AfD gewinnt, CDU verliert im Deutschland-Trend der ARD

Die CDU wird nicht müde in Talkshows zu erklären, dass sie genau das durchsetzt, was vor der Wahl versprochen wurde. Die Wähler der CDU sehen das offenbar anders und wenden sich ab. In den letzten Umfragen legt die AfD zu, die CDU verliert. Immer mehr Parteigliederungen kritisieren jetzt Merz.

IMAGO

Die AfD hat ihren bisherigen Umfrage-Höchstwert im ARD-„Deutschlandtrend“ erreicht. Die von den anderen Parteien geächtete Partei erhielt in der am Donnerstag veröffentlichten Meinungsumfrage einen Zustimmungswert von 24 Prozent. Damit wuchs die AfD innerhalb von vier Wochen um drei Prozentpunkte und liegt nur noch knapp hinter der Union auf Platz zwei. Ihren bisherigen Höchstwert im ARD-„Deutschlandtrend“ hatte die AfD im Oktober 2023 mit 23 Prozent. Bei der Bundestagswahl holte sie 20,8 Prozent.

CDU und CSU verlieren in der ARD-Umfrage in gleicher Höhe, wie die AfD gewinnt. Mit minus drei Punkten landet die Union mit 26 Prozent aber weiter auf Platz eins – zwei Prozentpunkte vor der AfD.

Sollte dieser Trend sich fortsetzten, und bei den großen Erfolgen der CDU in den Koalitionsverhandlungen, ist das sehr wahrscheinlich, könnte in der CDU ein Hauen und Stechen beginnen. Nicht weil man die andere Auslegung der Wahlversprechen bereut, sondern weil für viele in der CDU die rundumversorgte Politkarriere zu Ende sein könnte, bevor sie richtig begonnen hat. Innerhalb der CDU wächst der Widerstand auf allen Ebenen gegen Friedrich Merz und seine politische Wende hin zu Grünen und SPD.

Und da erinnern sich auch CDU-Karrieristen, was ihnen einst vor dem Plakatekleben versprochen worden war. Nämlich eine Politikwende in genau die andere Richtung.

Auch in den Ländern wiederholt sich der Vorgang. Slo kommt die AfD auch in Rheinland-Pfalz, dem früheren Stammland der CDU und heutigem SPD-Land  mittlerweile auf 19 Prozent.

In einem Brief an Friedrich Merz und die Bundestagsfraktion der Union nennen der CDU-Kreisverband und die Junge Union Köln die Zwischenergebnisse der Koalitionsverhandlungen ein „politisches Desaster“. Die Handschrift der Union sei in den Zwischenergebnissen nicht erkennbar. Daher fordern sie eine Kurskorrektur und nennen Bedingungen für eine Koalition: Zurückweisungen an der Grenze, keine Steuererhöhungen, die Wiedereinführung der Wehrpflicht und die Einrichtung eines Nationalen Sicherheitsrats, massiven Bürokratieabbau, eine Verkleinerung der Ministerien und eine Besetzung des Kabinetts nach Kompetenz statt Proporz. Ansonsten soll es zu keiner Regierungsbeteiligung kommen.

Die Mitglieder hätten Merz im Wahlkampf „bei Schnee und Minusgraden“ verteidigt, an seine Führungsstärke geglaubt und ihm vertraut, schreiben sie weiter. Nun aber fragten sie sich, wofür sie eigentlich gekämpft hätten, wenn sich die Partei dem „linken Mainstream“ unterwerfe und sich „in Koalitionen rettet, um zu jedem Preis an die Macht zu kommen“. Ihre Schlussfolgerung: „Wenn Sie diese Partei wirklich führen wollen, dann führen Sie sie bitte auch – und zwar mit Haltung, Profil und Rückgrat.“

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Kommentare ( 90 )

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H. Heinz
9 Tage her

Angesichts der katastrophalen Nachrichten die man aus den Sondierungsverhandlungen hört, ist der Aufwuchs der AfD, sowie der Abschwung der Union eher der Beweis dafür, dass der Bundesmichel den Schuss immer noch nicht so richtig gehört hat, bzw. das Gehirn noch auf Durchzug geschaltet ist. Ich habe keine Hoffnung, dass sich da etwas fundamental ändert. Und selbst wenn, die Möglichkeit für die Bürger sind begrenzt, allein dafür stehen schon unsere Gerichte und der ÖRR. Also werden sie den nach dem Kanzlerthron gierenden Merz auf den Thron heben, denn irgend ein Pöstchen fällt schließlich auch für sie ab.

Martin Mueller
9 Tage her

Warum sollen bis zum Jahresende nicht 30% für die AfD drin sein,?

Die CDU ist längst nur noch ein Schatten ihrer großen Zeit und ihrer großen Kanzler.

Naseweise und Rückgratlose verkaufen heute alle Prinzipien der guten alten CDU an den linksgrünen Zeitgeist.

Ein Adenauer würde diese erbärmlichen Bagage wohl mit einem Tritt aus der Partei schmeißen…

TomSchwarzenbek
9 Tage her
Antworten an  Martin Mueller

Mein Altmeister, Gott hab ihn selig, würde sagen „Die Cojones in den Schraubstock spannen…“

jopa
9 Tage her
Antworten an  Martin Mueller

Adenauer würde als rechtsradikaler Nazi aus der CDU ausgeschlossen werden, genau wie Strauß aus der CSU.

Donostia
10 Tage her

Das die CDU zu einer linken Partei verkommen ist, weiß ich seit 2010 als die Griechenlandrettung begann, welches eigentlich eine Bankenrettung, vor allem französischer Banken war.

andreas donath
9 Tage her
Antworten an  Donostia

Vor allem mit diesem blödsinnigen Europa-Fimmel, der allerdings schon unter Kohl angelegt war, anstatt sich auf genuin deutsche Interessen zu fokussieren. Unter Merkel ist das dann weiter ausgeufert zu Deutschland als Retter und Beschützer der ganzen Welt und noch des Universums. Was für ein gefährlicher Nonsens! Unter dieser abgedrifteten Frau wurde deutsche Politik als Weltinnenpolitik missverstanden. Mit gefährlichen Wucherungen, die inzwischen in eine absurde Kriegsbegeisterung sogenannter Eliten und aller Altparteien gemündet sind. Die einzige Partei, die sich traut, unsere eigenen nationalen Interessen als oberste Priorität einzufordern – wie es in fast allen Ländern Europa usus ist -, ist die AfD,… Mehr

Last edited 9 Tage her by andreas donath
Martin Mueller
9 Tage her
Antworten an  Donostia

Hilfe ist ja ok.
Aber Hilfe um jeden Preis ist ein Verbrechen an die eigene Bevölkerung.

Will Hunting
10 Tage her

Ich frage mich schon seit einiger Zeit, wie Vertreter unserer Interessen, sich gegen unsere Interessen wenden. Jetzt weiss ich es. Deutschland hat eine Autoimmunerkrankung.
Also schuldunfähig. Da gibt es noch so ein Syndrom, wenn man Familienmitglieder vorsätzlich krank macht, um sich über die Pflege, einen Status zu verschaffen. Also schuldunfähig. Kann es sein das unsere Regierung unzurechnungsfähig ist? Schuldunfähigkeit ist ein Grundprinzip der Poitik, weil niemand haften muss. Menschen ohne Verantwortung handeln auch so. Es reicht.

Sting
10 Tage her

Als Biden ankündigte er wüsste wie man Gaslieferungen aus Russland stoppen könnte, stand Scholz wie ein Hampelmann daneben.

Statt sich für sein Land zu wehren hat er nach der Sprengung keinen Ton gesagt. (Hat nichts mit uns tun)

Es war immer Ziel der USA eine engere Zusammenarbeit zwischen der BRD und Russland zu verhindern.

Die einen haben Rohstoffe, Öl und Gas, die andern die Technologie.

Dazu kommt das der Handel nicht in US Dollar erfolgt wäre!

Eine Gefährdung der Weltwährung Dollar !

andreas donath
9 Tage her
Antworten an  Sting

Dennoch sind die USA unter Biden oder den ganzen weiteren Deep-State-Figuren vor ihm nicht mit den Staaten unter Trump und Vance zu vergleichen, die nun einfach eine klare und ehrliche, berechenbare und verhandlungsoffene Interessenpolitik verfolgen, ohne die ganze Welt in Kriege und Konflike zum Zweck der eigenen Machterweiterung stürzen zu wollen. In diesen irren Zeiten wünschte ich mir, ich wäre US-Amerikaner.

Last edited 9 Tage her by andreas donath
Sting
10 Tage her

Lawrow bestätigt Gespräche mit USA zu Nord Stream-Wiederherstellung https://www.unser-mitteleuropa.com/163583#comment-223619 Der russische Außenminister und Ausnahme-Diplomat Sergej Lawrow (75) hatte im russischen Staatsfernsehen Gespräche mit den USA über Nord Stream bestätigt. Diesbezügliche Gerüchte grassieren bereits länger, nun aber hatte Sergej Lawrow die Katze aus dem Sack gelassen wie auch die Bild zu berichten wusste. Putins Außenminister und Spitzendiplomat hatte bestätigt, dass die USA und Russland Gespräche über die auf dem Grund der Ostsee brachliegenden Nord-Stream-Gasleitungen zu führen. Im russischen Staatsfernsehen hatte Lawrow dazu keinen Zweifel aufkommen lassen, „über Nord Stream wird gesprochen“. Seinen Worten zu Folge liege eine „normale Energieversorgung Europas“ nicht… Mehr

Imre
10 Tage her

Die Darwinsche Evolutionslehre gilt auch für Menschen.
Auch für Menschen, die sich in einer total verhunzten (Werte, Moral, Fähigkeit)
Partei vereint haben, und ihre Wähler bereits seit Jahrzehnten am Nasenring durch die Manege ziehen. Das merken sogar IQ-reduzierte CxU-Wähler irgendwann mal.
Bisher habe ich mich immer damit getröstet, dass wir im Schadensfalle eine „solide Basis“ haben, welche nach dem Verursacherprinzip für die unter CxU-Beteiligung angerichteten Reinfälle und Mankos aufkommt!
Gut, solten die Eingruppierungen leicht korrigiert werden, Aktivist – Mitläufer – Kritiker, wird schon…(SPD, Grüne analog!)
Irgendwie muss ja das „Sondervermögen“ zusammengetragen werden!

Sting
10 Tage her

Merkel bittet Putin um Befreiung der Militär-Beobachter (Artikel vom 02.05.2014) https://deutsche-wirtschafts-nachrichten.de/2014/05/02/merkel-bitte-putin-um-befreiung-der-militaer-beobachter Bundeskanzlerin Angela Merkel hat Russlands Präsidenten Wladimir Putin persönlich darum gebeten, bei der Befreiung der EU-Militärbeobachter zu helfen. Diese werden von pro-russischen Rebellen in der Ost-Ukraine festgehalten. Merkel bat Putin am Donnerstag per Telefon, berichtet EUobserver. Sie habe Putin „an Russlands Verantwortung als OSZE-Mitglied erinnert“, heißt es in einer Presseerklärung. Am Freitag wird Merkel in Washington mit US-Präsident Barack Obama zusammentreffen, um die nächsten Schritte in der Krise zu besprechen. Unternehmen in den USA und der EU drängen die Politik zur Mäßigung gegenüber Russland. BASF, Siemens, Volkswagen, Adidas und… Mehr

Sting
10 Tage her

Der Kern der EU-Politik: Angst – https://tkp.at/2025/04/03/der-kern-der-eu-politik-angst/ – Ist eine Gesellschaft ausreichend verängstigt, dann kann jede noch so autoritäre und irrationale Politik durchgesetzt werden. Diese Lektion haben die EU-Eliten aus Covid gelernt. Vergangene Woche verkündete die EU die Aktualisierung der Krisenpläne – Vorbereitung auf die nächste drohende Katastrophe und auf den nächsten Lockdown. Besorgt euch Vorräte: So sollen die Europäer vor dem Russen, dem Klima und den Pandemien „geschützt“ werden. Das zentrale Narrativ hinter diesem Vorstoß ist einfach und wird ständig wiederholt: die Vorstellung, dass Russland in den kommenden Jahren wahrscheinlich einen Großangriff auf Europa starten wird, insbesondere wenn Putin… Mehr

Koeller
9 Tage her
Antworten an  Sting

Ich bin mir nicht sicher , ob das ganze noch mal so perfekt funktioniert wie bei COVID. Es hat sich inzwischen bei vielen der Verstand wieder eingefunden , daß bei dieser Pandemie Geschichte so viel gelogen wurde, daß das Misstrauen mächtig gewachsen ist. Mit Kriegsangstmacherei hat man im kalten Krieg auch dauernd versucht die Leute einzuschüchtern, im Osten wie im Westen, das hat auch nicht so gut funktioniert. Und jetzt sagen viele, ein neuer Krieg wurde Atomkrieg bedeuten, und wer danach noch übrig ist,das kann man sich ausrechnen. Nichtsdestotrotz regiert es sich schon besser wenn man etwas Angst verbreitet.

Bernhardino
10 Tage her

Immer mehr Parteigliederungen kritisieren jetzt Merz.“ Die kritisieren allerdings erst, seitdem durch Umfragen der massive Stimmenverlust der CDU erkennbar wurde. Wenn die CDU weiterhin bei 28% stehen würde, gäbe es keinen Protest. Denen geht es weiterhin nicht um Inhalte, sondern um ihre Posten, also Geld.