Anbiederung an den Islam gehört zu Deutschland

Das Ramadanfest ist mit seiner Feier des Korans und seiner Herrschaft über alle Lebensbereiche das muslimische Hochfest, das im Kern zwei Fundamente der abendländischen Moderne infrage stellt: die Trennung von Religion und Staat und eine Kritikfreudigkeit gegenüber allen Buchstaben und heiligen Schriften.

Bild: W. Sirsch

Ramadan steht vor der Tür. Dieser Fastenmonat mit dem abschließenden Zuckerfest ist das Hochfest der Muslime. Ramadan ist aber mittlerweile auch ein Fest der nichtmuslimischen Willkommens-Gutmenschen. Hier können sie mit öffentlichen Grußworten und interkulturellen Besuchern des Fastenbrechens aller Welt zeigen, wie „fortschrittlich“, „tolerant“ und „weltoffen“ sie sind. Die Anbiederung an den Islam gehört zu Deutschland.

Die muslimische Intervallfastenpraxis inklusive Trinkverbot während der Tageszeit und der allgemeine Verzicht auf Schweinefleisch und Alkohol seien eine wunderbare Bereicherung der europäischen Vielfalt. Wie zur Weihnachtszeit werden jetzt im Namen der Gleichberechtigung immer mehr Städte in Europa mit Ramadan-Beleuchtung verschönert: „Happy Ramadan“. Wer dagegen seine Stimme erhebt, der ist verschroben, von gestern und intolerant; der bekommt die Diagnose „Islamophobie“, mit der in der Politik alle berechtigte und unberechtigte Kritik am Islam in die psychiatrische Phobie-Ecke geschoben wird. Die sentimentale Eine-Welt-Romantik „Wir-haben-uns-alle-lieb“ darf nicht durch Fragen und Zweifel verunsichert werden.

Theologisch wird bei dem Ramadanfest die Herabsendung des göttlichen Korans von Allah zu Mohammed gefeiert. Der Koran ist das reine Wort Gottes. Entsprechend soll der Muslim in der Ramadan-Fastenzeit einmal den Koran mit seinen 114 Kapiteln (Suren) lesen. Im christlichen Glauben ist Gottes Wort in Jesus Christus Mensch geworden. Im Islam ist das göttliche Wort Buchstabe geworden. Das macht einen entscheidenden Unterschied. Jeder Vers des Koran geht direkt auf Gott zurück und kann darum unterschiedlich interpretiert werden, darf aber niemals grundsätzlich als Gottes Wort in Zweifel gezogen werden. Ramadan feiert das fundamentalistische Schriftprinzip des Islam.

Auch wenn es Christen mit ähnlich fundamentalistisch-biblizistischem Schriftprinzip gibt, so ist dem christlichen Glauben eine solche buchstabenverhaftete Denkweise eigentlich fremd. Die Bibel wird auf Jesus Christus gedeutet, verstanden und kritisiert. Martin Luther war so frei, den Hebräerbrief und den Jakobusbrief an das Ende des Neuen Testaments zu setzen, weil diese beiden Schriften seiner Meinung nach nicht Christus stärken. Kritik und Zweifel an den eigenen Heiligen Schriften sind im Christentum in den Genen angelegt durch die Zentrierung auf Jesus Christus. Im Islam ist die Kritiklosigkeit gegenüber den eigenen göttlichen Heiligen Schriften genetisch angelegt. Der Koran als göttliches Buch darf im Kern nicht kritisiert, sondern muss verehrt und gefeiert werden. „Islam“ tendiert zur „Unterwerfung“ (= arabisch „Islam“) und nicht zu einem (selbst)kritischen Glauben.

Zudem kennt der Koran keine Unterteilung von weltlichem und geistlichem Reich, weil alle Sphären direkt und unmittelbar Allah unterstellt sind. Dagegen betonte Jesus Christus zweimal vor Pilatus: „Mein Reich ist nicht von dieser Welt“ (Johannes 18,36). Damit öffnet der christliche Glaube diese Welt für eine vernunftbasierte Politik, Wissenschaft und Rechtsprechung, ohne dass der Glaube oder eine heilige Schrift oder ein göttliches Rechtssystem die Dominanz im Weltbereich haben sollten.

Das Ramadanfest ist mit seiner Feier des göttlichen Korans und seiner Herrschaft über alle Lebensbereiche das muslimische Hochfest, das im Kern zwei Fundamente der abendländischen Moderne infrage stellt: die Trennung von Religion und Staat und eine Kritikfreudigkeit gegenüber allen Buchstaben und heiligen Schriften.

Ich kann nur hoffen, dass die meisten Muslime ihren eigenen Glauben in dieser Tiefendimension nicht so richtig ernst nehmen. Dann bleiben bei Ramadan einige Sitten und Gebräuche übrig, die mehr oder weniger in unsere Gesellschaft passen, die aber nicht die Fundamente unserer Gesellschaft infrage stellen. Schweinefleisch kann durch andere Lebensmittel ersetzt werden. Fasten ist sicherlich eine Alternative in einer adipösen Wohlstandsgesellschaft. Und das gemeinsame tägliche Fastenbrechen und das Zuckerfest in großer Gemeinschaft können als Bereicherung einer Gesellschaft angesehen werden, in der menschliche Beziehungsbedürfnisse im Überfluss der digitalen Netzwerke verhungern.

Ramadan ist ein trojanisches Pferd. Wenn ich mich auf die Äußerlichkeiten des Festes beschränke, dann mag es ein kunstvolles und beachtliches Holzpferd sein, das nicht nur Troja vermeintlich gut zu Gesicht steht. Wenn ich aber beim trojanischen Pferd ins Innere schaue, dann läuten bei mir die Alarmglocken, solange es dem Islam nicht hinreichend gelingt, eine freimütige Selbstkritik und die Trennung von Religion und Staat aus sich selbst heraus zu ermöglichen.

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Kommentare ( 20 )

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RiverHH
9 Monate her

Der Islam gehört nicht zu Deutschland. Punkt!!!

LiKoDe
9 Monate her

»Anbiederung an den Islam gehört mittlerweile zu Deutschland« Dem ging eine lange Zeit der Förderung des Islams auch in Deutschland voraus, die schon von Aufklärern u.a. mit der Ringparabel betrieben wurde und von Kirchenoberen, bornierten Kleinbürgern und – beginnend in den 1960ern – mit der massenhaften Ansiedlung von islamischen Kolonisten sowie dem Bau von Moscheen fortgesetzt wird. Die Anbiederung an den Islam und an Korangläubige ist lediglich eine Vorwegnahme der Übernahme politischer Herrschaft durch den Islam. In den verwirrten Kreisen von Kirchenoberen und Kleinbürgern sah und sieht man in den Korangläubigen die ‚edlen Wilden‘, was von ihnen verstärkt wird, da… Mehr

Manfred_Hbg
9 Monate her

Zitat: „Wer dagegen seine Stimme erhebt, der ist verschroben, von gestern und intolerant; der bekommt die Diagnose „Islamophobie“ > Mal abgesehen davon, dass es überwiegend die sog. islamischen Länder sind wo dank Allah & Koran die Rückständigkeit, die Armut und das Elend am herrschen sind, so sollten sich bei uns die wohlwollenden und woken Islam-Versteher zum Beispiel zuerst mal mit den Iran und Afghanistan ab den 1960/70ern und deren Rückschritt in die islamische Steinzeit beschäftigen bevor sie mir vorwerfen Islamopobie oder was auch immer zu sein. Was ich besonders mit Blick auf die nach Deutschland und EUropa gekommenen muslimischen Migranten… Mehr

Retlapsneklow
9 Monate her

„Mein Reich ist nicht von dieser Welt.“ Dieser Satz ist aber auch ganz anders interpretierbar. Die Aussage fiel in einer gewissen Situation, die für Jesus, sagen wir mal, nicht ganz einfach war. Ich sehe hier eine diplomatische Wendung, wo etwas harmlos aussehen soll, was nicht harmlos ist. Das fällt einem auf, wenn man Christentum in Zusammenhängen denkt. Im Vaterunser heißt es: „Dein Reich komme.“ Wohin? In diese Welt, natürlich. Nun stellen wir mal die beiden Sätze nebeneinander und legen zugrunde, dass das Vaterunser konkret sowie fundamental ist und keinen diplomatischen Augenblick darstellt. Außerdem geht es im Christentum um die Hingabe… Mehr

Deutscher
9 Monate her
Antworten an  Retlapsneklow

Darum sind die ganzen Buchreligionen auch nicht mehr wert, als das Papier, auf dem sie geschrieben stehen. Die europäischen vorchristlichen Vorfahren wussten, dass die Schrift die Spiritualität tötet. Ebenso die Indianer.

Retlapsneklow
9 Monate her
Antworten an  Deutscher

Das mit den Buchreligionen und ihrem problematischen Wortverständnis hatte ich auch schon mal angeschnitten. Es liegt auf der Hand, dass das über die Zeitalter hinweg bei wandelbarem Wortverständnis nicht gut klappen kann. Die Gefahr dabei: Ein auf Grundlage von Worten selbstkonstruiertes Religionsverständnis statt spiritueller Berührung und/oder Erschließung. Folge: Man legt sich die Religion im eigenen Kopf so zurecht, wie sie einem am besten schmeckt. Da wird das Christentum schon mal sehr liberal gezeichnet, wie ich wiederholt bei Herrn Zorn den Eindruck hatte. Was er in „Mein Reich ist nicht von dieser Welt“ hineininterpretiert, steht in noch nicht mal indirekt in… Mehr

Django unchainend
9 Monate her

Im Drogeriemarkt wird der Kunde derzeit gleich im Eingangsbereich auf den „Ramadan-Kalender“ gestoßen. Analog zu den Adventskalendern mit Schokolade gibt’s das jetzt auch für muslimische Kinder. Fragt sich, wer hatte die Idee? Übrigens war zu lesen, dass die Ramadan Festbeleuchtung in Frankfurt 75.000 Euro Steuergelder kostet, während für die Weihnachtsbeleuchtung nur 50.000 Euro ausgegeben wurden. Und aus „Rücksicht“ auf die Muslime werden Weihnachtsfeiern und -märkte bundesweit längst umbenannt in Wintermarkt oder Sternschnuppenmarkt oder anderen Fantasiekram. Die Verdrängung christlicher Traditionen geht Linken, Grünen und ihren islamis(tisch)en Freunden gar nicht schnell genug.

Chris Groll
9 Monate her
Antworten an  Django unchainend

Vergessen Sie bitte nicht den Bürger, der trägt ja bereitwillig alles mit. Es ist ihm egal, ob Traditionen verschwinden.
„Das Paradies pflegt sich erst dann als Paradies zu erkennen zu geben, wenn wir daraus vertrieben wurden.“ – Hermann Hesse.

Lafevre
9 Monate her

Vermutlich hilft gegen die Anbiederung nur das Betonen der Parteizugehörigkeit der entsprechenden Politiker in allen Publikationen und die konsequente Abstrafung dieser Parteien bei Wahlen. Also stete Wiederholung der Anbiederungsfälle im Wahlkampf unter Nennung von Ross und Reiter. Ein paar gute Memes dazu würden sicher auch nicht schaden.

Axel Fachtan
9 Monate her

Sie verwundern mich ein wenig, Herr Zorn, da Sie nicht bedenken, dass Fasten auch eine christliche Tradition ist, an die Europa durch den Ramadan mit erinnert wird. Die Trennung von Religion und Staat und eine Kritikfreudigkeit gegenüber allen Buchstaben und heiligen Schriften fehlt Ihnen im Islam und das Lobpreis des Ramadan bringe das alles zum Ausdruck. Derzeit ist es mit der Trennung nicht so weit her. Die Ampel will mehr Flüchtlinge und kirchliche Organisationen liefern per staatsfinanzierten Schiffen die gewünschte Ware. Die Ampel mag die AfD nicht und die Kirchen schließen die AfD aus. Der Staat ordnet Lockdown an und… Mehr

achijah
9 Monate her
Antworten an  Axel Fachtan

Sie haben völlig recht. Mein Thema dieses neuen Vorworts ist nicht das Fasten. Dazu gerne folgendes Vorwort von mir lesen:
Vom Fasten und Fastenverweigern: „Der Mensch lebt nicht vom Brot allein“ (tichyseinblick.de)
Dass christliche Kirchen sich zu sehr in Politik reinhängen und das Evangelium verpolitisieren, ist ein durchgängige Kritik von mir an den Kirchen: etwa hier:
Die katholische Kirche im politischen Kampf gegen die AfD (tichyseinblick.de)
Von daher sollten Sie sich nicht allzuviel über mich verwundern 🙂

Deutscher
9 Monate her
Antworten an  Axel Fachtan

Unsere eigene Religion ist die Spiritualität der europäischen Vorfahren, nicht das orientalische Christentum – das kam genau so ungebeten wie der Islam.

Gabriele Kremmel
9 Monate her

Als Jugendliche war ich entsetzt, im Rahmen der islamischen Revolution im Iran bei uns im TV die Übertragung eines Telefonates mit einer iranischen Universitätsprofessorin zu hören, die praktisch über Nacht konfrontiert war mit dem Verbot für Frauen, ihre Arbeitsstelle aufzusuchen und ohne männliche Begleitung und „nackt“, also ohne Tschador aus dem Haus zu gehen. Damals war ich froh und glücklich, in einem westlichen Land im christlichen Abendland leben zu dürfen. Nachdem Merkel Tür und Tor für die unkontrollierte Masseneinwanderung islamischer Migranten öffnete und dies bis heute anhält, graut mir jeden Tag mehr. Denn das Ende ist absehbar. Der Libanon ist… Mehr

Haba Orwell
9 Monate her
Antworten an  Gabriele Kremmel

> Der Libanon ist beredtes Zeugnis

In Libanon funktioniert nichts, was langsam auch für Deutschland gilt, doch die Ursachen sind unterschiedlich. In Libanon tragen örtliche Christen zum Chaos bei genauso wie Muslime. Dass etwa in Deutschland die Züge nicht fahren, liegt nicht an Muslimen, sondern am Herrn Wesselsky von der CDU.

Chris Groll
9 Monate her

Ramadan ist ein trojanisches Pferd. Sie sagen es. Aber die christlichen Kirchen sind ja die schlimmsten Befürworter dieser Unterwerfung. Diese Kirchenfürsten mit Entourage holen die (radikalen) Eroberer ja direkt vom Schiff ab. Sie unterstützen jegliche Forderung der Eroberer. Sie setzen den christlichen Gott mit Allah gleich. Der Bevölkerung ist es so etwas von egal, daß die Islamisierung bald abgeschlossen ist. Sie nehmen alles hin, ohne aich auch nur im geringsten zu wehren oder zu beschweren. Die Unterwerfung ist abgeschlossen. Nein, Achtung vor den „Kirchenoberen“, die zur grünen Sekte verkommen sind, habe ich nicht. Es ist allerdings schön, daß es auch… Mehr

Kassandra
9 Monate her
Antworten an  Chris Groll

So war es wohl beschlossen ab dem II. Vatikanischen Konzil, als sie Allah dem Gott der Christenheit gleich machten: https://www.conservo.blog/2016/12/01/allah-und-der-gott-der-christenheit Um dann zu betrachten, was seitdem und insbesondere seit 2015 aus beiden Kirchen aber auch aus ganz Deutschland wurde um vielleicht im Ansatz zu verstehen, was solche treibt, sich gegen alles zu kehren, was uns bislang lieb und teuer war und durch die Herrschenden der Unterwerfung anheim gegeben ist. Freikirchen wie die östlich Orthodoxen haben sich diesem Beschluss niemals angeschlossen. Sucht also jemand einen Platz für sich in der Kirche, kann er sich an eine solche wenden – auch, wenn… Mehr

Chris Groll
9 Monate her
Antworten an  Kassandra

ich sehe in letzter Zeit sehr viel Bibel TV. Interessanter Sender. Gibt viel familientaugliche Serien und Spielfilme ohne Belehrungen. Außerdem interessante Berichte aus Israel und sehr interessante Dokumentationen und die Bibel und Geschiche der Juden und Christen. Auch werden des öfteren Gottesdienste aus Freikirchen gezeigt. Diese sehe ich mir dann ab und an an. Diese Gottesdienste haben wenig mit unseren zu tun. Sie beziehen sich wirklich noch auf Gott. So, das reicht jetzt an Werbung für den Sender. Ich bin auch nur rein zufällig auf diesen Sender gestoßen. Übrigens eine sehr sehenswerte Dokumentation ist „Die sieben Städte der Apokalypse“. Oft,… Mehr

Waldschrat
9 Monate her

Die Anbiederung an den Islam ist das eine, die Verdrängung christlicher Riten und Symbole ist das andere. Das ist eigentlich nicht hinnehmbar. Die muslimischen Feste können ja gerne in den zu hauf entstandenen Moscheen gefeiert werden. Damit ist der Religionsausübung der Muslime Genüge getan. Deutschland ist, wenn man von Genen sprechen will, christlich, auch wenn die Bedeutung ins Bodenlose sinkt, dank der woken Einstellung der Kirchenführer. Es sollte Usus sein, dass in der Öffentlichkeit christliche Riten und Symbole zelebriert werden, muslimische aber nicht. Der Islam gehört nun mal nicht zu Deutschland (auch wenn das Herr Wulff u.a. gerne durchsetzen möchten),… Mehr