Das Kabinett der Illusion und Lebenslüge

Das Kabinett des Olaf Scholz decouvriert so manche Illusion und Lebenslüge. Nun ist Anne Spiegel zurückgetreten, der erste Dominostein, der noch ganz andere ins Kippen bringen könnte. Schon längst ist die Verteidigungsministerin angezählt. Und wie sieht es mit den anderen "Minister:innen" aus?

IMAGO/Frank Ossenbrink

Auf eines konnte man sich bei Angela Merkel verlassen: wem sie im Krisenfall ihr Vertrauen aussprach, der blieb nicht mehr lange im Amt. Und: sie berief gern Frauen, die ihr unterlegen und/oder von ihr abhängig waren, damit sammelte man Feminismuspunkte und hielt, vor allem, begehrliche Männer fern von den Fleischtöpfen der Macht.

Bei Kanzler Olaf Scholz konnte man sich indes nicht sicher sein, ob seine tiefe Betroffenheit („bewegt und beeindruckt“) über die sogenannte „Entschuldigung“, mit der Bundesfamilienministerin Anne Spiegel ihre Erklärung zu ihrem mehrfachen Amtsversagen als damaliger Umweltministerin von Rheinland-Pfalz „abgebunden“ hat, nicht womöglich ganz ernst gemeint war. Der Kanzler wirkt irgendwie nicht gerade wie ein stolz krähender Hahn in der Runde seiner Schar – und welche Männer genau würde er mit seiner Riege von Dünnbrettbohrerinnen eigentlich von der Macht abhalten wollen? Mir jedenfalls will da niemand einfallen.

Nun ist Anne Spiegel zurückgetreten, der erste Dominostein, der noch ganz andere ins Kippen bringen könnte.

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Mitleid mit einer so offenkundig Überforderten erübrigt sich. Ja, sie hat sich übernommen, ganz gewiss. Zwei Landministerien führen und eine Spitzenkandidatur für die Grünen wahrnehmen wollen, ist schon ganz schön happig. Und dann noch Bundesministerin sein mit vier kleinen Kindern und einem kranken Mann zuhause? Das kann nicht gutgehen, selbst wenn Geld genug da ist für einschlägige Hilfskräfte. Das kann sich eigentlich jeder denken, der noch die Wirklichkeit wahrnimmt anstelle der Legende von der beständig multitaskenden Überfrau, an der insbesondere Grüninnen und Sozialdemokratinnen gerne stricken, bei denen so etwas Reaktionäres wie eine Frau, die auch für ihre Kinder da ist – und womöglich gar für den kranken Mann – Schreikrämpfe auslöst.

Das Kabinett des Olaf Scholz decouvriert so manche Illusion und Lebenslüge. Schon längst ist die Verteidigungsministerin angezählt. Offenbar ist es doch nicht ganz egal, ob man was von der Sache und vor allem von den Menschen versteht, über die man die Befehlsgewalt hat. Dienstgrade kann sich Frau Lambrecht nicht merken, ihre Entourage an „Vertrauenspersonen“ unterzubringen war ihr hingegen eine leichte Übung. Viele Soldaten insbesondere der höheren Ränge haben ausgesprochen gute Manieren und erwiesen einst selbst von der Leyen Respekt, neben Andrea Nahles der Fachfrau für schwangere Panzerfahrerinnen und rechte Pinups in Soldatenspinden. Doch nun scheint bei der Truppe manch einem der Kragen zu platzen: Wenn ein Krieg gleich um die Ecke stattfindet ist männliche Tugend eher gefragt als „Hauptsache eine Frau“. Und hat sie tatsächlich gelogen, als sie der Ukraine militärische Unterstützung versprach, von der niemand etwas weiß? Wenn sie damit Deutschland aus dem Krieg heraushalten wollte, hätte das zumindestens eine gewisse Logik.

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Die nächste Frau auf Abruf: Steffi Lemke. Steffi wer? Eben! Genau die. Als Bundesministerin zuständig für Umwelt, Naturschutz, nukleare Sicherheit und Verbraucherschutz. Umwelt und Naturschutz ist im Grunde längst erledigt, sollte sich der deutsche Sonderweg in Sachen Energie mit verschärftem Ausbau von Windenergie fortsetzen. Das bekommt weder der Um- noch der Tierwelt. Doch wenigstens nukleare Sicherheit sitzt bei Lemke bombenfest, denn jede Verlängerung der Nutzung von Kernkraft lehnt sie ebenso ab wie, selbstredend, den Bau neuer, risikoarmer Reaktoren. Da freut sich Putin, von dem man auf diese Weise abhängig bleibt, zumal Katar so bald nicht liefern wird und die USA so bald nicht liefern kann.
Bei Lemke hilft auch ein durch unsanften Aufprall in der Realität nüchtern gewordener Robert Habeck nicht.

Ein Gutes aber hat das alles: Dieses Kabinett erledigt den Feminismus 3.0.

Besonders anschaulich amüsant würden diese Verrenkungen, sollte am 24. April in Frankeich bei der Präsidentenstichwahl Marine Le Pen gegen Emmanuel Macron gewinnen. Huch! Eine Frau! Ist doch sonst immer so prima – jedenfalls dann, wenn sie die richtige Gesinnung mitbringt.

Olaf Scholz
Den Sieg würde sie allerdings einem Mann verdanken, Eric Zemmour, der weit radikaler als sie ausspricht, was in Frankreich viele denken, die die Nase voll haben von der EU – und nicht nur nebenbei von einer weiteren Einwanderung aus dem islamischen Dunstkreis. Ganz so, wie viele in Deutschland, denen Innenministerin Nancy Faeser, die wir bislang noch nicht erwähnt haben, just davon noch mehr zumuten will. Frau Faeser hat übrigens mal eben so nebenbei einen rechtsstaatlichen Grundsatz geknickt – nämlich, die Unschuldsvermutung. Bei ihr muss nicht der Staat nachweisen, dass Beamte der Gesinnung wegen untragbar sind, sondern umgekehrt: sie müssen ihre Unschuld beweisen. Auf die Intrigen unter Kollegen darf man gespannt sein.

Alles nicht wichtig. Hauptsache, das Volk erweist sich als respektvoll gegenüber den Ansprüchen anders Kulturalisierter. Während Köln den Dom aus seinem Wahrzeichen entfernt hat, erweist ausgerechnet in der Sportwelt manch einer dem Islam seine untertänigste Reverenz. Statt auf Fußballspieler zu verzichten, solange sie während des Ramadams fasten müssen oder wollen, kommt man ihnen entgegen – mit einer Unterbrechung des Spiels: „Am Sonntag unterbrach Schiedsrichter Dankert das Spiel von RB Leipzig gegen die TSG Hoffenheim, damit der Leipziger Spieler Mohamed Simakan eine kurze Trinkpause einlegen konnte. Beim Nachholspiel zwischen Mainz 05 und Augsburg am vergangenen Mittwoch hatte auch Schiedsrichter Jöllenbeck dem Mainzer Kapitän Niakhaté eine Pause zur Nahrungsaufnahme gewährt.“

Ich bin mir ziemlich sicher, dass das nicht nur Fussballbegeisterten wenig gefällt. Wie schrieb jüngst ein Kollege: Nicht nur Nazis würden Marine Le Pen wählen.


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Kommentare ( 88 )

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Mickey
2 Jahre her

Ich finde es sehr seltsam, dass man sich, auch in alternativen Medien, mit dem Rücktritt von Frau Spiegel zufrieden gibt.
Hallo, die Frau ist am Tod von 134 Menschen, in führender Verantwortung, mitbeteiligt! Wenn einem Betriebsleiter, oder Werkstattmeister, so ein drastischer Fehler unterläuft, dann wird der seines Lebens nie wieder froh, weil ihn die Staatsanwaltschaft nicht mehr vom Haken lässt.
So, und eine Exministerin geht einfach, sagt tschüss und das wahr’s?
DAS KANN NICHT SEIN!

bfwied
2 Jahre her
Antworten an  Mickey

In einem Rechtsstaat wäre das völlig normal, aber, Sie wissen ja, Merkel hat den Rechtsstaat abgeschafft, und bei all ihren widerwärtigen unrechtmäßigen Handlungen, wie z. B. die Rückgängigmachung der Thüringer Wahl, brachte keiner den Mund auf, kein linksgrüner Journalist, keine Bürger auf Demos dagegen. Die Zeiten des investigativen Journalismus, der Strauß und Nixon zu Fall brachte, ist vorbei, Geschichte.
Der FAschismus erscheint wieder, aber er wird sich Antifaschismus nennen. So weit sind wir!

Index
2 Jahre her
Antworten an  bfwied

Kann dem nur beipflichten.

Merkel war die (übelste, aber doch mediengehypte!) Oberlehrerin, die den grünen Zweit- und Drittklässlern das Klassenzimmer zu erklären wusste — denen aber nicht auch nur einen Funken Verstand, und nicht einen Funken Anstand beigebracht hat.

Heute klebt sich die „letzte Generation“ auf den Asphalt. Jaha! Mit dem Festkleben hat’s die Merkel doch auch bis „ganz nach oben“ geschafft! … 🙂

LadyGrilka55
2 Jahre her

Das ist es in der Tat. Aber woher sollen die kompetenten Politiker kommen? Die Altparteien haben allesamt darin versagt, sich fähigen Nachwuchs aufzuziehen. Die Laufbahn „Kreißsaal – Hörsaal – Plenarsaal“ qualifiziert nun einmal nicht für vernünftige, ideologiefreie Politik mit Realitätssinn und Weitblick. Was wir brauchen, um in Deutschland noch zu retten, was zu retten ist, das wäre eine Regierungsmannschaft aus parteilosen Fachleuten, die sich nicht mit Parteiklüngel und Pöstchenschacherei befassen (und dabei auch noch maßlos sind und jede Selbstkritik fehlen lassen), sondern professionell ihren Job machen – FÜR Deutschland und die Deutschen. Solchen Leuten würde ich, wenn sie es schaffen… Mehr

Last edited 2 Jahre her by LadyGrilka55
Gerro Medicus
2 Jahre her

Zu Marine LePen, der ich von Herzen Erfolg wünsche:
YouTube (https://www.youtube.com/watch?v=OsGOp8NTyDk)
Marine Le Pen arrive à Mayotte, première étape de sa tournée en Outre-mer | AFP Images
Vielleicht hat dann eines Tages auch Alice Weidel hier eine Chance?

Grumpler
2 Jahre her

Es setzt eine Klatsche nach der anderen für unsere Politdarsteller — Tendenz steigend — aber die große, durchdringende Einsicht steht immer noch aus. Übrigens auch bei einigen Medienanstalten. JETZT ist der richtige Zeitpunkt, eine Alternative zu den Etablierten (und der Alternative) aufzubauen — wenigstens damit die Vorgenannten allesamt Beine gemacht bekommen.

H. Heinz
2 Jahre her

Nun, gestern hat sich als nächste Ministerin auch noch Frau Geiwitz bei Lanz als ahnungslos erwiesen. Wußte sie doch nicht, dass der Bundeskanzler sehr wohl das Recht hat im Bundestag zu sprechen, als es wie bei Lanz erörtert, um die Möglichkeit einer Antwort an Selensky ging. Eine Journalistin mußte sie schließlich noch während der Sendung darauf hinweisen. Ich fasse mal zusammen wieviel dieser peinlichen Ministerfiguren es mittlerweile gibt: Lauterbach, Faeser, Lambrecht, Geiwitz, Baerbock, Lempke und die nach langem hin und her zurückgetretene Spiegel. Nimmt man Scholz noch hinzu, den die Amnäsie ja schon seit langem überkommen hat, bleibt eigentlich nur… Mehr

friedrich - wilhelm
2 Jahre her

…..in deutschland wird kriegshysterie geschürt und sanktionen verhängt, die nach merz nuklear sein sollen. doch die gewinner werden nicht die europäer sein, sondern usa und china! und es wird schwer sein, die ukraine, nach den waffenlieferungen aus dem westen, wieder zu entwaffnen!

Grumpler
2 Jahre her
Antworten an  friedrich - wilhelm

Es gibt eine Folge der „Simpsons“, in der Homer einen Hummer kauft und zu den Goldfischen im Süßwasseraquarium setzt. Der Hummer braucht aber Salzwasser, weshalb Homer Salz ins Aquarium kippt. Das bekommt den Goldfischen nicht so gut, weshalb sie anfangen, mit dem Bauch voran noch oben zu treiben. Homer kippt dann für die Goldfische Süßwasser nach, worauf dann der Hummer nach oben treibt. Homer reguliert dann mit weiterer abwechselnder Zugabe von jeweils Salz und Süßwasser solange nach, bis der Hummer und die Goldfische in etwa gleich in der Mitte aufkommen.
https://www.youtube.com/watch?v=VunWdHCjbI8

Vielleicht machen „wir“ es mit den Waffenlieferungen genauso!? 😉

Last edited 2 Jahre her by Grumpler
Riffelblech
2 Jahre her

Die Autorin hat hervorragend auf den Punkt gebracht welche Kraftbolzen und Intelligenzbestien sich der Deutschen Regierung bemächtigt haben .
Die Frage stellt sich doch aber ,wissen die „ Auswählenden „ ,ich meine eher die
ihres Zeichens und Verständnisses Erwählten ,warum gerade die Schwächsten ,Unfähigsten in Ministerämter kommen . Gut ,es gibt auch Staatssekretärinnen ,deren intellektuelle Fähigkeiten ……..? jeder weiß wen ich meine .
So lenkt man eben ein Staatsgebilde das einer Gruppe von Menschen gehört die sich Demokratische Staatsführung an den Gartenzaun geschrieben haben aber im Garten hinterm Haus schon deutlich diktatorischer Vorgehen .

Index
2 Jahre her
Antworten an  Riffelblech

Das ist die ganze Misere.
Die können mit Blödsinn, Falschversprechungen, Heucheleien … und Lügen, Lügen und nochmals Lügen in den ASOZIALEN Medien um sich spucken — die wissen genau: Dafür können sie ja nicht strafbar gemacht werden.
Aber genau DAMIT kommen sie an die Macht.

MajorTOm
2 Jahre her

Der Kanzler taucht ab, Spiegel macht Urlaub, Lambrecht ist… keine Ahnung wo, Lindner hat man auch seit Wochen nicht mehr gesehen, Lauterbach immer noch im Corona-Panik-Modus und macht Pressekonferenzen vor leeren Sälen, Habeck macht Kniefall vor den Saudis ums Gas, und wo ist eigentlich Cem Özdemir?
Summa summarum – diese Regierung hat fertig, noch bevor sie richtig angefangen hat.

Index
2 Jahre her

Wie hieß noch gleich dieses impfmäßig-grünschnabelig-daherkrakeelende Ich-Girl? Na die wär doch was!

Bei den „Grünen“ ist es doch neuerdings Einstellungsvoraussetzung, dass der IQ das eigene Lebensalter nicht überschreiten darf.

Last edited 2 Jahre her by Index
LadyGrilka55
2 Jahre her
Antworten an  Index

„Bei den ‚Grünen‘ ist es doch neuerdings Einstellungsvoraussetzung, dass der IQ das eigene Lebensalter nicht überschreiten darf.“ Ein wirklich nettes Bonmot, danke dafür! Werde es in mein Repertoire aufnehmen. Etwas noch weit Schlimmeres ist allerdings bei den Grünen zu beobachten: Selbst mit fortschreitendem Alter ab dem Eintritt bei den Grünen wächst bei vielen „Grün:innen“ der Verstand nicht weiter, und sie bleiben ewig Spätpubertierende. Solange sie nicht an der Macht sind, sind sie schlicht Lachnummern. Aber richtig übel wird es, wenn solche Gestalten erstmal in Positionen gekommen sind, in denen sie Macht ausüben können. Das ist dann doch eher zum Weinen… Mehr

Delegro
2 Jahre her

Die Grünen zerbrechen sich schon den Kopf um die Spiegel-Nachfolge. Priorität 1: Muss eine Frau sein. Priorität 2: Muss aus dem Linken Lager kommen. Na wenn das mal nicht ein logisches Herangehen an ein Anforderungsprofil für eine solche Stelle ist. Ich bin Personalleiter und beschäftige mich täglich mit Anforderungs- und Qualifikationsprofilen. Werde meine Arbeitsweise jetzt doch wohl mal ändern müssen. Suche eine Elektrikerin mit Schuhgröße 48 die zwingend „links/grün“ wählt. Das wird eine TOP-Besetzung!

Grumpler
2 Jahre her
Antworten an  Delegro

Muss eine Frau sein.

Die Grünen dürfen das ohne Zusatz von „m-w-d“, Sie nicht! 😉
Überhaupt würde ich mit der Zeit gehen und vorausschauend ausschreiben und einstellen: Transelektrisierungsperson, Qualifikation irrelevant. Der Strom kommt schließlich aus der Steckdose. 😀

LadyGrilka55
2 Jahre her
Antworten an  Delegro

Ihre Ironie gefällt mir. 😉 Mit der Erarbeitung von vernünftigen „Anforderungs- und Qualifikationsprofilen“ für die Politiker Deutschlands müsste sich erstmal ein parteiunabhängiges Gremium befassen, denn so etwas gibt es in den heutigen Parteien nicht mehr, siehe Emilia Fester und Kevin Kühnen. Oder auch Claudia Roth und Annalena Baerbock. Und viele weitere, egal ob männlich oder weiblich. Mein persönliches „Anforderungs- und Qualifikationsprofil“ für Politiker lautet in Kurzfassung: abgeschlossene Ausbildung, viele Jahre Berufs- und Lebenserfahrung und ein IQ ab mindestens 120. Vielleicht würden uns dann viele katastrophale Fehlentscheidungen erspart. Mit einer gewissen Wahrscheinlichkeit würde uns dann wohl auf jeden Fall dieses zunehmend… Mehr

Last edited 2 Jahre her by LadyGrilka55