Amoktaten: Ursachen statt Symptome bekämpfen

Immer wieder auf „psychische Erkrankungen“ bei schweren Verbrechen, Terroranschlägen oder Amoktaten zu verweisen, geht regelmäßig am Thema vorbei. Denn die Pseudodiskussion bezieht sich dabei vor allem auf die Symptome, nicht auf die Ursachen.

IMAGO / Future Image
Polizeiabsperrung am Tatort der Amokfahrt, Berlin, 08.06.2022

Was ist ein „Deutsch-Armenier“? Der Mann lebt seit 14 Jahren in Berlin. Da er kein Deutsch spricht, musste die Polizei bei der Vernehmung einen Dolmetscher hinzuziehen. Er wurde vor sieben Jahren eingebürgert. Bei den Ermittlungen sind vereidigte Dolmetscher erforderlich, um eine Verständigung zu ermöglichen. Wie funktioniert eine Einbürgerung, wenn der Bewerber kaum ein Wort deutsch spricht? Es handelt sich bei dem 29-jährigen Gor H. um einen Armenier mit deutschen Pass, der eine geraume Zeit seines Lebens in Deutschland zubringt.

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Dass es große Probleme mit der Identität des Täters geben muss, bemerkte ich schon am ersten Statement des Pressesprechers der Polizei vor Ort. Er wurde von einem Journalisten nach der Täterherkunft befragt. Die wisse der Beamte nicht, und dann kam diese eine Anmerkung fast schon nebenbei, indem er äußerte, es würde nichts zur Sache tun. Da war mir bereits klar, es muss ein Nicht-Deutscher gewesen sein. Im Hintergrund wird überlegt, wie dieser Umstand nach dem für die Polizei nicht verbindlichen „Pressekodex“ öffentlich kommuniziert werden kann.

Machen wir es kurz: Natürlich muss bei diesem Armenier eine Störung oder Erkrankung vorliegen. Einen psychisch gesunden Amoktäter habe ich weltweit bisher noch nirgendwo beobachten können. Den gibt es nicht und wird es mutmaßlich nie geben. Normalerweise versucht ein gesunder Mensch auch nicht, massenhaft seine Artgenossen umzubringen. Es sei denn, er folgt einem Einberufungsbefehl, um in den Krieg ziehen zu müssen. Dass der Täter „psychisch gestört“ ist, ist deshalb für mich eine triviale Binsenweisheit und müsste nicht jedes Mal explizit durch Medien und Politiker hervorgehoben werden.

Aber! Auch ein „psychisch Kranker“ kann zur Tatzeit voll zurechnungs- und damit schuldfähig sein. Andererseits kann ein ansonsten Gesunder in einer Ausnahmesituation nur eingeschränkt oder gar nicht schuldfähig sein. Darum geht es vor allem bei der Bewertung der Tat. Wenn sich folgende Zeugenaussage bestätigen sollte: „Er überfuhr die Lehrerin, setzte zurück und überrollte sie nochmal“, das zeigt auf, dass er sehr wohl sehr bewusst und vorsätzlich das Verbrechen begangen haben könnte.

Ich erinnere an den Messerstecher vom ICE, der zielgerichtet Zuginsassen mit einem Messer angegriffen hatte und bei seiner Festnahme dreist behauptete, er brauche Hilfe. Später stellte sich heraus, der Mann hatte sich radikalisiert und war keineswegs, wie reflexartig danach behauptet, psychisch krank. Bereits am Tag nach der Festnahme hatte ich an seiner „Erkrankung“ erhebliche Zweifel geäußert.

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Menschen verlassen nur ungern dauerhaft die eigene Heimat, mit den gewohnten sozialen Wurzeln, den helfenden Angehörigen, der vertrauten Kultur, Landschaft, Klima und den konditionierten Gepflogenheiten. Ihre großen Probleme bringen nicht wenige von ihnen mit. Es ist nicht einfach, in einem hochtechnologisierten, leistungsorientierten und emotional distanzierten Land bestehen zu können. Wer aus der ganzen Welt auch arme, entwurzelte und intellektuell überforderte Menschen ins Land holt, muss damit rechnen, dass diese in der Folge deutlich eher als Einheimische psychisch schwer erkranken. Wer dazu nichts mehr zu verlieren hat, kann eher als integrierte Zeitgenossen schwere Straftaten begehen.

Dass ein offensichtlich labiler und mit mangelnden persönlichen Ressourcen defizitär ausgestatteter Zuwanderer in einem kulturfremden Land, dessen Sprache er auch nach 14 Jahren nicht spricht, durch diesen dysfunktionalen Dauerstress psychisch eher erkranken kann als Einheimische, sollte jedem klar sein. Das trifft selbstverständlich keineswegs auf jeden zu, der nach Deutschland kommt. Ebenso, wie nicht jede Person auf Kriegserlebnisse mit einem posttraumatischen Belastungssyndrom reagiert. Es betrifft die, die ohnehin schon vor dem Ereignis psychisch angeschlagen waren.

Deutschland hat sich ganz bewusst für eine ungefilterte Einwanderung sowie die damit verbundenen Risiken und Gefahren, auch für die einheimische Bevölkerung, entschieden. Immer wieder auf „psychische Erkrankungen“ bei schweren Verbrechen, Terroranschlägen oder Amoktaten zu verweisen, geht deshalb meines Erachtens regelmäßig am Thema vorbei. Denn die Pseudodiskussion bezieht sich dabei vor allem auf die Symptome, nicht auf die Ursachen. Kritik erstickt man regelmäßig damit, dass man diese schreckliche Tat nicht „instrumentalisieren“ dürfe. Viel zu einfach und populistisch gedacht.

Die Politik darf das Problem einer ungefilterten Einwanderung nicht länger negieren oder sogar fördern. Ich bin für eine selektive und gezielte Zuwanderung nach dem Vorbild von Kanada oder der Schweiz.


Sollten Sie das Gefühl haben, dass Sie Hilfe benötigen, kontaktieren Sie unbedingt die Telefonseelsorge. Unter der kostenfreien Rufnummer 0800-1110111 oder 0800-1110222 bekommen Sie Hilfe von Beratern, die Ihnen Hilfe bei den nächsten Schritten anbieten können. Hilfsangebote gibt es außerdem bei der Stiftung Deutsche Depressionshilfe und der Deutschen Gesellschaft für Suizidprävention. Im Netz gibt es – Beispielsweise bei der Stiftung Deutsche Depressionshilfe – auch ein Forum, in dem sich Betroffene austauschen können.


Wie verhalte ich mich bei einem Amoklauf, inklusive an Schulen? Die Antwort finden Sie in Steffen Meltzers Ratgeber Gefahrenabwehr – So schützen Sie sich vor Kriminalität – Ein Polizeitrainer klärt auf.

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Kommentare ( 96 )

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Waldorf
2 Jahre her

Dass unsere Variante von „Einwanderungspolitik“ wenig sinnvoll strukturiert, aber maximal ideologisiert ist, ist spätestens seit 2015 eine Binsenweisheit. Unsere Politik versteckt sich, wie oft, hinter irgendwelche UN-Pakte, als ob diese irgendeine nationale Souveränität einschränken würden, irgendeine regionale Verantwortung von Politikern hinsichtlich der Sicherheit und Ordnung im Land und der Bürger damit gelockert wäre. Das ist natürlich alles totaler Mumpitz, kein UN-Pakt ist Gesetz in Deutschland, nimmt keinem Politiker hier irgendeine Verantwortung. Und ebensowenig steht irgendein Pariser Ziel über dem Wohlergehen der Bevölkerung. Es ist das heute übliche Spiel über die supranationale Bande, irgendwo irgendwas im Hinterzimmer auszuklügeln, wofür man zuhause… Mehr

Caprivi
2 Jahre her

„Die Politik darf nicht länger ignorieren…“, aber genau das geschieht seit 10 Jahren oder mehr. Platte Betroffenheitssprüche, das war es. Gestern, heute und morgen. Es kann passieren, was will, die Hunde bellen, die Karavane zieht weiter. Die Regierung versucht das Chaos,das sie angerichtet hat durch mehr Chaos zu kompensieren.

manfred_hbg2
2 Jahre her

Zitat: “ Wie funktioniert eine Einbürgerung, wenn der Bewerber kaum ein Wort deutsch spricht“ > Ähnliche Gedanken und Fragen hatte auch ich hier schon an anderer Stelle zum Artikel von P.Schwarz „Die notwendige Debatte über Psychotiker ist in Deutschland ein Tabu“ geäußert: > WARUM bitte werden diese „Psychotiker“ nicht nur erst überhaupt ins Land gelassen, sondern dann auch noch so wie jener deutsch-armenische Gor.H 2015 eingebürgert??? > WARUM werden diese bereichernden „Fachkräfte“ und „RentenkassenAUFfüller die wertvoller als Gold sind, nicht wieder außer Landes geschickt?? > WAS hat man sich in Berlin(?) vorgestellt und welchen Zweck und Sinn sollte es haben… Mehr

Rosalinde
2 Jahre her

Man sollte nicht so tun, als ob dieser Fall der letzte oder auch nur der einzige Fall in einer Woche ist.
Das passiert jede Woche und jeder unserer vom Volk kaum wirklich gewollten „Gäste“ lernt daraus, dass er jedes Verbrechen begehen kann ohne bestraft zu werden. Denn psychisch Gestörte sind Kranke und bedürfen eher der Hilfe und der Zuwendung und der Resozialisierung und eben nicht einer Bestrafung.

manfred_hbg1
2 Jahre her
Antworten an  Rosalinde

Zitat: „Denn psychisch Gestörte sind Kranke und bedürfen eher der Hilfe und der Zuwendung und der Resozialisierung und eben nicht einer Bestrafung.“ > Dass psychisch Gestörte kranke Menschen sind und entsprechende Hilfe bedürfen, hier stimme ich Ihnen ja grundsätzlich zu. Doch WARUM bitte werden in unser Land und Sozial-/Krankensystem aus den Rest der Welt auch noch massig solche kranken Menschen reingelassen und mit welchen Sinn und Zweck dann auch noch eingebürgert anstatt auch sie des Landes zu verweisen?? Haben wir in Dummland vielleicht nicht genügend eigene psych. Gestörte um die sich gekümmert werden müßte und müssen deshalb weitere von denen… Mehr

Demokratius
2 Jahre her

Nach dem im Internet eingestellten Foto des Mannes zu urteilen würde man ihn auf ein Alter von über 40 Jahren schätzen. Wenn es jetzt heißt, er sei erst 29 Jahre alt und vor 14 Jahren eingewandert, dann wurde er bei seiner Aufnahme als Minderjähriger behandelt und besonders gesponsert. Deshalb ist es verwunderlich, dass er angeblich nicht deutsch verstehen und sprechen kann. Für den Erwerb des Führerscheins müssen die Kenntnisse aber wohl gereicht haben. Den Berichten nach wurde die schnelle öffentliche Diagnose aufgrund der in seiner Wohnung vorgefundenen Medikamente erstellt. Man kann sich über die Schnelligkeit der Ermittlungergebnisse nur wundern.

manfred_hbg1
2 Jahre her
Antworten an  Demokratius

Zitat: „. Für den Erwerb des Führerscheins müssen die Kenntnisse aber wohl gereicht haben“

> Nun ja, mal abgesehen davon, dass diese „Fachkraft“ ja nicht unbedingt eine Fahrerlaubnis gehabt haben muß solange dies von der Polizei nicht bestätigt wurde, so sei hier dann auch daran erinnert, dass viele der ab 2015 gekommenen „Fachkräfte“ nicht nur einen (LKW-)Führerschein auf Staatskosten erlangen konnten, sondern an den Schulungsstunden und Prüfungen auch in ihrer jeweiligen eigenen Landessprache teilnehmen konnten.

Die Frage inwieweit dies dann der Integration dienlich sein soll, lasse ich hier dann mal offen stehen.

Deutscher
2 Jahre her

Schon wieder ein mutmaßlicher „Psychotiker“:

https://www.merkur.de/welt/messer-attacke-hochschule-hamm-lippstadt-menschen-verletzungen-polizei-taeter-ermittlungen-zr-91603864.html

Scheint ja eine richtige Pandemie zu sein.

Herbert Rehm
2 Jahre her

Haben wir in Deutschland eigentlich nur psychisch kranke „Geflüchtete“ aufgenommen? Wäre es ein „Biodeutscher“ gewesen, wäre es natürlich ein „Rääächter“.

Deutscher
2 Jahre her
Antworten an  Herbert Rehm

„Haben wir in Deutschland eigentlich nur psychisch kranke „Geflüchtete“ aufgenommen?“

Nein, das sind bei denen offenbar die Normalen. Was denken Sie, warum die in ihren Ländern solche Zustände haben?

flin
2 Jahre her

Schön, solch einen Artikel lesen zu dürfen, dessen Inhalt weitestgehend bei den ÖR und führenden Presseanstalten verbannt ist. Wenn ich meinen nicht kleinen Bekanntenkreis durchgehe, würden die meisten obigen Artikel unterschreiben. Hierbei sind auch Bekannte, welche einen engen Bezug zur SPD und den Gründen haben, aber in dieser Frage gleicher Meinung sind. Die in meinem Umfeld wahrgenommene Mehrheitsmeinung steht extrem demgegenüber, was ÖR und Presse darstellt. Lebe ich auf einer Insel und bekomme die Wirklichkeit nicht mit – oder???

abel
2 Jahre her

Ich weiß nur eines: Es wird die Politiker eines Tages einholen.

abel
2 Jahre her

Im Ausland braucht man zu 90% nicht zu klären ob die Täter Terroristen waren, da die im Regelfall erschossen werden.