Welchen Interessen des Landes dienen Politikerinnen, deren Qualifikation aus ihrem Geschlecht zu bestehen scheint? Schlimm genug, dass auch die meisten Männer im Bundestag keinen normalen Beruf mehr vorweisen können, also darauf angewiesen sind, an ihren Posten zu kleben.
Die CDU hechelt dem Zeitgeist hinterher, statt sich der Realität zu widmen. Und in der ist alles wichtiger als die Frage, wie viele Frauen in der CDU Posten besetzen. Doch ausgerechnet zwei Postenbesetzerinnen, Anja Karliczek, CDU, Bildungsministerin, und Julia Klöckner, CDU, Landwirtschaft, fordern, die CDU müsse „verbindlich wenigstens 40 % der Posten mit Frauen besetzen“ (Karliczek). Frau Klöckner seufzt: „Natürlich sind Quoten Krücken und Brücken – die wir aber brauchen auf dem Weg zur Normalität.“ Aha. Und welche Normalität ist gemeint?
CDU-Posten für Frauen sind gewiss etwas, was die wenigsten Menschen beschäftigt – und am wenigsten womöglich jene, die einst CDU wählten, weil sie ihre stinknormalen Lebensentwürfe bei Konservativen am ehesten aufgehoben fühlten.
Normal ist im Übrigen, dass Menschen sich selbst entscheiden, ob sie mit ins Raumschiff Bundestag steigen wollen, um hernach über allen Widrigkeiten des Alltags der Mehrheit zu schweben, schwerelos, egal, welches Geschlecht (welche Hautfarbe, welche sexuellen Vorlieben) sie haben. Und wenn nun viele Frauen vernünftig genug sind, sich dieser Blase zu entziehen, und ihre Macht lieber anders ausüben – etwa, Vorsicht, Zynismus! – bei der Mannes- und Kindererziehung?
Wahrscheinlich ungewollt hat Karin Prien, die Bildungsministerin von Schleswig-Holstein, ebenfalls Befürworterin einer Frauenquote, ausgesprochen, woran es liegen könnte: „Auch ich kenne keine Frau, die sich jetzt für den Parteivorsitz bewerben will.“ Wenn das so ist, dass keine will: Muss man sie dann zwingen?
Der Feminismus, den unterstützen zu müssen viele Politikerinnen mittlerweile glauben, besaß diese Schwachstelle von Anfang an: Was viele Frauen wollen, hat diese Überfrauen nie interessiert. Im Gegenteil: Von sich selbst allzu überzeugte Feministinnen glaubten immer schon, besser zu wissen, was Frauen wollen sollen. Was schert uns die Wirklichkeit? Der neue Mensch muss her, vor allem die neue Frau.
Man darf vermuten, dass manch konservativer CDU-Politiker weit besser weiß, was (viele) Frauen wollen – ganz einfach, weil er seiner eigenen Frau regelmäßig zuhört. Das unterscheidet ihn von den Berufsfeministinnen, die glauben, ihr Lebensentwurf sei der einzig wahre und richtige.
Die Abwertung anderer Lebensvorstellungen war übrigens in den Anfangszeiten der Grünen besonders ausgeprägt. „Mütter“ kamen da nicht vor, und wenn, dann wurden sie eher bekämpft als unterstützt. Das „Müttermanifest“ einiger grüner Frauen von 1987 forderte ein neues Emanzipationsbild ein: „Es ist an der Zeit für eine neue Frauenbewegung, eine Bewegung, die die Wirklichkeit, die Wünsche und Hoffnungen von Müttern mit Kindern ebenso konsequent und nachdrücklich vertritt wie die Interessen kinderloser Frauen.“ Selbstverständlich? Um Himmelswillen! Das wurde gerade von den Feministinnen in der Partei harsch abgebügelt, da sie hier ein Frauenbild mutmaßten, das zu bekämpfen sei. Das Müttermanifest enthielt offenbar zu viel Wirklichkeitssinn.
Auch auf dem Höhepunkt von Coronalockdowns ertönte wieder die Warnung vor dem „reaktionären“ Frauenbild. Die Sozialwissenschaftlerin Jutta Allmendinger fürchtete sich vor einer „entsetzlichen Retraditionalisierung“, die sie darin sah, dass Frauen sich in der Krise wieder mehr um ihre Kinder kümmerten (und auf Facebook auffällig häufig Rezepte tauschten).
Kurz: Welchen Fraueninteressen dient es, dass nun auch in der CDU nach Quotenfrauen gerufen wird? Und welchen Interessen des Landes dienen Politikerinnen, deren Qualifikation aus ihrem Geschlecht zu bestehen scheint? Schlimm genug, dass auch die meisten Männer im Bundestag keinen normalen Beruf mehr vorweisen können, also darauf angewiesen sind, an ihren Posten zu kleben.
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Das wird die Union lediglich weiter absinken lassen. Mir persönlich ist es vollkommen egal, wer oder was als Politiker aufgestellt wird. Ob Mann oder Frau, ob Weiß oder Schwarz, ob Deutsch oder mit Migrationshintergrund, ob Hetero oder Schwul. Die Hauptsache ist, das er oder sie pragmatische Politik für das Land macht. Aber aktuell ist es so, das jeder sein eigenes Süppchen für seine kleine Minderheit kocht. Ob Quotenfrauen, ob Quotenmigranten oder ob Quotenschwule… es werden weder Politik für Land und Leute gemacht, noch die Zukunft gestaltet. Und dann wundert man sich, das die Union so dermaßen verloren hat? Wobei, die… Mehr
„Die Sozialwissenschaftlerin Jutta Allmendinger fürchtete sich vor einer „entsetzlichen Retraditionalisierung“, die sie darin sah, dass Frauen sich in der Krise wieder mehr um ihre Kinder kümmerten“. – Nun, vielleicht macht es manchen Frauen einfach Freude, sich selbst um den Nachwuchs zu kümmern anstatt diese Aufgabe „outzusourcen“. Ich kenne einige, bei denen es so ist, sie sind keineswegs rückwärtsgewandt, sondern sie haben keine Lust auf die ständige Doppelbelastung, das andauernde Schielen auf die Uhr, die Angst, dass ein Kind mal wieder krank wird und Oma keine Zeit hat. Eine Sozialwissenschaftlerin sollte sich auch mal fragen, warum es in den 50er bis… Mehr
„Man darf vermuten, dass manch konservativer CDU-Politiker weit besser weiß, was (viele) Frauen wollen – ganz einfach, weil er seiner eigenen Frau regelmäßig zuhört. Das unterscheidet ihn von den Berufsfeministinnen, die glauben, ihr Lebensentwurf sei der einzig wahre und richtige.“ Diese Aussage adelt Sie geradezu, liebe Frau Stephan. Ich hatte schon immer den Verdacht, dass diese Frauen ihren eigenen Frust loswerden wollen, ihre eigene Situation auf die Allgemeinheit projizieren.
Was ist denn neu an den Frauen, was man nicht schon hinreichend kennt. Gerade hat doch eine ihre Entlassungsurkunde entgegen genommen und zurückblickend kann man nicht erkennen, daß sich was zum Besseren entwickelt hat, im Gegenteil, das ist der drittgrößte Schrotthaufen, nach einem Verrückten vor achtzig Jahren und dem nachfolgenden besten Sozialismus in der DDR, den es je gab in unserer jüngsten Geschichte. Deshalb darf auch bezweifelt werden, daß der Einsatz von Frauen grundsätzlich die Welt zum positiven hin verändert, denn zwischen Wunsch und Wirklichkeit stecken viele Imponderabilien und nicht das Geschlecht ist ausschlaggebend, sondern die Fähigkeit und da gab… Mehr
Da Qualifikation Voraussetzung für eine Stelle ist, oder es sein sollte, wäre die Konsequenz, nur noch so viele Studenten im MINT aufzunehmen, dass die Frauenquote bei 40% liegt.
Auch sollte man die Stadtreinigung und Straßenbau reformieren und 40% der Stellen mit Frauen besetzen.
Auch im Bereich der Sprechstundenhilfen sollten 40% der Ausbildungsplätze an junge Männer vergeben werden. Mit der Folge, dass die Anzahl der Ausbildungsplätze insgesamt fallen wird.
Diese unsäglichen Reden kann man sich nicht mehr anhören. Es wäre sehr zu wünschen, ein Konzept zu hören, wie man dieses im Bereich der Stadreinigung und Gartenbau umsetzen möchte.
Wenn besagter Ausspruch von Karin Prien so stimmt nämlich „„Auch ich kenne keine Frau, die sich jetzt für den Parteivorsitz bewerben will.“ dann ist sie noch
einfältiger, als ich sie hier in Schleswig-Holstein Lebender, erdulden mußte. Besser, solche Frauen sollten sich andere Jobs suchen, als zu versuchen Karriere in der Politik zu machen, oder ist das etwas die einzige Chance die sie dank Quote überhaupt haben?
Konsrvativ und Frauenquote widerspricht sich!
Passt aber dazu, dass die Union der Ansicht ist, sie sei politisch in der Mitte und nicht nur die AfD sondern auch die FDP sei rechts von ihr angesiedelt.
Die Union wird den Weg der SPD gehen …
Wer aus der früheren DDR stammt, dem müsste dieses CDU- Lied in den Ohren klingen. Denn auch die SED war bestrebt den „neuen sozialistischen Menschen“ zu formen…
Wer war denn für die CDU 16 Jahre Kanzler – ein Mann? Und standen nicht mehr als 20 Jahre zwei Frauen an der Spitze der CDU? Der Frauenanteil unter den Parteimitgliedern liegt bei der CDU bei 26,5%. Diese wollen aber mindestens 40% der Posten? Haben Frauen wirklich keine Ahnung von Mathematik? Aber ok, hievt noch mehr Merkels, Kramp-Karrenbauers, von der Leyens und wie sie alle heißen auf wichtige Posten, das beschleunigt sowohl den Untergang der CDU wie den Deutschlands. Ich freu mich drauf. https://de.statista.com/statistik/daten/studie/192247/umfrage/frauenanteil-in-den-politischen-parteien/
Es dürfte garkeine Berufspolitiker geben. Diese Kaste ist von der Lebenswirklichkeit der Ottonormalos so weit weg wie sich das geneigte Wähler wahrscheinlich kaum vorstellen mag. Amtszeitbegrenzung für Parlamentarier, egal ob Regierungsmitglied oder Hinterbänkler vom Hinterbänkler: 2 Legislaturperioden. Danach ist automatisch Ende mit Politik und geht wieder zurück ins vorherige Leben als was auch immer. Und wer eben nichts kann…der darf erst garnicht zur Wahl gestellt werden. Wahlvorraussetzung müsste es sein einen ordentlichen Schulabschluss zu haben UND eine Berufsausbildung abgechlossen zu haben, wobei das synonym zu einem Hochschulstudium ist. Dazu kommen mind. 5 Jahre relevante Berufserfahrung. Dazu zählt ausdrücklich keine Tätigkeit… Mehr
Volle Zustimmung. Leider kann ich Ihnen nur ein Like geben. Eine Verhinderung von Berufspolitikern würde auch die Verflechtung von Politik und Wirtschaft, also Lobbyismus vielleicht nicht ganz verhindern, aber erheblich begrenzen.
Bezüglich Quote: wenn, dann richtig und überall. Nichtnur als Berufsparlamentariererin, im oberen Management und bei Lehrstühlen an Universitäten, also überall dort, wo man in gewisser Weise glänzen kann und Geld und auch Ruhm bekommt. Wenn, dann gilt das genauso beim Tiefbau, der Müllabfuhr oder beim Abdecker. Alles unangenehmer, ohne besondere Geltung in der Öffentlichkeit und natürlich auch mit weitaus weniger Geld und richtiger Arbeit verbunden, nicht mit Quatschen, weil man sonst eigentlich garnichts kann. Das möchten diejenigen Damen, die das energisch vertreten allerdings sicher nicht. So schnell wie man irgendwelche Argumente für die Quote in besagten Feldern mit Renomee ins… Mehr