Die Deutschen ziehen sich ins Private zurück – nicht aus Romantik, sondern aus Notwehr. Zwischen wachsender Unsicherheit in den Städten, staatlicher Repression und einem Klima der Denunziation bleibt vielen nur der Rückzug in die eigene Stube, während der Staat mit Fördergeldern fragwürdige Organisationen aufmunitioniert, um jeden Gegner mundtot zu machen.

Was unterscheidet das „Biedermeier“ (1815 bis 1848) von der heutigen Zeit? Womöglich nur die Schönheit der Möbel, mit denen man damals seine häusliche Idylle ausstattete. Ich nenne zwei Biedermeierkommoden mein Eigen und bekenne mich auch sonst schuldig: Wie der karikierte Herr Biedermeier, nach dem die gut 30 Jahre lange Zeitspanne benannt ist, ein dichtender Dorflehrer, bin auch ich glücklich über meine kleine Stube und meinen engen Garten. Und dichten tu ich auch.
Wer schreibt, ist gern allein. Dazu habe ich die Panikpandemie nicht gebraucht. Doch für die auch bei anderen Menschen mehr und mehr verbreitete Suche nach dem Glück im Kleinen und Privaten gibt es Gründe. Die einst für Freiheit und Öffentlichkeit stehenden Städte sind unerfreulich geworden, seit sie vor allem von jungen Männern fremder Kulturen in Besitz genommen werden. Frauen trauen sich abends nicht mehr allein aus dem Haus und traditionsreiche Feste werden aus Sorge um die Sicherheit abgesagt. Dafür findet immer häufiger das Fastenbrechen im Ramadan auf öffentlichen Plätzen statt, eine Islamisierung der Öffentlichkeit, um deren Sicherheit man offenbar nicht besorgt sein muss.
Doch haben wir uns nicht längst an den Verlust der Öffentlichkeit gewöhnt? Tiefe Schneisen hat der mannigfache Angriff von Staat und Institutionen auf die bürgerlichen Freiheiten und die bürgerliche Öffentlichkeit in den Jahren 2020 bis 2023 geschlagen. Auf einer Bank sitzen und ein Buch lesen? Verboten. Im Freien allein ohne Maske unterwegs sein? Ging gar nicht. Nur mit Hund. Viele dieser aus solchen Gründen angeschafften Kreaturen verkommen einsam und allein heute im Tierheim.
Öffentliche Versammlungen waren streng untersagt und Demonstranten wurden brachial verfolgt. Dann wenigstens im Wirtshaus am Stammtisch auf die Regierung schimpfen? Dazu mussten so viele Hürden überwunden werden, dass viele Kneipen sich bis heute nicht von diesen Jahren erholt haben, sofern es sie überhaupt noch gibt.
Man traf sich am besten nur im Privaten, im Wohnzimmer, mit zugezogenen Vorhängen, wobei auch solche Treffen verboten waren, weshalb viele sich das gar nicht erst trauten. Ja, das erinnert tatsächlich ans Biedermeier – der Rückzug ins Private war damals eine Reaktion auf staatliche Kontrolle und Zensur. Metternichs Karlsbader Beschlüsse von 1819 zielten auf eine starke Begrenzung politischer Betätigung und bedeuteten eine strenge Zensur für alle Arten von Veröffentlichungen. Burschenschaften wurden verboten, die Freiheit der Lehre an den Universitäten und die Meinungsfreiheit eingeschränkt.
Man hielt also besser den Mund und blieb zuhause. Immerhin profitierte davon die Hausmusik. Ich weiß jetzt nicht, in wie vielen Familien Blockflötenkonzerte wieder en vogue sind. Bademäntel aber haben Konjunktur: es könnte ja passieren, dass morgens um sechs Uhr die Polizei anklopft, weil der Bewohner einen Schwachkopf Schwachkopf genannt hat. Wer weiß schon, was wer einer der vielen Meldestellen gemeldet hat – freies Spiel für Menschen, die alles, was nicht links ist, als rechts oder rechtsradikal oder rechtsextrem empfinden. Wir wissen ja, was und wen die jetzige und womöglich künftige SPD-Innenministerin Nancy Faeser zum Hauptfeind erklärt hat: alles, was man irgendwie in die rechte Ecke stellen kann.
Wir leben in Zeiten, in denen politische Betätigung in der falschen Partei zum Berufsverlust führen kann. In denen immer wieder nach Mitteln und Wegen gesucht wird, die einzige Oppositionspartei zu verbieten, die bereits jetzt, bei der letzten Bundestagswahl, über 20 Prozent der Stimmen erhalten hat, Tendenz ansteigend.
Staatliche Gelder fließen in erheblichem Ausmaß an sogenannte „Nichtregierungsorganisationen“, die aufgrund dieser Alimentierung es ganz offensichtlich nicht sind. Ein Netzwerk solcher Staatsbüttel organisiert bei jeder Gelegenheit Demonstrationen gegen Rechts – auch wenn der Anlass ein Messerattentat durch einen Migranten ist.
Doch die Frage nach der Legitimität solch staatlich unterstützter Organisationen stellte die CDU erst, als sie selbst in deren Schusslinie geriet. Das Bundesprogramm „Demokratie leben!“ fördere „einige Organisationen finanziell (…) , die an den Demonstrationen beteiligt waren“. Doch die CDU hat sich mit ihrer Politik der „Brandmauer“ gegen die AfD von Rot und Grün abhängig gemacht. Und sie wird, sollte Friedrich Merz Kanzler werden, sich die staatlich geförderten Kampfbünde zunutze machen.
Polieren wir also unsere Biedermeiermöbel, holen einen Hund aus dem Tierheim und bleiben wir zuhause. Geübt ist geübt.
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Viele Menschen haben sich bereits innerlich von diesem Staat abgewendet. Die verstärkt in Anspruch genommenen Teilzeit-Arbeitsmodelle, Frühverrentungen und die fast schon flächendeckende innere Kündigung vieler Beschäftigter sind deutliche Indizien für diese innere Abkehr. Es wird auch bereits seit geraumer Zeit berichtet, dass die Mülltrennung in vielen Haushalten nicht mehr beachtet wird. Hört sich nicht besonders schlimm an, ist aber in einem Land, wo Ordnung und Sauberkeit, Fleiß und Pünktlichkeit von alters her zur DNA der Mehrheitsbevölkerung gehörten, ein deutliches Zeichen für einen Bewusstseinswandel. Hier spielt natürlich auch die massiv veränderte Zusammensetzung der Bevölkerung mit hinein. Nach außen hin bleiben viele… Mehr
Herles? 🤣
Ein ganzes Schloss voll grossartiger Biedermeiermöbel gibt es in der Rosenau/ ein historischer Park bei Rödental nahe Coburg, Oberfranken – kann man besichtigen! Das Schloss wurde von Schinkel in ca 1815 umgebaut – sein erstes Projekt. Lohnt sich! Im Biedermeier entsteht das private bürgerliche Lebensgefühl, das wir auch noch heute haben: man möchte nun für sich sein, d.h. kein Leben als Gewerbeeinheit (immer an einem Tisch mit Knecht, Eltern und Magd) oder höfische Einheit ohne privaten Rückzug auch im Schloss. Geschäft/Dienst und Privates werden erstmals räumlich und stilistisch bei den progressiven Bürgern und auch dem progressiven Adel scharf getrennt: konservativ… Mehr
Barock war das Autodesign in den 50ern. Heute ist es nur plump und abgestumpft, wie die Geschmäcker und der Geist der meisten Leute.
Wenn uns die Geschichte der Menschheit eines gelehrt hat, dann doch das: So lange es Menschen auf dieser Erde gibt, wird es auch immer Krieg geben. Und ja, was hier stattfindet, ist ein Krieg. Allerdings wieder mal ein Krieg gegen die Menschen im eigenen Land. Als in den 60ern Geborene muss ich heute schmerzhaft lernen, dass das Geschenk der 80er bis 2000er Jahre mit Freiheit, Wohlstand und Glück in diesem Land hier zu meinen Lebzeiten nicht mehr wiederkehrt. Nur zwanzig Jahre in einem ganzen Leben, die nahezu perfekt waren. Der Rückzug ins Private ist daher heute folgerichtig. Auch mir macht… Mehr
„Als in den 60ern Geborene muss ich heute schmerzhaft lernen, dass das Geschenk der 80er bis 2000er Jahre mit Freiheit, Wohlstand und Glück in diesem Land hier zu meinen Lebzeiten nicht mehr wiederkehrt. Nur zwanzig Jahre in einem ganzen Leben, die nahezu perfekt waren.“
Unterschreibe ich! 👍🏻
Wer diese Phase der BRD nicht erlebt hat, kann nicht wissen, was verloren ging.
Die Biedermeierzeit wurde in der Zeit reitender Boten celebriert. Heute hat man zwar sehr viel mehr über politische Repressalien gelernt (deshalb kann es zeitlich länger dauern) andererseits bewirkt die Technik vom Telefon bis zum Internet einen „etwas“ schnelleren Informationsfluss (weshalb politische Fehlentwicklungen auch kürzer leben können).
Das Biedermeier endete nach ca. 3 Jahrzehnten, so, wie alles endet, eben auch die Merkel-Scholz-Merz-Zeit. Nur: Wir sind heute ca. 85 Mio. in D. und darüber hinaus haben wir diametral entgegengesetzte Kulturen, auch wenn mit diesem Begriff einige die Wände hochgehen! Die Wirklichkeit u. die menschliche Natur lassen sich nicht auf Dauer beiseite schieben, sie brechen durch, und je restriktiver die Vergewaltigung vorher war, desto vehementer brechen sie sich Bahn. Ich glaube daher nicht, dass die Merz-CDU noch lange als Schwanz des Hundes SPD wedeln kann. Es geht heute schon vielen an den Geldbeutel, die Privatinsolvenzen nehmen zu, auch wenn… Mehr
Wie ein altes englisches Sprichwort sagt: „Das Haus eines Mannes ist seine Burg“!
Schöne Möbel sind kein Abwehrmittel gegen extrem zweifelhafte Politiker.
Schöne Möbel sollte man auch bei redlichen Regierungen haben.
Sie haben Recht, und ich muss Ihnen in diesem Punkt zustimmen.
Ja, ich entdecke da auch in meinem Leben gewisse Biedermeiertendenzen, die ich pflege, weil sie mir Freude bereiten. Aber ich weiß auch, es wird irgendwann ein Jahr 1848 folgen und mir graut diesmal davor. Ich kann mir nicht vorstellen, dass die zukünftige Revolution noch einmal so friedlich abgeht wie die Montagsdemonstrationen. Sektengurus haben eine sehr starke Neigung, alles mit in den Abgrund zu reißen.
Bauen die nicht gerade eine „Heimatschutz-Armee ???“ Die Sekten-Gurus bauen vor. Siehe Agenda 2030 der UN, Kapitel 16 und 17.
Wie ich mir die Biedermeier-Zeit der Gegenwart vorstelle:
OK, Merz wird zum Kanzler gewählt und braucht danach 4 Jahre Zeit, um sein Kabinett zusammenzustellen. Wie schön! Doch leider gibt es auch Max Frisch:
Biedermann Merz läßt entgegen seiner Ankündigung die von Merkel-Scholz-und Ihm-selbst Hereingelassenen werkeln bis das schöne Deutschland abgebrannt ist. Maikäfer flieg…
Diesen Rückzug ins Biedermeier-Privatleben kann man ja statistisch überprüfen indem man die aktuellen sowie künftigen CDU/CSU- Mitgliedszahlen zu Rate zieht.
Noch eine Parallele zum Biedermeier und heute ist, dass damals bis zur Paulskirchenrevolution und danach Hunderttausende jedes Jahr nach Amerika ausgewandert sind, weil dort Religions-und Meinungsfreiheit herrschte. Im Gegensatz zu dem damaligen Spitzel- und Polizeistaat nach dem Wiener Kongress. Heute wandert man vielleicht weniger nach USA aus aber es sind dennoch zigtausende jedes Jahr in andere Länder aber aus denselben Gründen.
Im Vergleich zur BRD ist die USA das freieste Land der Welt!!!!!!!
Sie haben völlig Recht.
Offensichtlich verleiht der erste Zusatzartikel der US-Verfassung den Bürgern das absolute Recht auf Rede- und Meinungsfreiheit“.
Das ist genau der Grund, warum Amerika oft als „das Land der Freien“ bezeichnet wird.
Vor allem weil die Bürger ihre Rechte wissen und verteidigen.
Bei uns kann etwas knallhart in der Verfassung stehen … und den Meisten wird das Gegenteil weiss gemacht. Ein wesentlicher Punkt, den fast jedermann realisieren kann, steht hier:
https://polpro.de/tm25.php#20250312
Interessanterweise kamen in den Jahren 1840-1889 etwa 90 % der Einwanderer aus Europa in die USA, davon 70 % aus Deutschland, Irland und dem Vereinigten Königreich. In ähnlicher Weise kamen zwischen 1890 und 1919 etwa 90 % der Einwanderer aus Europa, davon fast 60 % aus Italien, Österreich und Polen. Diese Trends waren bis 1980 zu beobachten. Deutsche Einwanderer sind in den USA zu großen Pionieren geworden. Tatsächlich wurde das Schnittbrot 1928 von Otto Rohwedder, einem deutschstämmigen Amerikaner, erfunden. Es ist offensichtlich eine Innovation, an der sich bis heute alle anderen messen lassen müssen. Ottos Vater Claus wurde 1845 im… Mehr