Im Sinne von Ralf Dahrendorfs Diktum von der integrierenden Wirkung des Streits hier einige hoffentlich provozierende Thesen für mehr Demokratie und Streitkultur.
„Streit wirkt integrierend. Wer nicht streitet, der spaltet. Wir müssen streiten, um zusammen zu bleiben“ (Ralf Dahrendorf). In diesem Sinne viel Spaß an den folgenden streitlustigen Anregungen.
1) Friedlicher Widerstand gegen die Regierung ist Demokratie.
2) Kluger Widerspruch gegen wissenschaftliche Meinungen ist Wissenschaft.
3) Querdenken ist der Anfang von Journalismus.
4) Weil Macht korrumpiert, ist das Hinterfragen der Mächtigen immer gut.
5) Wenn die Mächtigen mit den Medien unter einer Decke liegen, dann wird es über kurz oder lang ungemütlich.
6) Ein Rundfunk, der penetrant unausgewogen „informiert“, darf in einer Demokratie nicht mit öffentlich-rechtlichen Zwangs-Geldern gepampert werden.
7) Wer wie Deutschland im „Netzwerkdurchsetzungsgesetz“ zur Zensur von freien Meinungen aufstachelt und diese Zensur obendrein in die Hände von privaten Firmen legt, der hat die Axt an die Wurzeln der Demokratie gelegt.
8) Durchdachte und dialogoffene „Hassrede“ auf das, was zerstört, ist eine wichtige Seite der Liebe.
9) Die Verspottung des Regierungs-Parfüms mit dem Namen „4711-Deutscher-Ethikrat“ ist eine ethische Selbstverständlichkeit.
10) Ob Impfpflicht oder „Pflicht zum ehelichen Beischlaf“ (Bundesgerichtshof 1966) – jede Gesetzgebung, die mit Gewalt und de facto Zwang in die körperliche Integrität der Bürger eingreift, muss das sehr gut begründen können mit einer ultra-überzeugenden Schaden-Nutzen-Abwägung. Ansonsten gehen die Leute spazieren und „schwurbeln“ zurecht von Frieden und Freiheit.
11) Wer den Rechtsstaat schädigt, um Andersdenkenden eins auszuwischen, ist eine viel größere Gefahr für die Demokratie als diese Andersdenkenden.
12) Der „Kampf gegen Rechts“ ist genauso sinnig oder unsinnig wie der „Kampf gegen Links“. Der Kampf gegen „Links-Illiberale“ ist genauso wichtig wie der Kampf gegen „Rechts-Illiberale“.
13) Eine Gesellschaft besteht immer aus vielfältigen Parteiungen. Am besten, wenn diese Parteiungen in etwa gleich groß sind, dann kann die Mehrheit nicht so leicht die Minderheit unterdrücken.
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Bei (2) ergibt sich die Frage, ob die “ wissenschaftliche Meinung “ durch Daten und deren wissenschaftliche Analyse belegt ist, und damit auch einem peer-review standhält, oder ob es nur eine Einzelmeinung eines Prof.Dr. Soundso ist. Sehr oft wird nämlich auch die subjektive Einzelmeinung eines scheinbar überdurchsnittlich Kompetenten als “ wissenschaftlich “ angesehen, was sie aber nicht ist. Zu (3) Ich kann den Journalisten keine Definition ihrer Profession geben, aber Rudolf Augstein meinte “ Schreiben, was ist „. Das Motto der NYT“ All the news that’s fit to print “ stammt aus 1896. Karl Kraus hatte ganz andere, weniger schmeichelhafte… Mehr
Um mit anderen Streiten zu können, bedarf es erstmal auch Information über das Streitthema und nicht nur Tagesschau und die anderen Propagandamedien. Außerdem wäre selbständiges Denken Voraussetzung. Beides fehlt bei der Mehrheit der schon länger hier lebenden und es sieht auch nicht danach aus, als ob diese überhaupt daran denken würden, daran etwas ändern zu wollen. Ist wohl zu anstreckend für das Leben in der Wokeness!
Eine inspirierende Liste, um Punkte beizutragen:
„Die Grenze zwischen Gut und Böse verläuft durch das Herz eines jeden Menschen.“ – Solschenizyn
„Durchdachte und dialogoffene „Hassrede“ auf das, was zerstört, ist eine wichtige Seite der Liebe.“ Diese „streitlustige Anregung“ trifft es auf den Punkt – und wird doch allzu oft ignoriert, leider selbst von den Zensoren hier bei der Tichy-Kommentarredaktion. Denen wünsche ich mehr Mut!
„Eine Gesellschaft besteht immer aus vielfältigen Parteiungen. Am besten, wenn diese Parteiungen in etwa gleich groß sind, dann kann die Mehrheit nicht so leicht die Minderheit unterdrücken.“ Ja, gleich große Meinungsblöcke überall wären nicht übel (würden Konflikte aber auch nicht so leicht lösen können). In einer Demokratie sollte ansonsten die Mehrheitsmeinung tonangebend sein, aber gleichwohl die Mehrheit Rücksicht auf Minderheiten jedweder Art nehmen (wichtig). Wir entwickeln uns allerdings zu einem System, in dem unterschiedlichste Minderheiten bei ausgewählten Themen die nicht scharf abgrenzbare Mehrheit in den Griff bekommen möchten und ihre Ansicht zur dominanten und wirkmächtigen erklären. In puncto Gendern, Identitätspolitik,… Mehr
„Streitkultur“ ist auch so eine linke Worthülsenerfindung. Damit haben die 68er ihre Destruktivität als konstruktiv verbrämt.
Nein, ich finde nicht, dass Streit integrierend wirkt. Vernunft wirkt integrierend. Vernunft kann man aber nicht erstreiten, man kann sie sich nur aneignen und anderen vermitteln. Wer beides nicht will, mit dem kann man zwar streiten, aber es ist Zeitverschwendung.
Gute Aussagen, aber sinnlos. Ideologen sind wie religiöse Fanatiker: Widerspruch ist Blasphemie. Die Unfehlbarkeit seines Dogmas lässt keiner gerne in Frage stellen. Aber keine Sorge: Stromabschaltungen jede zweite Woche, Inflationsraten von mehr als fünf Prozent über Jahre und „Einzelfälle“ sorgen ganz allein für ein Aufwachen aus der dekadenten Wohlfühlblase. Wenn die Energiewende bei Dunkelflauten zu Energieende wird, setzt normalerweise das Denken ein.
Klasse! Eines haben Sie jedoch vergessen: Nicht die Parteien bilden die politische Meinung, sondern der Souverän: Das Staatsvolk!
So sollte es sein, ja. Fakt ist aber, dass die Parteien an der politischen Meinungsbildung mitwirken. Das ist – wenn mich nicht alles täuscht – im GG auch so vorgesehen.
Wer auf seinen unfehlbaren Standpunkt beharrt, der spaltet, denn der Weise sucht die Annäherung und den Ausgleich und der rote und grüne Sozialist ist dazu nicht fähig, weil er in seiner Idiologie gefangen ist und eine indirekt Allmacht ausstrahlt die bemerkt wird und Reaktionen erzeugt, wo sie sich noch wundern, aber völlig normal sind.
Lasset Euch impfen aber 3x und danach? Testen, Testen, Testen: “ In Sachsen-Anhalt gilt die strengste Variante der 2G-Plus-Regel: „Erwachsene Personen, die bereits die Auffrischungsimpfung erhalten haben oder einen Genesenennachweis vorweisen können, sind in Sachsen-Anhalt bei dem 2-G-Plus-Zugangsmodell nicht von der zusätzlichen Testpflicht befreit“, heißt es vonseiten des Ministeriums. Alle Menschen egal, ob geboostert oder genesen müssen sich weiterhin testen lassen.”
Wozu dann die Impfung? Freiheit in Sachsen-anhalt gilt dann immer nur für 24 oder 48 Std. oder wie,
danke CDU!
Das frage ich mich schon länger, Impfen, Masken, Abstand, Testen etc. läuft alles einfach so weiter, ja verdammt nochmal für was ist dann bitte die Impfung gut?
Für die Gewinne der Pharmaindustrie das ist schon klar, aber für denjenigen der sie bekommt scheint das alles keinerlei Mehrwert zu haben. Warum checken das die allermeisten Leute immer noch nicht?!