Wer möchte schon ein Royal sein? Der zweitgeborene Prinz und seine schauspielernde Ehefrau haben wohl nie begreifen können oder wollen, was es heißt, einem königlichen Geschlecht anzugehören.
Es ist schlimm, ganz schlimm, dem britischen Königshaus anzugehören. Das wissen wir mindestens seit der Dramaqueen Princess Margaret, der Schwester von Elizabeth II., die sich für die bessere Queen hielt – und ihre Frustration mit Alkohol und den falschen Männern zu ertränken versuchte. Die „Königin der Herzen“, Diana, war der zweite Schlag ins royale Kontor. Auch sie hatte nicht begriffen, was es bedeutet, die Frau des Thronfolgers zu sein: es heißt Contenance wahren, eigene Wünsche zurückstellen, eine Rolle spielen. Never explain, never complain. Mit ihren tränenreichen Klagen verstieß sie gegen alles, was den Royals Legitimation verleiht: sie sind keine Privatpersonen, sie repräsentieren und symbolisieren.
Die ersten Folgen der Netflixserie „The Crown“ zeigen, was das bedeuten kann und was es der Queen abverlangt hat. Sie fiel auch in persönlich schwierigen Lagen nicht aus der Rolle – so wenig, dass man es ihr nach dem Tod Dianas 1997 übelnahm. Man darf annehmen, dass Prince Philip der Anker war, das Gegengewicht, der ironische Ausgleich, der die Fettnäpfchen zum Hineintreten gezielt aufsuchte.
Ansonsten: Eine Fehlbesetzung nach der anderen – bis auf Princess Anne, die einzige Tochter, die womöglich der bessere Monarch gewesen wäre als King Charles.
Tempi passati. Die Queen ist tot und rechtzeitig nach ihrem Davonscheiden gibt es wieder einen royalen Skandal, nein: ein Skandälchen. Harry und Meghan „packen aus!”
Harry, der zweite Sohn von Diana und womöglich auch von Charles, und Meghan, eine amerikanische Schauspielerin. Tut sich nun ein Abgrund an Royalverrat auf? Ach! Früher war mehr Lametta. Die Netflixserie ist ein zahmes Poesiealbum. Warum nur wurde dafür so viel bezahlt? Frischverliebte sind längst nicht so unterhaltsam, wie sie selbst sich fühlen. Der geduldige Zuschauer wartet verdammt lang, bis am Horizont ein Skandälchen aufscheint und das Ausharren bei gähnender Langeweile belohnt wird.
Harry: traumatisiert vom Tod seiner Mutter Diana, angeblich von einer hetzenden Journalistenmeute verursacht (und nicht von einem betrunkenen Chauffeur). Meghan: das nächste Opfer. Ganz klar: Die Geschichte wiederholt sich!
Meghan sticht mit der Rassismuskarte – angeblich sei sie wegen ihrer rundum angenehmen Hautfarbe diskriminiert worden. Das „Argument” wird ja heutzutage gern genommen. Traurig eigentlich, dass man auch bei den Royals kürzlich glaubte, Antirassismus vorzeigen zu müssen – nur weil eine ältere Hausdame eine „Aktivistin“, die in Namensgebung und Kleidung überdeutlich darauf hinwies, dass sie außerbritische Wurzeln hat, nach eben diesen gefragt hat.
Jedenfalls ist es offenbar nicht nur schlimm, den Royals anzugehören, sondern noch schlimmer, keine Rolle mehr bei ihnen zu spielen. Das verlangt nach Ausgleich. In der Tradition der unglücklichen Diana breitet nun Harry seinen Schmerz vor Publikum aus, assistiert von Meghan, die auf Öffentlichkeit ebenso wenig verzichten mag. Geld allein kann nicht der Grund sein für diese noch nicht einmal obszöne Selbstentblößung – obwohl: 100 Millionen Dollar, die Netflix für den Sechsteiler angeblich bezahlt hat, sind schon hilfreich, seit King Charles den beiden die jährliche Apanage von 5 Millionen Pfund gestrichen hat und Harry die Renovierungskosten für das einst von beiden bewohnte Frogmore Cottage in Höhe von 2,7 Millionen Euro an die Queen zurückgezahlt hat. Man will ja seinen Lebensstil beibehalten.
Doch Geld allein heilt nicht Harrys so offenkundig verwundete Seele. Verständlich, wenn man als gerade mal 12jähriger hinter dem Sarg der Mutter durch die Straßen marschieren musste. Nun will er in seiner Autobiografie 25 Jahre später den Unfalltod rekonstruieren lassen.
So geht es eben zu bei den Royals. Immer wieder für eine Geschichte gut. Tatsächlich ist deren Bilanz nicht erst seit Harry und Meghan wenig berauschend. Wäre nicht die Queen gewesen, hätte sich die Monarchie nur noch per Klatschgeschichte in den gelben Blättern abgespielt. Das ist gewiss das stärkste Argument gegen eine Erbmonarchie: Es ist nicht garantiert, dass in ihr stets die hellsten Kerzen auf der Torte leuchten.
Und doch. Genau das ist der große Vorzug einer Erbmonarchie: dass ihre Vertreter nicht Gegenstand von Parteien und Wahlkämpfen sind. Denn wer würde heute noch behaupten, dass das übliche demokratische Procedere nur die Besten der Besten in Verantwortung bringt? Beziehungsweise an die Fleischtröge?
Warum sollte eine 22jährige Abgeordnete ohne Lebens- und Berufserfahrung ein Gewinn sein? Sie hat lediglich ihre Chance genutzt – ebenso wie all die EU-Abgeordneten, die einem ordentlichen Bestechungsgeld (nicht) widerstehen können. Auch Minderleistende haben meist Verstand genug, um zu wissen, wie sie anstrengungslos an möglichst viel Kohle kommen.
Insofern: Ich verzeihe den Royals selbst Harry und Meghan. William und Kate jedenfalls wissen offenbar, was auf sie zukommt – und wie man es meistert. Never explain. Never complain.
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Cherchez la Femme. Das passt doch kulturell schon nicht. Harry wird es eines Tages merken. Die beiden sind auch ein Beispiel für den Niedergang und die Selbstzerstörung des Westens. Leistungsprinzip abgeschafft, alles rassistisch. Außer prominent sein, können die beiden doch nichts. Ohne die „Femmes“ und Quotenfrauen würden wir viel besser dastehen. Am Ende wird man sich womöglich fragen: „War die Emanzipation der Frau wirklich eine gute Idee?“. Dann wird man sich die Bilder der Vergangenheit anschauen, die zum Niedergang geführt haben. Darauf in großer Mehrheit zu sehen: Frauen. Assoziiert mit Inkompetenz bei gleichzeitiger Naivität und Radikalität. Die Antwort auf die… Mehr
Gleichberechtigung finde ich nach wie vor gut. Da würde das selbe Leistungsprinzip gelten wie bei den Männern. Das Geschrei nach Gleichstellung und dass dann die die Prämie bekommt die am lautesten rumheult ist aber Katastrophal. Und die Dame ist einfach so unsympathisch, der Typ Frau hat schon vor jeder Emanzipation Familien zerstört, indem sie den Ehemann gegen seine Eltern und Geschwister hetzt. Klappt fast immer, ausser er ist stärker.
Die Lockerung der Hausgesetze und die zunehmende Unsitte, nicht zum Historischen Adel gehörende Personen zu heiraten, schadet den regierenden und ehemals regierenden Häusern sehr. Die Tradition und Kultur der Königshäuser geht verloren und Damen (in denjenigen Familien, die sich im Namen des „Fortschritts“ vom uralten Mannesstammprinzip abgewandt haben auch Herren), die keinerlei Bezug zum Adel haben und nicht wissen, wie sie sich auf dem Parkett zu bewegen haben, blamieren die jahrhundertealten, bis heute allseits geachteten Familien. Meghan, eine Frau niederer Herkunft, die erotische Filme gedreht hat, möchte gerne eine Disney-Prinzessin sein und reißt das gesamte Königshaus in den Abgrund! Nach… Mehr
Da kam eben zusammen, was nicht zusammen gehört und das alles erwächst aus der Tradition und dem Verständnis heraus und kann nicht über Nacht verändert werden, denn sonst gibt es Turbulenzen, die in der Natur ständig entstehen, wenn Abweichungen vorkommen und dabei alles durcheinander wirbeln. Die Gleichmacherei ist eine sozialistische Idee und hat mit der Wirklichkeit nicht viel gemein, denn es wird immer Unterschiede geben oder kann man erkennen, daß die einen den großen Teil ihres neuerworbenen Reichtums, verbunden mit dem einhergehenden Machtverlust abtreten, was ja das überzeugendste Argument wäre, wenn man diese Philosophie bestätigen wollte. Das aber das entspricht… Mehr
Übrigens wer Ophra studiert hat und ihre (netflix) Maschinerie, der weiss auch warum Meghan die racism Karte gezogen hat
(Ist in den US ein pendant zum dt. ‘Du Nazi’)
A propos nicht die hellsten Kerzen , wir haben den nicht schwitzenden no her royal majesty anymore lügenden Prinzen vergessen. Ebenso wenn man an Diana denkt und nun die Nachfolge durch Charles, stellt sich auf kärntnerisch die Frage: wieso gerade der ‘Tscherfl’?
Meghan: Eine naive, intellektuel unbedarfte, krankhaft eitle Wichtigtuerin.
Harry: Einer der zu bemitleidenden Männer, die auf eine Frau mit einem hübschen Gesicht und einem fiesen Charakter hereingefallen sind.
Sehr schön und kompakt beschrieben…
Mit am besten hat mir das Wort „womöglich“ gefallen. Und dass Sie an Princess Anne erinnert haben. Man schaue sich nur diese starke Frau und Ihren Königs-Bruder diesen verzweifelten Mannling an…
Der deutsche Adel hat heute knallharte wirtschaftliche Interessen. Gegebenenfalls wird aushäusig generiert, um die Blutlinie aufzufrischen. Auch heute werden je nach Hausordnung männliche/weiblche Erstgeborene von klein auf gnadenlos vorbereitet. Diese Gesetze gelten nach wie vor bis in die untersten Ränge des sogenannten Landadel, bestes Beispiel ist eine ständig kochende griechische Schlagersängerin mit ihrer Vita, falscher Altersangabe und sonstigem Tralalla. Und das ist der Punkt, der glaskar an das Gesetz der Straße geht. Ich schätze drittklassige Schlagersternchen oder Schauspielerin als „Escort-Prostituierte“ älterer Bauart als mit allen Wassern gewaschen ein, sie bringen dringend benötigtes Geld und der gut erzogene adelige Gatte hat… Mehr
„Never complain and never explain“ soll von Benjamin Disraeli ( 1804-1881) stammen, und eines der Leitmotive von Königin Elisabeth gewesen sein. Für Familienmitglieder wie Harry und Meghan wäre aber wichtiger zu verstehen, dass “ put up and shut up “ ( nimms hin und halt die Klappe ) ein Leitmotiv sein müßte. Die Monarchenfamilie, die Firma wie sie Prinz Philipp nannte, ist im Innenverhältnis nur als absolutistisches Feudalregime zu begreifen. Das klingt harscher als es ist. Belastungen für das Ansehen der Monarchie werden in Europa nicht mehr ermordet. Die genannten $ 100 Millionen von Netflix sollen übrigens eine von beiden… Mehr
Wenn schon „Royals“ als Thema, dann doch wenigstens eines alternativen Mediums würdig. Schreiben Sie doch mal über die Rolle der Royals in der Geheimorgansation „City Of London“… DAS wäre wirklich interessant und wichtig dazu. Das wäre allerdigs mit einer anstrengenden Recherche verbunden…
Dafür aber kämen Sie mit Sicherheit mit tollen Ergebnissen aus der Sache heraus… was z.B. die Verstrickungen in den 1 und 2. Weltkrieg betrifft oder was die Royals z.B. mit der „Pandemie“ zu tun haben… Das würde wohl einiges Aufsehen erregen.
Was bitteschön ist denn an Harry und seiner Frau wichtig?
Klatsch dient der Bildung öffentlicher Moral anhand öffentlicher Beispiele. Bei H&M geht es um Selbstverwirklichung/“den eigenen Weg gehen“ vs. Loyalität zur Herkunftsinstitution. Es geht um Machtfragen: Wieviel Macht sollte der Mann seiner Frau überlassen? Es geht um Fragen des Anstandes: Wieviel schmutzige Wäsche darf man öffentlich waschen?
Und dies nicht als Ethik-Debatte in einer akademischen Vorlesung, sondern als Komödie?, Tragödie?, das in unseren Herzen gespielt wird. Wer wie reagiert, sagt viel über die Person aus. Wir müssen H&M dankbar sein, dass sie sich hierfür als Objekte freiwillig zur Verfügung stellen – wenn auch nicht ganz umsonst.