10 Jahre Tichys Einblick – eine kleine Liebeserklärung

Und wenn morgen wegen Klima die Welt unterginge, so würde ich übermorgen dazu auf Tichys Einblick mein „Vorwort zum Sonntag“ schreiben.

Ich lese Tichys Einblick, weil Medien nicht die Body-Guards der Regierung sind.

Ich lese Tichys Einblick, weil ich immer schon das am Interessantesten fand, was man angeblich nicht sagen darf.

Ich lese Tichys Einblick, weil ich liberal-konservativ mag.
Konservativ ohne liberal ist zu starr;
liberal ohne konservativ ist blutleer.
Liberal-konservativ ist die beste Dialektik.

Ich lese Tichys Einblick, weil für mich die einzig gültige Quote die Intelligenzquote ist.

Ich lese Tichys Einblick, weil ich es mag, wenn mir Menschen die Bilanz der Ampel erklären, die Bilanzen lesen können.

Ich lese Tichys Einblick, weil mir der linksgrüne Traum vom Tellerwäscher zum Tellerwaschenden zu wenig ist.

Ich lese Tichys Einblick, weil dort keiner schreibt, dass wir Deutschen uns bei den Eskimos für den Dreißigjährigen Krieg entschuldigen müssen.

Ich lese Tichys Einblick, weil freie Marktwirtschaft das progressivste Gesellschaftsmodell ist, was es gibt.

Ich lese Tichys Einblick, weil ohne Widerborstiges nichts Neues und Besseres entstehen kann.

Ich lese Tichys Einblick, weil ich stolz darauf bin, was ein paar engagierte Leute so alles auf die Beine stellen.

Ich schreibe als evangelischer Pfarrer bei Tichys Einblick, weil ich hier genuin evangelische Sichtweisen schreiben darf, die in meiner Kirche komischerweise unerwünscht sind.

Ich schreibe bei Tichys Einblick, weil Wissenschaftler, Journalisten und Theologen in weltlichen Fragen Skeptiker sein sollten.

Ich schreibe bei Tichys Einblick, weil ich nicht Holzhacken kann, aber meinen Zorn über politische Missstände irgendwie kanalisieren muss.

Ich schreibe bei Tichys Einblick, weil ich keine Phobie vor vermeintlicher „Islamophobie“ habe.

Ich schreibe bei Tichys Einblick, weil die Kirchen bei ihrer Einschleimung in den Zeitgeist ausgerutscht sind.

Ich schreibe bei Tichys Einblick, weil Rechtschreibung für mich wichtiger ist als Gender-Linksschreibung.

Ich schreibe bei Tichys Einblick, weil Kontaktschuld nur für Elektriker relevant sein sollte.

Ich schreibe bei Tichys Einblick, weil ich Exkommunikation durch Kommunikation ersetzen möchte.

Ich schreibe bei Tichys Einblick, weil dort auch Pieks-Unwillige zu Wort kommen.

Ich schreibe bei Tichys Einblick, weil Muskeln und Meinungsfreiheit eines gemeinsam haben: Sie werden nur durch den ständigen Gebrauch besser.

Und wenn morgen wegen Klima die Welt unterginge, so würde ich übermorgen dazu auf Tichys Einblick mein „Vorwort zum Sonntag“ schreiben.

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Kommentare ( 13 )

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13 Comments
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Axel Fachtan
6 Monate her

Gratulation und Dank an Tichy und die Seinen.
Bevor es Euch gab, war ich auch viel bei eigentümlich frei.
Inzwischen habt ihr denen schon deutlich den Rang abgelaufen.

verblichene Rose
6 Monate her

„Und wenn morgen wegen Klima die Welt unterginge, so würde ich übermorgen dazu auf Tichys Einblick mein „Vorwort zum Sonntag“ schreiben.“ Naja, nachdem die Welt untergegangen ist, gäbe es wohl kaum noch einen Raum der dem Menschen das Schreiben übrig liesse 😉 Mein Leben wird übrigens schon ewig von Sonne Mond und Sternen begleitet. Ebbe und Flut, warm, oder trocken und sternenklar, oder verdunkelt. Ich vertraue weiterhin der Natur! Und ganz sicher diesem: „Auch wenn ich gehe im finsteren Tal, ich fürchte kein Unheil…!“ Mein Vater würde Anfang April dieses Jahres übrigens 100 Jahre jung geworden, wenn er nicht bereits… Mehr

Fragen hilft
6 Monate her

Vor rund 50 Jahren hat mir eine Selbshilfegruppe das Leben gerettet.
Seit 8 Jahren betrachte ich TE und alle die wunderbaren Kommentierenden als meine Selbsthilfegruppe, die mir den Glauben an den eigenen Verstand sichert.

maxmink
6 Monate her

Aus den gleichen Gründen lese ich bei Tichys Einblick seit 10 Jahren und die schriftliche Ausgabe bekomme ich von Anfang an nach Schweden geschickt.
Ich wünsche Tichys Einblick alles Gute für die nächsten 10 Jahre und DANKE ! Roland Tichy und allen seinen Mitarbeitern und Kommentatoren.
Bleibt „bei der Stange“ und seit weiter ein Licht in der Dunkelheit wie ein Anderer Tichys-Einblick-Leser hier schrieb.
Viele Grüsse aus Schweden.

mitdenkerin
6 Monate her

…und ich lese mit großer Dankbarkeit Ihr Wort zum Sonntag, weil Sie meine Gedanken viel poetischer formulieren und weil Sie hier Woche für Woche Seelsorge spenden.

Dieter Blume
6 Monate her

Tichys Einblick ist ein Licht in der Dunkelheit. Man spürt, dass man nicht allein ist in einem Deutschland, in dem der gesunde Menschenverstand verpönt ist.

mitdenkerin
6 Monate her
Antworten an  Dieter Blume

Wunderbarer Kommentar – so empfinde ich es auch, getragen von einer TE-Gemeinschaft muss man nicht verzweifeln.

MT
6 Monate her

Und ich kommentiere bei Tichys Einblick, weil ich durch die differenziert Berichterstattung inspiriert bin. Herzlichen Glückwunsch und weiter so!

Nibelung
6 Monate her
Antworten an  MT

Ergänzend dazu sind die Argumente des Autors und des Kommentators schon richtig und man hat durchaus das Gefühl sich in guter Gesellschaft zu befinden, wobei aber auch öfter mal die Ohnmacht und der innere Sarkasmus herauszulesen ist und andererseits die üblen Handlungen der politischen Protagonisten trotzdem noch mit Glaseehandschuhen angefaßt werden oder bestimmte Themen fehlen, wenn es ganz besonders widerwärtig wird um dabei sofort den Finger auf die Wunde zu legen, sodaß es richtig brennt. Natürlich bin ich mir bewußt, daß im oppostitionellen Journalismus in dieser „demokratischen“ Republik der Weg steinig ist und deshalb nicht immer leicht um den politischen… Mehr

gast
6 Monate her

Ein schönes Plädoyer.
Lachen musste ich zu: „Ich schreibe bei Tichys Einblick, weil Kontaktschuld nur für Elektriker relevant sein sollte.“
Da ging mir endlich ein Licht auf, was Kontaktschuld denn sein könnte 🙂

pcn
6 Monate her

Eine sehr schöne Liebeserklärung, Herr Pfarrer Zorn. Ich lese nicht nur TE, sondern auch AchGut, Reitschuster, sehe auch „Achtung Reichelt, befasse mich mit internationalen Forschungsergebnissen zur CO2-Theorie und bemerke, wie wir damit in die Transformation gelockt werden, obwohl die Widersinnigkeit dieser CO-2Theorie offenbar ist, höre den Wecker von Holger Douglas, höre Kontrafunk, und genieße die sonntägliche Runde mit der Rückschau auf die vergangene Woche…, weil …ich gläubiger Katholik bin, abseits von der Institution Kirche, aber Jesus Christus für einen Menschen halte, der seiner Zeit weit voraus war, und uns die Freiheit definiert hat; das Gesetz der Freiheit durch den unerschütterlichen… Mehr

ChrK
6 Monate her

Unterschrieben, gestempelt und auf Flugblättern in der Universität verteilt. 😉

Ein „Dankeschön, Bravo und Weiter so!“ an alle Tichyaner, auf beiden Seiten des Bildschirms, auch an die Ehemaligen und die, die sich schon auf den Weg in die nächste Welt gemacht haben.

Auf die nächsten zehn Jahre, TE. Die Themen werden Euch vermutlich nicht ausgehen!