auf Frank-Walters Gartenfest unter der Schirmherrschaft desselben könnten Grölemeyer, die Feine Sahne und ähnliche Figuren auftreten und im Krampf gegen Rächts die Marschmusik spielen. Wenn wir schreien Seit an Seit… usw. Frank-Walter verleiht das Aktivistenabzeichen und das Halstuch der FDJ. Ein Akt der Ehrlichkeit unserer neuen Politelite.

Lux Patriae
6 Jahre her

Ja ja, die Spaltung schreitet voran, der Krieg rückt näher. Ich fröhne derweil einem von 2 Großereignissen am 21. Oktober in Dresden. Auf dass ja keine Missverständnisse aufkommen mögen: am Marathon nehme ich natürlich nicht teil 😉

jboese2
6 Jahre her

Wenn das so weitergeht muss der Verfassungsschutz bald das ZDF beobachten, weil sie den Boden unserer Grundordnung immer mehr verlassen.

martin ruehle
6 Jahre her

Dem ZDF seien Maßstab und Vernunft abhanden gekommen ist immer wieder zu hören.

Wenn es nur das wäre!

In den Redadaktionsstuben auf dem Lerchenberg fände ein berühmter russ. Physiologe mehr Anschauungsmaterial, wenn er inkriminierte Vokabeln hereinrufen würde, als in jedem Verhaltenslabor unter Testbedingungen.
**

Iwan Petrowitsch Pawlow würde nur basale Reflexe (Konditionierung) aber leider keinerlei politische Vernunft und Objektivität vorfinden!
Was ist aus dieser Sendeanstalt nur geworden …

Absalon von Lund
6 Jahre her

Herr Meyer, Sie enttäuschen mich schon sehr, daß Sie nicht erkennen, daß „Feine Sahne Fischfilet“ die direkten Nachfolger von Bach oder Beethoven sind und ein Konzert mit dieser Band unabdingbar ist für die kulturelle Erneuerung unseres Landes. Nein, im Ernst, es zeigt sich, wohin es führt, wenn sich eine Generation von den Herzen der Väter abwendet. Das Bauhaus hatte einen Vater: er hieß Walter Gropius! Nur ein paar Meter weiter gab es in Dessau-Roßlau die Weltfirma Junkers: der Vater hieß Hugo Junkers. Seltsamerweise sind Frauen in dieser Szene unterrepräsentiert, weil es auch gar nicht ihre Aufgabe ist! Das Niveau Deutschlands… Mehr

hp
6 Jahre her

Jens Balzer, freier Autor, hat in der ZEIT heute einen Beitrag pro FSF geschrieben, in dem er erklärt, Kunst sei nicht 1 zu 1 zu nehmen. „Eigentlich ist die Kunst ja der Bereich des Lebens, in dem ‚alles nicht so gemeint‘ ist, wie es erscheint. Auch Feine Sahne Fischfilet könnten dies für ein Lied wie Staatsgewalt in Anspruch nehmen. Es wird ihnen aber nicht zugestanden, und das nicht nur aus einem kurzfristig politischen Kalkül, sondern aus strukturellem Grund. So wie die Neuen Rechten die Politik ästhetisieren und mit kalkulierten Mehrdeutigkeiten durchsetzen – so wollen sie umgekehrt der Kunst jedes Recht… Mehr