Amerika vorn! Die Vernunft kommt über den Teich

Der Oberste Gerichtshof der USA hat eine Regelung der Regierung Biden blockiert: Männer, die sich Frauen nennen, sollten ungehindert an Frauensportarten teilnehmen dürfen. Nun behalten Bundesstaaten das Recht, genau das zu verhindern. Und Männer Männer zu nennen, ist keine Diskriminierung.

picture alliance / NurPhoto | Bryan Olin Dozier

Die USA sind ja gerne vorneweg. Immer im neuesten Trend. Und der kommt dann irgendwann auch in good ol’ Europe an. Etwa die Bereicherung von Schwulen und Lesben durch Queere, Bisexuelle, Transpersonen oder Asexuelle. Doch Schwule und Lesben sehen das mittlerweile oftmals nicht mehr allzu gerne, ihre Bewegung wird okkupiert von teils aggressiven Aktivisten. Wie sagte noch Alice Weidel? „Ich bin lesbisch, nicht queer.“

Mit dem sogenannten „Selbstbestimmungsgesetz“ hat nun auch Deutschland mit der „unzeitgemäßen“ Vorstellung aufgeräumt, es gebe gerade mal nur zwei Geschlechter – Männer und Frauen. Jeder Markus darf bei uns ab sofort Tessa heißen. Und wer zur selbsternannten Tessa „Er, oder Ihm“ sagt oder gar wie gewohnt Markus, wird mit bis zu 10.000,- Euro bestraft. Bekanntlich schützt Unwissenheit vor Strafe nicht.

Doch wer weiß? Vielleicht kommen aus den USA nicht nur einigermaßen bizarre Trends zu uns, sondern schrittweise auch wieder mehr Vernunft?

Jedenfalls ist die Biden-Regierung jüngst beim Supreme Court abgeblitzt mit dem Wunsch, die Vorschriften zum Diskriminierungsverbot aufgrund des Geschlechts in Schulen auch auf die „Geschlechtsidentität“ auszuweiten.

Die Vorgeschichte: Im Frühling 2020 hatte zuerst Idaho damit begonnen, Transpersonen vom Frauensport auszuschließen. Zwei Jahre später folgten fünfzehn Staaten mit ähnlichen Gesetzen. Nun blockiert auch das Oberste Gericht den Vorstoß der Biden-Regierung. Mit anderen Worten: Man darf Dieter weiterhin Tessa nennen, ohne sich strafbar zu machen. Und es gilt nicht als diskriminierend, Transpersonen mit männlicher Grundausstattung vom Frauensport auszuschließen.

Das dürfte Lisa Paus kränken, jene grüne Ministerin, die einst intonierte: „Transfrauen sind Frauen.“

Doch das alles sind Schritte zurück zur Vernunft, wofür man nicht nur den Olympischen Spielen in Paris danken darf, als aller Welt vorgeführt wurde, wie beim Boxkampf biologische Männer rücksichtslos Frauen verprügelten. Man braucht keinen Gentest, um die von der männlichen Biologie geprägte überlegene Physis zu erkennen.

Mittlerweile appelliert eine große Gruppe von Sportlerinnen, Trainern und Eltern an den Supreme Court, Frauensport vor der Konkurrenz durch Transfrauen zu schützen.

„Es ist demütigend und verletzend, mit Männern zu konkurrieren, die sich als Transfrauen in den Frauensport einbringen.“ Es sind Unterschiede in der Biologie, nicht in der Genderidentität, die für die Trennung im Sport nach Männern und Frauen spricht.

„Save Women’s Sport“ ist eine Bewegung, die auf allen sozialen Plattformen unterwegs ist. Der Wind drehe sich mittlerweile zugunsten der Realität, heißt es da.

Wirklich? Es handele sich hier doch nur um einen Haufen „Terf propaganda“, die Frauen auf ihre Reproduktionsorgane reduziere, ruft es prompt vom andern Ufer. Terf (Trans Exclusionary Radical Feminists) klingt nicht nur wie turd (Scheiße), es ist auch genauso gemeint. Es soll Frauen treffen, die für Frauenrechte eintreten statt dafür, dass Männer Frauenrechte für sich beanspruchen.

Die Gründerin von „Save Women‘s Sports“ heißt Beth Stelzer aus Minnesota, eine 39-jährige Mutter, eine Gewichtheberin. Sie entwickelte die Website 2019, als ein Mann während der Powerlifting Minnesota Women’s State Championship lautstark mit Gesängen und Klatschen dagegen protestierte, dass er am Wettbewerb nicht als Frau teilnehmen durfte. 2022 protestierte sie gegen die Teilnahme von Lia Thomas an einem Schwimmwettbewerb der Frauen, was ihr prompt den Vorwurf eintrug, Teil eines wachsenden reaktionären Rückschlags gegen Transathleten zu sein.

Zu diesen Reaktionären gehört übrigens nicht nur J. K. Rowling, sondern auch Caitlin Jenner, einst ein Zehnkämpfer namens Bruce, der 1976 Gold bei den Olympiaspielen gewann. Jenner kennt den Unterschied zwischen männlich und weiblich geprägter Physis bestens.

Der Vorwurf an Stelzer und andere lautet natürlich, sie spielten den Republikanern in die Hände. Man kennt solche Argumente. „Das nützt nur dem Klassenfeind“, tönte es schon immer aus der realsozialistischen Ecke. Der Klassenfeind heißt heutzutage „Rechter Populismus“.

Bei den Democrats scheint die Vorstellung zu dominieren, der Hinweis auf die Unterschiede zwischen Mann und Frau sei reaktionär. Wer auf die Biologie verweise, argumentiere „biologistisch“, kurz: Wer „progressiv“ sein will, muss eben akzeptieren, dass dabei Frauen schon mal wortwörtlich auf der Strecke bleiben.

Was daran fortschrittlich sein soll? Eben. Nichts. Und mit Vernunft hat es schon gar nichts zu tun. Vielleicht kommt die diesmal sogar aus den USA.

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Kommentare ( 18 )

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DDRforever
2 Monate her

Der Klassenfeind, mit Verlaub, sind die Eliten der USA und der BRD.

Rosalinde
2 Monate her

Das ist deshalb richtig, weil die USA nicht von Deutschland abhängig sind, sondern umgekehrt. In den 2 + 4 Verträgen wurde nochmals daran erinnert. Selbst wenn Scholz und Strack-Zimmermann sich noch so bemühen einen Nuklearkrieg zwischen USA und Russland zu provozieren, bleiben die USA ein voll souveräner Staat und werden kurz davor die Notbremse ziehen.

BK
2 Monate her

Europa ist von Neo-Marxisten unterwandert, die sich ein paar radikale Themen aus dem US-Meinungsspektrum herauspicken, um diese hier zu einer neuen Ideologie aufzublasen. Das Ganze ist dann natürlich hochwissenschaftlich, wie der menschengemachte Klimawandel, Genderstudies oder die Frühsexualisierung der Kinder. Also je extremer, umso besser! Alles, was davon abweicht, ist rechts (böse). Je größer die Masse ist, die man gegen sich aufbringt, um so mehr wird man zu Elite. Das Ziel, eine „gerechte“ Gesellschaft, in der alle gleich sind. Wenn alle gleich sind, gibt es keine Unterschiede. Alle haben gleich viel, bei den Marxisten ist es aber anders. Alle haben eher… Mehr

Marcel Seiler
2 Monate her

„Die USA profitieren doch so hervorragend von einem geschwächten Deutschland,…“

Hinweise: (a) Die USA können ein stärkeres Deutschland (und kein geschwächtes!) in der geopolitischen Auseinandersetzung mit Russland und China gut gebrauchen, vorausgesetzt, die Putin-Liebhaber und China-Verehrer werden nicht dominant. (b) Die USA sind traditionell sehr deutschfreundlich. US-Präsident Bush etwa hat die deutsche Wiedervereinigung stark unterstützt, gegen die Gegnerschaft Frankreichs und Englands. Die USA freuen sich sicher nicht über ein untergehendes Deutschland. –– Dass die Energieproduzenten gern nach Deutschland verkaufen, ändert daran gar nichts.

Marcel Seiler
2 Monate her
Antworten an  Marcel Seiler

„…weit überhöhte Preise an die US Lieferanten bezahlt. Machen das Freunde?“

Man darf wirklich nicht das Handeln von Privatunternehmen, die mit der Regierung nichts zu tun haben, – solche gibt es in den USA tatsächlich noch – mit Regierungshandeln verwechseln. Natürlich lassen sich Privatunternehmen ein Schnäppchen nicht entgehen. Aber das sagt über die Einstellung der USA auf Regierungsebene nichts aus.

rainer erich
2 Monate her

Hier muessen wir wohl etwas präziser bleiben : Die Vernunft kommt nicht aus den USA, sondern einem entsprechend besetzten Gericht. Vorfreude waere hier unangebracht. Selbst nach einem Sieg von Trump waere ich, was die Wende betrifft, she vorsichtig, auch wenn es in den USA mindestens 50 % “ Vernünftige“ gibt. Ein wichtiger Teil der Macht liegt immer noch in den Händen der Transformatoren und die USA produzieren in ihren Brutstaetten taeglich neue „Helfer“. Von der Macht der Big xyz, der Eliten, von Hollywood usw abgesehen. Ob die „Vernünftigen“ erkennen, dass ihre Feminismusbewegung nicht unmassgeblich zu den Folgen des Genderismus usw… Mehr

Giovanni
2 Monate her

Das „Selbstbestimmungsgesetz“ ist das Wahrzeichen für die tiefe Dekadenz des Westens. Gibt es da noch überzeugendere Beweise?

Otis.P. Driftwood
2 Monate her

Es war schon immer das höchste Glück der Deutschen, aus zweiter Hand zu leben. Alles, was aus Amerika herüberschwappt, ist per se gut. Man denke nur an die „amerikanischen Wissenschaftler, die bewiesen, erforscht, herausgefunden etc. haben“ um dann für halbgebildete bzw. gänzlich ungebildete Journalisten, Fernsehmoderatoren und Politiker als Zeugen herzuhalten. Spötter haben dafür die Redewendung gefunden: „Wenn Amerika niest, bekommt Deutschland zwei Jahre später den Schnupfen!“. Alle Deutschen mit Durch- bzw. Einblick hoffen nun auf einen kräftigen Nieser Donald Trumps nach dem 20. Januar 2025.

EvaZ
2 Monate her

„Das nützt nur dem Klassenfeind“
Die Orientierung an Feindbildern statt an den eigenen Zielen ist ein bisschen ungeschickt. Irgendwann schadet man sich damit so arg selber, dass man ganz vom Fenster weg ist.

Jens Frisch
2 Monate her

„Wer auf die Biologie verweise, argumentiere „biologistisch“…“
Und wer auf die Realität verweist, argumentiert… „realistisch“. Wir haben es hier mit dem „Dekonstruktivismus“ sozialistischer Prägung zu tun und unsere Mitteldeutschen Mitbürger kennen sie, die vier Hauptfeinde des Sozialismus:
Frühling, Sommer, Herbst und Winter.

Britsch
2 Monate her

Es ist gut wenn von Frauen beim Sport erkannt wurde, daß es von der Biologie her Unterschiede bei der natürlichen Muskelkraft zwischen Mann und Frau gibt. Hoffentlich führt das auch zu der Erkenntnis, daß Mann und Frau von der Natur in vielen Beziehungen unterschiedlich geschaffen wurden.Man bei Mann und Frau nicht alles gleich schalten kann und dies auch nicht versuchen sollte. Die Menschen werden nie über der Natur stehen. Diejenigen die dies versuchen und verucht haben verursachen der Menschheit real mehr Schaden als vielleich vordergründig erscheinenden Nutzen Von der Natur sind Mann und Frau Vielerlei verschiedene Veranlagungen gegeben. Leben ist… Mehr

Last edited 2 Monate her by Britsch