Trump setzt Grenzen, Deutschland nicht

Donald Trump setzt auf klare Kante: Mit Strafzöllen und Visa-Sperren zwingt er Kolumbien zur Rücknahme illegaler Migranten. Währenddessen bleibt Deutschland bei Entwicklungshilfe und offenen Türen – ein Kontrast, der Fragen zur politischen Prioritätensetzung aufwirft.

IMAGO / ZUMA Press Wire

Er tut es einfach. Donald Trump. In „Wildwestmanier“, wie der eine oder andere klagt. Unmenschlich. Erpressung.

Er schickt sie doch tatsächlich einfach nach Hause. Keine Deportation – Repatriierung: die Kolumbianer, illegale Kriminelle, so heißt es, die nicht in den USA bleiben sollen. Der kolumbianische Präsident Gustavo Petro wies die beiden Flugzeuge mit seinen Landsleuten zunächst ab. Das bekam ihm nicht gut.

Denn Donald Trump drohte mit Strafzöllen auf alle Importe aus Kolumbien, ab sofort, zunächst in Höhe von 25 Prozent, in der kommenden Woche 50 Prozent. Außerdem sollten kolumbianische Regierungsmitglieder, ihre Mitarbeiter und Familienangehörigen keine US-Visa mehr bekommen und an den Grenzen härtesten Kontrollen unterzogen werden.

Kolumbien ist auf Exporte in die USA angewiesen. In weniger als einer Stunde knickte Petro ein und bot sogar seine Präsidentenmaschine für die Repatriierung an. Donald Trump benutzte offenbar eine Sprache, die der linke Petro verstand.

Unter Joe Biden sah das alles anders aus: „NGOs haben unter Biden Milliarden von Steuergeldern in die illegale Einwanderung gesteckt. Es stellte sich heraus, dass gemeinnützige Organisationen nicht nur Migranten halfen – sie finanzierten die Krise! Diese Gruppen verwendeten – oft ohne Kontrolle – Milliarden von Steuergeldern für den Transport und die Unterbringung illegaler Einwanderer.“

Vorbild Trump? Ja, findet der britische Abgeordnete Rupert Lowe. „Das ist der Weg – dem müssen wir folgen. Beginnen wir mit den 133 Millionen Pfund, die als Entwicklungshilfe nach Pakistan fließen. Nutzen wir dieses Geld, um ausländische Vergewaltiger und Kriminelle aus unserem Land hinauszubringen.“

In Deutschland? Undenkbar. Gewiss gibt es irgendeine EU-Verordnung, die solches nicht zulässt, oder? Selbst im angeblich so mutigen Vorstoß von Friedrich Merz fehlt, wie der Fraktionschef der FDP, Christian Dürr, bemängelt, etwas ganz Entscheidendes: „Die Länder, die ihre Staatsbürger nicht zurücknehmen, dürfen keine Entwicklungshilfe mehr bekommen.“

Außerdem wissen wir ja: Deutschland hat Werte, aber keine (pfui!) nationalen Interessen. Wir bleiben menschlich, und mag in unseren Städten noch so viel gemessert werden. Auch die jüngste Mordtat in Aschaffenburg wird daran nichts ändern. Der Afghane war schließlich psychisch krank! Also ein Opfer!

Ich frage mich immer wieder, was unsere Regierenden antreibt. Es werden noch nicht einmal jene illegalen kriminellen Migranten abgeschoben, die abgeschoben werden dürfen. Und da mögen noch so viele psychisch gestörte Afghanen in Deutschland Unheil anrichten: Baerbock möchte, dass noch mehr, viel mehr nach Deutschland kommen. Auch fließt wieder Entwicklungshilfe nach Afghanistan.

Doch es wäre gewiss unmenschlich und mit Baerbocks Werten nicht vereinbar, die Millionenhilfe als Hebel zu benutzen, damit Afghanen wieder repatriiert werden? Christian Dürr verwies darauf, dass zum Beispiel nach Afghanistan in den letzten drei Jahren mehr als eine Milliarde Euro geflossen sei. „Wir brauchen Abkommen, die festlegen, dass kein Cent mehr fließt, wenn Länder wie Afghanistan Ausreisepflichtige nicht zurücknehmen.“

Und was ist, wenn der Asylgrund wegfällt, etwa für Syrer, seit das Assad-Regime gestürzt wurde? Ach nein, meint der Außenminister der syrischen Übergangsregierung, Assad al Schabanii, denen gehe es doch in Deutschland viel besser.

Wohl deshalb möchte Nancy Faeser sie zu einer Art Schnupperurlaub nach Syrien fahren lassen, damit sie in Ruhe schauen können, ob ihnen die alte Heimat noch gefällt. Und wenn nicht – kommen sie einfach zurück in ein Land, in dem es ihnen besser geht.

Wir lassen uns eben an Menschlichkeit nicht übertreffen.


Das neue Buch von Cora Stephan, „Über alle Gräben hinweg. Roman einer Freundschaft“ ist am 8. Februar bei Kiepenheuer & Witsch erschienen:

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Kommentare ( 57 )

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57 Comments
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AlNamrood
4 Tage her

Die Priorität ist Deutschland möglichst großen Schaden zuzufügen. Spätestens seit Merkel ist das Staatsräson. Bei einem anderen Präsidenten als Trump wäre es in Amerika nicht anders.

Orlando M.
5 Tage her

Vor ein paar Tagen ist ein junges Mädchen auf der Flucht vor einem libanesischen Vergewaltiger aus dem sechsten Stock gesprungen, aus 20 Metern Höhe (Bild). Sie hat bislang schwer verletzt überlebt. Man müsste die Sozialisten, die gegen Abschottung von massenhafter Armutseinwanderung sind, zwingen, sich Vergewaltigung und Sprung als Dauerschleife anzuschauen. Immer und immer wieder, mit dem Aufprall und dem schwer verletzten, verzweifelt um Hilfe schreienden Mädchen. Bis sie es nicht mehr ertragen können und dann kommen all die anderen Videos von grausam geschundenen, unschuldigen Seelen. Bis ganz zum Ende, ohne Erbarmen, genauso erbarmungslos wie die Sozialisten mit uns in der… Mehr

andreas donath
2 Tage her
Antworten an  Orlando M.

Mir als gestandenem alten weißen Mann kommen bei Ihrem Beitrag fast die Tränen. Dass Politdarstellern im besten Deutschland aller Zeiten keinerlei Gefühsregungen mehr eigen sind – ich meine hiermit sämtliche Altparteien inklusive der Wagenknecht-Fake-Nummer -, dass ihnen das Schicksal der „einfachen“ Menschen „da unten“ egal ist, Hautsache sie können weiterhin ihre edlen Narrative zelebrieren, ist ein großes Dilemma unserer kaputten, postfaktischen Epoche. Zumindest in der Musterrepublik der Gut- und Bessermenschen.

Last edited 2 Tage her by andreas donath
Frau U.
5 Tage her

Die Entwicklungshilfe lief schon immer die Goldküste in Genf entlang. Arafat hat 200 Millionen gebunkert in der Schweiz. Alles nichts Neues.
Es wird Zeit diesem Bessermenschentum die Maske vom Gesicht zu reissen.

Nacktflitzer
5 Tage her

Eine Bundesregierung, die den Bürgern dient, würde gezielt mit Fluchtstaaten diplomatische Beziehungen ausbauen und die 30+x Mrd. Euro Entwicklungshilfe ausschließlich hier ausgeben. Im Gegenzug müssen Passdokumente von Staatsbürgern aus diesen Herkunftsstaaten innerhalb einer Woche zugestellt und die Leute mit Schutzgarantien ohne Zeitverzug wieder aufgenommen werden. Mir kann keiner erzählen, daß Marokko, Tunesien, Syrien und auf Afghanistan nicht mitmachen würden. Wir könnten die Entwicklungshilfe dann sogar nochmal verdoppeln und es wäre ggü. heute ein Gewinngeschäft.

Epouvantail du Neckar
5 Tage her
Antworten an  Nacktflitzer

Gute Idee – wird aber mit der derzeitigen Regierung im Banne der „feministische Außenpolitik“ eine Idee bleiben.

Ralle002
5 Tage her

Die Migranten sind zwar illegal, nicht jedoch die völlig unglaublichen Geldflüsse an die Politik. Etwa Alice Weidel hat jüngst von einem Aufsichtsrat einer Thüringer Firma eine Million EUR gespendet bekommen. An seiner angegebenen Adresse kennt Horst Jan Winter jedoch niemand.

Dr. Bomke
5 Tage her
Antworten an  Ralle002

Das ist schlicht falsch. Nicht Politiker erhalten Spenden, sondern die Parteien als juristische Personen. Sie werfen ja alles durcheinander. Bei der Bundestagsverwaltung können Sie sich über große Spenden an alle Parteien informieren. Dort führt uneinholbar die Union, danach SPD und FDP. Die AfD liegt dahinter.

Nibelung
5 Tage her

Mir hat mal bei einem Bewerbungsgespräch in einer deutschen Großstadt in jungen Jahren ein allseits bekannter Personalberater während des Eignungsgespräches mitgeteilt, daß nicht nur ein gewisses Grundwissen für die ausgeschriebene Position erforderlich ist, sondern auch die innere Einstellung zur gestellten Aufgabe mit allen Fähigkeiten, die damit verbunden sind ebenso wichtig ist, denn ein Generalist, den man in Führungspositionen erwarten muß setzt sich aus mehreren Komponenten zusammen und darin unterscheidet sich das Rennpferd vom braven Ackergaul. Das hat sich dann gleich bei der ersten Position bestätigt, wo die erfolgreiche Arbeit in einem maroden Betrieb mit gewaltigem Innovationsstau und sinkenden Betriebsergebnissen der… Mehr

Stefan Z
5 Tage her

Dafür hat ihn die Mehrheit der Amerikaner auch gewählt? Auch in Deutschland gibt es eine theoretische aber leider keine praktische Mehrheit für eine solche Politik. Zwar ist Donald ja auch der Falsche aber er hat trotzdem den Auftrag bekommen, dass Richtige zu tun. In Deutschland macht.man lieber das Falsche weiter damit die Falschen bloß nicht das Richtige tun können. Das können sich „echte“ Demokraten einfach nicht leisten. Warum auch, ob richtig oder falsch, es hat doch keine Konsequenzen.

MalNachgefragt
5 Tage her

Der Vergleich mit Trump, besser gesagt den USA, hinkt. In Deutschland gibt es keine Executive Orders. In der EU auch nicht. Und auch gibt es hierzulande kein „The Winner Takes It All“-Wahlsystem, was letztlich ein Zweiparteiensystem einhebelt.

Spyderco
5 Tage her
Antworten an  MalNachgefragt

,,In Deutschland gibt es keine Executive Orders“

Diese sind nicht notwendig,man müsste nur geltendes Recht,Art.16aGG, §18Abs.2 Asylgesetz etc.,einhalten!

Last edited 5 Tage her by Spyderco
Logiker
5 Tage her

Sanktionen sind ein gefährliches Instrument.

Wie es aussieht, wirken die Chip-Sanktionen der Amis gegen China (u.a. DeepSeek) wie die Sanktionen gegen Russland für Deutschland (Energie- und Rohstoffpreise) – nämlich als Bumerang.

Die Arroganz der Unterschätzung des „Gegners“ und der Überschätzung der eigenen Leistungsfähigkeit.

Windows hätte in einem nichtmonopolisierten Markt seit mind. 20 Jahren NULL Chancen.

Last edited 5 Tage her by Logiker
MalerKoeln2
5 Tage her
Antworten an  Logiker

Schlaue Leute benutzen schon seit Jahrzehnten Linux. Andere MacOS.

FreeBSD und OpenBSD gibt es auch noch.

Wer Hilfe dabei braucht: örtliche Linux User Group aufsuchen. Dort kann man auch Berater für die eigene Firma anheurn, um Unix-artige Rechner kommerziell zu nutzen.

Guzzi_Cali_2
5 Tage her
Antworten an  MalerKoeln2

Genau so mache ich das – danke fürs Kompliment. Raspberry + Unix Betriebssystem + Standardbrowser + LibreOffice – tut was es soll, ohne Windows. MacOS habe ich auch, aber da geht ohne Registrierung (Apple-ID) etc. gar nichts, man ist gezwungen, Software zu mieten. Früher war Apple SPITZE, ich habe meine Macs geliebt. Die Liebe ist erkaltet.

K.Behrens
5 Tage her
Antworten an  Logiker

Schlaue Leute verlassen das Haus schon mal ohne aktuelles „smartphone“, ein „Mac“ als „Fernsehgerät“, aber doch spätestens seit 2010? Dazu ein Notebook für unterwegs plus Ur-alt-Handy für Notrufe. Meine Güte, wie rückständig ist die deutsche Bevölkerung, die ihren Einkauf nicht nur selbst scannt, sondern auch noch mit „smartphone“ Daten über ihren jeweiligen Konsum liefert.

Dieter Rose
5 Tage her

Für weniger Einwnderung würde ich sogar auf den Kaffee verzichten!