Gleichheit statt Gleichberechtigung? Warum es eng wird für Frauenquote und Frauensport

Wenn Männer per Erklärung Frauen sein dürfen, macht eine Frauenquote keinen Sinn mehr. Jetzt könnte man also Merkmale wie Geschlecht, Hautfarbe. Migrationshintergrund endlich weglassen und auf die Suche nach den Besten gehen. Wäre das schön.

IMAGO / MAXPPP

„Tessa“ Ganserer, M(in)dB, war ganz besonders schnell. Ganserer hat sich bereits zum frühestmöglichen Termin für die Änderung von Geschlechtseintrags und Vornamen angemeldet, morgens um 8.00 Uhr am Standesamt im niederbayerischen Zwiesel, wo sie als Bub geboren wurde. Denn: „Zur Menschenwürde und zum Recht auf freie Entfaltung der Persönlichkeit gehört auch das Recht auf geschlechtliche Selbstbestimmung“, sagt die Bundesregierung. „Sei du selbst!“.

So einfach ist das. „Tessa“ ist zwar eine Person, die über einen Penis verfügt, der aber, so Ganserer, kein per se männliches Geschlechtsteil sei. Ganserer kämpft seit Jahren dafür, dass Menschen ihr Geschlecht selbst bestimmen können, auch ohne Operation. Also schonend. Ist doch prima, oder?

Das Selbstbestimmungsrecht erlaubt nun auch allen anderen Penisträgern, sich zur Frau zu erklären, ohne sich unters Messer zu legen. Damit ist im Grunde die Frauenquote, um die man sich allüberall so eifrig bemüht, doch obsolet geworden. Eine verdiente Rache von Männern?

Der Wegfall der Quote ist nicht bedauerlich, im Gegenteil, das ist ausdrücklich zu begrüßen. Die Quote verstieß schon immer gegen das Prinzip der Repräsentation und entsprach eher ständischem Denken, nämlich dass Frauen nur von Frauen vertreten werden können. Wir studieren ja täglich an der derzeitigen Regierung, dass Frau sein allein nicht reicht – Verstand und Können wären auch was Schönes.

Wenn aber Männer per Erklärung Frauen sein dürfen, macht eine Frauenquote keinen Sinn mehr. Jetzt könnte man also Merkmale wie Geschlecht, Hautfarbe. Migrationshintergrund endlich weglassen und auf die Suche nach den Besten gehen. (Was allerdings die deutsche Parteiendemokratie verhindern wird, dort konformt man sich hoch.) Wäre das schön!

Schlagender sind die jüngsten Beispiele aus dem Frauensport, etwa beim Boxen. Wir durften bei Olympia 2024 in Paris dabei zusehen, wie „Frauen“ mit auffällig männlicher Ausstattung physisch weniger begünstigte Frauen nach Strich und Faden verdroschen. Doch der Augenschein galt nichts. Wenn Goldmedaillengewinner Khelif behauptet, dass ersie eine Frau sei, dann muss das auch geglaubt werden. Ein Gen-Test, demzufolge Khelif nicht nur ein X-, sondern auch ein Y-Chromosom habe, sei, wird behauptet, „eine Erfindung des russisch unterwanderten, korrupten Boxverbandes.“ Doch Vince Ebert schließt scharf: „Nehmen wir also an, es existiert tatsächlich kein Gen-Test. Wie kann man aber dann sicher sein, dass Khelif zwei X-Chromosomen hat?“ Eben. Kann man nicht. Man muss es halt glauben.
Oder eben nicht: Khelif stammt, so wird gesagt, aus einem kleinen algerischen Dorf. In Algerien geht es, was Frauenrechte betrifft, überaus sittenstreng zu. Es ist daher äußerst unwahrscheinlich, dass sich eine algerische Frau halbnackt auf den Schultern eines Mannes sitzend zeigt. Was also blüht Khelif, wenn das entsprechende Bild in der Heimat die Runde macht? Öffentliche Züchtigung?
Wenn es noch eines Beweises bedurfte, dann ist es dieses Foto. Ganz offenbar ging es darum, den völlig dekadenten Westen – vorzuführen. Operation mit Bravour gelungen.

Die Lehre bleibt: Männer, die gegen Männer nicht konkurrenzfähig sind, deklarieren sich als Frauen. Das ist doch mal Gleichstellung im Wortsinn.

Es ist und bleibt ein Rätsel, warum sich die deutsche Regierung von einer kleinen Gruppe aggressiver „Aktivisten“ in diese Falle hat locken lassen. Seit wann diktieren Minderheiten, was als wahr gelten soll? Wahrheit ist doch nur ein Konstrukt, genauso wie das biologische Geschlecht. Und Fakten sind fies. Gell?

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Kommentare ( 14 )

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bfwied
3 Monate her

Die Regierung hat sich nicht von wenigen „Aktivisten“ in die Falle locken lassen, sie repräsentieren diese, sie sind ein Teil von ihnen.
Wie wäre es, wenn alle Männer sich für ein Jahr zu Frauen deklarieren würden? Den Treppenwitz der Regierungshandlungen kann man doch nur mit Witz kontern. Also, erklären wir Männer uns doch alle zu Frauen. Geht doch, warum nicht?!

verblichene Rose
3 Monate her

„Sei du selbst“!
Habe ich schon einige mal ausprobiert.
Ausser Strafzettel und das Pöbeln der Nachbarn habe ich keine weiteren Erfahrungen gemacht 😉
Das gilt ergo nur für Personen, die den behördlichen Mangelbetrieb nur noch weiter stören.
Oder für Menschen, die sich als „Stossmich-Ziehdich“ verstehen.

Last edited 3 Monate her by verblichene Rose
Deutscher
3 Monate her

Erstaunlich fand ich, dass im Fall Khelifs auch mit der angeblichen Gebuetsurkunde argumentiert wurde, wo doch sonst das „zugewiesene Geschlecht“ eben nicht als Kriterium gilt.

elly
3 Monate her

so schnell wird es keine Suche nach den Besten geben, schon gar nicht in der Politik. Hier greift der Excellenz Effekt : zweitklassige Manager suchen sich nur drittklassige Mitarbeiter. Inzwischen haben wir in der Politik, aber auch in der Wirtschaft die drittklassigen Mitarbeiter in Führungspositionen.
Den Quotenfrauen gönne ich von ganzem Herzen die Konkurrenz, die jetzt neu auf sie zukommt.

Laurenz
3 Monate her

Wie Broder auch, parke ich schon seit Jahren auf Frauen- & Elternparkplätzen. Oder will mich jemand diskriminieren, weil ich keine Kinder habe, aber gerne welche hätte?

Sagen was ist
3 Monate her
Antworten an  Laurenz

Immer wieder erheiternd die empörten Reaktionen von
Frauen, wenn Männer beim Parken das „ANTI“
Diskriminierung Gesetz zitieren!

Last edited 3 Monate her by Sagen was ist
Johann Thiel
3 Monate her

Dachte ebenfalls, als ich das Bild sah, als ob diese Truppe soetwas mit einer Frau machen würden. Nie und nimmer. Eine nicht enden wollende Farce. Andererseits, welcher Kulturkreis hätte olympisches Gold im Frauen verprügeln denn eher verdient.

Ho.mann
3 Monate her

Eine neue Form der Unterdrückung von Frauen im Sport  macht sich breit. Sie werden künftig vor den Augen der Weltöffentlichkeit bei Sportveranstaltungen erniedrigt, demoralisiert und verprügelt. Testosteron gestärkte Frauen-Prügler bekommen dank haltungsmedialer Unterstützung auch noch den Zuspruch, den sie für ihre frauenfeindliche Prügelorgie brauchen, um  dann triumphierend  ihr schmutziges Edelmetall  erhalten zu können.  Was für eine kranke Welt.

the ministry of silly walks
3 Monate her

Frauenvermöbeln jetzt nicht nur auf der Straße oder zu Hause – nun auch olympische Disziplin und salonfähig incl. Millionenpublikum, Goldmedaille und Nationalhymne. Die Rache des Patriarchats – ermöglicht durch die queerwoke Ideologie. Der Feminismus – also der für Frauen – wird Jahrzehnte brauchen um sich davon zu erholen, wenn überhaupt…

Last edited 3 Monate her by the ministry of silly walks
Andreas F
3 Monate her

Nur so als Überlegung. In den Bundestag ist laut Wahlliete ein Markus Ganserer eingezogen. Wenn der Markus jetzt nicht mehr im Bundestag ist, dann dürfte ja eigentlich der nächste Platz auf der Liste nachziehen, oder?

Rob Roy
3 Monate her
Antworten an  Andreas F

Ein weiteres Beispiel, warum die Listenmandate ersatzlos gestrichen gehören. Es gibt so viele Politiker, die es nie als Direktkandidaten in ein Parlament schaffen würden. Und es auch niemals sollten.

Marco Mahlmann
3 Monate her

Ich schlage vor, daß sich die deutsche Fußballnationalmannschaft der Herren geschlossen zu Frauen erklärt und bei der nächsten Frauen-WM antritt. Dann dürfte ein Ausscheiden in der Vorrunde vermeidbar sein.

Johann Thiel
3 Monate her
Antworten an  Marco Mahlmann

Unbedingt, und alle mit einer Frisur wie Paul Breitner in seinen besten Zeiten.

Laurenz
3 Monate her
Antworten an  Marco Mahlmann

Nee, als Frauenfußballfan & Macho muß ich Ihnen widersprechen. Ich schaue Frauenfußball, weil er genauso spannend ist & Männer scheiße aussehen. Ich habe aber natürlich überhaupt nichts dagegen, wenn unsere schwulen Mitbürger lieber Männerfußball schauen.