Mit Sonntagsreden und Verlegenheitslösungen wird der Judenhass bekämpft - bestenfalls. Damit die neuen, zugewanderten Ursachen nicht benannt werden müssen, weil das nicht in das heile Merkel-Bild der bunten Gesellschaft passt. Worum es wirklich geht, beschreibt Malca Goldstein-Wolf.
Ist es eigentlich so schwer, sich nicht nur klar und deutlich gegen Judenhass zu positionieren, sondern auch dementsprechend zu handeln? Ein paar kleine Tipps gegen Antisemitismus:
- Wer Judenhass schürt, der braucht sich nicht um dessen Bekämpfung zu kümmern.
- Wer das Iran-Abkommen unterstützt, bekämpft keinen Judenhass, sondern hilft den Judenhassern.
- Ein Antisemismus-Beauftragter sollte sich nicht in blindem Aktionismus ergehen und in Verlegenheitspreise ausweichen, indem er eine Rose nach einer berühmten Jüdin benennt.
Wenn er sein Amt nämlich ernst nimmt, wird er feststellen, dass er mehr als genug zu tun hat. Da bleibt für Sonntagsreden gar keine Zeit mehr.
Am besten, er knöpft sich zuallererst die Politiker in prominenten Ämtern vor, die Kränze an Gräbern von Judenhassern niederlegen, Judenmörder ins Schloss Bellevue einladen oder gar Mullahs und deren kriminelle Machenschaften unterstützen.
Entweder sie reden sich um Kopf und Kragen, ergießen sich in konsequenzloser Diplomatie oder übertreiben in nutzloser Beweihräucherung. Das alles gibt es. Immer und immer wieder. Nur eines, das tun sie nicht: Judenhass bekämpfen. Vielleicht benötigt unser Antisemitismus-Beauftragter ein wenig Starthilfe.
Ein Offener Brief an Dr. Felix Klein kann ja nicht schaden:
„Sehr geehrter Herr Dr. Klein,
nachdem ich heute in der ZEIT gelesen habe, dass Sie Campino das Bundesverdienstkreuz für seine ECHO-Rede verleihen möchten, habe ich mir überlegt, dass es Sie vielleicht interessiert, welche Prioritäten eine deutsche Jüdin setzen und was sie sich von einem Antisemitismus-Beauftragten wünschen würde.
Campino hat aufrecht gehandelt, keine Frage, wenn dies in Deutschland so ungewöhnlich sein sollte, dass dieses Handeln mit einem Bundesverdienstkreuz geehrt werden soll, dann steht es schlecht um unser Land und wir sollten uns dringend um Wichtigeres kümmern als Sonntagsreden oder Verlegenheitsehrungen.
Da wäre zum Beispiel die Bekämpfung des Judenhasses innerhalb unserer Politiker. Jemand müsste ihnen klarmachen, dass Symbolhandlungen wie eine Kranzniederlegung ans Grab eines Judenmörders wie Arafat kontraproduktiv sind, genauso kontraproduktiv wie eine Einladung von Judenhassern ins Schloss Bellevue.
Diplomatie hört genau da auf, wo man Judenhasser hofiert.
Ein Antisemitismus-Beauftragter könnte die Politiker darauf hinweisen, dass man Judenhass nicht bekämpft, indem man mit deutschen Steuergeldern (getarnt als Hilfsgelder) Märtyrerrenten für palästinensische Judenmörder finanziert.
Der Posten des Antisemitismus-Beauftragten bringt eine hohe soziale Verantwortung mit sich, wenn man ihn ernst nimmt. Es braucht Courage, um den Finger in die Wunde zu legen und möglicherweise unbequem zu sein, weil der Kampf gegen Antisemitismus (wenn man ihn nicht auf Sonntagsreden für tote Juden beschränkt) immer unbequem ist.
Ein Antisemitismus-Beauftragter sollte anregen, dass ein reger Schüleraustausch mit Israel stattfindet, damit Jugendliche beim Thema Juden nicht nur an Auschwitz denken, sondern an ein lebensfrohes, mutiges und demokratisches Israel. Dann hätte eine Dämonisierung a la „Apartheidstaat“ nämlich per se keine Chance mehr …
Ein Antisemitismus-Beauftragter sollte sich mit den Intendanten der öffentlich-rechtlichen Anstalten zusammensetzen, eine israelfeindliche Berichterstattung ist ein Keim für Judenhass, all zu oft wird Antisemitismus unter dem Deckmantel der „Israelkritik“ durch eine manipulative, einseitige Berichterstattung in die deutschen Haushalte getragen.
Dasselbe gilt für die Zusammenarbeit mit den Chefredakteuren der anderen wichtigsten deutschen Medien.
Wenn Sie diese Schlüsselpositionen für das Erkennen von Judenhass sensibilisieren, haben Sie den ersten Schritt in die richtige Richtung getan.
Konzentrieren Sie sich bitte auf das Wesentliche, für unnötige Showeinlagen ist es mittlerweile zu spät.
Werter Herr Dr. Klein, „wehret den Anfängen“ haben wir bereits verpasst, wir sind bereits „mittendrin“.
Bitte verschwenden Sie keine Zeit, um jüdisches Leben in Deutschland zu schützen.
Danke und Shalom,
Malca Goldstein-Wolf“
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Vor allen Dingen sollten wir den Kindern vermitteln, dass die Religion und die Herkunft nichts mit der Politik zu tun hat. Wir sollten Menschen nicht nach ihrer Religionszugehörigkeit, sondern nach ihrem persönlichen Handeln bewerten.
Die Zugehörigkeit zu einer Religion bedeutet damit nicht zwangsläufig ein guter oder schlechter Mensch zu sein.
So ein Antisemitismus-Beauftragter ist in meinen Augen nur ein Feigenblatt und Placebo der Bundesregierung. „Was, es gibt ein Probleme infolge unserer Politik? Dann setzen wir mal einen Problembeauftragten ein (immer fürstlich dotiert, selbstverständlich).“ Wer etwas gegen Judenhass in Deutschland tun möchte, sollte m. E. zuvörderst vielleicht nicht Menschen mit entsprechender Einstellung und Prägung zu Hunderttausenden – ohne Obergrenze – ins Land lassen und hier alimentieren. In einem möchte ich Frau Goldstein-Wolf widersprechen: Israelkritik, also Kritik an der Politik einer israelischen Regierung einerseits und Antisemitismus andererseits sind in meinen Augen zwei völlig verschiedene Paar Schuhe. Man sollte nicht das Phänomen des… Mehr
Was sich im Moment herauskristallisiert sind zwei Dinge: 1. Der häufig gebrachte Vorwurf, Israel, das amerikanische Judentum oder die Juden allgemein würden an den Strippen der deutschen Politik ziehen und Deutschland wäre gar kein souveräner Staat, ist unübersehbar Unfug. Wie gerade wunderbar zu beobachten ist, ist der etablierten deutschen Politik das Judentum eher verhasst, als schützenswert. Stolpersteine und Holocaustmahnmal sind nicht etwa Symbole für ein gereiftes Geschichtsbewusstsein, sondern dienen primär der Imagepflege und damit der Ablenkung davon, dass man in Wahrheit durch die fortwährende massive Unterstützung der Feinde Israels mit Geld und technischem KnowHow, seit etwa zwei Jahrzehnten aktiv an… Mehr
Ernsthaftigkeit….Courage….? Liebe Frau Goldstein-Wolf, die bittere Erkenntnis scheint mir zu sein, dass wir das Unerledigte nun „outsourcen“ und die Juden doch noch loswerden. Das Verhalten unserer Politikkaste macht diesen Schluss fast zwingend. Meine Bitterkeit ist der Hilflosigkeit geschuldet. Meine jüdischen Freunde denken fast alle darüber nach dieses Land zu verlassen. Mir ist zum Heulen zumute……
Den neuen Antisemitismus (oder besser Judenhass) zu bekämpfen, würde zumindest voraussetzen das krachende Scheitern der Integration eines Großteils der Muslime anzuerkennen (und damit der Einwanderungs- und Asylpolitik), und auch dem eigenen, zukünftigem Schicksal in einer immer stärker islamisch geprägten Gesellschaft ins Gesicht zu blicken. Das würde den bunten Schlaf empfindlich stören. Lieber in die Schlafkabine und das Alien an Bord lassen… Was die „Palästinenser“ und ihre Terrororganisationen angeht, hat man den Eindruck, dass sie den jahrzehntelang, tief „antizionistisch“ geprägten linken Berufspolitikern in Europa inzwischen deutlich mehr am Herzen liegen, als ihren arabischen Brüdern, die nämlich erkannt haben, dass mit ihnen… Mehr
Der Einwurf von Frau Goldstein bringt die Verlogenheit der deutschen Antisemitismus Debatte auf den Punkt:
Man kann nicht gleichzeitig antijüdische Hetzer und Terrorstaaten hofieren und gleichzeitig Solidarität mit Israel heucheln. Man kann nicht muslimischen Antisemitismus klein reden, teilweise sogar Verständnis für deren antijüdischen Ziele aufbringen und ebenso scheinheilig und medienwirksam die Kippa aufsetzten, um angeblich seine Solidarität mit Juden kundzutun.
Der Fisch stinkt immer vom Kopf her.
Sie haben den Mechanismus erkannt. Nur noch Sonntagsreden und Symbolismus ohne echten Bezug zum tatsächlichen Geschehen (abgekoppelt), während die verleugnete Realität langsam aber sicher den Bach herunter geht. Hat etwas von Ritualen oder Kulthandlungen.
Dieses Jahrzehntelange wiederholen von: „Das (1933) darf nie wieder passieren“. Und nach dem es seit neustem wieder so weit ist, verleugnet man, redet es schön und lässt es geschehen. Geschichte wiederholt sich offensichtlich.
Vertrauen Sie lieber nicht auf die Einsicht dieser Leute.
Herzlichen Dank für diesen Beitrag und für Ihren Brief an diesen Beauftragten, der offenbar sein Amt mit Beauftragter für „Gedöns“ empfindet
Vom Beauftragten für „Gedöns“ wird erwartet, daß er sein – mit üppigem Salär ausgestattetes – Gedönsamt nach den Vorgaben der Regierungsclique ausfüllt. Sonst gibt es ganz schnell eine/einen neue/n Beauftragte/n fürs Gedöns im Gedönsamt. Aber sowas von.
Die Frage die sich mir in solchem Kontext (auch) immer stellt: Wie lange noch zahlen die verbliebenen Steuer&Abgaben-Nettoeinzahler (freiwillig) für diese stetig wachsende Zahl von Gedönsämtern mit Gedönsbeauftragten im Gedönsbüro, und den GedönsassistentInnen, dem bereitgestellten Gedönsdienstwagen mitsamt Gedöns-Chauffeur?
Liebe Frau Goldstein, ich habe auch schon ein Brief an den Herr Klein geschrieben, nachdem ich ein Inerview mit ihm gesehn, wo er die Schuld an steigendem Antisemitismus in D. der AFD zuschrieb. Ich denke aber, das diese Position die er bekleiden soll, nur Kosmetik ist, damit man glaubt, es würde sich was ändern und natürlich ist jetzt der Herr Schuster zufrieden. Ich habe ihn auch in meinem Brief gefragt, warum in Ländern mit „Rechstpopulistische“ Regierungen (Ungarn, Tschechien, etc.), keine solche Strafftaten gegen Juden statt finden, warum wohl? Leider habe ich keine Antwort bekommen.
Zu dieser komplexen Frage würde man im Ruhrpott sagen, datt kommt von datt und hier offenbart sich die komplette Unfähigkeit von Regierungen, die es aufgrund der Vergangenheit einfach nicht fertig brachten das Problem so anzufassen, daß alle Seiten damit leben können, unabhängig von der Schwere der Verbrechen, die man wachhalten sollte, aber den nachfolgenden Generationen nicht die Luft zum atmen nimmt und darüber hinaus noch gleichzeitig die hereinläßt, die die erklärten Feinde sind und die Bedrohungslage wieder erneut aufrütteln, wobei diese Gefahr nicht zu unterschätzen ist, denn eine Glaubensgemeinschaft die öffentlich das Existenzrecht in Frage stellt ist ebenso gefährlich wie… Mehr