Seit Jahren hören wir auf Dauerschleife: »2015 wird/darf/soll sich nicht wiederholen!« – Nun, es könnte sogar stimmen: Was, wenn 2020 eine ganz neue Dimension wird? Wie wird man das Land ruhig halten?
»Maikäfer, flieg«, so sangen einst die Kinder, »der Vater ist im Krieg. Die Mutter ist in Pommerland und Pommerland ist abgebrannt, Maikäfer flieg!« – Ich sang es auch, auch als Kind schon. Ich weiß nicht, wer es mich lehrte.
So weit wir wissen, spricht das Lied vom Dreißigjährigen Krieg. Wir können es anders deuten. Männer starben in Kriegen für Mächte, deren Namen man heute für Klassenarbeiten auswendig lernt und dann fürs Leben wieder vergisst. Die Acker Europas wurden damals mit Blut gegossen, doch immerhin haben wir schöne Radierungen davon (siehe franz. Wikipedia: »Les Grandes Misères de la guerre«). Habsburger kämpften gegen Bourbonen und in Böhmen kämpften sie gegen den Kaiser und in der Pfalz auch und Dänemark kämpfte gegen Schweden und die Dänen wollten bis in den deutschen Süden und nach Thüringen und Tilly sah das anders und für noch mehr beschriebenen Wahnsinn darf ich einen Essay empfehlen, worin auch ein Herr mit dem klingenden Namen Wallenstein vorkommt, und der Text heißt: »Der Nebel ist gefährlicher als FakeNews«
Der »Nebel« jenes Textes ist der »Moral-Nebel«, der das Land einhüllt, so dass man weder Stock noch Stein sieht und seinen Fuß an beiden stößt. In jenem Essay rief ich uns auf, den Nebel zu lichten. Nun, die Nebel lichten sich, doch wie groß unser Anteil daran war, das steht zur Debatte (und wird wohl doch nicht in Klassenarbeiten abgefragt werden).
»…you know who to blame«
Nach dem Januar 2020 seufzten wir: »Was für ein Monat! Genug Ereignisse für ein ganzes Jahr!« – Angriff auf Irak, im Iran (Essay 8.1.2020). Das Umweltsau-Skandälchen wirkte nach (Essay 10.1.2020). Ach ja: Zu Beginn des Jahres brannte in Krefeld das Affenhaus nieder (kein Essay). Buschbrände in Australien. Immerhin schloss der Januar 2020 mit einem Zeichen der Hoffnung für Demokraten und Freunde der Freiheit: Der »Brexit« wurde offiziell (siehe auch »Großbritannien wählt Freiheit« vom 13.12.2019).
Nicht mal Bibelkenner wunderten sich, dass man Anfang Februar von Heuschreckenplagen las (dw.com, 1.2.2020 — und natürlich 2. Mose 10). Ein junger Mann in London sticht ein paar Mitmenschen nieder — seine Mutter beschreibt ihn als »höflich und liebenswert« (merkur.de, 3.2.2020). In Thüringen wird ein FDP-Politiker zum Ministerpräsidenten gewählt, und dann wird er zurückgetreten (Essay vom 5.2.2020), weil die total demokratische Kanzlerin es so will (Essay vom 6.2.2020) — es beschäftigt Deutschland auf Wochen. Während die Demokratie in Deutschland ächzt, wird sie in den USA wieder kräftiger: Trumps »Impeachment« endet mit Freispruch (dailywire.com, 5.2.2020). Später im Monat erschießt in Hanau der verwirrte Sohn eines den Grünen nahen Politikers neun Menschen — Politik und Staatsfunk geben der AfD die Schuld (siehe Essay vom 20.2.2020). Rosenmontag pflügt in Volkmarsen (Hessen) ein Mann mit dem Auto in die Menge: 60 Verletzte, darunter 18 Kinder — es verschwindet auffällig schnell wieder aus den Nachrichten (bbc.com, 25.2.2020).
Das Coronavirus (vergleiche etwa »Nationen — Quarantäne-Stationen für Politik-Ideen«) wird zur Pandemie. Am 28.2.2020 wird für Deutschland gemeldet (bild.de, 28.2.2020), dass sich die Zahl der Neu-Infektionen in den letzten 24 Stunden verdreifachte und inzwischen etwa 1.000 Menschen unter Quarantäne gestellt wurden. In Hamburg hat das Coronavirus einen Kinderarzt erwischt (bild.de, 28.2.2020). In Deutschland soll mit Heinsberg der erste Sperrbezirk eingerichtet werden (Falschmeldung: @wdraktuell, 28.2.2020).
(Randnotiz: Die berüchtigte New York Times publizierte ernsthaft die Kommentar-Schlagzeile: »Let’s Call It Trumpvirus — If you’re feeling awful, you know who to blame.«, zu Deutsch: »Lasst es uns Trumpvirus nennen — wenn es dir schlecht geht, weißt du wer dran schuld ist«; nytimes.com, 26.2.2020 — was geht in den Köpfen solcher Journalisten vor? Das Weltbild von Linken ist auf Lügen gebaut – und die Einrichtung ihres Weltbilds ist sehr, sehr schräg – und ihre Moral nicht minder. Eine gewisse Jutta Ditfurth erklärt öffentlich, dass sie sich Influenza eingefangen hat und ins Stadtparlament gehen möchte um gezielt AfD-Abgeordnete anzustecken – mit anderen Worten könnte man interpretieren: Ditfurth nimmt, zu Ende gedacht, den möglichen Tod eines gesundheitlich geschwächten Politikers in Kauf, wenn es nur ihren politischen Zielen dient. Man stelle sich vor, ein Nicht-Linker hätte solche Drohungen ausgesprochen …)
So manche Meldung hat heute mit Grenzen und ihrer Überschreitung zu tun, sei es Merkels demokratische Grenzüberschreitung … oder die neuen Meldungen aus der Türkei und Griechenland.
Die Türkei wird Flüchtlinge aus Syrien wieder »nach Europa« durchlassen, nachdem bei einem Luftangriff in Syrien türkische Soldaten getötet wurden und in Idlib wieder gekämpft wird — zwischen Syrien und Russland auf der einen Seite und Islamisten auf der anderen (siehe etwa focus.de, 28.2.2020). Das Nato-Mitglied Türkei fordert Hilfe von der Nato an (so bild.de, 28.2.2020) — doch sie kämpft wohlgemerkt an der Seite von Islamisten! Aus Istanbul erreichen uns Bilder von Reisebussen, bereit zum Transport von Migranten an die Grenzen der EU (@HusamHezaber, 28.2.2020, tagesspiegel.de 28.2.2020). Griechenland schottet sich laut bild.de, 28.2.2020 gegen Migranten ab, mit Hilfe des Militärs. Vor allem aber und jedoch: Schon die Ankündigung einer Quasi-Aufkündigung des Merkel-Erdogan-Flüchtlingsdeals ließ tausende Nordafrikaner »nach Europa« aufbrechen — gemeint: Deutschland (merkur.de, 28.2.2020). In der Türkei halten sich derzeit über dreieinhalb Millionen syrische Flüchtlinge auf (vergleiche etwa kas.de).
(Randnotiz: Ohne die Angst vor der AfD, so ließe sich befürchten, würden Regierung und Staatsfunk alle dreieinhalb Millionen noch nächste Woche einladen, mit Selfies und Wir-schaffen-das-Rufen — und gewisse Wohlfahrtsverbände würden wie Dagobert Duck in ihr Goldmünzen-Schwimmbecken hüpfen.)
Seit 2016 schon wiederholen Politiker das Mantra, 2015 dürfe sich nicht wiederholen. (Beispiele: 2016, 2017, 2018, 2019, 2020) — Manche sagen, es läge nicht mehr in der Politiker schwacher Hand.
Keine Willkommens-Teddybären
Wir leben noch, aber unsere Illusionen, die sind tot. Nein, 2015 wird sich nicht »wiederholen«, schon deshalb nicht — weil man keine Willkommens-Teddybären am Bahnhof werfen wird.
Es gibt sie ja, die Menschen, die nichts als Staatsfunk gucken und auch sonst ihr persönliches Tal der Ahnungslosen bilden, und sie sagen über sich selbst: »Wir sind mehr!«, und ein anderer sagt über sie: »Denn das Herz dieses Volkes ist verfettet, und mit ihren Ohren hören sie schwer, und ihre Augen haben sie geschlossen« (Matthäus 13:15a). Doch, sollten sich Millionen Flüchtlinge aus der Türkei auf den Weg machen, werden auch Staatsfunk-Milliarden und Ministeriums-Propaganda es schwer haben, eine neue »Wir schaffen das!«-Stimmung auf die notwendige Betriebstemperatur hoch zu heizen.
Ja, es passt
Es ist nicht nur wenig gruselig, dieses Lied vom fliegenden Maikäfer, der wegfliegen soll, während der Papa im Krieg ist und die Mama im abgebrannten Pommerland.
Setzen Sie doch mal ein: »Linksgrüne Illusionen« für »Pommerland«, »Realist« für »Papa«, »als Abweichler fertiggemacht werden« für »Krieg« und »Staatsfunk-Gläubige« für Mama – ja, es passt – doch wofür steht der Maikäfer? Vielleicht steht der Maikäfer für die eigenen Kinder, die mancher in die Welt schickt. Vielleicht steht er für uns selbst. Ich betrachte den Maikäfer als ein Abstraktum: Der Maikäfer ist unsere Hoffnung, die ihre Flügel ausbreiten soll, trotz allem.
Der Maikäfer fliegt, nicht weil alles super und friedlich ist, nicht weil er einen Todeswunsch hätte — der Maikäfer fliegt in die Welt, wie er sie vorfindet. Nein, dies ist kein Dreißigjähriger Krieg und meines Wissens wurde in Prag niemand aktuell aus dem Fenster geworfen. Dies ist eine neue Zeit mit neuen Fehlern, wenn auch von alten menschlichen Mängeln und Makeln getrieben.
Tief einatmen
Es ist wie es ist. Es liegt etwas Befreiendes darin, Illusionen abzulegen. Es liegt Kraft darin, den Dingen in die Augen zu schauen, wie sie sind.
Der Februar 2020 ist bald zu Ende, ein weiterer Monat mit genug Ereignissen für ein Jahr.
Was uns bleibt, ist tief einzuatmen, unsere Flügel auszubreiten, und unser Bestes zu geben, nicht runter zu fallen. Und so singen wir am Ende des Februars 2020: Flieg, Februarkäfer, flieg! Der Papa ist im Krieg. Die Mama ist im Pommerland, und Pommerland ist abgebrannt. Also flieg, Februarkäfer, flieg!
Dieser Beitrag erschien zuerst auf dushanwegner.com
Dushan Wegner (geb. 1974 in Tschechien, Mag. Philosophie 2008 in Köln) pendelt als Publizist zwischen Berlin, Bayern und den Kanaren. In seinem Buch „Relevante Strukturen“ erklärt Wegner, wie er ethische Vorhersagen trifft und warum Glück immer Ordnung braucht.
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Friedrich Merz gab zu verstehen, wir können diese Welle nicht aufnehmen. Was ihn veranlasst zu denken wir könnten kontrollieren wer unsere Einbahngrenzen überschreitet, hat er nicht gesagt. Populistischer Testballon ob die Wähler über das schein-konservative Stöckchen springen mögen…
Vor allem: warum sollten Griechenland, Ungarn oder Bulgarien anders reagieren als sie es 2015 taten?: Grenzen auf, und dann Busse und Bahnen gen Deutschland organisieren.
Gestern ZDF 19:00. Erster Bericht ist die Situation an der türkisch-griechischen Grenze. Danach kein, ich wiederhole, kein Kommentar oder Statement eines unserer Politiker! Wo sind die? Unterm Schreibtisch? Keiner sagt was, bemerkenswert, wie die 3 Affen. Oder warten alle, bis unsere Kanzlerin den 1. Schritt macht? Ich will garnicht spekulieren welcher das sein könnte. Ich ahne schlimmes. Ich hoffe nur, das dann endlich der Deckel davon fliegt.
Alle warten auf Merkel und Merkel wartet bis die Medien ausgelotet haben, was der Mainstream von der Sache hält. Also die Mehrheit der social media Schreihälse.
Der Spruch „2015 darf sich nicht wiederholen“ ist ausgesprochen dämlich, denn ein vergangener Zeitabschnitt KANN sich nicht wiederholen, oder er ist ausgesprochen perfide, indem er etwas suggeriert, was definitiv nicht sein wird, aber durch genau das vorher genannte Verständnis entschärft wird.
Jeder Politiker kann sich dann hinstellen und sagen: naja, 2015 hat sich ja auch nicht wiederholt, denn heute haben wir 2020 und nicht erneut 2015, und niemand hat behauptet, dass es besser werden würde als 2015, oder?
Linke Dialektik und Rhetorik!
Es geht doch schon los. Sie wollen wieder die nächste Grenzöffnung herbeischreiben.
Schreie der Verzweiflung am Grenzzaun, gefolgt von Stacheldraht, Gedränge, Tränengas über eiskalte Nächte, die sie dort verbracht haben, und natürlich wie 2015 überall nur Bilder von Familien, Kindern, Frauen, Verzweifelten. Die Moralinwerfer sind in Stellung gebracht und man darf sich auf die Einschläge gefasst machen.
Geändert hat sich freilich nichts. Frau Bundeskanzlerin kann immer noch keine hässlichen Bilder in der Presse gebrauchen und wird, wenn es zum Schwur kommt, natürlich wieder von einer Lösung mit der EU, der UN oder irgendwelchen anderen Hirngespinsten fabulieren.
Wer eine Lösung für diese und noch kommende Probleme ins Auge fassen möchte, sollte der Frau die Macht nehmen, sie kann nicht damit umgehen.
„Ohne die Angst vor der AfD, so ließe sich befürchten, würden Regierung und Staatsfunk alle dreieinhalb Millionen noch nächste Woche einladen ….“
Ich sehe das anders: Ohne Feindbild hätte man die Agenda (von wem auch immer) 2015 so nicht umsetzen können. Mit dem Nazi-Phantom wird „man“ auch diesmal den Mob „Willkommen“-kreischend vor sich her zum Bahnhof treiben. Es gilt schließlich die unmittelbar bevorstehende Machtübernahme durch die – jetzt schon in millionstärke und endlosen Fackelmärschen, das Horst-Wessels-Lied in Endloseschleife gröhlende und Perma-Pogrome veranstaltende – Nazihorden der AfD zu verhindern. Hehe. Divide et umvolke.
Der Amokläufer aus Volkmarsen verschwand so schnell aus den Medien, da er unter Drogeneinfluss stand, und so die Liberalisierung von Drogen gefährden würde.
Ansonsten ist mit einfacher Unfähigkeit der Regierung zu rechnen. Der GAU wäre, wenn die nächste Migrantenwelle mit Corona infiziert eintrifft …
Sie unterstellen unserer Regierung Unfähigkeit. Das sollten Sie nicht tun. Diese Regierung macht diese Politik ganz bewusst. Sie öffnete bewusst die Grenzen, sie unterschrieb im vollem Bewusstsein den UN- Migrationspakt usw. Wegen Unfähigkeit gibt es dann mildernde Umstände sollte später ein Gericht feststellen, dass die Merkelregierung geltende Gesetze gebrochen hat. Ich möchte die volle Schuldfähigkeit für diese Regierung festhalten.
Wenn sich 2015 wiederholt oder sehr wahrscheinlich noch überholt wird, brechen die Versorgungsstrukturen zusammen. Und zwar zuerst die der illegalen Einwanderer. Und wenn diese bei uns nicht versorgt werden, werden sie sich einfach nehmen, was ihnen vor Abreise versprochen worden ist.
Und dann kreist in Deutschland der Hammer.
Jetzt ist es an der Zeit, in Europa Einigkeit zu zeigen. Die Griechen brauchen die volle Unterstützung bei der Sicherung ihrer Grenzen.
Auch dann, wenn dies unschöne Bilder produziert.
Die Zeit des Teddybärwerfens ist vorbei, sonst wird es in Deutschland keine Teddybären mehr geben.
Erdogan lacht uns aus, Trump lacht uns aus, Putin lacht uns aus und viel andere Nationen haben Mitleid mit uns. Das ist da,s was Merkel und ihre Gesellen aus uns gemacht haben. Mir wird schlecht bei dem Gedanken, das ich noch viele Jahre mit meinen Steuern diese schlimme Person versorgen darf. Keiner kann mehr leugnen, das diese Frau unser Land ins Unglück gestürzt hat und es uns mehr als Geld kosten wird.